Kommentar: Die digitale Hexenjagd

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LouisLoiselle
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von LouisLoiselle »

metacritic kämpft auch gerade mit diesen Trollen, die den userscore auf 3.3 heruntergedrückt haben. natürlich ohne überhaupt eine minute im spiel verbracht zu haben, denn viele bewertungen erschienen pünktlich zum start des spiels.
Das ist keine Meinung, sondern Wissenschaft. Und Wissenschaft ist ein kaltherziges Biest mit einem Stahldildo zum Umschnallen - Vincent Masuka
Loci
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Loci »

MrLetiso hat geschrieben: 19.06.2020 20:02 Verrückte Idee meinerseits: erstmal spielen.
Das wäre ja undenkbar! :mrgreen:

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Loci
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Loci »

LouisLoiselle hat geschrieben: 19.06.2020 22:31 metacritic kämpft auch gerade mit diesen Trollen, die den userscore auf 3.3 heruntergedrückt haben. natürlich ohne überhaupt eine minute im spiel verbracht zu haben, denn viele bewertungen erschienen pünktlich zum start des spiels.
Ja die Seite hat auch generell Probleme gerade überhaupt zu laden. Unfassbar. Da hat man den Eindruck, die Welt besteht nur aus Arschlöchern, Homophoben, Extremisten und Frauenhasser. Die hässliche Seite der Gesellschaft. Das dieses geniale Spiel (ich habe es seit heute durch) definitiv NICHT verdient. :cry:

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citizenz
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von citizenz »

Usul hat geschrieben: 19.06.2020 21:13
citizenz hat geschrieben: 19.06.2020 21:07Ich teile Sarzins Thesen nicht - ich bin aber der Meinung, dass er diese durchaus äußern darf, ohne dass ihm Gewalt angetan wird. Das ist für mich Meinungsfreiheit. Ich akzeptiere das - bin aber durchaus anderer Meinung.
Wo wird ihm denn Gewalt angetan? Das sind eben diese Übertreibungen, die das alles so schwierig machen. Selbstverständlich wird es auch Orte und Gelegenheiten geben, wo er sich nicht frei äußern kann - die hat es immer gegeben, jedweder Couleur.
Aber er darf seine Meinung ja äußern. Und er tut es ja auch. Er schreibt Bücher, hält Vorträge, gibt Interviews... er kann nicht mal aus der SPD rausgeschmissen werden, die seine Meinungen größtenteils nicht teilt.
Und wie gesagt: Auch hier kann man über Sarrazin diskutieren. Nur wirst du eben zum Glück nicht sehr viele aktive Forenmitglieder finden, die seine Meinung teilen - und daher wird eine Diskussion über Sarrazin sehr schnell eher kritisch werden. Das ist kein Meinungsdiktat.
Wollte auch nicht über Sarazin diskutieren - habe es ja geschrieben, um was es mir ging. Ist auch nicht das richtige Forum hier. Will auch darüber nicht mit Forenmitgliedern darüber diskutieren - meine These war, weniger Mitmach-Internet ist oft mehr.
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Todesglubsch
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Todesglubsch »

Hab mal ein bisschen überlegt und mir ist aufgefallen, dass ich jedes Mal mit nem Auge zucke, wenn in einem Spiel ein lesbischer / schwuler oder trans-Char vorkommt - und ich dann in der Regel auch keine Lust mehr habe, dieses Spiel zu spielen.

Bin ich tatsächlich ein klein wenig Homophob? Kann ich es nicht ausstehen, wenn mir "Agendas aufgezwungen werden"? Ich habe Mass Effect Andromeda gespielt, relativ kurz nach Release, und auch mit dem wirklich schlecht geschriebenen Trans-Charakter gesprochen. Meine Reaktion auf seinen grenzdebilen Monolog? Schulterzucken. Ich hab mich bei dem Spiel Stunden über diese blöde Mörderquest aufgeregt, wo man das Urteil eines Gefangenen entscheiden muss, und keine der Entscheidungen Sinn ergibt. Aber der Trans-Charakter, sein dummer Dialog und seine Existenz? Waren mir vollkommen egal.

