Ich vergleiche das gerne so: Wir Deutschen haben auch eine besondere Verantwortung bezüglich Holocaust und Antisemitismus. Warum? Weil wir da mal so richtig Scheiße gebaut haben. Wir? Ja. Du? Ich? Nicht direkt. Aber wir können uns auch nicht einfach herausreden mit "nach 1945 geboren", so als ginge uns das alles nichts mehr an. Und genau so verhält es sich, wenn es um den "weißen Mann" geht. Das Patriarchat geht Jahrtausende zurück. Frauen wurden besonders durch die Anhänger der abrahamitischen Religionen Jahrtausende unterdrückt. Als "verkrüppelte Männer" gesehen, als Gebärmaschinen, als dumm, als Tauschware, als Sklaven und Sexobjekte. Diese Schuld lastet heute auf den Gesellschaften, die das als ihr Erbe mit sich herumtragen. Der weiße Mann, der Eroberer, Kolonisierer, Versklaver, Unterdrücker und Ausbeuter, der sich stets als die Krone der Schöpfung betrachtete in arroganter Selbstverliebtheit. Der hat verdammt nochmal über sein Selbstverständnis zu reflektieren und sich dieses Erbe dabei bewusst zu machen. Erst dann kann sich wirklich etwas ändern. Ich habe diese Ignoranz sowas von satt! Bevor wir in diese Utopie, die sich keiner Vergangenheit bewusst ist, gehen können, müssen wir die Vergangenheit aufarbeiten. Und auch wenn du dich selbst als guten Menschen siehst, dem man das alles nicht persönlich vorwerfen kann, so betrifft es dich dennoch. So wie mich auch als Deutsche der Holocaust besonders betrifft. Der Unterschied ist nur, dass ich mir der Schuld bewusst bin und weiß, dass es da etwas wieder gut zu machen gilt, auch wenn ich selbst persönlich nicht im Geringsten etwas für die Dinge kann, die vor meiner Zeit passiert sind. Diese Vonsichweisung jeglicher Verantwortung ekelt mich an. "Ich hab doch nichts getan. Warum sagt ihr dann 'weißer Mann'?" Vielleicht dämmert es jetzt, warum "aber nicht alle Männer!" eine so dermaßen saublöde Aussage ist. Es wird überhaupt nicht verstanden, worum es eigentlich geht.
Kommentar: Die digitale Hexenjagd
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Zuletzt geändert von VaniKa am 20.06.2020 03:57, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Hi,
ich finde, deine Forenkommentare aus vier Gründen problematisch und deshalb diskussionswürdig:
1. führst du weder Belege noch Argumente an, sondern gibst deine Meinung an, ohne darzulegen, wieso du diese Meinung vertrittst.
2. entziehst du, ohne dass du dafür stichhaltige Belege oder Gründe anführst, deinen potenziellen Kritikern die Grundlage ihrer Kritik, indem du von vornherein festlegst: Eure Gegenargumente sind falsch.
3. ensteht so bei mir die Vermutung, dass du vielleicht keine politischen Absichten verfolgst, deine Aussagen aber definitiv ideologisch vorgeprägt sind und du dies nicht relektierst.
4. wirfst du zig Themen, die eigentlich für sich je einzeln betrachtet werden müssten, in einen Topf. Das macht es schwer, auf einzelne Aspekte einzugehen.
Ich will mal von vorne anfangen:
Meine Argumentation beruht auf diesen Artikel:
https://www.gamepro.de/artikel/the-last ... 11075.html
Ich widerspreche dir und behaupte, dass es gerade eben nicht egal ist, wie Charaktere in Videospielen aussehen. Denn hinter dem künstlerisch gestalteten Aussehen von Videospielcharakteren - egal ob männliche oder weibliche - verbergen sich immer zugeschriebene Geschlechterrollen und fast immer sind sie Ausdruck von realen oder fiktiven Geschlechterverhältnissen, die durch Geschlechterhierarchien und Geschlechterstereotypen geprägt sind. Welche Rolle weibliche oder männliche Charaktere innerhalb der Story einnehmen, steht in Wechselwirkung zu ihrer visuellen Gestaltung. Siehe hierzu diesen Artikel, der am Artikelende auch auf Literatur verweist:
https://www.spieleratgeber-nrw.de/Darst ... .de.1.html
Dass das alles keine akademisch-theoretischen Diskussionen jenseits der Lebenswirklichkeit sind, sondern die (visuelle) Darstellung von weiblichen Charakteren Einfluss auf das Spielerlebnis von Gamern und (wenig überraschend) auf das Spielerlebnis und die Spielwahrnehmung von noch viel mehr Gamerinnen hat, zeigt eine Umfrage. Dieser zufolge finden 8 von 10 Frauen "die Darstellung von Frauen in Videospielen unangemessen und nicht zeitgemäß". Hier ist der Link zur Umfrage: https://winfuture.de/news,110649.html#s ... ,496,20848
Ich weiß, das klingt jetzt wie eine Anschuldigung, soll aber tatsächlich keine sein. Es ist eher eine Beobachtung bzw. Einordnung von dir meinerseits (womit ich zu meinem Punkt 3 komme). Aber vor dem Hintergrund, dass du als Mann zu der momentan feführten Diskussion über weibliche Videospielcharaktere ohne Belege sagst "es ist doch egal wie ein Charakter aussieht", während ich belegen kann, dass sehr viele Frauen es ganz anders sehen als du, kann man dich mit der Frage konfrontieren, ob sich an diesem Punkt nicht doch deine weltanschauliche Prägung zeigt und du keineswegs "zwischen den Lagern" stehst, wie du meinst, sondern du dich schon ans Lagerfeuer derjenigen gesetzt hast, die die Meinungen und Ansichten von Frauen völlig ausblenden. Denn ob du es hören willst oder nicht: Diese Einstellung von dir ist in Teilen ganz klar sexistisch. Damit, und das ist mir sehr wichtig zu sagen, will ich nicht sagen, dass du ein Sexist bist. Solche absoluten Urteile - als wäre man(n) in allen Lebenslagen, immer und überall Sexist - gehen an der Sache völlig vorbei, denn sie reduzieren und verurteilen die gesamte Persönlichkeit auf ein Merkmal. Aber einzelne Handlungen und Aussagen können bewusst oder unbewusst sowie explizit oder implizit sexistisch sein. Das ist bei dir der Fall.
