Nauglamir hat geschrieben: ↑29.10.2018 14:57
Gang rausnehmen ist ja okay. Aber mir kommt vor das Rockst*r dachte, lass uns GTA mit The Last of Us kreuzen, das wird schon.
Keine Frage, RDR2 ist schön, aber es sind hier die kleinen Dinge die den Spielspaß doch etwas trüben. Wie andere schon beobachteten ist insbesondere der Start ziemlich holprig. Storytechnisch (Ups, wir sind eine Cowboy-Bande auf der Flucht, aber warum und wer uns verfolgt usw. bleibt ewig offen - Hauptsache ist das ein Bandenmitglied nach dem anderen Hilfe braucht) - was sich später relativiert. Und insbesonders ärgert mich die teils umständliche Steuerung. Noch schlimmer sind die umständlichen Menüs und Karten - warum muss ich in den Pausebildschirm um die Karte aufzurufen? Und die Doppelnutzung von R1 R2 und R3 in den Waffen,- oder Taschenmenüs ist sowas von umständlich. Allein am Anfang hab ich so das Pferd paar mal geschlagen, unbeabsichtigt rumgeschossen oder bin auf einen Stein gestanden und erschossen worden, anstelle dahinter in Deckung zu stehen.
Zu behaupten das ist jetzt nicht "safe" designt (btw, was soll das heißen?) und andere, sehr erfolgreiche Games runterzumachen, weil man den Sinn hinter der "immersive Sim" nicht versteht ist lustig. Hier darf man bitte nicht unterschiedliche Genres miteinander vergleichen! RDR2 ist in meinen Augen ein Open World, Action Spiel, keine Sim.
Das hat in meinen Augen Horizion-Zero Dawn (kein AAA-Studio bitte!) um einiges besser gelöst. Vom Setting abgesehen ist Horizon für mich der beste Vergleichskandidat (Story, Grafik, Reittiere, Open World, Waffen), daher verstehe ich diesen Wertungsunterschied auch überhaupt nicht. Auch The Witcher macht hier einiges besser. Das Gameplay beider Spiele ist um einiges smarter und geschmeidiger als RDR2. Auch zeigt z.b. das "Lagerfeuer"-Transportsystem aus Horizon, wie man spielerisch nervige Streckenentfernungen schnell lösen kann. RDR2 hat hierfür passende Züge als Transportsystem, aber so träge, da kann man beim reiten bleiben. Ein Pferd ist halt mal kein Lampadati Viseris.
So geht viel Spielzeit für (sicherlich interessante und atmosphärische) Dialoge und Wege drauf. Langsamer für intensiveres Spielerlebnis ist ja okay, aber mir wird das aufgezwungen, kann das auch nicht abbrechen. Ob das gut ist? Für die Atmosphäre sicher, aber ehrlich gesagt sollte das Spiel- bzw. Missionsdesign an der Stange halten. Nun rede ich noch gar nicht von anderen zeitintensiven Beschäftigungen im Spiel wie Jagen, Pokern, usw... was ja jedes Game mittlerweile braucht...
Alles in allem ist RDR2 ein tolles Spiel, keine Frage. Aber es als BESTES Spiel zu bezeichnen ist m.E. verwegen. Vielleicht sollte 4 Players mal einen Vergleich mit Horzion Zero Dawn oder The Witcher 3 in Betracht ziehen und seine Bewertung dann nochmal abgeben. Generell mein Tipp: zockt mal Horizion mal an, dann merkt ihr was bei RDR2 noch möglich gewesen wäre.
"Safe designt" heißt einfach das es Elemente benutzt, die kaum anecken und bei jedermann ankommen, Elemente die jedes Open World game heute besitzt. Spider-Man und Horizon sind beide safe designt, für die Masse, davon kann man sich kaum auf den Schlips getreten fühlen weils alles zeug besitzt das standard ist für Open Worlds.
"immersive sim" ist ein genre, der Begriff wurde vor fast 20Jahren von Warren Spector geprägt und RDR2 ist mitunter der erste AAA Vertreter in diesem genre. Bisher hatten diese Tiefe nur Games wie Deus Ex, System Shock oder in dieser Konsolengeneration Prey.
