The Last Of Us Part 2 - Test

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DJ_Leska
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von DJ_Leska »

Zarte_Knopse hat geschrieben: 20.06.2020 23:26 Könnte mich mal jemand abholen? Ich komm echt nicht mehr mit. Ich hab recherchiert und stehe trotzdem auf dem Schlauch.

In dem Spiel wird die Gewalt sehr kontrovers diskutiert. Aber was denn da genau? Ich grübel echt, ob ich bisher irgendetwas verpasst habe. Ja, ich schlitze Leute auf, töte Menschen wie Zombies gleichermassen und knalle auch mal Hunde ab. Aber was genau ist denn bei diesem Spiel anders als in anderen Spielen? Ich muss sagen, dass ich weder mehr Mitleid empfinde noch mehr darüber nachdenke, was ich da eigentlich tue. Es sind eben Gegner in einem Spiel, die mir ans Leder wollen. Und ein paar Briefe, die wohl die Gegner menscheln lassen sollen, ändern daran auch nichts, dass sie mich eigentlich töten wollen. Alles ist da so schablonenhaft wie in anderen gewalthaltigen Spielen.

Übr hatte ich im ersten Splinter Cell mehr Skrupel Leute abzuknallen, weil da die Gegner noch mit mir witzig gesprochen haben, wenn ich sie im Schwitzkasten hatte und sich auch auf den Patrouillen skurrile Anekdoten erzählt haben.

Ich bin nun Tag 2 Seattle. Passiert denn da noch irgendwas, wo ich richtig hart geschockt werde? Bisher hat mich nämlich nix überrascht oder geschockt oder so hart emotional getroffen, dass ich den Controller mal zum Durchatmen weglegen musste, denn vieles kennt man eben einfach aus Filmen/Serien/Büchern - und das wesentlich drastischer und/oder emotional packender.

Selbst wie mit der Hauptfigur aus Teil 1 umgegangen wird, war mir klar und hat mich nicht wirklich überrascht.

Mich haben dagegen die Momente bisher emotional berührt, die gar nichts mit Gewalt zu tun haben. Dieser Moment im Museum war für mich ganz, ganz grosses Kino.

Ich möchte nur das ganze Drama um die Gewalt etwas verstehen. Vll kann mich da jemand aufgleisen?
+1
Will gleich mit abgeholt werden! :lol:
Der Text könnte glatt ein Klon von meinem von gestern Mittag sein! Stelle mir da absolut die gleiche Frage - auch nach der Hälfte des Spieles (Stichwort Tag1 2.0)!
Aber wer weiß...vielleicht werde ich in der zweiten Hälfte ja aus den Latschen gefegt... :biggrin:
Gesichtselfmeter
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Ja, meiner Meinung nach wäre die "Performance" (oder wie man das nennen will, lol) von Ellie im Museum würdig für einen Oskar nominiert zu werden, so wie Serkis damals für Gollum, was ja auch ein Novum war. Diese Szene ist definitv ein großer Meilenstein der Videospiel-Geschichte und bizarrer weise der beste Fanservice, den ich je in einem Videospiel erlebt habe.

BTW: habe mir mal aus Spass an der Freude im Theater die Sitze näher angeguckt...jede Textur der verranzten Sitzpolster ist einzigartig oder zumindest so geschickt wiederholt, dass man kein klares Wiederholungs-Muster erkennen kann.
Zuletzt geändert von Gesichtselfmeter am 21.06.2020 01:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Usul
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Usul »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 21.06.2020 01:27Ja, meiner Meinung nach wäre die "Performance" (oder wie man das nennen will, lol) von Ellie im Museum würdig für einen Oskar nominiert zu werden, so wie Serkis damals für Gollum, was ja auch ein Novum war. Diese Szene ist definitv ein großer Meilenstein der Videospiel-Geschichte und bizarrer weise der beste Fanservice, den ich je in einem Videospiel erlebt habe.
Welche Szene genau ist das? Also ich müßte es mir mangels PS4 im Internet anschauen. :)
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batim
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The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von batim »