Ich bin daher zu dem Ergebnis gekommen, dass nicht diese Charaktere mein Auge zucken lassen, sondern das ganze Drumherum. Die ganzen Reaktionen und zwar auf beiden Seiten. Muss man ein Spiel loben, weil sie einen LGBT-Charakter eingebaut haben? Nein, denn das sollte etwas stinknormales sein. Nichts, worüber man ein Fass aufmachen müsste. Zumindest in einer perfekten Welt, in der wir uns noch nicht befinden. Gleichzeitig ist das natürlich auch kein Grund Reviewbombing zu betreiben oder das Spiel gleich zu verteufeln, bzw. ihm irgendeine Agenda vorzuwerfen.

Kann man bei der Einführung eines solchen Charakters überhaupt von irgendeiner Agenda sprechen? Letzten Endes ist so ein Charakter reines Marketing. Auch ein Hetero-Charakter ist Marketing. Alles ist mittlerweile Marketing. Und alles irgendwie politisch mittlerweile.

Darf man deswegen Naughty Dog oder The Last of Us 2 verurteilen? Vermutlich nicht. Verurteile ich es? Nein, aber mir zuckt besagtes Auge. Nicht wegen dem Spiel. Nicht wegen dem Inhalt. Sondern wegen dem ganzen Drumherum. Dem Drumherum, für das weder die Entwickler, noch das Spiel etwas kann. Weil ich's einfach müde bin ständig was von Politik, Agendas, SJW, Anti-SJWs und Co zu lesen und darüber nachdenken zu müssen.

Naja, ich weiß nicht so ganz ob überhaupt klar wird, was ich damit sagen wollte und ob es 100%ig zu Jörgs Kommentar oder eurer aktuellen Diskussion passt, aber was ich vermutlich eigentlich schreiben wollte ist: Diese Quest in Mass Effect war wirklich mies.
johndoe1679083
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von johndoe1679083 »

4P|Eike hat geschrieben: 19.06.2020 17:25
SeriouslySimon hat geschrieben: 19.06.2020 16:57 Und spätestens als er sich mit Heuchlerin und Profi Opfer Anita Sarkeesian zusammentat, war den Spielern klar, in welche Richtung TLOU2 gehen würde.
Frauen sind vor dem ewig drohendenden Sexismus der weißen Männer zu beschützen, sie müssen gestärkt werden. Wenn das heißt, eine Frau in das Idealbild eines Mannes zu quetschen, dann ist das so. Während gleichzeitig das Bild des uneinsichtigen alten weißen Mannes gezeigt wird, der seine unverdiente Machtposition einfach nicht aufgeben will und auf jeden Fall auf der falschen Seite steht.
Ganz ehrlich: Man kann Anita Sarkeesian durchaus inhaltlich kritisieren und in die Debatte gehen. Aber Begriffe wie "Profi Opfer" und "Heuchlerin" im direkten Zusammenhang mit einer Negierung des überall auftauchenden, strukturellen Sexismus in der Gesellschaft (die Geschichte mit #Männerwelten mitbekommen?!) lässt für mich leider auch schon wieder tief blicken. Auch, vielleicht GERADE als weißer Mann sollte man mal in die Reflektion gehen ob Geschlechtsgenossen möglicherweise Jahrzehntelang das eine oder andere falsch gemacht haben. Und nicht in eine betroffene Schutzhaltung gehen und wütend auf andere zeigen. "Aber ich hab doch nichts gemacht" - ja, schön. Aber denk doch mal weiter als von hier bis zu deiner Tastatur.
Das ist einfach auch nicht zu Ende gedacht und nicht gerecht, was du schreibst. Warum sollte heutzutage ein "weißer Mann" wie ich, dem das Geschlecht, die Hautfarbe, die Religion, die sexuelle Orientierung oder anderes Zeug völlig egal sind, wenn er Menschen betrachtet, in diese Relexion gehen?

