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Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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Captain Mumpitz
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Beitrag von Captain Mumpitz »

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Er wollte wahrscheinlich ursprünglich mehr sein als er letztendlich darstellte. Der Cast ist in Ordnung, aber die ganze Grundgeschichte hätte mit viel mehr Fingerspitzengefühl angepackt werden sollen. Es ist irgendwie einfach so... meh.
Da ist so was wie "the perks of being a wallflower" massiv besser.


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Der hingegen war stark. Nicht so, dass ich ihn mir ein zweites mal ansehen könnte, aber stark.
Casey Affleck macht seine Sache wirklich gut, auch Lucas Hedges spielt ordentlich. Seine Rolle mochte ich hingegen nicht wirklich, bzw. einfach dessen Charakter.
Aber die ganze Hintergrundgeschichte und vor allem wie sie durch das Pacing eingeflochten und erzählt wird, ist wirklich gut. Der Anfang ging mir aus persönlichen Gründen extrem nahe und auch vieles was danach geschah kam mir leider nur zu bekannt vor. Vielleicht hat mich der Film deswegen so gut abgeholt, ich weiss es nicht.
Jedenfalls sicherlich eines der besseren Dramen die ich in den letzten Jahren gesehen hatte.
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Freya Nakamichi-47
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Beitrag von Freya Nakamichi-47 »

Vielleicht die bewegendste Miini-Serie in diesem Jahr war für mich auf Netflix "When They See Us".

Da geht's um die "Central Park Five", vier junge scharze Männer und ein Latino, die unschuldig eingebuchtet wurden. Der eine, der nach Erwachsenenstrafrecht lebenslänglich bekam, wurde später nach einem Geständnis des wahren Täters freigelassen. Auch Donald Trump bekommt, historisch korrekt, sein Fett weg. Der Mann war schon immer ein Rassist. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt schonmal ein derart beklemmendes Gefängnisdrama gesehen habe, vor allem die letzte Folge ist nichts für schwache Nerven. Irgendwann kam ich mir selbst vor, als säße ich im Knast. Popcorn kann man hier weglassen, das paßt nicht -- ich empfehle Valium oder so, um das durchzustehen.

EDIT: In einer früheren Fassung dieses Beitrags war fälschlicherweise von "fünf jungen schwarzen Männern" die Rede. Wir haben den Fehler korrigiert. -- Die Red. ;)
Zuletzt geändert von Freya Nakamichi-47 am 17.07.2019 10:19, insgesamt 1-mal geändert.
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HerrRosa
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Beitrag von HerrRosa »

*kein Anspruch auf Vollständigkeit

johndoe1197293
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Beitrag von johndoe1197293 »

Freya Nakamichi-47 hat geschrieben: 17.07.2019 07:45 Vielleicht die bewegendste Miini-Serie in diesem Jahr war für mich auf Netflix "When They See Us".
Show
Da geht's um die "Central Park Five", vier junge scharze Männer und ein Latino, die unschuldig eingebuchtet wurden. Der eine, der nach Erwachsenenstrafrecht lebenslänglich bekam, wurde später nach einem Geständnis des wahren Täters freigelassen. Auch Donald Trump bekommt, historisch korrekt, sein Fett weg. Der Mann war schon immer ein Rassist. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt schonmal ein derart beklemmendes Gefängnisdrama gesehen habe, vor allem die letzte Folge ist nichts für schwache Nerven. Irgendwann kam ich mir selbst vor, als säße ich im Knast. Popcorn kann man hier weglassen, das paßt nicht -- ich empfehle Valium oder so, um das durchzustehen.

EDIT: In einer früheren Fassung dieses Beitrags war fälschlicherweise von "fünf jungen schwarzen Männern" die Rede. Wir haben den Fehler korrigiert. -- Die Red. ;)
Starke Serie, packend und sehr aufwühlend.
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Captain Mumpitz
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Beitrag von Captain Mumpitz »

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Erst fand ich ihn einfach weird. Aber dann fand ich ihn absolut beschissen langweilig.

Allein die Figuren gehen einfach gar ned. Der "Schattenjunge" ging mir so was von auf die Nerven, grausam. Dann ist auch die Familie im Grunde nicht der grösste Sympathiehaufen und die Story ergibt keinen Sinn.
Get Out war wenigstens geerdet, nachvollziehbar und mit einem logischen Aufbau. Das hier war einfach... irgendwas.