Ich habe die ganzen Hype-Bewertungen und die ganzen Rant-Bewertungen ausgeklammert und mich mit den Bewertungen um die 6-8 von 10 Punkten beschäftigt und jene haben mich dazu bewogen das Spiel erst nach einigen Monaten zu erwerben. Ich werde TLOU 2 definitiv spielen, ich bin hierfür einfach zu sehr Gamer, aber eben nicht zum Vollpreis. Ich habe auf eine wirklich sehr spannende und interessante glaubwürdige Story gehofft, aber vor allem hier ist die Kritik immens. Dass die Entwickler gameplay-technisch das Rad nicht neu erfinden werden und das kein Death Stranding wird, war bei jenem Entwickler auch irgendwie vorhersehbar. So habe ich damit auch gerechnet, dass das Gameplay nicht der Oberburner wird, aber dafür umso mehr die Story. Die Zweifel sind diesmal unfassbar hoch. Ich werde es irgendwann spielen und mir dann meine endgültige Meinung bilden aber diesmal ist der Beigeschmack ziemlich fade und ich vermute auch, dass diese Bewertung hier von 4 Players zu hoch ausgefallen ist. Ich denke das IGN Japan Review ist vorliegend glaubwürdiger.
Turaluraluralu,Turaluraluralu,Turaluraluralu,
Ich mach bubu, Was machst du?

Apple Produkte zu kaufen, dass ist wie betrunken im Darkroom des Schwulenclubs zu landen, man schämt sich dafür und hofft, dass es nie wieder passiert.
Randall Flagg
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Randall Flagg »

Usul hat geschrieben: 21.06.2020 01:39
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 21.06.2020 01:27Ja, meiner Meinung nach wäre die "Performance" (oder wie man das nennen will, lol) von Ellie im Museum würdig für einen Oskar nominiert zu werden, so wie Serkis damals für Gollum, was ja auch ein Novum war. Diese Szene ist definitv ein großer Meilenstein der Videospiel-Geschichte und bizarrer weise der beste Fanservice, den ich je in einem Videospiel erlebt habe.
Welche Szene genau ist das? Also ich müßte es mir mangels PS4 im Internet anschauen. :)
(Timestamp) so ca. ab da, geht dann ca. 8 Minuten. Spoilergefahr natürlich.

Zuletzt geändert von Randall Flagg am 21.06.2020 01:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Usul
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Usul »

Nun ja, sehr gut für ein Spiel, finde ich, aber oscarwürdiger Meilenstein? Ich weiiiiiiß nicht so recht...
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Danilot
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Danilot »

Khorneblume hat geschrieben: 20.06.2020 22:19 (...)
Es ist leider traurig das man wirklich meint, das Serien oder Spiele konsumieren, irgendein realitätsnahes Bild vom Zustand unserer Spezies liefert. Wer es genauer wissen möchte, sollte sich lieber mal und zwar intensiv mit Psychologie befassen. Das ist wohlgemerkt nicht böse gemeint. Es erschreckt einfach nur das Menschen solche Spiele inhaltlich für "Voll" nehmen. :?
Ich bin kein Psychologe und habe entsprechende Studien nicht gelesen, deswegen kommt hier mein laienhaftes ABER:

- In dem Endzeitsetting von Tlou 2 geht es ja nicht nur um die soziale Dynamik in einer Gruppe oder um die von wenigen regionalen Gruppen,
- zudem wird der Zerfall staatlicher Macht besprochen, eine staatlich-militärischen Macht, die hier einige Fehler macht: überhartes Strafen bei schon kleinen Vergehen; das Töten gesunder Zivilisten, um den Pilsausbruch einzudämmen; die Unfähigkeit die Nahrungsknappheit in all ihren Territorien in den Griff zu bekommen.

Die zerfallende staatlich-militärische Macht reagiert übermäßig mit Gewalt und die Nahrungsknappheit provoziert zudem Diebstahl, Raub und weitere Gewalt zwischen den Menschen. In diesem Szenario ist für mich nachvollziehbar: 1. Das einzelne Menschen Schutz in Gruppen suchen müssen und 2. dass diese Gruppen teils traumatisiert durch Gewalterfahrungen, teils durch Ressourcenknappheit motiviert einander feindlich gesinnt sein können.

