Allgemeiner Fußball Threat

[Guffi McGuffinstein]

Natürlich blöd aber bei so viel Ineffektivität vor dem Tor braucht man sich nicht wundern wenn man dann durch so "blöde" Tore ausscheidet. Jetzt werden sich alle an der Tatsache aufhängen, dass der Schiedsrichter Italiener war. Ein Glück, dass mich das schon nicht mehr groß interessiert und das Leben weiter geht.

[greenelve]

Frankreich hat aber auch enorm clever gespielt. Und die Gegentore waren vollkommen überflüssig. Erst das Boateng-Gedächtnis-Handspiel und dann der Querpass durch den eigenen Fünfer, obwohl man von vier Franzosen gepresst wurde. Das war einfach zu viel und darf nicht passieren.

[AkaSuzaku]

Frankreich hat aber auch enorm clever gespielt.

Durch die tiefe Formation sind eben auch grundsätzlich alles Spieler zumindest in die Defensive eingebunden. Komplett unsichtbar kann da keiner bleiben.
Bei Deutschland hingegen hat ein Boateng noch mehr für die Offensive machen können, als Müller und Götze kombiniert. Das ist als würde man in Unterzahl spielen.

Was mir heute zum ersten Mal so richtig (abseits vom Ball) aufgefallen ist, ist welche Passage der Nationalhymne die Franzosen immer anstimmen:
"Marchons, marchons!
Qu'un sang impur,
Abreuve nos sillons."

"Unreines Blut, tränke unsere Äcker."

Vielleicht etwas aggressiv.. Zugegebenermaßen ist es aber bei der Hymne auch fast egal welchen Teil man singt. Martialisch ist das immer.

[greenelve]

Frankreich hat aber auch enorm clever gespielt.

Durch die tiefe Formation sind eben auch grundsätzlich alles Spieler zumindest in die Defensive eingebunden. Komplett unsichtbar kann da keiner bleiben.

Was mir unter anderem aufgefallen ist: In der zweiten Halbzeit hatte ein Franzose einen hohen Ball mit dem Kopf Richtung Außenlinie geköpft und dort gehalten, immer wieder ein Wegschlagen angetäuscht. Bis der Deutsche nach dem Ball getreten hat und es Abstoß gab.

Oder etwas später Evra gegen Draxler im Strafraum. Draxler wurde schon grenzwertig weggestoßen. Aber der Arm so clever zwischen den Körpern beider Spieler versteckt, dass er erst in der Zeitlupe wirklich zu sehen war, wie er Draxler geschoben hat.

Solche Szenen gab es immer wieder mal. In den Zweikämpfen haben sich die Franzosen richtig abgezockt präsentiert.

[Temeter]

Naja, effektiv haben die Franzosen nicht so sehr das Spiel gewonnen, wie es ihnen von der Deutschen geschenkt wurde.

Zugegeben war man Personalmäßig ein bischen eingeschränkt. IIRC erst 3 Spieler raus, und dann noch einen Verletzten? Natürlich spielt man da im Nachteil. Wobei das kein Handspiel entschuldigt, vom zusätzlichen Stress abgesehen.

[greenelve]

Das entschuldigt oder erklärt allerdings nicht wirklich das Handspiel oder den Querpass. Aber genauso kann man nach dem Handspiel von Boateng fragen.

[johndoe1770423]

Das entschuldigt oder erklärt allerdings nicht wirklich das Handspiel oder den Querpass. Aber genauso kann man nach dem Handspiel von Boateng fragen.

Nah, du hast zwar recht, aber dass passiert nunmal im Spiel und wird es immer mal geben.
Viel schwerer wiegt, das scheinbar keiner wusste, was er mit dem Ball im Strafraum tun soll.
Spiel über Aussen, die Blauen lassen alles zu, und dann?
Kein Abschluss, kein Zug/Drang zum Tor, der Trainer hat ihnen wohl vergessen zu sagen, dass sie den Kasten treffen sollen

[greenelve]

Gerade der Querpass war zu viel gewollte Kontrolle, anstatt für die Sicherheit den Ball raushauen. Spielerisch lösen ist zwar besser, allerdings waren ca. vier Franzosen mit im Strafraum, wodurch nicht wirklich eine saubere Anspielstation blieb. Und ich kann es nicht oft genug sagen, so ein Pass quer durch den eigenen Strafraum geht schon bei Jugendmannschaften kaum noch.