Frauen haben gleiche Rechte wie Männer, das ist seit langer Zeit selbstverständlich in unseren westlichen Gesellschaften. Ich habe persönlich nie ein Frau anders behandelt als einen Mann, nur weil sie eine Frau ist. In meinen beruflichen und privaten Umfeld gibt es seit Jahrzehnten keinen Fall, in dem eine Frau schlechter behandelt wurde als ein Mann, nur weil sie eine Frau ist. Warum verlangst du von mir dann diese Reflexion? Für mich ist das zu trivial um da irgendwas zu reflektieren. Oder sollte ich büßen? So liest der Text nämlich fast. Sollte ich für etwas büßen, was andere vor Jahren gemacht haben? Oder traurigerweise immer noch tun? Warum? Was für eine Schutzhaltung? Weshalb?

Warum benutzt du überhaupt den Begriff, weißer Mann? Ist das nicht schon rassistisch? Warum siehst du kein Individuum, sondern "weiße Männer", "Frauen vs. Männer"?

Warum in Gruppen unterteilen und fanatisch einer Gruppe folgen? Was bringt das? Gerade das erste Last of Us hat so wunderbar gezeigt, dass das Individuum und die Würde des Individuums wichtiger als Massenbewegungen oder irgendwelche Unterteilungen in Gruppen sind. Respekt, Verständnis, Mitgefühl, Besonnenheit dazu und dann braucht Mann keine Kriege zwischen Geschlecht, Hautfarbe oder sonst was.
Zuletzt geändert von johndoe1679083 am 20.06.2020 01:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Usul
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Usul »

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johndoe2051164
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von johndoe2051164 »

Also vorab gesagt, ich habe es (The Last of us-Part 2) noch nicht gespielt, erst kommende Woche. Habe mich weder durch vorab Story spoilern lassen, Tests gelesen oder sonst was in der Art. Habe aber paar Dinge mitbekommen von diesen Aufregern. Möchte hier nur allgemein mal was zu dem Thema loswerden... Deswegen sehen Sie es mir bitte nach, wenn ich irgendwas falsch sage!

Herr Luibl bringt es schon gut auf den Punkt. Was heutzutage abgeht ist einfach nur noch (und ich sage es mal freundlich) unter aller Sau!

Spiele sollten dafür da sein um Spaß zu machen, worin man einfach mal eintauchen kann, den Alltag hinter sich lässt und nicht Grund sein sich darüber aufzuregen weils einen ja nicht passt und deswegen seine widerwärtigen Ideologien rauszulassen. Es ist immer dasselbe Theater: Das Spiel muss dem gewünschten Weltbild entsprechen, ansonsten = Hate, Hate, Hate.

Ja man darf durchaus kritisch sein und etwas kritisieren. Aber was hier abgeht, erlebe ich das erste mal. Soviel geballte Wut und Hass nur wegen z.b LBGT Charakteren.

Dann redet man gleich davon, "man bekommt etwas aufgezwungen". Da möchte ich auch mal was zu sagen. Ja ich bekomme jeden Tag das "Hetero sein" z.b aufgezwungen. Egal ob in Filmen mit der obligatorischen S*x Szene oder auch mal in Videospielen wie God of War. Und rege ich mich auf? Nein! Warum? Weil es mir egal ist! Das gehört nunmal dazu und ist Normal genauso wie LBGT für mich Normal sind!

Warum muss man sich heute überhaupt noch mit dem Thema LBGT befassen? Es gehört ebenso dazu wie das Heterosein! Es ist etwas völlig Normales auf der Welt.

Ich dachte das im 21. Jahrhundert das Thema LBGT längst kein Thema mehr sein sollte. Ja, wie ich mich getäuscht habe. Wenn dann mal in einem Spiel (und ich sage bewusst "Einzelfall"), denn viele Spiele kenne ich nicht der Art, LBGT Charaktere eingebaut sind gibt es ein riesen Theater deswegen. Es ist gleich "linksgrün-versifft usw.. Die Tester seien ja alle bezahlt...

Es ist ja nicht nur das LBGT Thema ansich. Gibt noch genügend andere Dinge worüber man sich aufregt.

Man muss nichts mögen oder gutheißen. Aber jetzt so rumzukloppen nur weil z.b LBGTes ja für sich selbst "ihh bäh" ist und seine Wut rauszulassen...