25 Jahre nach dem Zerfall hatten die Gruppen zudem ausreichend Zeit, unterschiedliche Strukturen und weltanschauliche Glaubenseinstellungen aufzubauen. Daher konkurrieren einige Gruppen auch durch ihre Ideologien.

Wie auch immer: Das soziale Gruppen einander verfeindet sein können ist nicht neu. Es würde mich wundern, wenn nach so einer Apokalypse alle menschlichen Gemeinschaften in Frieden miteinander lebten.
Zuletzt geändert von Danilot am 21.06.2020 06:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Danilot
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Danilot »

Zarte_Knopse hat geschrieben: 20.06.2020 23:26 Könnte mich mal jemand abholen? Ich komm echt nicht mehr mit. Ich hab recherchiert und stehe trotzdem auf dem Schlauch.
(...)
Ich möchte nur das ganze Drama um die Gewalt etwas verstehen. Vll kann mich da jemand aufgleisen?
Tja gute Frage. Erstmal glaube ich, dass viele von dem Begriff Gewalt im Vorfeld getriggert waren und besonders Schlimmes erwartet haben.

Und natürlich gibt es mehr oder weniger empathische Menschen. Einigen Leuten wird das Kehle aufschlitzen oder das Töten von Hunden im Game daher deutlich zu viel sein, die würden aber wohl auch nicht Games wie Mortal Kombat oder Wolfenstein zocken.

Für mich ist die Gewalt ok, das Gameplay macht mir auch Spaß, aber das Abknallen von Hunden, das langsame Töten der Gegner stößt mir manchmal schon sauer auf: Nicht gegen das Game an sich, sondern mit der Frage "Und Ellie, ist es das Wert, ist das jetzt hier eine so gute Idee?"

Manche verletzte Gegner kann man z.B. nicht erschießen, man muss sie niederschlagen, niederhacken. Das sind Randomsituationen mit einfachen NPCs.

Jenseits der physischen Gewalt gibt es aber schon 2 Dinge im späteren Spielverlauf, die mich schon getroffen haben: Zwischenmenschliche Konflikte und der Perspektivwechsel der motivierten Gewalt. Das mag auch jeder anders aufnehmen. Für mich war die gezeigte Gewalt bisher nicht die Herausforderung im Game, sondern warum und wie die Figuren handeln.
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Ernesto Heidenreich
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Ernesto Heidenreich »

Xris hat geschrieben: 21.06.2020 00:35 104 Euro und dann ist der Soundtrack noch nicht mal auf CD? Und dann auch nur als Download auf die PS4? Super. Damit kann ich wirklich gar nichts anfangen! Wird mir jedenfalls eine Lehre sein bei Sony keine CE mehr zu kaufen.

Eine CD wäre natürlich schöner gewesen, das stimmt. Aber 104€ ist auch zu viel.
Ich habe hier in D-dorf 95€ bezahlt.

Insgesamt finde ich die, in meinem Fall 25€ mehr im Vergleich zur normalen Version vertretbar,
Mehr aber auch nicht.

Info zum Inhalt:

- Artbook
- schönes Steelbook
- diverse Avatare
- digitaler Soundtrack vom Spiel
- das beste Theme/Hintergrundbild für den Bildschirm der PS4,
welches ich bisher hatte (dynamisches Theme/Design)
Zuletzt geändert von Ernesto Heidenreich am 21.06.2020 07:11, insgesamt 2-mal geändert.


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dx1
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von dx1 »

No Cars Go hat geschrieben: 21.06.2020 02:34 […]
c452h hat geschrieben: 21.06.2020 04:17 […]
Kommentare zur Moderation? Siehe Punkt 2:
4P|T@xtchef hat geschrieben: 18.06.2020 11:58 Hallo Leute,

ab heute können einige schon spielen und morgen erscheint ja The Last of Us Part 2 offiziell für PS4. Wir haben uns einige Gedanken gemacht, was wir zukünftig in der Moderation anpassen. Danke an alle, die sich an moin@4players.de gewendet haben - dazu mehr nächste Woche. Jetzt öffnen wir diesen Thread erstmal wieder, aber bitten alle Beteiligten um Folgendes:

1. Keine Spoiler! Falls ihr euch nicht sicher seid, nutzt die Spoiler-Tags. Falls ihr offen über alles reden wollt, könnt ihr den "Leak-Talk" nutzen oder einen neuen Thread unter PS4 eröffnen: https://forum.4pforen.4players.de/viewt ... 4&t=472222

2. Wir wollen hier keine Zitate aus oder Diskussion über die letzten Seiten. Dieser Thread soll "frisch" starten und es soll um das Spiel gehen, aber nicht um die Moderation oder 4Players im Allgemeinen - darum geht es nächste Woche und dafür gibt es andere Bereiche wie diesen: https://forum.4pforen.4players.de/viewforum.php?f=64 oder eben moin@4players.de.