Ich kann aber allein aufgrund der Informationen aus deinen Kommentaren - hoffentlich nachvollziehbar - begründen, weshalb man mindestens ebensogut eine gegenteilige Meinung haben kann. Ich fange mal damit an, deine Argumente zu entkräften: Es ist doch erstmal nicht kritikwürdig, dass Sarkeesian den Job bei Naughty Dog angenommen hat, weil sie durch diesen Job Geld verdient. Wieso soll das verwerflich sein? Ich und vermutlich die wenigsten von uns hier im Forum (sorry liebe ehrenamtlichen Forenmods ) arbeiten umsonst, sondern wollen für unsere tägliche Arbeit bezahlt werden. Ich bin auch auf einem wissenschaftlichen Gebiet Experte und wurde mal von einer Firma, die Sachen macht, mit denen ich absolut nichts am Hut habe, eingeladen, um meine Expertise kundzutun. Dafür wurde ich auch bezahlt. So läuft das Geschäft. Sarkeesian hatte bereits lange vor ihrem Engagement bei Naughty Dog ihre Ansichten (die natürlich auch ideologisch und politisch gefärbt sind) - und sollte genau diese bei Naughty Dog einbringen. Sie hat also das gemacht, wofür sie für ihre Expertise bezahlt wurde. Es ist ja offenbar nicht so, dass sie vorher stramm konservativ war und sich, als Naughty Dog an der Tür klopfte, als Feministin verkleidet hat, um Geld zu erschleichen.
Dass sie sich vorher nicht für Spiele interessiert hat, ist meiner Ansicht nach auch kein haltbarer Kritikpunkt. Denn sie wurde doch ziemlich sicher nicht eingestellt, weil man ihre Expertise zu Videospielen und Gamedesign oder Programmiersprachen haben wollte. Ich würde nun sogar eine Gegenmeinung zu dir vertreten und sagen: Es ist nicht nur kein Problem, dass sie keine Videospielexpertise hatte, sondern es ist vielmehr schön, dass sich eine Expertin wie sie nun auch Videospiele angenommen hat, nachdem die Gamingbranche bei ihr anfragte. Das heißt doch, dass sie durchaus offen für das Thema "Gaming" ist. Lieber spät als nie mit dem Spielen von Videospielen anfangen,
Weshalb du sie für professionell für "maßlos überschätzt" hälst, verrätst du leider auch nicht (wir wären wieder bei Punkt 1). Diese Aussage ist, ganz ehrlich, ziemlich unaussagekräftig, sofern du nicht irgendein nachvollziehbaren Beleg anführst, wo du zeigen kannst, was Sarkeesian gesagt hat, welche Thesen sie aufgestellt hat, zu welchen Ergebnissen sie kommt und wo wissenschaftliche Fachmeinungen ihr widersprichen.
Es ist völlig klar, dass jeder Mensch seine Überzeugungen hat. Du hast deine, ich habe meine. Aber ich finde, man sollte zumindest versuchen, diese zu reflektieren und mindestens für sich selbst Argumente zu sammeln, warum man eine Überzeugungen vertritt. Ich habe jetzt viel gewagt, weil ich weder Duckmann noch Sarkeesian kenne. Ich bin daher offen dafür, meine Meinung zu ändern, wenn man mir gute Gründe (Belege, Argumente, schlüssige Gedankengänge) gibt. Für mich ist es keine Schande, meine Meinung zu ändern. Im Gegenteil: Ich habe dann immer das Gefühl, etwas neues gelernt zu haben.
ich finde, deine Forenkommentare aus vier Gründen problematisch und deshalb diskussionswürdig:
1. führst du weder Belege noch Argumente an, sondern gibst deine Meinung an, ohne darzulegen, wieso du diese Meinung vertrittst.
2. entziehst du, ohne dass du dafür stichhaltige Belege oder Gründe anführst, deinen potenziellen Kritikern die Grundlage ihrer Kritik, indem du von vornherein festlegst: Eure Gegenargumente sind falsch.
3. ensteht so bei mir die Vermutung, dass du vielleicht keine politischen Absichten verfolgst, deine Aussagen aber definitiv ideologisch vorgeprägt sind und du dies nicht relektierst.
4. wirfst du zig Themen, die eigentlich für sich je einzeln betrachtet werden müssten, in einen Topf. Das macht es schwer, auf einzelne Aspekte einzugehen.