Rockstar hat hier Eier bewiesen das Game so umzusetzen wie es umgesetzt wurde und riskiert vielen Spielern vor den Kopf zu stoßen. Das ist ein Spiel der "love it or hate it" Kategorie wie Breath of the Wild was ich persönlich grauenhaft fand, weils mit Mechaniken vollgekleistert war die für mich nicht zu Zelda passen oder die ich nicht in einem Zelda Spiel haben wollte. Das ist kein "runtermachen von anderen erfolgreichen Spielen" das ist einfach meine Meinung.
Spider-Man, Horizon, BotW und Ass Creed Origins sind allesamt als Gesamtpaket RDR 2 meilenweit unterlegen-weil sie nichts neues boten.Zelda vielleicht im Kraxeln und Gleiten aber sonst war das alles so belanglos und eine Abfolge des immer gleichen. Darüberhinaus geht mir der Erfolg eines Spiels am Allerwertesten vorbei, mir muss es gefallen und nicht Millionen anderen Spielern.
Die Steuerung in RDR2 ist kein Problem, wenn einer nicht fähig ist sich die Tasten zu merken oder gewillt ist die Steuerung zu erlernen kann das nicht dem Spiel angekreidet werden. Die Steuerung ist komplex, keine Frage, aber nach 2Stunden hatte ich sie verinnerlicht und fühlte mich in voller Kontrolle über Arthur Morgan.
Dein Tip Horizon anzuzocken: habe ich bei Release von Horizon schon gemacht, Horizon ist eine 08/15 Open World nach Ubisoft Vorbild mit einer Karte die vor Icons explodiert, Tiefe vorgaukelt durch Antwortmöglichkeiten in Gesprächen und schrecklich öden Sidequests mit einem möchtegern kecken Hauptcharakter der mir schon nach dem ersten Kapitel auf die Nüsse ging. Dazu eine uninteressante Sci Fi Story und ein armseliges Finale mit Cliffhanger. Konnte den Hype damals nicht verstehen und bis heute halt ich das Game für absolute Durchschnittskost.
Bei Horizon gehe ich sogar mit dem 2,5/5 USgamer review konform welches damals für Aufruhr gesorgt hat und welches ich Satz für Satz unterschreiben würde:
https://www.usgamer.net/articles/horizo ... awn-review Ein Auszug:
"
Where the green grass my heroine had called home all her life had now withered away, and a dry desert now emerged. The sights of familiar trees had morphed into rare cactuses; robot horses into robot bulls. We were in a new territory now, which meant more bandit camps to liberate, more Tallnecks to climb, new settlements to visit, more strangers to send me on fetch quests and beg me to find their lost loved ones, and most importantly, more things for my character to hardly bat an eye at despite her greatly alienated upbringing, par for the course at this point. Horizon Zero Dawn pulls in every open world action RPG whim it can muster, and forgets the most important part of an RPG: justifying the existence of these many parts"
yep, genau so hab ich das auch gesehen
Horizon war öde, bot nichts neues und war ein absolutes möchtegern RPG was höchstens die Tiefe von Far Cry besaß, es war ein echter Blender und das einzige was mir gefallen hat waren die Roboterdinos
RDR2 ist einzigartig und für mich mitunter DAS Spiel dieser Konsolengeneration obwohl ich eigentlich nichtmal cinematic Spiele gut finde und das will was heißen. So sehr ich Jörgs Reviews schätze so oft war ich persönlich anderer Meinung, bei RDR2 hat er für mich alles auf den Punkt getroffen und das Review+Wertung würde ich genau so unterschreiben.
DerDude1977 hat geschrieben: ↑30.10.2018 01:47
ch fühle mich da erinnert an Simulationen der 80er und 90er, als es noch Pappkartons, 300-Seiten-Handbücher und Tastaturschablonen für die Belegung bei den Spielen gab. Das hätte ich von Rockstar kaum erwartet und ich wünschte mir so ein Zubehör gerade bei diesem Monster von Spiel.
vielleicht ist der offizielle Guide was für dich? kost zwar einen 20er aber strotzt nur so vor Infos, Karten und genauen Erklärungen. Hab den selber nicht aber hier gibts ein Preview:
https://www.piggyback.com/downloadfile. ... de=preview