3. Sprecht über The Last of Us Part 2, aber NICHT über andere User, Mods, Redakteure! Spart euch Provokationen und Polemik. Jeder darf hier seinen Standpunkt vertreten, aber werdet nicht abfällig gegenüber anderen Leuten.

Danke!
Zuletzt geändert von dx1 am 21.06.2020 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Spiritflare82
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Spiritflare82 »

Bin in Seattle Tag 2(glaube am Ende des Kapitels) und muss sagen das mir das Ding gut gefällt bisher. Spiele auf dem Survivor Schwierigkeitsgrad und die Kämpfe sind schon gut gemacht.

Die Story ist vielleicht etwas langsam aber insgesamt muss ich anerkennen das es echt gut inszeniert ist. Für ein "cinematic" Story Spiel auf jeden Fall besser als andere Sachen, mal gespannt wie es mit der Story weitergeht.
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 21.06.2020 01:27 BTW: habe mir mal aus Spass an der Freude im Theater die Sitze näher angeguckt...jede Textur der verranzten Sitzpolster ist einzigartig oder zumindest so geschickt wiederholt, dass man kein klares Wiederholungs-Muster erkennen kann.
Das Game hat die besten verranzten Texturen seit Silent Hill 2, manche Wände sehen so einzigartig abgerockt aus, die Liebe zum Detail ist echt heftig.
Zuletzt geändert von Spiritflare82 am 21.06.2020 08:18, insgesamt 1-mal geändert.
Gast
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gast »

Nekropolis hat geschrieben: 20.06.2020 22:32 Ich teile zwar deine Auffassung insofern, dass es realitätsfern sei, alle handelnden Menschen in einem derartigen Szenario grundsätzlich als böse einzustufen. Allerdings macht es genauso wenig Sinn, dieses engere Zusammenstehen auf die komplette Spezies zu projizieren und davon auszugehen, dass fortan nur noch mit Luft und Liebe gehandelt würde. Ergo: So abwegig sind diese Darstellungen auch nicht. Vielleicht überspitzt, aber dass die Welt dann lediglich aus Heiterkeit oder albernen Nachbarschafts-Auseinandersetzungen von Hecke zu Hecke soll, wird ja auch dadurch widerlegt, dass "die Menschheit" von einem Krieg nicht genug hatte, sondern immer wieder, aus verschiedensten Gründen, erneut auf's Schlachtfeld zog. Das soll wiederum nicht heißen, dass Spiele, die eine solche Erzählweise und Welt anbieten, akkurat realistisch wären, aber ganz so abwegig, wie du es darstellen möchtest, sind diese Fiktionen - meiner Meinung nach - auch nicht. Zumal man diese Szenarien mit all ihren Auswirkungen auch nicht immer zwingend mit historischen Ereignissen vergleichen kann.

In "The Last Of Us 2" sind ja auch nicht alle Menschen böse. Am Anfang steht ein friedliches Städtchen, später dann erstmal ein relativ klares Feindbild, aber selbst das soll im Verlaufe des Spiels immer weiter verschwimmen. Und abgesehen davon: Grundsätzlich erscheinen mir "militante Gruppierungen" oder "religiöse Fanatiker" gemessen am Status Quo auch nicht komplett aus der Fantasie entliehen. Zumindest wüsste ich nicht, warum diese sich einfach in Luft auflösen sollten, wenn irgendeine Seuche ausbricht, die den halben Planeten oder gar mehr dahinrafft.
Danilot hat geschrieben: 21.06.2020 06:10 Ich bin kein Psychologe und habe entsprechende Studien nicht gelesen, deswegen kommt hier mein laienhaftes ABER:

25 Jahre nach dem Zerfall hatten die Gruppen zudem ausreichend Zeit, unterschiedliche Strukturen und weltanschauliche Glaubenseinstellungen aufzubauen. Daher konkurrieren einige Gruppen auch durch ihre Ideologien.

