The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

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Jay Karraway
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von Jay Karraway »

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Flare GER hat geschrieben: 30.04.2020 23:08
Paulaner hat geschrieben: 30.04.2020 22:30
Flare GER hat geschrieben: 30.04.2020 19:27

Mich stört es nicht, wenn ein Spiel Homosexualität thematisiert, sofern sich nicht das Gefühl ergibt, dass man mich mit irgendeiner Weltanschauung indoktrinieren möchte.
Wie sähe denn so ein Spiel überhaupt aus, das solche eine Weltanschauung indoktrinieren möchte? Also mal ganz ernst gemeint, denn dieses "Argument" hört man ja oft. Und von welcher Weltanschauung ist da überhaupt die Rede? Einer Weltanschauung in der Schwulsein erlaubt ist und öffentlich gelebt wird? Sollte diese Weltanschauung nicht ohnehin der Norm entsprechen?
Hypothetisch gesprochen fände ich es z.B. nicht okay, wenn ein Spiel pauschal Gegner der Ehe für alle verächtlich machen wollte, nach dem Motto "schaut her, nur rückschrittliche Idioten lehnen dieses Konzept ab". Ich selbst habe mit der gleichgeschlechtlichen Ehe kein Problem, finde aber, dass beide Seiten in dieser Debatte valide Punkte haben, sodass sich eine reflektierte Betrachtung gehört.

Um meinen Punkt besser rüberzubringen, wechsele ich mal kurz den Betrachtungsgegenstand. Lass uns mal für einen Augenblick statt über Homosexualität über ethnische Herkunft sprechen. Als Negativbeispiel für Indoktrination fallen mir hier sofort die Krimis im Öffentlich-Rechtlichen ein. Wer die öfter ansieht, entdeckt schnell ein Muster: Die Täter sind stets Deutsche. Zuwanderer sind dagegen ausnahmslos Unschuldsengel und Flüchtlinge Germanistik-Studenten. Abgesehen davon, dass das vorhersehbar, plump und heillos realitätsfremd ist (die Kriminalitätsstatistik spricht eine eindeutige Sprache), finde ich so etwas auch rassistisch (weil inländerfeindlich) und somit komplett daneben. Es ist offensichtlich, dass dieses Sendeformat in erster Linie nicht der Unterhaltung, sondern der (Um-)Erziehung in Richtung linksgrün dienen soll. So etwas möchte ich mit meinem Geld und meiner Zeit nicht unterstützen.
Wie jetzt? Der öffentlich rechtliche Rundfunk ist schließlich beitragszfinanziert. Damit ist sichergestellt, dass dort im Interesse des Bürgers produziert wird und niemals eine zentrale politische Botschaft verbreitet werden kann.

Spaß beiseite: Moin und herzlich willkommen.
johndoe1464771
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von johndoe1464771 »

5ka5 hat geschrieben: 01.05.2020 00:51 Es hat auch etwas Amüsantes, wie die Social Justice Warriors des postmodernen Kapitalismus "Gerechtigkeit" konsequent nur als völlig nutzlose Identitätspolitik zu verstehen in der Lage sind. So wird es möglich, seine Mitarbeiter brutal und bis zum Burnout auszubeuten und sich zeitgleich als moralischer Übermensch zu profilieren.

Man könnte meinen, das wäre ironisch, wenn nicht offensichtlich wäre, dass es solchen Figuren selbstverständlich nicht wirklich um "soziale Gerechtigkeit" geht.
Diesen Post verstehe ich inhaltlich nicht so ganz. Worum geht es dir da mit einfachen Worten ausgedrückt? 😉
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DeathHuman
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von DeathHuman »

Panikradio hat geschrieben: 01.05.2020 00:55
5ka5 hat geschrieben: 01.05.2020 00:51 Es hat auch etwas Amüsantes, wie die Social Justice Warriors des postmodernen Kapitalismus "Gerechtigkeit" konsequent nur als völlig nutzlose Identitätspolitik zu verstehen in der Lage sind. So wird es möglich, seine Mitarbeiter brutal und bis zum Burnout auszubeuten und sich zeitgleich als moralischer Übermensch zu profilieren.