Beim Angriff ist man auf Nummer Sicher gegangen. Wenig Risikopässe, um Konter zu vermeiden. Eine Flanke sollte auch hinter die Abwehr kommen; wenn diese bereits kompakt im Strafraum stehen, wird es sehr schwer diese zu verwerten - sei es Chance oder schneller Ballgewinn.
In der zweiten Halbzeit hatte Deuschland zwar mehr Chancen, da sie auch mehr Risiko gegangen sind, aber da hat sich Frankreich schon zu gut reingespielt. Die Gegenangriffe wurden gefährlicher, Deutschland teils mit halben Verweiflungsaktionen, eben um noch etwas zu bewirken.
Die Verletzungen kommen noch hinzu, nach Boatengs Herausnahme wurde die Mannschaft unsicherer. Aber das ist was ich eingangs meinte, Frankreich war clever, haben Situationen wie Zweikämpfe mitunder sehr abgeklärt und sicher kontrolliert.


ps: Ja, das mit dem Clever spielen war nicht auf die Taktik gemünzt, sondern auf das Verhalten in einzelnen Situationen. Ungklücklich formuliert meinerseits.

[Skippofiler22]

Also ich fand, Thomas Müller hätte man im Mittelfeld lassen sollen und Mario Götze hätte man in dieser EM "stärken" sollen. Dann hätte man wenigstens einen "Anschlusstreffer" erreicht.
So aber wurden viele Chancen vergeben, obwohl es hieß, dass die DFB-Elf ein recht gutes Halbfinale hingelegt hat. Aber wie gesagt, die "Equipe Tricolore" hat es sich durch das Handspiel von Bastian Schweinsteiger und die immer wieder mangelhafte Abwehr rund um den Tormann fast schon zu einfach gemacht.

[johndoe1238056]

Hä? Jetzt soll der italienische Schiedsrichter schuld am Ausscheiden sein? Also wenn das kein glasklarer Elfmeter war, dann brauche ich wohl neue Netzhäute.

Insgesamt ein durchwachsenes Auftreten der deutschen Mannschaft in diesem Turnier. Nicht schlecht, aber auch nicht gut genug. 65% Ballbesitz bringen herzlich wenig, wenn man daraus kaum Torchancen generiert und die wenigen Torchancen dann nicht reinmacht. Insbesondere bei den Spielen ohne Beteiligung von Gomez war eine gewisse Hilflosigkeit in der Offensive zu beobachten. Ist doch irgendwie eigenartig, dass es so gut wie gar keine deutschen Stürmer mehr gibt. In meiner Jugend wollte noch jeder Mittelstürmer sein und in den ersten beiden Ligen spielt doch auch kaum jemand mit einer falschen Neun. Da muss doch irgendwann aus der Jugend was nachkommen.

[Sindri]

Insbesondere bei den Spielen ohne Beteiligung von Gomez war eine gewisse Hilflosigkeit in der Offensive zu beobachten. Ist doch irgendwie eigenartig, dass es so gut wie gar keine deutschen Stürmer mehr gibt. In meiner Jugend wollte noch jeder Mittelstürmer sein und in den ersten beiden Ligen spielt doch auch kaum jemand mit einer falschen Neun. Da muss doch irgendwann aus der Jugend was nachkommen.

Das ist das Problem zur Zeit. Ich als VfB Stuttgart-Fan( ) habe eigentlich nie viel von Gomez gehalten aber er war der einzige, der da vorne gefährlich war.
Das zeigt, daß die deutsche National Mannschaft im Sturm eine fette Baustelle hat. Echt traurig. Das ist Neuland. Sonst hatte man immer Weltklasse Stürmer. Und Müller kann einem nur Leid tun.

Wobei man das Spiel gegen Frankreich niemals hätte so verlieren dürfen. 2 absolut dumme Fehler und ohne Not 2 Tore kassiert.

[Wigggenz]

Die deutschen Reaktionen auf das Aus sind ja wohl mal richtig erbärmlich.

Wenn sich nicht über den italienischen Schiri aufgeregt wird, wird sich über Frankreichs Mannschaft lustig gemacht z.B. mit "Herzlichen Glückwunsch, Kamerun!" etc... da schämt man sich doch fast, am Vorabend mit eben solchen Leuten dieselbe Mannschaft angefeuert zu haben.