Ne. Absoluter Mumpitz. Keine Ahnung wer den gut oder gar gruselig fand.
johndoe1197293
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Beitrag von johndoe1197293 »

"Us" ist klasse!
Aber klar, wer einen simplen Horror-Streifen erwartet, wird sehr wahrscheinlich nicht viel damit anfangen können.
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Captain Mumpitz
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Beitrag von Captain Mumpitz »

Ich hab nach "Get Out" natürlich keinen simplen Horrorstreifen erwartet, aber das Endprodukt hier hat mich echt null abgeholt.
johndoe1197293
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Beitrag von johndoe1197293 »

Get Out war eigentlich recht simpel. Clever, aber simpel. Us ist wesentlich komplexer und bietet viel mehr Deutungsebenen.
Punk Rock vs Prog. ;)
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Captain Mumpitz
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Beitrag von Captain Mumpitz »

Don't get me started on prog! *murmelt in 14/6*

Das war kein Prog. Ich liebe Prog. Das war eher, öhm...

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HerrRosa
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Beitrag von HerrRosa »

Peele macht den Richard Kelly.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

CryTharsis hat geschrieben: 18.07.2019 17:41 Get Out war eigentlich recht simpel. Clever, aber simpel. Us ist wesentlich komplexer und bietet viel mehr Deutungsebenen.
Punk Rock vs Prog. ;)
Also ich finde US einfach unlogischer als Get Out.

Die erste halbe Stunde ist Klasse, aber dann wirds immer bescheuerter. Es ist ja nicht so das man nicht versteht was die Metapher ist, aber auch Metaphern müssen in ihrem Universum Sinn ergeben.

Zumal der Twist am Ende...erstens hat das jeder in meinem Kino am Anfang vor sich hin gemurmelt und als es dann passierte waren doch alle überrascht, weil es zu diesem Zeitpunkt völlig unlogisch war.

Ich bin trotzdem gespannt auf Lovecraft Country, was er ja jetzt macht. Das Buch dazu ist Klasse und es passt sehr gut zu Us und Get Out.
johndoe1197293
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Beitrag von johndoe1197293 »

Wulgaru hat geschrieben: 19.07.2019 18:39Also ich finde US einfach unlogischer als Get Out.
Kann ich nachvollziehen, wobei ich hier nicht von "unlogischer", sondern eher von "bodenständiger" sprechen würde.
Aber dem Film fehlende Logik vorzuwerfen, ist für mich so, als würde man z.B. ein Silent Hill 2 als unlogisch bezeichnen. ;) (Wobei SH2 es einem natürlich einfacher macht, da recht früh klar wird, dass das Geschehen überwiegend surreal ist.)
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

CryTharsis hat geschrieben: 20.07.2019 07:38
Wulgaru hat geschrieben: 19.07.2019 18:39Also ich finde US einfach unlogischer als Get Out.
Kann ich nachvollziehen, wobei ich hier nicht von "unlogischer", sondern eher von "bodenständiger" sprechen würde.
Aber dem Film fehlende Logik vorzuwerfen, ist für mich so, als würde man z.B. ein Silent Hill 2 als unlogisch bezeichnen. ;) (Wobei SH2 es einem natürlich einfacher macht, da recht früh klar wird, dass das Geschehen überwiegend surreal ist.)
Jain...nur weil es Horror ist und mit Metaphern arbeitet, hat es hier für mich keinen Bonus das es Sachen keinen Sinn ergeben dürfen (zumal ich SH2 jetzt mal wirklich mit Filmmaßstäben angefasst, sowieso nicht über jeden Zweifel erhaben ansehe ;) ) . Der Film weiß einfach nicht
Show
was er durch diese Unterleute zum Ausdruck bringen will. Es ist klar das die Rassenthematik gemeint ist, aber was diese Leute im Kontext des Films dann sind, ist unlogisch. Ihre Fähigkeiten scheinen mal so und mal so zu sein und das die Frau dann mal eine von ihnen war, ist halt ein netter Twist, ergibt aber keinen Sinn wenn man auf ihre Verhaltensweise im Film guckt.
Das hat für mich dann eben Aussagen auf die Message und die Metapher und ob sie funktioniert.

Ich finde ein guter Horrorfilm, egal ob lustig oder ernst, muss konsistent sein. Deswegen sind als Beispiel Night of the Dead und Dawn of the Dead sehr gute Filme und Day of the Dead und Land of the Dead (alle Romeros natürlich, keine Remakes) ziemlich beschissen. Die letzten beiden haben nur noch eine Metapher/Kritik die im Kontext des Films nicht funktioniert und nur weil sie da und möglicherweise treffend wäre, eben nicht gut ist.

Ich habe mich einfach geärgert. Als sie in die Hände geklatscht hat und alle so seitlich von ihr weg sind (als sie da erst so rumstanden) dachte ich: Hey die nächste Stunde wird so richtig geil...aber das hat sich für mich einfach aufgelöst. Der Horror hat für mich nicht mehr funktioniert. Das hat Get Out besser hingekriegt.