Ich will mal von vorne anfangen:
Hier nennst du beispielsweise kein einziges Argument (siehe mein 1. Punkt). Ganz im Sinne: Es ist so, basta. Ich muss gestehen, dass ich heute den Namen Neil Duckmann zum ersten Mal gelesen habe. Ich bin trotzdem mal so mutig (auch auf die Gefahr hin zu scheitern, weil du bessere Belege/Argumente nachreichst) und sage: Neil Duckmann berücksichtigt für die Entwicklung von Videospielen die Wahrnehmungen und Meinungen von Frauen. Denn sowohl in Fokustestgruppen als auch für die begleitende Expertenberatung hat er Frauen eingestellt. Obwohl Neil Duckmann durch seine Befugnisse und Machtposition innerhalb Naughty Dogs fast schon von oben herab bestimmen könnte, wie die Frauen und Männer im Spiel auszusehenen haben und darzustellen sind, gibt er einige Kompetenzen ab. Er diktiert nämlich nicht mehr alleine, sondern holt Rückmeldungen von außen, von Frauen, ein (von Männern musste er das nicht, weil diese sowohl im Entwicklerteam als auch in den Fokustestgruppen schon involviert waren).SeriouslySimon hat geschrieben: ↑19.06.2020 16:57 Doch die andere Seite, die du leider völlig ignorierst, ist auch da.
Neil Druckman. Der Mann, der sich als Bekehrter wahrnimmt.
Der endlich erkannt hat, dass halbnackt dargestellte Frauen nur Sinnbild für Misogynie sein können und keinen Anspruch darauf haben zu existieren, in seiner Welt.
Meine Argumentation beruht auf diesen Artikel:
https://www.gamepro.de/artikel/the-last ... 11075.html
Auch hier nennst du kein einziges Argument (Punkt 1), weshalb es angeblich egal ist, wie ein Charakter im Spiel aussieht. Auch entziehst du denjenigen, die anderer Meinung sind als du, von vornherein ihre Argumentationsgrundlage, indem du sagst, dass andere Personen, die andere Meinungen vertreten (in diesem Fall Neil Duckmann), falsch liegen (siehe mein Punkt 2).SeriouslySimon hat geschrieben: ↑19.06.2020 16:57 Letztlich ist es doch egal, wie ein Charakter aussieht, es geht darum was er oder sie verkörpert, welche Rolle innerhalb der Geschichte eingenommen wird.
Leider sieht Neil genau das anders.
Ich widerspreche dir und behaupte, dass es gerade eben nicht egal ist, wie Charaktere in Videospielen aussehen. Denn hinter dem künstlerisch gestalteten Aussehen von Videospielcharakteren - egal ob männliche oder weibliche - verbergen sich immer zugeschriebene Geschlechterrollen und fast immer sind sie Ausdruck von realen oder fiktiven Geschlechterverhältnissen, die durch Geschlechterhierarchien und Geschlechterstereotypen geprägt sind. Welche Rolle weibliche oder männliche Charaktere innerhalb der Story einnehmen, steht in Wechselwirkung zu ihrer visuellen Gestaltung. Siehe hierzu diesen Artikel, der am Artikelende auch auf Literatur verweist:
https://www.spieleratgeber-nrw.de/Darst ... .de.1.html
Dass das alles keine akademisch-theoretischen Diskussionen jenseits der Lebenswirklichkeit sind, sondern die (visuelle) Darstellung von weiblichen Charakteren Einfluss auf das Spielerlebnis von Gamern und (wenig überraschend) auf das Spielerlebnis und die Spielwahrnehmung von noch viel mehr Gamerinnen hat, zeigt eine Umfrage. Dieser zufolge finden 8 von 10 Frauen "die Darstellung von Frauen in Videospielen unangemessen und nicht zeitgemäß". Hier ist der Link zur Umfrage: https://winfuture.de/news,110649.html#s ... ,496,20848
Ich weiß, das klingt jetzt wie eine Anschuldigung, soll aber tatsächlich keine sein. Es ist eher eine Beobachtung bzw. Einordnung von dir meinerseits (womit ich zu meinem Punkt 3 komme). Aber vor dem Hintergrund, dass du als Mann zu der momentan feführten Diskussion über weibliche Videospielcharaktere ohne Belege sagst "es ist doch egal wie ein Charakter aussieht", während ich belegen kann, dass sehr viele Frauen es ganz anders sehen als du, kann man dich mit der Frage konfrontieren, ob sich an diesem Punkt nicht doch deine weltanschauliche Prägung zeigt und du keineswegs "zwischen den Lagern" stehst, wie du meinst, sondern du dich schon ans Lagerfeuer derjenigen gesetzt hast, die die Meinungen und Ansichten von Frauen völlig ausblenden. Denn ob du es hören willst oder nicht: Diese Einstellung von dir ist in Teilen ganz klar sexistisch. Damit, und das ist mir sehr wichtig zu sagen, will ich nicht sagen, dass du ein Sexist bist. Solche absoluten Urteile - als wäre man(n) in allen Lebenslagen, immer und überall Sexist - gehen an der Sache völlig vorbei, denn sie reduzieren und verurteilen die gesamte Persönlichkeit auf ein Merkmal. Aber einzelne Handlungen und Aussagen können bewusst oder unbewusst sowie explizit oder implizit sexistisch sein. Das ist bei dir der Fall.