[Guffi McGuffinstein]

Das zeigt, daß die deutsche National Mannschaft im Sturm eine fette Baustelle hat. Echt traurig. Das ist Neuland. Sonst hatte man immer Weltklasse Stürmer. Und Müller kann einem nur Leid tun.

Nicht nur Müller kann einem Leid tun. Mit Özil ist es ja nicht viel anders. Wobei es bisher ein sehr auf Defensive fokussiertes Turnier war. Die meisten Mannschaften sind nicht wegen schlechten Stürmern sondern wegen schlechter Defensive (siehe Belgien) raus geflogen. Das hat denke ich den bekannten "Spielmachern" Müller, Özil und Kroos ziemlich die Laune vermiest. Mich hat auch gewundert, dass Schürrle nicht stärker zum Einsatz kam.

Das Positive dass man aber sicher aus dem Turnier ziehen kann, ist die Tatsache, dass Löw gute junge Spieler ausgewählt hat die auch direkt ihre Qualitäten unter Beweis gestellt haben. Mit Draxler, Hector und Kimmich sind frische Leute (Draxler nicht ganz, aber so stark war er vorher noch nicht) dazu gekommen. Can fand ich gestern auch nicht schlecht. Ein Nachwuchsproblem gibt es also glücklicherweise nicht wirklich.

Mit den Stürmern hast du allerdings recht. Gomez konnte Klose nicht wirklich ersetzen. Allerdings hat Gomez meiner Meinung nach gezeigt, dass ein großer massiver Stürmer der gegnerischen Defensive auch große Probleme bereiten kann da man den halt nicht einfach "aus dem Weg schieben" kann. Sehr schade mit seiner Verletzung. Ich glaube das war für die Nationalmannschaft eines der "verlustreichsten" Turniere überhaupt. Kann mich nicht daran erinnern, dass mal so viele Spieler am Ende verletzt waren.

[Sindri]

Die deutschen Reaktionen auf das Aus sind ja wohl mal richtig erbärmlich.

Wenn sich nicht über den italienischen Schiri aufgeregt wird, wird sich über Frankreichs Mannschaft lustig gemacht z.B. mit "Herzlichen Glückwunsch, Kamerun!" etc... da schämt man sich doch fast, am Vorabend mit eben solchen Leuten dieselbe Mannschaft angefeuert zu haben.

Die Storck von der AfD hat ja auch einen Hammer Spruch abgelassen. Vor allem sollte man sich nicht über die französische Mannschaft lustig machen, wenn in der eigenen Nationalmannschaft auch genügend Spieler mit Migrationshintergrund spielen.

[greenelve]

Interessant finde ich die Entwicklung mit Stürmern.

Vor fast 10 Jahren, afair, wurde 4-2-3-1 populär, um tiefstehende Mannschaften bespielen zu können, zu dem sich dann noch die falsche Neun gesellte, damit durch den zusätzlichen Spieler im Mittelfeld Überzahl geschaffen werden kann.
Zum einen tippe ich bei der Rückkehr von Stürmern auf die eng stehenden Viererketten der verteidigenden Mannschaft, die kaum noch Raum in der Zwischenlinie zulassen. Wodurch das "Mittelfeld fast schon aufgegeben wird und die Abwehr zu dicht steht, wodurch ein "Keilspieler" wieder an Bedeutung gewonnen hat. Sehr gut zu sehen an Italien, die gar mit zwei Stürmern agiert haben, wobei einer der Zielspieler war, der mit langen Bällen gesucht wurde, und den Ball möglichst zu seinem Partner abrallen lässt.

Desweiteren sind die Außenverteidiger zu verkapten Flügelstürmern geworden, die extrem weit aufrücken und dem Spiel Breite geben. Dadurch können die Mittelfeldspieler zentraler agieren und der zurückfallene Stürmer wird nicht mehr in dem Maße für Überzahl benötigt. Stattdessen kann er vorne als permanente Anspielstation für potentielle Gefahr sorgen. Da die verteidigende Mannschft versucht das Feld eng zu machen, ensteht Raum bei einem Flankenwechsel und der Außenverteidiger ist in der Lage mit seiner Hereingabe - möglichst nahe der Grundlinie kommend - hinter die Verteidigung zu gelangen.