Wie auch immer: Das soziale Gruppen einander verfeindet sein können ist nicht neu. Es würde mich wundern, wenn nach so einer Apokalypse alle menschlichen Gemeinschaften in Frieden miteinander lebten.

Was ich noch einwerfen würde. Geht ja nicht nur um die beiden Extreme. Das es immer mordende, komplett neben sich stehende Idioten geben wird steht ja außer Frage. Wobei man da auch in der heutigen Welt nicht vergessen darf, wie viel davon religiös oder politisch instrumentalisiert ist. Wie eine Zivilisation nach einer Post-Apocalypse wirklich aussähe lässt daher viel Schattierungen zu. Auch werden solche Extreme ja in den Medien (und Spiele sind im Grunde nichts anderes) zugunsten von Gameplay sehr gerne künstlich überzeichnet, weil es irgendwo auch eine Legitimation für ein Stundenlanges prügeln oder schießen benötigt. Verfeindete Gruppen sind auch nochmal eine ganz andere Baustelle als wenn Du als Protagonist mehr oder minder zu 99% unbekannte Gesichter abknallst, die einfach gerade der falschen Gruppierung angehören.

Die friedliche Welt sieht man meist zu Beginn solcher Spiele. Dann passiert irgendwas ganz schlimmes, meist verbunden mit dem Tod eines Angehörigen / Freund / Partners, und das ganze nimmt Fahrt auf. Wohlgemerkt habe ich TLoU2 bisher nicht gespielt (und möchte auch nicht gespoilert werden!), würde aber wetten das es zwangsläufig irgendwann auf so einen erwartbaren Plot hinausläuft, der dann eben komplette Fiktion ist und auch keinen natürlich, menschlichen Strickmustern mehr folgt. Weil anders funktioniert das bewährte Prinzip in Spielen meist nicht. Außer die Entwickler stecken richtig viel Geld und Aufwand hinein, so das man permanent das gleiche tut. Töte oder werde getötet. Schiebe zwischendurch eine Kiste. Klettere. Erkunde. Aber die meiste Zeit: Töte. Mich würde so ein Szenario einfach mal aus einer anderen Sicht interessieren, als die typische Killcounter-Party. :)

Andererseits ist es aber völlig okay. Es sind schließlich Spiele! Wohlgemerkt wollen Spiele selten realistisch (authentisch) oder intelligent sein, sondern dienen, gerade wenn Schwerpunkt so offensichtlich auf filmischer Präsentation liegt, in erster Linie der Unterhaltung. Ein Unterhaltungsmedium aber keine Simulation der Realität. Daher so große Betonung das es sich nun mal um reine Fiktion handelt. Leider sind Medien heute schnelllebig und sehr auf das negative dieser Welt fokussiert. Serien, Filme und auch Videospiele bilden da keine Ausnahme. Gewalt und Sex verkauft sich gut. Schlagworte, Übertreibung - Superlative. Erschreckend finde ich das erst, wenn wie gestern Abend jemand wirklich meint, wie glaubwürdig das ganze inhaltlich sei. Jüngst Corona hat ja auch gezeigt. Im Moment größter Gefahr stehen die Menschen geeint und zusammen. Erst wenn die Gefahr zunehmend schwindet, oder Maßnahmen an Akzeptanz verlieren, entfalten Menschen wieder ihr volles Gewaltpotential. Wenn plötzlich Zweifel an der Legitimation von Einschränkungen kommen. Aber auch dies ist in Ordnung. Andernfalls hätten Despoten leichtes Spiel mit uns. Trotzdem möchte ich es abschließend nochmal betonen. Weder Filme, Serien, Spiele noch der Newsticker irgendwo, liefern wirklich ein aussagekräftiges Bild über den Zustand der Menschheit. klassische Liebesgeschichten zeichnen kein realistisches Bild von sich liebenden Menschen. Fiktive Publikationen werden vornehmlich im Hinblick auf Auflage, Klicks oder Verkaufszahlen fokussiert. Das man dabei Stereotypen und Klischees bedient, ist leider bis heute so. Ich denke mal die meisten von uns werden ohne Probleme zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden können. Eine Augenbraue geht mir halt immer dann hoch, wenn jemand das "Grim Dark" als Spiegelbild unserer Realität betrachtet.
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Swar
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Swar »

Aus reiner Neugier habe ich mir Teil 2 letzte Woche auch gekauft, eigentlich wollte ich es gar nicht aber der Trouble rund um den Titel hat mein Interesse geweckt. Nach 2 Spielstunden gebe ich als mein erstes kleines Fazit ab.