Bei einem Spiel "Goodbye Volcano High", welches ja angekündigt wurde, brauch man nur die Kommentare unter dem Vorschauvideo zu schauen und man weiß Bescheid. Weil es ja um antropomorphe Charaktere geht und wie ich am Rande mitbekommen habe ein oder mehrere LBGT Charaktere da verstreten sind. Mehr dazu erwähne ich mal nicht. Sonst liege ich wegen Blutdruck einen Tag flach...

Es ist ein trauriges Abbild der heutigen Gesellschaft!

Achja und hier, ja hier habe ich mitbekommen, dass sich hier Leute nur angemeldet haben um zu hetzen.

Ich wünsche mir oft, sehr oft die gute alte Zeit wieder, wo man alle Infos aus den Spielemagazinen bekommt. Wo es das Internet noch nicht gab. Vielleicht mag ich mich täuschen. Aber da war es ein wenig friedlicher wie ich finde.

Bin durch...
Zuletzt geändert von johndoe2051164 am 20.06.2020 01:25, insgesamt 1-mal geändert.
Doc Angelo
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Doc Angelo »

Todesglubsch hat geschrieben: 19.06.2020 23:49 Naja, ich weiß nicht so ganz ob überhaupt klar wird, was ich damit sagen wollte und ob es 100%ig zu Jörgs Kommentar oder eurer aktuellen Diskussion passt, aber was ich vermutlich eigentlich schreiben wollte ist: Diese Quest in Mass Effect war wirklich mies.
Ich finde das passt sehr gut zu diesem Kommentar. Ich kann deine Reaktion gut nachvollziehen, und mir gehts da ähnlich. Die Situation ist, wie sie leider gerade ist.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Doc Angelo
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Doc Angelo »

Guter Kommentar, allerdings gehts im Kommentarbereich dann doch direkt wieder los - und zwar von allen Seiten. Ich hab irgendwie so das Gefühl, das nicht wenige die Mitte nicht sehen können, über die der Kommentar meiner Meinung nach spricht. Der Shitstorm bleibt so lange erhalten, wie er von allen Seiten angefächert wird.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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haudida_dude
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von haudida_dude »

Ich finde es ja schon bezeichnend, dass so viele Leute ganze Kampagnen gegen Spiele fuehren die mal nicht nur hetero Charaktere zeigen - und zwar mit dem Grund sie wollen nicht, dass Spiele politisiert werden. Und dabei sind genau diese Leute die Einzigen die hier politisieren. Nein, einen schwulen Charakter in ein Spiel zu schreiben ist kein politisches Statement, die Existenz von LGBTQ Leuten ist kein politisches Statement - dagegen zu sein, dass LGBTQ Leute in Spielen auftauchen, das ist ein politisches Statement - und es ist Bullshit.
Zuletzt geändert von haudida_dude am 20.06.2020 02:01, insgesamt 2-mal geändert.
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VaniKa
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von VaniKa »

haudida_dude hat geschrieben: 20.06.2020 02:00 Ich finde es ja schon bezeichnend, dass so viele Leute ganze Kampagnen gegen Spiele fuehren die mal nicht nur hetero Charaktere zeigen - und zwar mit dem Grund sie wollen nicht, dass Spiele politisiert werden. Und dabei sind genau diese Leute die Einzigen die hier politisieren. Nein, einen schwulen Charakter in ein Spiel zu schreiben ist kein politisches Statement, die Existenz von LGBTQ Leuten ist kein politisches Statement - dagegen zu sein, dass LGBTQ Leute in Spielen auftauchen, das ist ein politisches Statement - und es ist Bullshit.
Amen. :Applaus:

Das, was diese Leute da betreiben, ist Framing. Sie wollen denjenigen, die für Toleranz und Vielfalt einstehen, den schwarzen Peter zuschieben. Sie tarnen ihre eigenen reaktionären Ansichten als vernünftige und gebotene Abwehr einer irren "SJW-Agenda" und gerieren sich dann als Opfer, wenn sie dafür angegriffen werden.
Zuletzt geändert von VaniKa am 20.06.2020 02:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Embrance »

