CryTharsis hat geschrieben: ↑28.09.2017 00:34DS3 ist zugänglicher als die Vorgänger. Das liegt an der direkteren und flüssigeren Steuerung, dem weniger trägen movement (was du erwähnt hast) und den deutlich häufiger platzierten bonfires. Und es vergehen einige Stunden, bis das Spiel wirklich anspruchsvoll wird. Trotzdem gibt es genügend abgefuckte Gegner und fiese Passsagen, die einen bei Laune halten.^^
Das von dir beschriebene "einzigartige Spielgefühl", als Ergebnis von Atmosphäre, Kampfsystem und Wordbuilding trifft für mich eigentlich nur auf Bloodborne so richtig zu, denn dort werden die Setpieces, Gegner und die Geschichte stilsicher und konsequent umgesetzt, während man in den "normalen" Souls-Spielen in eine Fantasywelt geworfen wird, in der alles mögliche an Gegenden und Gegnern vorkommt. Das sieht man besonders im dritten Teil, in dem dann z.B. auch stark an Bloodborne angelehnte Gegner auftreten. Dadurch wirkt die Welt, wie in den anderen DS-Spielen, weniger konsistent imo. Trotzdem gehört Teil 3 zu meinen Liebling-Souls-Titeln.
Zugänglichkeit ist definitiv ein Faktor, bei DkS3 ist das Budget sichtlich in völlig anderen Dimensionen. Ist eins der optisch eindrucksvollsten Spiele, die ich je gesehen habe, während in DkS1 nichtmal die Texturpalette konsistent blieb. Auch ein Souls' ist nicht zu hart, um von den Verwerfungen wirtschaftlicher Zwänge verschont zu bleiben.
Ist wohl Ironie, dass ich das Kampfsystem trotz des leichteren Einstiegs eher frustrierend als jeden anderen Teil finde. Größtenteils macht es richtig Laune, aber Macken wie das Gespamme von Gegnern wie dem Dancer oder Sully geht mir richtig auf die Nerven und hauen regelmäßig die Luft raus. Da ist die Strategie echt nur noch rollen/rollen/rollen/rollen/zuschlagen/rollen/rollen/rollen/zuschlagen. Fehlendes Pacing, eine völlig überforderte Kamera, und absichtlich irreführende Attacken machen einige Bosse nur noch nervtötender.
Generell finde ich, dass die Vielfalt im Kampfsystem gelitten hat, nicht nur in Sachen Taktik. Eine weitere Änderung ist zB, Schilde haben gegen diese Bossgegner oder größere Feinde kaum noch einen Nutzen, während zweihändig geführte Waffen lediglich einen mageren Schadensbonus bekommen. Ich habe die Werte nicht genau angeschaut, aber mehr als vielleicht +20% Schaden scheint da selten draufzukommen, wenn die DPS nicht ohnehin von leicht langsameren Kombos gefressen wird. In DkS1 ist der Unterschied fast absurd; Schilde sind mächtig, aber meinen anfänglichen Knüppel beidhändig zu führen, verdoppelt teils den Schaden.
Dark Souls 3 ist ein tolles Spiel. Trotzdem habe ich das Gefühl, es leidet darunter, dass es irgendwo zwischen Bloodborne and Souls positioniert ist, und seinen Platz nicht so recht kennt.
Deswegen würde ich liebend gerne mal Bloodborne zocken, es scheint deutlich durchdachter zu sein. Wird aber erstmal nichts, weil ich an der PS4 nicht interessiert bin.
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edit: Wobei sich vielleicht negativer anhört, als es gemeint ist. Teile des Leveldesigns (nicht Weltendesign) in Dark Souls 3 waren ziemlich genial, und dort, im Kampf gegen Standardgegner, hat das Kampfsystem schon seine Vorzüge. Allein deswegen würde ich es allgemein jedem empfehlen, der ein bischen Fertigkeiten und Frusttoleranz mitbringt, oder einfach nur eine Herausforderung will.
ZB sind die Grand Archives eine deutlich coolere Version der Duke's Archives (musste jetzt echt googlen ob dies sogar den Namen recycelten
), DkS1 ging ein bischen die Luft am Ende aus (erste Hälfte war aber ein verdammt grandioser Run!). Nur spiegelt das halt auch ein Problem wieder, da alles in DkS3 ein bischen zusammengestückelt wirkt, was wiederum Probleme für die Atmosphäre schafft, von der die alten Spiele so abhängig waren.
Ist seltsam. Immersion war noch das Element, was Demons und DkS1 so grandios gemacht hat. In DkS3 fehlt die völlig.