Man könnte meinen, das wäre ironisch, wenn nicht offensichtlich wäre, dass es solchen Figuren selbstverständlich nicht wirklich um "soziale Gerechtigkeit" geht.
Diesen Post verstehe ich inhaltlich nicht so ganz. Worum geht es dir da mit einfachen Worten ausgedrückt? 😉
Dass sich deren Firmenpolitik, mit deren SJW-Agenda beißt.
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dx1
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von dx1 »

dOpesen hat geschrieben: 30.04.2020 23:40 selbst hier im forum verhärten doch sehr schnell fronten und den mods bleibt dann oft nichts anderes übrig als zu sperren oder zu kicken, mit nett beireden kommt man doch irgendwann nicht mehr weit.

warum sollte es in einer firma anders sein?
Meinst Du diese Frage ernst? (Mal abgesehen davon, dass in diesem Forum sperren und kicken synonym sind.)

Nehmen wir an, ich wäre Forenmoderator, Du Forent und ich sperre Dich, weil Du andere Forenten als Kothaufen beschimpfst. Welche Auswirkung hat das auf Dich? Du kannst auf verschiedenen Ebenen versuchen, jemand anders zu sein, und wenn das klappt, kannst Du weiter im Forum aktiv sein. Wenn nicht, dann kannst Du immer noch passiv teilnehmen, also lesen.

Nehmen wir an, ich wäre Abteilungsleiter, Du ein Angestellter in meiner Abteilung und Du wirst entlassen, weil Du auf die Schreibtische Deiner Kollegen defäkierst. Welche Auswirkung hat das auf Dich? Kannst Du Dich verkleiden und anders sprechen, um weiter in meiner Abteilung arbeiten zu können und dafür bezahlt zu werden? Kommst Du weiter zum Bowlingabend der Abteilung?

Es gibt Vergleiche, die hinken nicht, weil die Beine ab sind.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von Melcor »

5ka5 hat geschrieben: 01.05.2020 00:51 Es hat auch etwas Amüsantes, wie die Social Justice Warriors des postmodernen Kapitalismus "Gerechtigkeit" konsequent nur als völlig nutzlose Identitätspolitik zu verstehen in der Lage sind. So wird es möglich, seine Mitarbeiter brutal und bis zum Burnout auszubeuten und sich zeitgleich als moralischer Übermensch zu profilieren.

Man könnte meinen, das wäre ironisch, wenn nicht offensichtlich wäre, dass es solchen Figuren selbstverständlich nicht wirklich um "soziale Gerechtigkeit" geht.
Heuchelei ist in den Kreisen weit verbreitet. Druckmann, Champion der Frauen in Videospielen, hat ja selbst eine Frau aus der Firma gejagt um seine Position zu bekommen. Und auch bei "realistischer Darstellung" gilt: Do as I say, not as I do / Rules for thee, but not for me:

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Doc Angelo
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von Doc Angelo »

Bachstail hat geschrieben: 01.05.2020 00:07 Laut Jason Schreier auf Twitter scheint es sich bei dem Leaker gar nicht um einen Naughty Dog-Mitarbeiter gehandelt zu haben, zumindest hätten ihm das tatsächliche Mitarbeiter erzählt.
Ich hab irgendwo gelesen, das es ein Familienmitglied eines Mitarbeiters gewesen ist.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
johndoe1464771
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von johndoe1464771 »

DeathHuman hat geschrieben: 01.05.2020 00:58
Panikradio hat geschrieben: 01.05.2020 00:55
5ka5 hat geschrieben: 01.05.2020 00:51 Es hat auch etwas Amüsantes, wie die Social Justice Warriors des postmodernen Kapitalismus "Gerechtigkeit" konsequent nur als völlig nutzlose Identitätspolitik zu verstehen in der Lage sind. So wird es möglich, seine Mitarbeiter brutal und bis zum Burnout auszubeuten und sich zeitgleich als moralischer Übermensch zu profilieren.

Man könnte meinen, das wäre ironisch, wenn nicht offensichtlich wäre, dass es solchen Figuren selbstverständlich nicht wirklich um "soziale Gerechtigkeit" geht.
Diesen Post verstehe ich inhaltlich nicht so ganz. Worum geht es dir da mit einfachen Worten ausgedrückt? 😉
Dass sich deren Firmenpolitik, mit deren SJW-Agenda beißt.
Trifft es ziemlich gut, möchte ich meinen.

