hydro-skunk_420 hat geschrieben:Darf ich dir ein zwei Fragen zu deinem Beruf stellen?
Ich habe mich nie auf einen Berufswunsch festlegen wollen und hatte nach dem Abiturabbruch (wegen Depression) nicht das Selbstvertrauen, mein Elternhaus zu verlassen, was Richtiges zu lernen und mein Leben selbst zu meistern. Ich habe dann in der ersten Hälfte des Jahres 2001 als Briefzusteller gearbeitet, bin danach für vier Jahre zur Bundeswehr, habe anschließend einen IHK-Abschluss als Bürokaufmann gemacht, mit dem ich auch das Fachabitur (Wirtschaft und Mathematik) vervollständigt habe und bin, nachdem ich während der FIFA-WM 2006 "arbeitsuchend" war (mit Arbeitslosenbeihilfe) und dann noch zwei Wochen in der Grundsicherung (ALG-II) verbracht habe, wieder in die Briefzustellung gegangen. Weitere neun Jahre später liebäugle ich mit einer Beschäftigung als "Angestellter in der Parkraumbewirtschaftung" oder Hauswart bei einer Baugenossenschaft. Aber mal schauen, was sich in den nächsten Monaten noch so auftut. Zurzeit wird ja vor unserem Wohnblock eine Notunterkunft für Flüchtlinge errichtet und meine Frau und ich haben uns im Stadtteilzentrum der Gruppe "Auf gute Nachbarschaft" angeschlossen. Ich weiß noch nicht, was genau ich "ehrenamtlich" machen werde, aber ich werde Augen und Ohren offen halten, ob's nicht vielleicht eine interessante Arbeitsstelle gäbe.
Neunte, zehnte Klasse rum wollte ich mal Bankkaufmann werden, später dann was in der IT lernen. Ich bin recht froh, dass ich das nicht verfolgt habe. Meine beste Freundin und ihr Mann waren beide Bankkaufleute. Sie ist zwei Jahre nach dem Abschluss in die Erziehung gewechselt und ist über Jugendliche und betreutes Wohnen jetzt in einem Kindergarten glücklich geworden, er hat ein Studium "Recht und Verwaltung" gemacht, nachdem die Sparkasse ihn nicht übernommen hat, und arbeitet jetzt im brandenburgischen Wirtschaftsministerium. Wäre für mich ja nichts. Ich habe während meiner 46 Monate im Kompaniegeschäftszimmer gemerkt, dass acht, neun, zehn Stunden im Büro hocken nicht mein Ding ist.
Ach und zur zweiten Frage: Nö, ich bin sozusagen mit Hunden groß geworden und kann die recht gut einschätzen. Außer sie sind verrückt. Davon habe ich aber keine im Bezirk. Ein Kollege hat einen Kangal (türkischer Hütehund), dessen Halter keinen Hund haben sollten, aber das agressive Biest ist bisher immer hinterm Zaun geblieben. 2007 war ich mal eine Weile auf einem Bezirk, wo es einen Hund gab, der immer zwischen Zaun und Briefkasten hochsprang, knurrte, bellte und fletschte. Ein Zucken meinerseits in eine Richtung längs des Zauns setzte ihn aber in Gang, so dass er immer eine komplette Runde um den Garten rannte. Da hatte ich immer ein 20-sekündiges Zeitfenster, um Post einzuwerfen, bis er wieder ran war. Kurzes Zucken brachte ihn aber nahtlos in die nächste Runde.
Die Arbeitgeberin bietet aber auch die "Hundeschule" an, wo Kollegen mit Phobien oder einfach nur aus Interesse den Umgang mit den Tieren lernen können. Mein Kollege, den ich da gerne mal hinschicken wollte (bin Teamleiter bei uns) ist aber schon blass geworden, als ich das Thema vorsichtig angeschnitten habe.
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