Jimmy Kimmel: "Es ergibt keinen Sinn, anderen Leuten beim Spielen von Videospielen zuzuschauen"

[Mav99]

Toller Beitrag von Jimmy Kimmel. Der Mann spricht mir aus der Seele...

In bin etwas jünger als er und werde "Let's Play" Videos genau wie "eSports" wohl auch nie verstehen. Und ich spiele seit über 30 Jahren Video- und Computerspiele. Dementsprechend kenne ich das Zuschauen an Automaten auch noch. Einfach weil es zu teuer war ständig selbst zu spielen. Aber das ist verdammt lange her. Heute gibt es durch Sales und Keyshops mehr Spiele günstiger als je zuvor. Wozu zuschauen?

Ich kann mir nichts langweiligeres vorstellen als Anderen beim Spielen von Games zuzuschauen die ich stattdessen lieber selbst spielen kann. Ich muss mich schon echt zusammenreißen dem einen oder anderen Freund mal 'ne halbe Stunde zuzuschauen, wenn er bei mir irgend ein Spiel ausprobiert das er (noch) nicht hat. Und gerade bei "Let's Play" Videos kommt dann fast immer auch noch das unerträgliche, dümmliche Gelaber der möchtegern "coolen" Akteure dazu. "Toll".

Einzig als Preview zu noch nicht erscheinen Titeln oder in kurzen Auszügen im Rahmen eines Tests sind Gameplay Videos für mich zum Teil interessant.

P.S.: Ich fand den Youtube-Gag witzig.

[Sabrehawk]

Toller Beitrag? Du spielst seit über 30 Jahren ? Gut ich spiele Videogames seit PONG und hab so ca 1976 angefangen...
und ein grossteil meines täglichen Feierabends entspanne ich bei gameplay Videos meiner bevorzugten Content Ersteller, wie TotalBiscuit,Angry Joe,The Mighty Jingles, Quill18 ,Trump, Kripparian, Force usw. Die spielen auch oft Titel die ich selbst nicht mit der Kneifzange anpacken würde was mich aber trotzdem nicht davon abhält mir das reinzuziehen A) weil es entspannt B) ich das spiel nicht mal besitzen muss um es kennenzulernen (als Meinungsbildung abseits der regulären (oft von der Industrie gekauften) Fachpresse) , C) die Persönlichkeit des Content Creators ausschlaggebend ist D) es deutlich unterhaltsamer ist als das Fernsehprogramm E) Ich mein persönliches Gameplay verbessern möchte (z.b bei diversen Titel die eine hohe Einstiegshürde haben oder ein metagame das variable Strategien erfordert die sich laufend ändern)

Die abwertende Meinung eines aus der traditionellen Unterhaltungs Branche kommenden Kimmel ist ziemlich respektlos gegenüber denen die mit teils hohem persönlichen Zeitaufwand teils richtig gute Unterhaltung abliefern und das ganze
kostenlos für den Betrachter...dazu noch täglich teils mehrmals ein Pensum raushauen für das Kimmel glatt nen ganzen Monat brauchen würde. Natürlich gibt's auch millionenfachen Schrott genau wie im TV. ...z.b Jimmy Kimmel...weichgespülte Scheiss Late Night die einem Conan O Brien der selbst auch herrliche Clueless Gamer Videos produziert oder Letterman nicht das Wasser reichen kann.

[Kajetan]

Meine Frage daher erneut: Was ist daran jetzt so brüskierend?

Frag das all die empörten Christen, wenn jemand einen blöden Witz über Jesus reisst. Frag das all die schuckerten Moslems, wenn jemand einen Witz über Allah macht. Frag das all die hysterischen Mädels, wenn jemand einen Witz über den jeweils angesagten Star macht.

Emotionale Abhängigkeit. Jeder Hauch von Kritik am Gegenstand der Verehrung wird sofort als persönlicher Angriff auf die eigene Person verstanden.

[sourcOr]

Meine Frage daher erneut: Was ist daran jetzt so brüskierend?

Frag das all die empörten Christen, wenn jemand einen blöden Witz über Jesus reisst. Frag das all die schuckerten Moslems, wenn jemand einen Witz über Allah macht. Frag das all die hysterischen Mädels, wenn jemand einen Witz über den jeweils angesagten Star macht.

Emotionale Abhängigkeit. Jeder Hauch von Kritik am Gegenstand der Verehrung wird sofort als persönlicher Angriff auf die eigene Person verstanden.