Hier machst du das, was ich oben schon kritisiert habe: Du nennst keine Argumente oder führst Belege an. Du diffamierst oder verleumdest jemanden, ohne dass du mitteilst, wieso Anite Sarkeesian deiner Ansicht nach eine "Heuchlerin" oder ein "Profi Opfer" sein soll.SeriouslySimon hat geschrieben: ↑19.06.2020 16:57 Und spätestens als er sich mit Heuchlerin und Profi Opfer Anita Sarkeesian zusammentat, war den Spielern klar, in welche Richtung TLOU2 gehen würde.
Hier tauchen gleich mehrere Themen auf, die du ineinander wirfst und vermischt (mein Punkt 4): Zum einen entziehst du deinen Kritikern einfach wieder die Argumentationsmöglichkeit, indem du schon klar machst, dass ihre Argumente gar nicht stichhaltig und nachvollziehbar sein können. Denn diese hätten in diesem Fall Anita nie näher betrachtet, oder sie wollen einfach nicht einsehen, dass du Recht hast. Belege oder nachvollziehbare Schlussfolgerungen, wieso du eine so negative Meinung über Anita Sarkeesian (deren Namen ich genau wie den von Neil Duckmann heute zum ersten Mal höre) hast, führst du nicht an.SeriouslySimon hat geschrieben: ↑19.06.2020 17:34 Dann würde ich einfach mal sagen, Eike, dass du Anita nie näher betrachtet hast, sondern immer nur das gesehen hast, was sie dir zeigen wollte. Sie war nie an Spielen interessiert, hat sich nur dann damit befasst, als es finanziell lukrativ sein konnte. Auch das lässt tief blicken, dass du all das nicht sehen willst.
Wie auch immer Anita privat drauf ist, professionell gesehen ist sie für mich maßlos überschätzt.
Ich kann aber allein aufgrund der Informationen aus deinen Kommentaren - hoffentlich nachvollziehbar - begründen, weshalb man mindestens ebensogut eine gegenteilige Meinung haben kann. Ich fange mal damit an, deine Argumente zu entkräften: Es ist doch erstmal nicht kritikwürdig, dass Sarkeesian den Job bei Naughty Dog angenommen hat, weil sie durch diesen Job Geld verdient. Wieso soll das verwerflich sein? Ich und vermutlich die wenigsten von uns hier im Forum (sorry liebe ehrenamtlichen Forenmods ) arbeiten umsonst, sondern wollen für unsere tägliche Arbeit bezahlt werden. Ich bin auch auf einem wissenschaftlichen Gebiet Experte und wurde mal von einer Firma, die Sachen macht, mit denen ich absolut nichts am Hut habe, eingeladen, um meine Expertise kundzutun. Dafür wurde ich auch bezahlt. So läuft das Geschäft. Sarkeesian hatte bereits lange vor ihrem Engagement bei Naughty Dog ihre Ansichten (die natürlich auch ideologisch und politisch gefärbt sind) - und sollte genau diese bei Naughty Dog einbringen. Sie hat also das gemacht, wofür sie für ihre Expertise bezahlt wurde. Es ist ja offenbar nicht so, dass sie vorher stramm konservativ war und sich, als Naughty Dog an der Tür klopfte, als Feministin verkleidet hat, um Geld zu erschleichen.
Dass sie sich vorher nicht für Spiele interessiert hat, ist meiner Ansicht nach auch kein haltbarer Kritikpunkt. Denn sie wurde doch ziemlich sicher nicht eingestellt, weil man ihre Expertise zu Videospielen und Gamedesign oder Programmiersprachen haben wollte. Ich würde nun sogar eine Gegenmeinung zu dir vertreten und sagen: Es ist nicht nur kein Problem, dass sie keine Videospielexpertise hatte, sondern es ist vielmehr schön, dass sich eine Expertin wie sie nun auch Videospiele angenommen hat, nachdem die Gamingbranche bei ihr anfragte. Das heißt doch, dass sie durchaus offen für das Thema "Gaming" ist. Lieber spät als nie mit dem Spielen von Videospielen anfangen,
Weshalb du sie für professionell für "maßlos überschätzt" hälst, verrätst du leider auch nicht (wir wären wieder bei Punkt 1). Diese Aussage ist, ganz ehrlich, ziemlich unaussagekräftig, sofern du nicht irgendein nachvollziehbaren Beleg anführst, wo du zeigen kannst, was Sarkeesian gesagt hat, welche Thesen sie aufgestellt hat, zu welchen Ergebnissen sie kommt und wo wissenschaftliche Fachmeinungen ihr widersprichen.
Es ist völlig klar, dass jeder Mensch seine Überzeugungen hat. Du hast deine, ich habe meine. Aber ich finde, man sollte zumindest versuchen, diese zu reflektieren und mindestens für sich selbst Argumente zu sammeln, warum man eine Überzeugungen vertritt. Ich habe jetzt viel gewagt, weil ich weder Duckmann noch Sarkeesian kenne. Ich bin daher offen dafür, meine Meinung zu ändern, wenn man mir gute Gründe (Belege, Argumente, schlüssige Gedankengänge) gibt. Für mich ist es keine Schande, meine Meinung zu ändern. Im Gegenteil: Ich habe dann immer das Gefühl, etwas neues gelernt zu haben.
