Dragon Age: Inquisition - Test

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Enthroned
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Enthroned »

Kalesh hat geschrieben:966 Kommentare. Da hat aber jemand mit seinem Test den richtigen Nerv getroffen :D

Meiner Meinung nach war der Test sehr fundiert. Bzw. begründet Luibl seine Meinung so fundiert, dass ich mir aussuchen kann ob ich diesen oder jenen Punkt ebenso als Pro oder Kontra einstufen möchte. Manche Designentscheidungen findet einer gut und der andere weniger. Deshalb ist es sehr praktisch, wenn jemand zuvor sich die Arbeit macht und ein Spiel so detailliert analysiert. Dafür von mir mal vielen Dank an 4Players.

Die Wertung am Schluß... ist die denn für die Kaufentscheidung wichtig, oder nur für den persönlichen Geschmackssensor? Die Prozentzahl selbst hat doch am wenigsten informativen Gehalt und verdient am wenigsten Diskussion. Höchstens man hängt sein eigenes Ego oder gar berufliche Aspekte dran.

Versucht man den Test objektiv zu bewerten, so sind alle Kritikpunkte begründet, das Fazit mit persönlicher Einschätzung jeder sehr heftig ausgefallen. Aber wieso sich daüber in 966 Kommentaren aufregen? Und warum schreib ich auch noch einen? Natürlich damit wir die 1.000 Grenze überfliegen. Und jeder der Herrn Luibl vorwirft er würde da nur Klickbait betreiben, spielt den Vorwurf mit, indem er noch einen Kommentar dagegen verfasst. Wie fies gut das alles doch funktioniert. 8O :wink:
Ein guter Verkäufer wird deshalb als solcher bezeichnet, weil er es schafft Kunden zu umgarnen, Sie in Gespräche zu verwickeln, dann gezielt auf die positiven Seiten eines Produkts hinzuweisen und diese dann mit den Bedürfnissen des Kunden zu verbinden.
Richtig: "Sie haben hier ein sehr gutes Gerät um Filme in HD zu schauen."
Falsch: "Sie haben hier ein Gerät mit dem Sie Filme zwar nicht in Full-HD, aber in sehr guter HD-Ready Qualität schauen können. "

Beide Sätze sind inhaltlich identisch, denn der Merksatz heißt "Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten." Der Kunde muss wissen das es ein HD Fernseher ist, wenn er fragt ob HD Ready oder Full-HD, musst du ihm die richtige Antwort geben. Aber solang es nicht um Sicherheit geht und er etwas nicht erfragt, musst du nicht zwingend darauf hinweisen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Einen Aufsatz, einen Text oder einen Test erarbeitet man sich, man legt Ihn sich so zurecht, dass es passt. Am Ende will man den Leser zu sich holen, dass schafft man nur mit Details im richtigen Moment. Gerade dadurch fällt es einem Leser schwer sich eine eigene Meinung zu erstellen, denn wenn sich jemand die Mühe macht, derart ins Detail zu gehen, warum soll dieser mich anlügen? Texte konnten Menschen schon immer beeinflussen und Gedanken in bestimmte Richtungen lenken.
Man kann davon ausgehen das Jörg als Chefredakteur weiß was er tut und sein Test ist inhaltlich gut geschrieben, aber man sollte sich doch selbst ein Bild von DA:I machen, denn das was ich bisher gesehen habe, hat mich nicht vom Hocker gehauen, aber eine 59 halte ich für Abstrakt, wenn hingegen ein Byond Earth eine so hohe Wertung bekommt, obwohl es mehr Recycling ist, als alles was ich bisher gespielt habe.
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Mojo8367
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Mojo8367 »

UVLWheezle hat geschrieben:Hmm ich hab The Witcher 1+2 auch gespielt. Aber Tränke brauen hab ich praktisch nicht benötigt. Tränkebrauen, Crafting etc. war mir schon immer ein Graus. Daher lass ich dieses Feature meistens komplett links liegen. Denke bei DA:I wird das auch so sein.
auf höheren schwierigkeitsgraden is das aber ziemlich wichtig, nich das es nich auch ohne geht, fand es aber immer gut gemacht, gehört zum witcher dazu.
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Sindri
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Sindri »

Mojo8367 hat geschrieben:egal wo du bist, der dailish-anführer (wie hieß er gleich) is dir nich weniger abgeneigt oder zugetan, egal ob du nun elf, mensch, oder zwerg bist, andersrum die zwerge in orzammer genauso.
Ah ja die Dalish...unter den Elfen gibt es ja auch nochmal rassismus, da sie die Stadtelfen nicht als richtige Elfen sehen. Sie erwähnen es nur klurz aber es gibt tatsächlich keine grosse Reaktion darauf. Es ist ein kleiner Immersionsbreaker aber das ist für mich persönlich Kritik auf hohem Niveau.
Kya
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Kya »

Als Kolumne zu lang und als Test zu persönlich nehmend.
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FuerstderSchatten
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

DasGraueAuge hat geschrieben:
FuerstderSchatten hat geschrieben:Bist du dir sicher, dass diese Chars in Shadowrun Returns vorkamen? Ich kann mich nicht an einen der Namen erinnern. Da war so nen Vodoo Typ der immer im Internet unterwegs war, eine Reinigungskraft die dasselbe macht und dann gabs da die Bordellbesitzerin. Aber Eiger? Nie gehört. Oder warte das sind vermutlich dieser Harlekin Knilch und die anderen Berater?

