Ich habe gestern knapp drei Stunden Jedi Fallen Order gespielt und muss sagen, dass es richtig gut geworden ist.
Das Spiel ist eine Mischung aus Action-Adventures alter Schule a la Tomb Raider und Prince of Persia Sands of Time, mit einem größeren Fokus auf Erkundung, Rätseln und Platforming, und modernen Ablegern wie den frühen God of War-Spielen, was die Inszenierung angeht.
Was mich besonders überrascht hat, ist das vergleichsweise deutlich zurückgefahrene handholding: Das HUD ist sehr schlicht gehalten, penetrante Wegmarkierungen gibt es nicht, genauso wenig wie Hinweise zu Rätseln (es sei denn man bittet seinen Droiden darum). Wer sich verläuft, kann auf eine an Metroid Prime erinnernde map zurückgreifen.
Die Platforming-Einlagen sind zwar nicht so knackig wie beim persischen Prinzen, aber auch nicht immer so anspruchslos wie in einem Uncharted.
All das trägt dazu bei, dass sich das Spiel zum Glück mehr nach einem klassischen Action Adventure anfühlt.
Weniger überraschend hingegen sind Speicher- und Kampfsystem. Diese sind unverkennbar an Dark Souls bzw. Sekiro angelehnt. Während das Abspeichern an Bonfi...ähm....Meditationspunkten, samt zurückkehrenden Gegnern zunächst etwas seltsam wirkt, können die Kämpfe bereits früh überzeugen, denn das Schwingen des Laserschwerts fühlt sich sehr gut an und parieren fällt ähnlich befriedigend aus wie in Sekiro, wenn auch deutlich weniger brachial. Und auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad muss man auf jeden Fall aufmerksam sein.
Einziges Manko bisher: Es fehlt der Feinschliff bei der technischen Umsetzung, was man besonders an Animationsübergängen und der nicht immer optimalen Performance (PS4 Pro) sehen kann.
Aber abgesehen davon, ist Jedi Fallen Order ein tolles Spiel geworden und für jeden empfehlenswert, der mal wieder Lust auf ein non-Open World-Action Adventure hat, das sich stärker an den Klassikern orientiert. Davon gab es in den letzten Jahren leider nur sehr wenige.