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Metascore 95 =/= PolarisierungTaLLa hat geschrieben: ↑20.06.2020 01:20Allerdings ist es für ND doch eher nur Gold wert, wie ich schon Mal sagte, sie wussten genau um die Kontroverse und die Polarisierung die ihr Spiel auslösen wird und das von Anfang an. Und aktuell sieht man: Es ging alles perfekt auf, es ist ein Spiel bei dem man sich fast schon ausgeschlossen fühlt, wenn man es nicht gespielt hat, ähnlich wie bei Death Stranding. Leute attackieren, wie verehren die Spiele in ihrer üblichen, überemotionalen Art und wenn alle Gamingseiten da wild drauf eingehen, während man selbst nichts zu sagen kann...automatische Dissonanzen.
Auch bei mir hat das ganze seine Wirkung nicht verfehlt, diese ganze Ambiguität die in diesem Spiel steckt, macht mich äußerst neugierig. Am Ende sogar der einzige Grund, weshalb ich es spielen möchte irgendwann.
Für diese ganzen wilden Emotionen, auch wenn ich mich manchmal selber ärgere, oder besonders freue...am Ende des Tages sind es Videospiele, da gibt's echt wichtigeres im Leben.
Trotzdem ist es natürlich sehr interessant was der Ursprung dieser Trigger-responses ist, welche polarisierende Medien in einem auslösen und scheinbar zwingen sich unter einen Banner zu stellen, egal in welche Richtung er weht und welche Farben er hat. Und genau da ist es natürlich völlig simplifiziert mit dem umfunktionierten Leitspruch des kommunistischen Manifests zu kommen, dass man sich gegen die Pösen, Pösen da drüben auf der anderen Seite, die alles schlechte dieser Welt wollen, vereinigen muss (egal welche Richtung gemeint ist). .
Man muss sich schon darüber im Klaren sein, dass man zur sehr kleinen Minderheit zählt, wenngleich das natürlich unbequemer ist.
Bzgl. „zwei Lager“:
Es gibt keine, zwei gleichberechtigten, Lager wenn es um Rassismus/Sexismus geht. Die Gegenseite hat keine Daseinsberechtigung. Period.
Ich liebe den Gesang der Vögel und kann viele Blumen beim Namen nennen.
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Dann schau dir ein Lets Play auf YT an. Dann hat der Entwickler nichts davon und du merkst das die ganze Sexismus Debatte für diesen Titel fehl am Platz ist.
Jetzt nochmal etwas allgemeines - nicht auf dich bezogen!
Wie können sich Leute über Inhalte echauffieren, die Sie noch nicht einmal kennen.
...
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
In Deinem Beitrag finde ich steht sehr viel richtiges. Diesen Abschnitt wollte ich jedoch nochmal besonders hervorheben, weil er das mit Abstand vernünftigste ist, das man zu der gesamten "Diskussion" um das Spiel lesen kann.Todesglubsch hat geschrieben: ↑19.06.2020 23:49 Ich bin daher zu dem Ergebnis gekommen, dass nicht diese Charaktere mein Auge zucken lassen, sondern das ganze Drumherum. Die ganzen Reaktionen und zwar auf beiden Seiten. Muss man ein Spiel loben, weil sie einen LGBT-Charakter eingebaut haben? Nein, denn das sollte etwas stinknormales sein. Nichts, worüber man ein Fass aufmachen müsste. Zumindest in einer perfekten Welt, in der wir uns noch nicht befinden. Gleichzeitig ist das natürlich auch kein Grund Reviewbombing zu betreiben oder das Spiel gleich zu verteufeln, bzw. ihm irgendeine Agenda vorzuwerfen.
Und die Quest war tatsächlich Müll.
Edit: ich mach den Tab jetzt zu. Freu mich seit dem Ende des ersten Teils auf den zweiten und kann es kaum erwarten, das mit dem Spiel zu tun, wofür es gemacht wurde: spielen.
Zuletzt geändert von MrLetiso am 20.06.2020 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Edit: Sorry, nicht so wichtig. Vielleicht ein anderes Mal.
Zuletzt geändert von WH173W0LF am 20.06.2020 09:16, insgesamt 2-mal geändert.
Gamer since 1992.
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Danke für die Worte! Dem ist nichts hinzuzufügen.
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Vielen Dank, Jörg, für diesen richtigen und wichtigen Kommentar. Es ist einfach nur erschreckend, wie viele Menschen voller blindem und unreflektiertem Hass Gift und Galle spucken, sich jeder sachlichen Diskussion verweigern und sich immer weiter radikalisieren. Das von Herrn Trump salonfähig gemachte Gut-gegen-Böse Virus, das Emotionen über Fakten stellt und keinerlei Kompromisse zulässt, wird langfristig schlimmere Auswirkungen für unsere Gesellschaft haben als Covid-19. Und das gilt für Anhänger aller politischen Richtungen. Allein dass man so etwas in einem Forum für Videospiele thematisieren muss ist eigentlich schon fast pervers.
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
In der Tat.
Ich unterschreibe einiges von dem, was Du geschrieben hast aber es ist die Mühe nicht wert, da solch eine Diskussion zum einen nichts bringt und zum anderen wenig mit dem Thema zu tun hat.