Natürlich ist das Geschmackssache, aber ich empfinde es als persönlichen Affront, das als bessere Story zu empfinden als DA 2 oder DAO.

Übrigens ich habe nicht auf irgendwelchen Wikis nachgeschaut, um mir das ins Gedächtnis zu rufen mit dem Harlekin usw.. Trotzdem sind diese Typen doch nur Randerscheinungen, die ganz zum Schluß ein kleines Stell dich ein geben. Ich fand gerade der Anfang von Returns war sehr nett. Aber nach dem Krimiplot driftetet das ganze ja in Grotesken B-Movie Trash ab. Sollte natürlich für keinen "anständigen" Kritiker eine Chance gegen DAO oder DA 2 haben. Aber natürlich kann jeder schreiben was er will.
Sorry, verwechselt mit dem Nachfolger Dragonfall.

Und es geht hier nicht um den übergreifenden Plot, sondern spezifisch um die Charaktere. Die fand ich in DA2 eher peinlich (Titten, Dummchen, Witzbold), auch weil es in vorhergehenden Spielen deutlich besser ging.
Ich habe nichts dagegen, dass du das so siehst. Ich mochte sie aber alle. Obs Isabella war oder Aveline. Auch hier schaue ich in kein Wiki. Ich kenne die Namen einfach. Jedenfalls sind sie vielschichtiger als die Barbesitzerin in Shadowrun Returns, die ihren Job im Plot aber auch macht, ohne Frage. Aber sie hat halt nur sehr wenig "Charakter". was ich auch sehr schade finde an Shadowrun Returns ist dieser eher schwache erste Bösewichte in SR, seine Motivlage bleibt einfach nebulös. Warum hat er der Dame überhaupt geholfen. Aus einer perversen Neigung heraus? Wegen seinen Puppet-Experimenten, was ich auch nicht so ganz verstanden habe? Oder habe ich vielleicht was übersehen?
UVLWheezle hat geschrieben:
FUSiONTheGhost hat geschrieben:
Shevy-C hat geschrieben:Bei Spielen mit so viel Spielfläche bauen solche Elemente als Time Sink ein, das wird ein TW3 auch nicht anders lösen.
Im Witcher stört dies aber nicht die Immersion der Person, die du spielst. Der Witcher benötigt die Kräuter und Zutaten die er sammelt, um sich Tränke zu brauen, welche er aktiv einsetzt und auch dringend benötigt. Es ist sinnvoll und logisch in das Spiel eingebaut und ist nicht als Timesink per Holzhammermethode als solches zu erkennen.
Hmm ich hab The Witcher 1+2 auch gespielt. Aber Tränke brauen hab ich praktisch nicht benötigt. Tränkebrauen, Crafting etc. war mir schon immer ein Graus. Daher lass ich dieses Feature meistens komplett links liegen. Denke bei DA:I wird das auch so sein.
Mog i au nicht. ^^ In DAO und DA 2 habe ich stets versucht jeden Kampf auf normal ohne Tränke zu benutzen auszukommen. Klappt leider nicht immer, musste oftmals zu Tränken greifen.
Zuletzt geändert von FuerstderSchatten am 18.11.2014 16:59, insgesamt 1-mal geändert.
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UVLWheezle
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von UVLWheezle »

Spiel eigentlich immer auf normal.
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Zlap
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Zlap »

Ich denke DA:I ist ein großartiges Action-Adventure, jedoch ein grauenvolles Rollenspiel.
Das Zankobjekt ist einfach nur falsch etikettiert und das will Herr Luibl (letzter seiner Art) mit seiner Wertung kundtun.
Eine automatische Vergabe von Attributpunkten müssen auf einen Rollenspiel-Liebhaber doch so absurd wirken, wie vergleichsweise eine vom Spiel automatisierte, situationsabhängige Waffenauswahl bei Ego-Shootern?! Häuserkampf nur mit Schrotflinte, damit dem User auch ja das Optimum an Erlebnis geboten wird... tze.
Nein ich hatte nicht vor meinem Krieger einen IQ von 200 zu verpassen, damit er eloquent und wortgewandt zum Angriff in Reimform brüllt, aber warum bei allen Photonen darf ich nicht mehr experimentieren? Eine Open-World, aber null Freiheit bei der Charakter-Entwicklung? Nagut...