MrLetiso hat geschrieben: 19.06.2020 20:02 Verrückte Idee meinerseits: erstmal spielen.
Ja genau, total verrückt! Erstmal 60€ blechen, damit der Entwickler dann direkt gewonnen hat, egal wie du es anschließend findest. Und er kann die Sales dann dafür nutzen, um zu sagen wie gut das Spiel überall angekommen ist.
Some Guy
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Some Guy »

Todesglubsch hat geschrieben: 19.06.2020 23:49 Ich bin daher zu dem Ergebnis gekommen, dass nicht diese Charaktere mein Auge zucken lassen, sondern das ganze Drumherum. Die ganzen Reaktionen und zwar auf beiden Seiten. Muss man ein Spiel loben, weil sie einen LGBT-Charakter eingebaut haben? Nein, denn das sollte etwas stinknormales sein. Nichts, worüber man ein Fass aufmachen müsste. Zumindest in einer perfekten Welt, in der wir uns noch nicht befinden. Gleichzeitig ist das natürlich auch kein Grund Reviewbombing zu betreiben oder das Spiel gleich zu verteufeln, bzw. ihm irgendeine Agenda vorzuwerfen.

Kann man bei der Einführung eines solchen Charakters überhaupt von irgendeiner Agenda sprechen? Letzten Endes ist so ein Charakter reines Marketing. Auch ein Hetero-Charakter ist Marketing. Alles ist mittlerweile Marketing. Und alles irgendwie politisch mittlerweile.
Meiner Meinung nach ist da auch das Spieldesign sehr entscheidend: Der zentrale Unterschied ist, ob die Story dem Charakter dient, oder der Charakter der Story. Gerade Mass Effect Andromeda ist ein perfektes Beispiel dafür, wie es in die falsche Richtung geht. Es wurde so viel an Ideen bzgl. sozialer Gerechtigkeit eingebaut, dass die Charaktere nahezu auf die "kontroverse Eigenschaft" reduziert werden, was sie unglaublich blass erscheinen lässt. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass einfach nur Checklisten abgeklappert wurden, was man so alles einbauen möchte. Im Vergleich dazu fange ich gerade wieder mit der ursprünglichen Trilogie an und es ist dort einfach alles viel stimmiger, obwohl gleiche und ähnliche Motive verarbeitet werden. Die Thematiken sind super in das Universum und die Geschichte eingebaut, man rutscht natürlicher hinein.

Verhindert natürlich nicht notwendigerweise shitstorms, aber gefühlt gibt das zumindest tendenziell dann seltener so viel Aufmerksamkeit, außer irgendwelche großen Seiten/Youtuber greifen es sich heraus und gehen damit viral.

Infiniteo hat geschrieben: 20.06.2020 01:03 Warum benutzt du überhaupt den Begriff, weißer Mann?
Das ist mir bei der aktuellen Debatte auch ein Dorn im Auge. Rassismus soll bekämpft werden und ich sehe immer wieder Slogans die darauf hinweisen, dass ein weißer ja dies und das tun sollte. Gleiches beim Thema Sexismus. Wenn Rassismus wirklich bekämpft werden soll, muss das gesamte Konzept meiner Meinung nach aus den Köpfen verschwinden. Rassismus mit Rassismus zugunsten der Minderheit/Unterdrückten zu bekämpfen schwenkt vielleicht das Boot erstmal wieder mehr ins Zentrum, wird es aber weiter schwanken lassen weil das Grundproblem nicht verschwindet.
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Radames
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Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Radames »

Danke Jörg! Wie so oft gibt es zwei Seiten: einerseits finde ich es toll, dass dieses Medium endlich sensiblen Themen Raum gibt und damit Denkanstöße liefert. Andererseits bedeutet das zwangsläufig, dass sich konträre Welt- und Wertanschauungen begegnen. Ich wünsche mir (das darf man ja :-)), dass dies zu Dialog und nicht zu Ablehnung führt!

Schön, dass du deutliche Worte dazu findest!
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