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Ich kann die Haltung grundsätzlich gut nachvollziehen. Gerade in Bezug auf Holocaust ist es meiner Meinung nach aber auch sehr sehr schwierig, wo da die Balance ist (muss man alles was Israel tut unterstützen?) und man muss vorsichtig bei der Basis der "Schuld" sein. Sind Widerstandskämpfer und deutsche Flüchtlinge zu der Zeit inbegriffen? Es besteht keine Schuld in der Ethnie, sondern in der Gesellschaft und in den Strukturen in Deutschland. Das ist ein wichtiger Unterschied, der aber keinesfalls Verantwortung entfernt. Es darf nicht darauf hinauslaufen Menschen eine Grundschuld zuzuschreiben weil ihre Eltern eine bestimmte Hautfarbe hatten oder sich eine bestimmte Chromosom-Zusammenstellung gebildet hat. Nach dem Argument müsste das Kind eines Mörders auch automatisch benachteiligt werden um die Schuld zu büßen. Diesen Vergleich wirst du sicherlich als Strohmann betrachten, aber genau darauf will ich hinaus: Was wir eigentlich bekämpfen wollen sind doch eher Strukturen und Denkmuster, die sich nach so einer Vergangenheit immer noch in der Gesellschaft befinden könnten selbst wenn jemand persönlich sich keiner Schuld bewusst ist. Auch bei unterdrückten oder ursprünglich unterdrückten Gesellschafts-/Identitätsgruppen muss hier aber darauf geachtet werden dass man nicht zu dem wird, was man eigentlich bekämpfen will. Wenn meine Lösung für schwarze Ungerechtigkeit ist, weiße zu Benachteiligen, werde ich das Problem nicht lösen, sondern Konflikte verschieben. Der Grundfehler, Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe zu beurteilen, bleibt. Die Verantwortung sehe ich bei der Gesellschaft als ganzes: Das betrifft zwar Individuen, aber dabei sollte nicht entscheidend sein unter welchen Umständen sie geboren wurden, sondern welche Denkmuster ihnen beigebracht wurden. Pauschal verurteilt werden sollte nicht "der weiße Mann", sondern beispielsweise die deutsche Gesellschaft und ihre Strukturen. Hier ist es wichtig, konkret zu werden und ggf. Leuten, die benachteiligt werden, Unterstützung zu geben.VaniKa hat geschrieben: ↑20.06.2020 03:56Ich vergleiche das gerne so: Wir Deutschen haben auch eine besondere Verantwortung bezüglich Holocaust und Antisemitismus. Warum? Weil wir da mal so richtig Scheiße gebaut haben. Wir? Ja. Du? Ich? Nicht direkt. Aber wir können uns auch nicht einfach herausreden mit "nach 1945 geboren", so als ginge uns das alles nichts mehr an. Und genau so verhält es sich, wenn es um den "weißen Mann" geht. Das Patriarchat geht Jahrtausende zurück. Frauen wurden besonders durch die Anhänger der abrahamitischen Religionen Jahrtausende unterdrückt. Als "verkrüppelte Männer" gesehen, als Gebärmaschinen, als dumm, als Tauschware, als Sklaven und Sexobjekte. Diese Schuld lastet heute auf den Gesellschaften, die das als ihr Erbe mit sich herumtragen. Der weiße Mann, der Eroberer, Kolonisierer, Versklaver, Unterdrücker und Ausbeuter, der sich stets als die Krone der Schöpfung betrachtete in arroganter Selbstverliebtheit. Der hat verdammt nochmal über sein Selbstverständnis zu reflektieren und sich dieses Erbe dabei bewusst zu machen. Erst dann kann sich wirklich etwas ändern. Ich habe diese Ignoranz sowas von satt! Bevor wir in diese Utopie, die sich keiner Vergangenheit bewusst ist, gehen können, müssen wir die Vergangenheit aufarbeiten. Und auch wenn du dich selbst als guten Menschen siehst, dem man das alles nicht persönlich vorwerfen kann, so betrifft es dich dennoch. So wie mich auch als Deutsche der Holocaust besonders betrifft. Der Unterschied ist nur, dass ich mir der Schuld bewusst bin und weiß, dass es da etwas wieder gut zu machen gilt, auch wenn ich selbst persönlich nicht im Geringsten etwas für die Dinge kann, die vor meiner Zeit passiert sind. Diese Vonsichweisung jeglicher Verantwortung ekelt mich an. "Ich hab doch nichts getan. Warum sagt ihr dann 'weißer Mann'?" Vielleicht dämmert es jetzt, warum "aber nicht alle Männer!" eine so dermaßen saublöde Aussage ist. Es wird überhaupt nicht verstanden, worum es eigentlich geht.
Da sind wir doch absolut d'accord und ich glaube auch nicht, dass ein Großteil der Leute, die sich wie ich über die "alter weißer Mann" Formulierung aufregen das anders sehen. "Sich keiner Vergangenheit bewusst sein" ist gar nicht das, was ich möchte. "Als weißer Mann sollte..." geht aber über Vergangenheitsbewusstsein hinaus. Vergangenheitsbewusstsein heißt auf Basis davon konkret zu schauen, wo Ungerechtigkeiten immer noch bestehen und diese zu beseitigen. Besonders darauf zu achten, ob eine Ungerechtigkeit durch die Hautfarbe entstanden sein könnte. Das wird höchstwahrscheinlich vor allem viele weiße Männer treffen weil diese durch die angesprochenen Probleme am Hebel sind, etwas zu ändern. Aber dem Rentner, der den ganzen Tag Flaschen sammelt und in der Tafel essen muss um zu überleben sollte diese Schuld nicht mit übertragen werden weil er weiß ist und ein Mann ist. Diese fehlende Differenzierung stört mich. Es ist moralisch sehr bequem, einfach den umgekehrten Rassismus anzuwenden, führt aber zu nichts weil es nur wieder neuen Rassismus in der Generation schafft, die dann wegen "den schwarzen" Benachteiligung oder Diskriminierung erfährt.Bevor wir in diese Utopie, die sich keiner Vergangenheit bewusst ist, gehen können, müssen wir die Vergangenheit aufarbeiten.