Natülich hole ich mir DA:I am Donnerstag. Es reicht ja schon der arglose Aufdruck: "Erkunden Sie eine riesige Welt voller Gefahren..." und ich werde schwach. Da hat jede Marketingabteilung leichtes Spiel mit mir, aber ein wenig Wehmut, dass es einfach kein Rollenspiel (59) geworden ist, darf sicher erlaubt sein.
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Mojo8367
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Mojo8367 »

Sindri hat geschrieben:
Mojo8367 hat geschrieben:egal wo du bist, der dailish-anführer (wie hieß er gleich) is dir nich weniger abgeneigt oder zugetan, egal ob du nun elf, mensch, oder zwerg bist, andersrum die zwerge in orzammer genauso.
Ah ja die Dalish...unter den Elfen gibt es ja auch nochmal rassismus, da sie die Stadtelfen nicht als richtige Elfen sehen. Sie erwähnen es nur klurz aber es gibt tatsächlich keine grosse Reaktion darauf. Es ist ein kleiner Immersionsbreaker aber das ist für mich persönlich Kritik auf hohem Niveau.
stimmt, insofern muss man für sich selber ausmachen inwieweit die kritik an da:i nich auch auf hohem niveau is.
ich bin auch kein fan von sammelquests, sin sie aber wirklich so nervig wie dargestellt im test, oder für die spielerfahrung doch nur marginal.
ebenso wie das verhalten der umwelt auf den charakter den man spielt.
das bleibt wohl jedem selbst überlassen, von daher bleibt dieser test un die doch starke abwertung auf 59% (um sich mal an der zahl aufzuhängen) zu subjektiv um sie als entscheidungshilfe heranziehen zu können.
johndoe1544206
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von johndoe1544206 »

UVLWheezle hat geschrieben:Spiel eigentlich immer auf normal.

ja gut, da ich nie auf normal gespielt habe, muss ich es dir wohl doch glauben.
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FuerstderSchatten
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

Zlap hat geschrieben: Eine automatische Vergabe von Attributpunkten müssen auf einen Rollenspiel-Liebhaber doch so absurd wirken,
Das finde ich richtig traurig, aber das ist ja inzwischen auch schon wieder Standard, siehe Diablo 3, damit haben sie dem MP-Spiel im Prinzip jeglicher Individualisierungsmöglichkeiten beraubt.
Zuletzt geändert von FuerstderSchatten am 18.11.2014 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von _Semper_ »

Zlap hat geschrieben:aber ein wenig Wehmut, dass es einfach kein Rollenspiel (59) geworden ist, darf sicher erlaubt sein.
genau das verhalten werde ich wohl nie verstehen. ich bin mit der situation bzw. entwicklung einer reihe nich so wirklich einverstanden, unterstütze das ganze aber dann doch mit meinem geld. auf das sich nix ändert... dammichnochma, wenn ihr's unbedingt spielen und nich auf einen sale warten wollt, dann holt's euch doch in 3-4 monaten. ab diesem zeitraum fallt ihr mit dem erwerb nich mehr in die wichtigen statistiken und die gröbsten fehler sind durch patches hoffentlich auch beseitigt.
Nanimonai
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Nanimonai »

Phaon hat geschrieben: Naja, aber damit stützt du dich ja wieder auf die Meinung der breiten Masse. Diese Form von Konsens gibt es im Übrigen auch gar nicht. Ich mag Queen und Freddy Mercury auch nicht sonderlich, finde ihn aber noch erträglicher als Daniel Kübelböck. Mit "gutem Gesang" haben für mich aber beide relativ wenig am Hut. Wie bereits gesagt: subjektive Meinungen sind nicht falscher als die Meinung einer breiten Masse. Und ein Künstler ist nicht automatisch besser, nur weil ihn viele Menschen mögen.
Wenn du keinen qualitativen Unterschied zwischen einem Sänger, der über mehrere Oktaven fehlerfrei Töne halten kann und einem Blödelbarden, der unter der Dusche krumm und schief Lieder trällert, erkennen kannst, hat das herzlich wenig mit subjektiver Meinung zu tun.
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Mojo8367
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von Mojo8367 »

NerevarINE2 hat geschrieben:
UVLWheezle hat geschrieben:Spiel eigentlich immer auf normal.

ja gut, da ich nie auf normal gespielt habe, muss ich es dir wohl doch glauben.
auf normal kann man auf das tränke brauen noch verzichten, das ein oder andere mal nen heiltrank gebraut, ne katze wenns dunkel wird un vllt. auch mal nen schneesturm (oder wie dieser zeitlupe trank hieß) un man kommt ohne probs durch.
ne schwierigkeits-stufe höher sieht das dann schon anders aus
johndoe1544206
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von johndoe1544206 »