Ich meine es wirklich nicht unhöflich, aber, könntest du das ein bisschen näher erläutern?
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Unc13Fu
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von Unc13Fu »

Ohje, in was für schwachsinnigen Zeiten wir doch leben, in der jedes Videospiel, jeder Film, einfach jedes Stück Popkultur zum Politikum wird.

Auf der einen Seite das Verdammen von jedweder Kreativität, jedem Ansatz etwas neues außerhalb der Norm erzählen zu wollen, als "pushen politischer Agenden", häufig ohne überhaupt das eigentliche Produkt konsumiert zu haben.

Auf anderen Seite die tatsächliche Injektion von politischen Agenden in jedwede popkulturellen Erzeugnisse, um der "Diversität" Willen, ohne Sinn und verstand und - vor allem - Kompetenz.

Dieser Krieg zwischen "SJWs" (aka "Schneeflocken", "Feminazis", "Libtards", "Männerhasser"...) auf der einen und "Anti SJWs" (aka "Nazis", "Rassisten", "-phoben", "Mysogynisten" "alte weiße Männer"...) auf der anderen Seite nervt mittlerweile echt.

Und ich nehme mich da garnicht heraus. Auch ich bin häufig Kämpfer in diesem Krieg (ich bin da eher auf der Seite der "alten weißen Männer" zu verordnen). Und es gibt ja auch durchaus handfeste, kritikwürdige Auswüchse - allerdings auf beiden Seiten. Es kotzt mich teilweise schon auch massiv an, was mit vielen IPs (Star Wars!!!!) gemacht wird. Aber dieses automatische verteufeln von Produkten nur weil sie eine weibliche/nicht weiße/nicht hetero Hauptfigur haben was teilweise (z.B. von diversen prominenten Youtube Kanälen) betrieben wird ist genauso affig.

Weder ist jedes Produkt in dem es um nicht "heteronormative" (welch dummes Wort), nicht weiße Charaktere/Geschichten geht automatisch scheiße und woke trash, noch ist jeder der vermeintlich oder tatsächlich injizierte politische Agenden in popkulturelle Produkte kritisiert automatisch ein "-phob" oder "-ist". Identity politics sind scheiße und zersetzen/zerstören sehr viel, aber man sollte auch "bunten" Geschichten eine Chance geben, wenn sie gut gemacht sind.

Naja was ich eigentlich sagen will ist das ich mir wünsche einfach wieder Fan sein zu können, ohne das ständig alles politisiert wird.

Was Tlou2 konkret angeht kann ich garnicht soviel sagen, habe die Leaks weitgehend vermieden und weiß daher auch nicht, was genau jetzt eigentlich der größte Stein des Anstoßes ist. Der erste Teil ist für mich eines der besten Spiele die ich in meiner doch recht langen Zockerkarriere je gespielt habe, von daher habe ich große Hoffnung auf den zweiten Teil. Allerdings macht mir dieses ganze Hickhack im Vorhinein schon wieder nicht gerade Mut, da eine unvoreingenommene Bewertung dadurch immer schwerer und unwahrscheinlicher wird. Das ist frustrierend.

Edit: Es ist auch deshalb so frustrierend, weil durch diesen Meinungskampf auch die "Schöpfer" (seien es jetzt Regisseure, Autoren, Designer etc.) nicht mehr unvoreingenommen an die Sache herangehen, sondern "Position" beziehen. Natürlich ist das in einem gewissen Maß normal und richtig. Es gehört zum Wesen der (im weitesten Sinne) Kunst, das der Künstler seine eigenen Ansichten einbringt, aber momentan scheint die Qualität des Produkts häufig darunter zu leiden, weil viele Künstler sich offenbar gezwungen sehen sich darüber Gedanken zu machen, wer sein Werk wie aufnimmt anstelle einfach sein Ding durchzuziehen.
Zuletzt geändert von Unc13Fu am 01.05.2020 01:55, insgesamt 2-mal geändert.
Und der Tod stellte die Sense in die Ecke und stieg auf den Mähdrescher...denn es war Krieg
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5ka5
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von 5ka5 »

Panikradio hat geschrieben: 01.05.2020 01:17
DeathHuman hat geschrieben: 01.05.2020 00:58
Panikradio hat geschrieben: 01.05.2020 00:55

Diesen Post verstehe ich inhaltlich nicht so ganz. Worum geht es dir da mit einfachen Worten ausgedrückt? 😉
Dass sich deren Firmenpolitik, mit deren SJW-Agenda beißt.
Trifft es ziemlich gut, möchte ich meinen.