Ich will hier nur nochmal betonen: Ich bin mir ziemlich sicher dass der Großteil der Leute, die sich an "alter weißer Mann" stören damit absolut keine Verantwortung von sich weisen wollen und da prinzipiell komplett bei dir sind. Ich habe das Gefühl dass hier zu starke Mutmaßungen über Intentionen gemacht werden und wir uns damit an Punkten anfeinden, bei denen wir eigentlich ähnliche Ziele haben. Ich lese bei dir ein bisschen heraus dass der Hauptaspekt für dich ist, dass zumindest ein Großteil von weißen Männern durch die unter Ungerechtigkeiten geschaffenen Strukturen ein deutlich einfacheres Leben hatten und sich dann in ihrem Haus vor ihre Playstation setzen und darüber lächeln dass unsere Gesellschaft doch keine Ungerechtigkeiten mehr hat. Da verstehe ich die Problematik weil sich nur schwer was ändert, mir missfällt dabei nur, sie kategorisch durch Ethnie und Geschlecht zu identifizieren, auch wenn das strukturbedingt oft der Fall ist.Diese Vonsichweisung jeglicher Verantwortung ekelt mich an. "Ich hab doch nichts getan. Warum sagt ihr dann 'weißer Mann'?" Vielleicht dämmert es jetzt, warum "aber nicht alle Männer!" eine so dermaßen saublöde Aussage ist. Es wird überhaupt nicht verstanden, worum es eigentlich geht.
Zuletzt geändert von Some Guy am 20.06.2020 09:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Das muss ich einfach nochmal zitieren, da es den Nagel auf den Kopf trifft. Sehr gut geschrieben.VaniKa hat geschrieben: ↑20.06.2020 03:56Ich vergleiche das gerne so: Wir Deutschen haben auch eine besondere Verantwortung bezüglich Holocaust und Antisemitismus. Warum? Weil wir da mal so richtig Scheiße gebaut haben. Wir? Ja. Du? Ich? Nicht direkt. Aber wir können uns auch nicht einfach herausreden mit "nach 1945 geboren", so als ginge uns das alles nichts mehr an. Und genau so verhält es sich, wenn es um den "weißen Mann" geht. Das Patriarchat geht Jahrtausende zurück. Frauen wurden besonders durch die Anhänger der abrahamitischen Religionen Jahrtausende unterdrückt. Als "verkrüppelte Männer" gesehen, als Gebärmaschinen, als dumm, als Tauschware, als Sklaven und Sexobjekte. Diese Schuld lastet heute auf den Gesellschaften, die das als ihr Erbe mit sich herumtragen. Der weiße Mann, der Eroberer, Kolonisierer, Versklaver, Unterdrücker und Ausbeuter, der sich stets als die Krone der Schöpfung betrachtete in arroganter Selbstverliebtheit. Der hat verdammt nochmal über sein Selbstverständnis zu reflektieren und sich dieses Erbe dabei bewusst zu machen. Erst dann kann sich wirklich etwas ändern. Ich habe diese Ignoranz sowas von satt! Bevor wir in diese Utopie, die sich keiner Vergangenheit bewusst ist, gehen können, müssen wir die Vergangenheit aufarbeiten. Und auch wenn du dich selbst als guten Menschen siehst, dem man das alles nicht persönlich vorwerfen kann, so betrifft es dich dennoch. So wie mich auch als Deutsche der Holocaust besonders betrifft. Der Unterschied ist nur, dass ich mir der Schuld bewusst bin und weiß, dass es da etwas wieder gut zu machen gilt, auch wenn ich selbst persönlich nicht im Geringsten etwas für die Dinge kann, die vor meiner Zeit passiert sind. Diese Vonsichweisung jeglicher Verantwortung ekelt mich an. "Ich hab doch nichts getan. Warum sagt ihr dann 'weißer Mann'?" Vielleicht dämmert es jetzt, warum "aber nicht alle Männer!" eine so dermaßen saublöde Aussage ist. Es wird überhaupt nicht verstanden, worum es eigentlich geht.
Letztendlich hat doch alles damit zu tun, wie man aufgewachsen ist.
Urvertrauen ist hier das Stichwort, wurde leider, gerade in den Nachkriegsjahren sträflich vernachlässigt. Das Ergebnis sehen wir jetzt. Zu viele Menschen haben „Angst“ vor dem ihnen Fremden (Kulturen, sexuelle Orientierungen usw.).
Viele sind unglaublich empathielos und gehen mit einem ungesunden Egoismus durch die Welt.
Zuletzt geändert von Cpt. Trips am 20.06.2020 10:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Schöner Kommentar, der muss wohl sein, in unserer aktuellen Zeit. Ich kann den ganzen Trubel um das Spiel, also diesen politischen Verriss, einfach nicht nachvollziehen. Das ist mir zu trivial, dass sind so unglaublich langweilige Diskussionen, dass ich die meisten Kommentare gar nicht zu Ende lese.
Für mich ist das einfach nur ein sehr gutes Spiel, eine tolle Geschichte und eine fabelhafte Projektion der Gesellschaft. Einfach gute Kunst.