Also irgendwie riecht der Vergleich etwas muffig. Lass jemanden nen Witz über die Sonntagsmesse machen, dann wird vllt nen Schuh draus. Hier gehts ja dann doch um Tätigkeiten und nicht um Personen oder.. Götter. Und Tätigkeiten haben mit mir selbst dann doch etwas mehr zu tun. Sogesehen ist es ein persönlicher Angriff auf einen selbst

[WTannenbaum]

Tja, ich schaue ein paar Youtubern gerne beim Spielen zu, weil sie mir sympathisch sind und ihre Art, manche Spiele anzugehen, sehr unterhaltsam ist. Meist sind das Games, die nicht in mein Beuteschema passen aber in Verbindung mit dem Youtuber einen gewissen Charme ergeben. Ich kaufe mir das Zeugs dann natürlich nicht (wird für mich ja nicht spaßiger, nur weil ich jemand anderem dabei zugesehen habe) aber für die paar Minuten des Videos wurde ich doch prima unterhalten. Für mich ergibt es also schon Sinn und ich würde eher die Sinnhaftigkeit einer solch plumpen Behauptung infrage stellen

[SethSteiner]

Emotionale Abhängigkeit. Jeder Hauch von Kritik am Gegenstand der Verehrung wird sofort als persönlicher Angriff auf die eigene Person verstanden.

Nur dass es in diesem Fall ja auch ein persönlicher Angriff war, schließlich meint er diese Form der Unterhaltung wäre auf ein Versagen in der Erziehung zurückzuführen.

[Kajetan]

Nur dass es in diesem Fall ja auch ein persönlicher Angriff war, schließlich meint er diese Form der Unterhaltung wäre auf ein Versagen in der Erziehung zurückzuführen.

Es war ein Witz, ein Gag und kein persönlicher Angriff. Ob der Witz gut oder schlecht war, das mag jeder selber entscheiden, aber daraus eine persönliche Sache zu machen, bestätigt genau dieses emotionale Abhängigkeitsverhältnis.

[HaxOmega]

Man sollte bei der Aussage auch immer bedenken, dass Kimmel ein Comedian ist. Von daher vielleicht nicht alles 100% auf die Goldwaage legen und sich auf dem Schlips getreten fühlen, wie manch Einer hier.

Der genrellen Aussage stimme ich aber zu. Ich habe das nie verstanden und für mich hat das Ganze auch keinen hohen Unterhaltungswert. Ich kriege dann aller höchstens Lust, das Spiel sofort selber zu spielen... Wenn ich mir dann überlege, dass Manche ganze Lets Play, wie etwa von FF IX, von vorne bis hinten gucken, schüttel ich schon etwas den Kopf (40-60 Stunden?).
Fehlt nur noch, dass wir Leute beim Filme gucken zuschauen. Wobei das gibts bestimmt auch schon.
Aber vielleicht bin ich mit meinen 25 Jahren auch einfach schon zu alt für so etwas (dass ich das mal sagen muss, ist schon traurig :wink: ).

[Firon]

Muss ich angegriffen sein um zu einem Youtube-Beitrag meine Meinung zu äußern?

Das nicht. Aber dafür, dass es Dir ja sooooo egal ist, äusserst Du Dich schon ziemlich ausführlich, um die Unwitzigkeit des Gags nachweisen zu können.

Wie gesagt, ich fühle mich nicht angegriffen, weil mir seine Meinung egal ist - diskussionswürdig kann das Thema ja dann trotzdem noch sein.

Ehm .das zeigt lediglich, dass du halt nicht zur Zielgruppe gehörst.
Diese Art von Konsum finden halt noch viele leute (vor allem älteren Semesters) nunmal etwas speziell. Klar das mag daran liegen, dass es halt wirklich, wie du schon meintest "nicht in der Mitte der gesellschaft" angekommen ist. Man hat sich schon mit der Materie außeinander gesetzt: nämlich dass man die Idee bereits irgendwie merkwürdig findet. Und das liegt halt an der Potenz: man schaut einen Konsumenten beim Konsumieren zu, und eben hier spalten sich die Geister, weil das eine reine Auslegungs- und Ansichtssache ist (für überzeugte ist der Kommentar des Letsplayers eben ein komplett neuer Inhalt, für andere halt nicht).
Zugegeben: wen im Sketch der erste Spieler staunt:" Wow, nice shot!" wirkt es wirklich irreführend, darum geht es ja in ("gewöhnlichen") Letsplays nicht. Aber nochmal: als Nicht-Letsplayer fand ich doch so manchen witz ziemlich gut und "mein innerstes treffend". Und das OBWOHL ich wie eben beschrieben Verständnis für dieses neuaufblühende Genre habe.