Ich meine es wirklich nicht unhöflich, aber, könntest du das ein bisschen näher erläutern?
Ich fasse es nicht als Unhöflichkeit auf, keine Sorge!
DeathHuman hat es eigentlich schon ganz gut zusammengefasst, aber ich kann es gerne nochmal ausführen.
Linke haben sich historisch betrachtet einmal dadurch ausgezeichnet, das gesellschaftliche >Sein<, nämlich die auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse beruhenden Produktionsverhältnisse, als den Ausgangspunkt politischer Veränderung und Intervention zu betrachten, ganz nach der Erkenntnis von Karl Marx: "Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt."

Im Zuge der Durchsetzung postmoderner Theorien in den Sozialwissenschaften lässt sich jedoch zunehmend ein Wandel beobachten. Diese postmodernen Linken interessieren sich kaum noch für das "gesellschaftliche Sein", sondern wursten vielmehr auf der ideellen Ebene, also der Ebene des >Bewusstseins< herum, während sie zugleich basale Werte der Aufklärung, wie den Universalismus, zugunsten einer Identitätspolitik über Bord werfen. Tatsächliche und manifeste Ungerechtigkeit und Unterdrückung interessieren nicht mehr, dafür aber um so mehr, wie viele weiße Cis-Männer sich im Raum befinden und dass auch bitte jeder sein Pronomen selber wählen darf.

Und so wird es möglich, dass selbsternannte "Progressive" zeitgleich ihre Untergebenen drangsalieren und sich dennoch als moralische Bessermenschen aufspielen können.

Leider ist dieser postmoderne Trend nicht nur lästig zum Beispiel für uns als Konsumenten von Unterhaltungsmedien, die zusehends verhunzt werden. Sondern es stehen einerseits die hart erkämpften Werte der Aufklärung auf dem Spiel, während gleichzeitig die Bewegung wegbricht, die sich traditionell für die tatsächlichen Probleme der Arbeiterschaft einsetzt.
Zuletzt geändert von 5ka5 am 01.05.2020 01:45, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe1464771
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von johndoe1464771 »

Okay, soweit komme ich mit. Dankeschön für die Ausführungen. Und inwieweit wäre da deiner Meinung nach jetzt der Bezug zu Naughty Dog herzustellen? Wie finde ich oder findest du die Verbindung?
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5ka5
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von 5ka5 »

Panikradio hat geschrieben: 01.05.2020 02:01 Okay, soweit komme ich mit. Dankeschön für die Ausführungen. Und inwieweit wäre da deiner Meinung nach jetzt der Bezug zu Naughty Dog herzustellen? Wie finde ich oder findest du die Verbindung?
Naughty Dog steht insofern exemplarisch für die von mir geschilderten Entwicklungen, als dass das Unternehmen ja für seine besonders schlechten Arbeitsbedingungen bekannt ist, während man sich den Leaks zufolge offensichtlich um so mehr darum bemüht, eine politisch korrekte Handlung im Sinne postmoderner Identitärer abzuliefern.
Die eigenen Angestellten werden also ganz real bis zum Zusammenbruch ausgebeutet (>Seins<-Ebene), während nach außen das progressive Narrativ in Form der in der Handlung mitschwingenden Botschaft (>Bewusstseins<-Ebene) gepflegt wird.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von johndoe1464771 »

5ka5 hat geschrieben: 01.05.2020 02:13 während man sich den Leaks zufolge offensichtlich um so mehr darum bemüht, eine politisch korrekte Handlung im Sinne postmoderner Identitärer abzuliefern.
Puh, also, diesen Teil, dass sich Naughty Dog bemüht, eine politisch korrekte Handlung im Sinne postmoderner Identitärer abzuliefern, finde ich, vorsichtig gesagt, gewagt. Woher nämlich beurteilst du, dass ND sich a) bemüht, sich also bewusst anstrengt, das zu tun? Weil Naughty Dog Identitär ist? Druckmann? Oder woher nimmst du das?