FuerstderSchatten hat geschrieben:
Zlap hat geschrieben: Eine automatische Vergabe von Attributpunkten müssen auf einen Rollenspiel-Liebhaber doch so absurd wirken,
Das finde ich richtig traurig, aber das ist ja inzwischen auch schon wieder Standard, siehe Diablo 3, damit haben sie dem MP-Spiel im Prinzip jeglicher Individualisierungsmöglichkeiten beraubt.
wait what ? hab ich da was überlesen ? Ich kann nicht eigenständig beim Leveln Attribute vergeben ? Ernsthaft ?
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dr_elbows
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Re: Dragon Age: Inquisition - Test

Beitrag von dr_elbows »

BÄM! – oder so hätte es bei Bruce Lee geklungen, wenn er hätte sagen wollen: 59%

Lieber Jörg, Du hast ja irgendwo auch Recht.

Aber sei doch auch ehrlich: Haben wir uns damals bei Bard´s Tale nicht auch Automapping gewünscht, bei Pool of Radiance ein Schnellreisesystem oder bei Ultima IV einen Kompass, der zumindest irgendwie zeigt, wo´s denn nun weitergeht?

Kannst Du dich noch an alles, was Du in PS:T an Text gelesen hast erinnern? Waren all die Details so viel relevanter als die Codex-Einträge von heute? Ging Dir bei Baldur´s Gate nie die Übersicht, oder zumindest ein Begleiter vor dem Verlassen einer Karte verloren? Hast Du bei Gothic nie geflucht?

Haben wir nicht besonders deshalb neugierig entdeckt, gerätselt, gestaunt weil unser geliebtes Medium, vor allem aber WIR noch in den Kinderschuhen steckten?

Wir hatten keine Ahnung von Dramaturgie, Pacing, Tiefe, Spielablauf und Präsentation. Aber: Damals fiel uns das Wesentliche leichter – nämlich uns unkritisch einzulassen, uns schamlos zu freuen, ohne uns vor der Keule des Mainstream-Vorwurfs ducken zu müssen. Wir hatten keinen Vergleich. Und das war gut so.

Unser verkopftes, nostalgisch wehmütiges Herangehen HEUTE verklärt die Hits von damals zu Meisterwerken zeitloser Kunst, und zwingt uns, Unterhaltung in verschwurbelten Ecken zu suchen, schon um uns nicht als Mainstream-Noobs titulieren lassen zu müssen – UND, was noch schlimmer ist – VERDIRBT UNS DEN SPAß.

Die Unschuld unserer Diskussionen auf dem Schulhof ersetzen wir freiwillig durch eine hedonistische Dekadenz, die, in Anbetracht dessen, dass wir hier über COMPUTERSPIELE reden ihresgleichen sucht. Entschuldigung, aber iss halt so.

Und dann hat sich unser geliebtes Medium verändert, hat sich die Gesellschaft, unsere Umstände, haben wir uns verändert, haben Beruf, Frau und Kinder und vielleicht noch gerade mal eine Stunde am Tag Zeit. Sollte sich unser Blickwinkel, unser Maßstab nicht mit verändern dürfen?

Der Schnee lag früher höher, ja. Weil wir kaum 1,40m waren. Und vielleicht waren Spiele nicht immer anspruchsvoller und tiefgründiger, aber sicher oft umständlicher und langwieriger, und LANGWEILIGER. Aber man wollte sich halt durchbeissen, damit man auf dem Schulhof was zu erzählen hatte.
Jörg, ich glaube Dir gerne, dass es schwierig wird, ein 75 EUR Steak zu genießen, wenn man doch schon so viele Steakhäuser auswendig kennt. Aber kann das Steak was dafür? Muss da jetzt unbedingt Schokolade rein und Sahne drauf, damit wir wieder was zu entdecken haben?

Wenn ich Dir, Jörg, mit 12 Jahren eine PS4 mit DA:I für eine Woche vorgesetzt hätte, wie hättest Du reagiert? 59%?

Hat sich im Laufe der Jahre wirklich nichts zum positiven gewandelt? Ist es wirklich unmöglich, als einigermaßen intelligenter Mensch „Mainstream“ nicht per se als Makel zu definieren?

In der Bringschuld sind Programmierer und Publisher, ganz klar.

Aber auch wir „alten Säcke“, indem wir uns nicht überfüttert in unseren Sesseln aufgeklärter Vernunft räkeln und wie Oma und Opa kritisieren um des Kritisierens willen, sondern die Augen öffnen, nein, besser schließen, abtauchen, genießen und uns ehrlich freuen.
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Veganer essen meinem Essen das Essen weg.
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