Haste übrigens mal Hereditary gesehen?
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Captain Mumpitz
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Beitrag von Captain Mumpitz »

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Ich fand die zweite Staffel leider insgesamt schwächer als die erste, einfach weil die erste durch den Regen eine ganz andere Komponente hatte. Es war alles viel mystischer und kryptischer. Nun ist es irgendwie... etwas seltsam? Und ich weiss noch nicht ob das nun in eine Art Superhero-Serie abdriftet oder was in Season 3 passieren wird.
johndoe1197293
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Beitrag von johndoe1197293 »

Wulgaru hat geschrieben: 20.07.2019 08:00
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Der Film weiß einfach nicht was er durch diese Unterleute zum Ausdruck bringen will. Es ist klar das die Rassenthematik gemeint ist, aber was diese Leute im Kontext des Films dann sind, ist unlogisch. Ihre Fähigkeiten scheinen mal so und mal so zu sein und das die Frau dann mal eine von ihnen war, ist halt ein netter Twist, ergibt aber keinen Sinn wenn man auf ihre Verhaltensweise im Film guckt.
Die Rassenthematik ist in "Us" eigentlich nicht so wichtig...
Show
Die Welt, in der der Film spielt, ist in ein "oben" und in ein "unten" aufgeteilt, und bei dieser Aufteilung spielt die Rasse keine Rolle, schließlich befinden sich in beiden Bereichen Menschen unterschiedlicher Ethnien und zwischen Ihnen werden keine Unterschiede gemacht.
Diese Bereiche funktionieren sowohl auf Makro- als auf Mikroebene:
Die "Tethered", also die Menschen, die unterhalb der Oberfläche leben, stellen den "Schmutz" der Gesellschaft dar, etwas, das diese gerne ignoriert, unter den Teppich kehrt. Aus psychologischer Sicht stehen sie für eine Art Es, also von Trieben gesteuerte Wesen, die noch kein eigenes Bewusstsein entwickelt haben. Deswegen machen auch die Eigenarten der Doppelgänger Sinn; das sieht man z.B. gut an den Doppelgängern des weißen Paares: der prahlerische Mann und die Frau, die sehr unsicher ist und unbedingt gefallen will, während ihre Doppelgängerin an der Oberfläche gerne die unabhängige, starke Frau gibt. Es handelt sich also um Charakterschwächen, die die jeweiligen "zivilisierten" Personen unterdrücken oder zumindest mit der Zeit in den Griff bekommen haben, so dass sie nicht aus ihnen herausströmen, wie bei ihren "unzivilisierten" Spiegelbildern.
Noch deutlicher wird dies am Sohn der schwarzen Familie, der jüngsten Figur: der Junge ist gerade dabei, erwachsen zu werden, tendiert aber immer wieder zum Kindlichen, deswegen gibt es mehr offensichtliche Gemeinsamkeiten zwischen ihm und seinem Doppelgänger, Momente, in denen sie sich verstehen und sogar eins sind: als der eine den anderen dazu bringt, zu verbrennen.

Was die Protagonistin angeht:
ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was an Adelaides Verhalten keinen Sinn machen soll.
Ihre triebgesteuerte Version hat an der Oberfläche das Tierhafte abgelegt, gelernt sich zu artikulieren, ist zu einer erwachsenen Frau geworden und hat eine Familie gegründet. Ihre Vergangenheit hat sie während dieses Prozesses in ihrem Unterbewusstsein vergraben. Jedoch nicht tief genug, denn es versucht durchzudringen, als sie an den Ort zurückkehrt, an dem sie ihren neuen Platz eingenommen hat. Das Schuldgefühl und die Angst, das Leben zu verlieren, dass sie sich aufgebaut hat, nagen an ihr. Das Menschliche, die Liebe zu ihrer Familie, behält jedoch die Oberhand...bis zu dem Moment, als sie ihre Doppelgängerin erdrosselt; in diesem Moment tritt das Tierhafte wieder hervor: sie gibt die unmenschlichen Laute von sich, die man von den Tethered hört.

Ich hoffe, ich habe dir jetzt nicht bloß erzählt, was du sowieso bereits festgestellt hast und somit deine Zeit verschwendet.
Und sorry für den wall of text.:dizzy_face: ;)


Hereditary habe ich gesehen. Der Film hat mir trotz des starken, ersten Drittels(?), der gelungenen Atmosphäre und des interessanten Puppenhaus-Konzepts nicht gefallen. Grund dafür: einige arg cheesige Gruselelemente und die mMn bescheuerte Auflösung (sorry).
Da hat mir Netflix` imo ähnlich angelegtes, aber mMn plausibleres "The Haunting of Hill House" deutlich besser gefallen.
Hast du die Serie gesehen?
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