The Mandalorian
Die starken stimmungsvollen Trailer haben leider nicht so ganz das wiedergegeben, wie ich die Serie am Ende empfand.
Das Setting, das dreckigere Design und diese bodenständige, sich zeitlassende Inszenierung ist eine wahre Freude, vor allem auch hinsichtlich der letzten großen SW-Filme. Doch wie hier alles ineinandergreift, also Drehbuch, Cast und Dialoge ist dann leider doch eher zwei Klassen schlechter.
Irgendwie haben die Macher einfach keine klare Linie für ihre Serie gefunden. Ich weiß nicht ob das wirklich so gewollt war oder doch so gemeint wie gezeigt. Das schlimmste, ausgerechnet im Finale ist alles so hanebüchen mies, da kommen nochmal alle Probleme der Serie zusammen, es ist regelrecht trashig.
Allein der Anfang der letzten Folge. In der vorletzten wird erstmal Spannung am Ende aufgebaut und dann beginnt die letzte mit einem Trupplerwitz. Der ist nett, aber passt überhaupt nicht in dieses Finale. Dann das Treffen bei Werner Herzog und der elendig lange Dialog vom "bösen Cheftruppler" in der vorletzten, letzten Folge, als die Hauptdarsteller umzingelt werden, ist einfach nur zum Fremdschämen. Im Kampf springen die Truppler ala 60er Actionkino durch die Luft, obwohl kaum getroffen oder stehen tatenlos im Hintergrund rum, obwohl der Mandalorian ihnen gerade den Rücken zuwendet. Da will der Mandalorian das Handtuch werfen und sterben, lässt sich aber natürlich von der KI helfen und plötzlich ist alles wieder super. Da wollen sie die ganze Zeit nur fliehen, irgendwie weg von diesem Ort, da voller Truppler, erreichen endlich den Tunnelausgang, erledigen den Tiefighter und dann ist doch alles wieder ok und sie bleiben einfach. Da rennen ja nur noch etliche Truppler rum und der Cheftruppler ist ja auch noch nicht tot. Sorry, aber das Finale ist so dermaßen lächerlich.
Zusätzlich tut der Serie mMn das Folgenkonzept nicht gut, in denen viele Folgen total unabhängig der anderen verlaufen, ja man könnte sie gar in ihrer Reihenfolge tauschen und es würde noch passen. Man denke nur an die Folge mit den Planeten, wo sie sich für eine Weile verstecken wollen. Dadurch wirkt auch alles arg gedrängt inszeniert, wodurch völlig dämliche, unglaubwürdige Handlungen und Dialoge wieder zum Vorschein kommen. Ich fühlte mich teils an Stargate erinnert, was über die Zeit aber zumindest einen gewissen Charme entwickelte.
Also ich habs gerne angesehen, vllt einfach weil die letzten Filme so enttäuschend waren. Doch sollten sie in der zweiten Stafffel endlich ihren Ton finden, der Serie einen aufeinanderbauenden Hintergrund verpassen und den trashigen Teil ausgemerzt kriegen. Für mich also zuviel Hype um leider nicht viel mehr als Mittelmaß.