Meine Frage daher erneut: Was ist daran jetzt so brüskierend?

"Brüskierend" find ich hier gar nichts. Für mich ist es lediglich ein schlechter Gag und ein Zeugnis von Ignoranz.

Ob man was gut findet, ist jedem selbst überlassen. Lets Plays schaue ich selber eher nicht, weil ich den Controller lieber selbst in die Hand nehme.
Aber wenn man ein Hobby nichtmal nachvollziehen kann, obwohls soviele Facetten hat, die dem Konsumenten Spaß bringen können, hat man nunmal einen sehr beschränkten Horizont - oder tut so, weil man denkt, dass das bei einem bestimmten Publikum gut ankommt.

ESport und Competetive Gaming ist nix anderes als Sport gucken, man schauts weil jemand etwas bestimmtes sehr gut kann.
Je nach Person kann ein LetsPlayer oder Twitch Streamer eine ähnliche Funktion wie ein Comedian/Entertainer einnehmen.
Dazu kann mans als Walkthrough, Review, Preview etc verwenden.

Wer das alles nichtmal verstehen kann.. der muss sich den Vorwurf der Ignoranz gefallen lassen.

[SethSteiner]

Nur dass es in diesem Fall ja auch ein persönlicher Angriff war, schließlich meint er diese Form der Unterhaltung wäre auf ein Versagen in der Erziehung zurückzuführen.

Es war ein Witz, ein Gag und kein persönlicher Angriff. Ob der Witz gut oder schlecht war, das mag jeder selber entscheiden, aber daraus eine persönliche Sache zu machen, bestätigt genau dieses emotionale Abhängigkeitsverhältnis.

Könnte ich auch zurück geben, Jimmy Kimmel kriegt negatives Feedback und wegen dem emotionalen Abhängigkeitsverhältnis bist du und andere butthurt, weil wie kann es sein dass der arme Mann für seine Witze negatives Feedback kriegt?

Fehlt nur noch, dass wir Leute beim Filme gucken zuschauen.

Kennst du Audiotracks bei DVDs/BluRays?

[greenelve]

Es gibt ja Menschen, die haben Spaß an Sex. Aber auf einem Fernseher oder Bildschirm anderen Leuten dabei zuschauen, wer macht sowas? Das ergibt keinen Sinn, sowas macht man doch selber.

Wenn das doch nur immer so einfach wäre... :wink:

Bei mir dient ein Let's Play eigentlich immer einer Informationsgewinnung.
Sei es um sich einen Eindruck vom Spiel zu verschaffen, oder ein bestimmtes Item etc. zu finden, o.ä.

Das Statement könnte man theoretisch doch für so ziemlich alles andere auch nutzen.
Macht es Sinn einen Film zu schauen? Macht es Sinn Fußball zu schauen?
Es macht einen Sinn, wenn der anschauende es möchte.

Damit hast du eine Antwort, warum Leute mit der Aussage - unabhängig von dem Witz im Video - von Kimmel nicht einverstanden sind.

[Kajetan]

Könnte ich auch zurück geben, Jimmy Kimmel kriegt negatives Feedback und wegen dem emotionalen Abhängigkeitsverhältnis bist du und andere butthurt, weil wie kann es sein dass der arme Mann für seine Witze negatives Feedback kriegt?

Argumente spiegeln ist ein billig rethorischer Trick und funktioniert hier nicht.

Es geht mir um dieses "Also, der Typ ist mir ja wurscht, ich kenn ich auch gar nicht, muss man den kennen? Aber ..."

Wenn es einem angeblich so wurscht ist, wieso dann dieses Rechtfertigen, persönlich angegriffen sein und gagtechnische Sezieren der Sequenz? Dass man, wenn man austeilt, auch einstecken muss ... keine Frage. Dennoch ... es zeugt schon von erheblicher Unentspanntheit, wenn man diesen Gag zum Anlass für teilweise massiven Butthurt nimmt, anstatt einfach drüber zu lachen. Und dann gleich diese emotionalen Ausfälle (nicht hier, aber an anderen Stellen des Netzes), die sich in ihrem Blutdruck-Charakteristikum nicht von hyperventilierenden Fanatikern unterscheidet, wenn jemand ihr Heiliges Dingenskirchen beleidigt.