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- Todesglubsch
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
The Last of Us 2 ist gut ... naja, "besser" geschrieben als Mass Effect Andromeda, bekommt aber nen größeren Shitstorm, als der schlecht geschriebene, offensichtlich zur wegen der Quote existierende NPC in Mass Effect. Wieso? Weil Ellie ein Hauptcharakter ist? Weil die Leaks gezielt diesen Sturm herbeibeschworen haben? Oder weil Andromeda einfach zu unwichtig war, um dafür die Mistgabeln aus dem Schrank zu holen.Some Guy hat geschrieben: ↑20.06.2020 02:44 Meiner Meinung nach ist da auch das Spieldesign sehr entscheidend: Der zentrale Unterschied ist, ob die Story dem Charakter dient, oder der Charakter der Story. Gerade Mass Effect Andromeda ist ein perfektes Beispiel dafür, wie es in die falsche Richtung geht. Es wurde so viel an Ideen bzgl. sozialer Gerechtigkeit eingebaut, dass die Charaktere nahezu auf die "kontroverse Eigenschaft" reduziert werden, was sie unglaublich blass erscheinen lässt. Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass einfach nur Checklisten abgeklappert wurden, was man so alles einbauen möchte. Im Vergleich dazu fange ich gerade wieder mit der ursprünglichen Trilogie an und es ist dort einfach alles viel stimmiger, obwohl gleiche und ähnliche Motive verarbeitet werden. Die Thematiken sind super in das Universum und die Geschichte eingebaut, man rutscht natürlicher hinein.
Ich kann mich übrigens an keinen Shitstorm wegen dem Crossdresser-Elfen in Witcher 3 erinnern.
Oder wegen Dethmold aus Witcher 2. Der war schwul und ein Antagonist. Schockschwerenot.
Ach das ganze drumherum ist einfach zum Kotzen, sorry.
Zuletzt geändert von Todesglubsch am 20.06.2020 10:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Die ganzen "Diskussionen" über das Spiel, mit Leuten die das Spiel nicht mal kennen, aber meinen es zu kennen, finde ich nur noch extremst langweilig. Verstehe diese Sofa-Aktivisten nicht, die es sich stets zur Mission machen etwas so schlecht wie möglich zu reden, zu machen. Ist ein Teil des Internets, auf das ich verzichten kann. Negative Kritik ist immer gerne gesehen, gerade bei solchen Spielen, die quasi überall nur gelobt werden. Aber es sollte auch Hand und Fuß haben. Die Meinung eines "Spielers", der das Spiel nicht kennt, nicht gespielt, seine Meinung lediglich durch irgendwelche Leaks gebildet hat, irgendwelche Meinungen anderer übernimmt, interessiert mich 0, hat überhaupt keine Relevanz.
Und dieses Jammern beschränkt sich ja nicht nur auf Videospiele... dank Internet finden sich diese Unzufriedenen schnell zusammen, pushen sich gegenseitig hoch, bekräftigen sich dabei was für ein Elend sie sich konfrontiert sehen und ziehen gemeinsam los, ihr Elend in die Welt hinauszujammern. Würden sie ihre Energie doch nur mal für etwas Positives nutzen.
Und dieses Jammern beschränkt sich ja nicht nur auf Videospiele... dank Internet finden sich diese Unzufriedenen schnell zusammen, pushen sich gegenseitig hoch, bekräftigen sich dabei was für ein Elend sie sich konfrontiert sehen und ziehen gemeinsam los, ihr Elend in die Welt hinauszujammern. Würden sie ihre Energie doch nur mal für etwas Positives nutzen.
Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd
Da komme ich gerne drauf zurück wenn ich das Spiel durch habe . Vielleicht habe wir auch andere Nachrichtenseiten gelesen, aber ich habe EXTREM viel Shitstorm zu Andromeda gelesen. War da allerdings auch sehr stark in Bioware Communities aktiv weil ich ein absoluter Fan von dem Studio war, vielleicht war ich dann einfach in meinen Informationsquellen beeinflusst.Todesglubsch hat geschrieben: ↑20.06.2020 10:18 The Last of Us 2 ist gut ... naja, "besser" geschrieben als Mass Effect Andromeda, bekommt aber nen größeren Shitstorm, als der schlecht geschriebene, offensichtlich zur wegen der Quote existierende NPC in Mass Effect. Wieso? Weil Ellie ein Hauptcharakter ist? Weil die Leaks gezielt diesen Sturm herbeibeschworen haben? Oder weil Andromeda einfach zu unwichtig war, um dafür die Mistgabeln aus dem Schrank zu holen.
Ich kann mich übrigens an keinen Shitstorm wegen dem Crossdresser-Elfen in Witcher 3 erinnern.
Oder wegen Dethmold aus Witcher 2. Der war schwul und ein Antagonist. Schockschwerenot.
Ach das ganze drumherum ist einfach zum Kotzen, sorry.
Aber yo, ich denke auch dass das eine gewisse Zufallskomponente dabei ist bezogen darauf wer seine Griffel an die Spiele bekommt und sich darüber auslässt und der tatsächliche Inhalt fast schon irrelevant wird. Bei Last of Us war das besondere ja dass Kündigungen auf Basis der politischen Ausrichtung im Spiel unterstellt wurden, was den Blickwinkel automatisch darauf gerichtet hat. Ich habe bei Indie-Spielen schon erlebt dass da ein einziger Satz in einem Spiel von 50 Stunden Länge gereicht hat, dass Leute das boykottiert haben.