Und, b), was genau ist denn die politische korrekte Handlung für einen Identitären? Und was soll das sein, dass an TLOU2s Handlung politisch korrekt ist? Ich kenne keinen Spoiler, aber die Handlung wirkt auf mich alles andere als politisch korrekt.

Gut, die letzte Frage käme nicht ohne Spoiler aus. Geschenkt.

Ich hatte natürlich geahnt, dass du den Crunch erwähnst. Und den finde ich, ohne Zweifel, fragwürdig und würde mir wünschen, dass sich NDs Führung da schnellstmöglich in ihrer Arbeit bessert. Und dass sich auch mal ein Yoshida einschaltet und Stellung bezieht.

Jedenfalls, so ganz bin ich nicht bei dir, vermutlich aber auch deshalb, weil ich deine Meinung hinter deinen Worten nicht ganz erkennen kann, bzw. deine Interpretation von identitär, politisch korrekt und was Naughty Dog deiner Meinung nach davon erfüllt.
Vinterblot
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von Vinterblot »

Am bemerkenswertesten ist ja die Tatsache, wie hier verächtlich Worte wie "Identitätspolitik" ausgespuckt werden von Leuten, die mit Klauen und Zähnen dafür kämpfen, dass nur Weiße und Heterosexuelle in ihren Spielen vorkommen. Und diese Leute werfen dann auch noch mit Begriffen um sich, die ich vor allem aus einer Richtung kenne. Vorhin nutze jemand die Abkürzung IDpol. Danach kann man ja mal googlen und überfliegen, auf welchen Seiten und Subreddits man da landet. Postmodern, auch so ein wunderbar spezifischer Begriff in diesem Zusammenhang. Aber sicher alles nur Zufall: Plausible deniability ist so wichtig heutzutage.

Ihr müsst euch schon entscheiden? Ist Identitätspolitik Schwachsinn? Dann sollte es wohl kaum stören, wenn ein Charakter nicht weiß und hetero ist. Identitätspolitik und Repräsentation ist schließlich egal. Oder fühlt ihr euch mit 90% Videospielhelden, die bereits euren Wünschen entsprechen, dennoch so unterrepräsentiert, dass ihr ernsthaft trotzdem bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein Fass aufmacht? Dann solltet ihr über dieses Gefühl mal ein wenig nachdenken, vielleicht geht da noch ein Licht auf.

Manche merken echt gar nichts mehr. (Unter anderem ich: Ich nehme weiterhin good faith an, obwohl mir natürlich völlig klar ist, dass dies keine Good Faith Diskussion ist. Man will halt einfach bestimmte Themen nicht in seinem Spiel - und schiebt dann pro forma ein paar Dog Whistles als Rationalisierung hinterher, weil der echte Grund nicht so gut ankommt. Also redet man von postmoderner Identitätspolitik, einer Agenda und fordert keine Politik in Spielen und tut dabei so, als seien einem die Begriffe gerade so zugeflogen.)
Zuletzt geändert von Vinterblot am 01.05.2020 03:30, insgesamt 5-mal geändert.
Doc Angelo
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von Doc Angelo »

Panikradio hat geschrieben: 01.05.2020 02:41 [...]
Da Du die Spoiler nicht kennst, und ich vermute auch nicht kennen möchtest, kann man deine Fragen nicht beantworten. Zudem frage ich mich, ob es Sinn macht, eine Aussage über diese Spoiler als "gewagt" zu bezeichnen - wenn man eben diese ganz bewusst nicht gelesen hat.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Gerücht: Unzufriedenheit über die politische Botschaft des Spiels führte zum Leak

Beitrag von Doc Angelo »

Vinterblot hat geschrieben: 01.05.2020 03:10 Am bemerkenswertesten ist ja die Tatsache, wie hier verächtlich Worte wie "Identitätspolitik" ausgespuckt werden von Leuten, die mit Klauen und Zähnen dafür kämpfen, dass nur Weiße und Heterosexuelle in ihren Spielen vorkommen.
Das finde ich ehrlicherweise ziemlich heftig über einen Kamm geschert.
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