Ebenso dämlich sind natürlich auch diese Kommentare vom Schlage "Recht hat er, weil ich LPs auch doof finde!". Hier kann ich ebenfalls nur fremdschämenderweise die Stirn gegen den Türrahmen knallen. Aber ich sollte wahrscheinlich einfach aufhören mich wegen der Blödheit mancher meiner Mitmenschen zu schämen

[sourcOr]

Fehlt nur noch, dass wir Leute beim Filme gucken zuschauen. Wobei das gibts bestimmt auch schon.
Aber vielleicht bin ich mit meinen 25 Jahren auch einfach schon zu alt für so etwas (dass ich das mal sagen muss, ist schon traurig :wink: ).

Ich weiß net, warum das hier immer wieder aufgeführt wird. Filme sind schon ein passives Medium. Die muss man nicht doppelt passiv machen, indem man anderen beim Zuschauen zuschaut. Ich meine das gibts auch, aber dann geht es nicht um die Filme, sondern rein um die Reaktionen der Zuschauer oder ihre Meinung dazu. Spiele sind interaktiv, darauf haben wir aber nicht immer Lust, also machen viele aus der Not eine Tugend und machen was Passives draus, indem sie Streamern oder Letsplayern zuschauen. Das ist der Kern des ganzen; statt Fernsehen, jemandem einfach beim Spielen zuschauen. Kann den selben Unterhaltungswert haben. Hab ich als Kind z.B. aber auch gemacht, im RL halt. Und heute schaue ich meinem Lieblings-Streamer beim Spielen zu, wobei die Interaktion mit dem Chat natürlich auch ne gewisse Rolle spielt.
Kann man jetzt fragen, warum man aus Spielen unbedingt ein passives Medium machen muss, statt einfach ne Serie oder sowas zu schauen. Die Antwort wäre dann: Warum nicht?

Und ja: Du bist mit deinen 25 Jahren für Letsplays eigentlich schon zu alt, genau wie ich, weil Pewdiepie und co. primär Teenager ansprechen. Zumindest behaupte ich das einfach mal, im Endeffekt wissen nur die Youtuber selbst, wie die Demographie hinter ihren Zuschauern aussieht. Gibt im Internet aber bestimmt auch Infos dazu..

[greenelve]

Fehlt nur noch, dass wir Leute beim Filme gucken zuschauen. Wobei das gibts bestimmt auch schon.
Aber vielleicht bin ich mit meinen 25 Jahren auch einfach schon zu alt für so etwas (dass ich das mal sagen muss, ist schon traurig :wink: ).

Ich weiß net, warum das hier immer wieder aufgeführt wird. Filme sind schon ein passives Medium. Die muss man nicht doppelt passiv machen, indem man anderen beim Zuschauen zuschaut. Ich meine das gibts auch, aber dann geht es nicht um die Filme, sondern rein um die Reaktionen der Zuschauer oder ihre Meinung dazu.

Horrofilme sind da beliebt, oder dieses mit den Mädchen und dem Becher.

Facecams bei Horrorspielen sind sogar recht beliebt. Da gabs ne große Welle als Amnesia rauskam, als Outlast rauskam. Ach ja, dieses Neumodische, anstatt einen Freund anstarren und gucken wie er reagiert, während er Resident Evil auf der PS1 zockt, was man selber bereits zu fürchten gelernt hat.

Wobei...das ganze gibt es auch heute noch: man findet ein lustiges Video und zeigt es Freunden / Familie und schaut dabei in deren Gesichter, während sie es anschauen, in der Erwartung, sie werden es genauso genießen wie man selber.

[SethSteiner]

@Kajetan
Ach komm, anderen Leuten vorwerfen sie seien butthurt aber dann selbst sich dagegen verwehren butthurt zusein ist ziemlich unfair. Ich bin butthurt, weil du du bist butthurt, weil andere butthurt sind, dass Kimmel butthurt ist, weil Leute sich auf Youtube Unterhaltung finden, in dem sie komentierte Spiele anschauen. Ich finde es zeigt eher Unentspanntheit, dass viele auf negative Kommentare mittlerweile gar nicht mehr anders können als von butthurts, haten, aufregen, nölen und meckern zu reden und die Verteidigung ständig darauf hinaufläuft, anderen zu attestieren sie hätten keinen Humor, sie würden ja in Wahrheit genauso denken aber trauen es sich nicht zu sagen, wären unreif und viele ähnliche Dinge. Wenn Argumente spiegeln (wobei die Unterstellung eines emotionalen Abhängigkeitsverhältnisses und Arschschmerzen gar kein Argument sind) nicht funktioniert, dann funktioniert einfach gar nichts.