Das Gameplay und die Steuerung wurden gegenüber dem Vorgänger klar verbessert, das war auch der Grund warum ich den 1. Teil nach 2 - 3 Stunden agebrochen habe, ich konnte mir das einfach nicht geben, diesbezüglich ist mir Joel's Schicksal ziemlich egal, Ellie und Dina hingegen finde ich sympahtisch.
Spoiler
Show
der kleine Flirt im geheimen Graslager war äußerst unterhaltsam und wer bitte schön ist auf die Idee mit dem Gasmaskenbong gekommen :lol:
Zuletzt geändert von Swar am 21.06.2020 12:08, insgesamt 4-mal geändert.
Früher war ich Raubmordkopierer, jetzt bin ich Raubmordgebrauchtkäufer!
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von The Boy Who Sets The Fire »

Hallo zusammen. Bin seit Jahren stiller Mitleser und hab mich jetzt für das Spiel mal angemeldet.
Obwohl ich TLOU1 über Jahre im Schrank stehen hatte, bin ich mit dem Spiel nie richtig warm geworden. Ich hab es zig mal angefangen, aber immer wieder abgebrochen, denn trotz schöner Grafik und interessanter Charakterentwicklung war mir alles irgendwie zu repetitiv und man hat den Umgebungen an den Hindernissen angesehen: "Ah, jetzt kommen gleich wieder Gegner."

Kurz vor TLOU2 hab ich es dann aber durchgespielt und war dann doch begeistert, auch wenn die obigen Kritikpunkte deswegen nicht weg waren. Doch nun TLOU2: Was für eine Steigerung. Was für eine wunderbare und atmosphärisch klasse gemachte Grafik. Was für großartige Lichteffekte Ich könnte stundenlang in diese Pfützen starren und mich an diesen Spiegelungen erfreuen. Und der Sound! Ich spiele über Kopfhörer und diese adrenalingeschwängerten Beats sind das Beste, was ich je in einem Videospiel erleben durfte. Und das Gameplay selbst hat auch nochmal einen großen Sprung nach vorne gemacht, Ellie spielt sich wunderbar agil.

Zum Spiel selbst...ich glaube, ich bin nun schon recht weit gekommen. Daher stelle ich die folgende Frage im Spoiler-Tag auch sehr vorsichtig, ich weiß leider nicht, wie man diese Major-Spoiler erstellt (vielleicht kann ja jemand helfen).
Spoiler
Show
An der Stelle nach dem Aquarium: In der nächsten Cutscene und auch Ingame hat Ellie einen ganz komisch unnatürlich dünnen rechten Arm. Ich bin nicht sicher, ob es sich hier um einen massiven Grafik-Bug handelt oder ob es eine Erklärung aus dem Spiel heraus dafür gibt. Ich wüsste nur keine. Habt Ihr das auch gesehen?
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Nekropolis2908115
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Nekropolis2908115 »

Khorneblume hat geschrieben: 21.06.2020 08:59
Nekropolis hat geschrieben: 20.06.2020 22:32 Ich teile zwar deine Auffassung insofern, dass es realitätsfern sei, alle handelnden Menschen in einem derartigen Szenario grundsätzlich als böse einzustufen. Allerdings macht es genauso wenig Sinn, dieses engere Zusammenstehen auf die komplette Spezies zu projizieren und davon auszugehen, dass fortan nur noch mit Luft und Liebe gehandelt würde. Ergo: So abwegig sind diese Darstellungen auch nicht. Vielleicht überspitzt, aber dass die Welt dann lediglich aus Heiterkeit oder albernen Nachbarschafts-Auseinandersetzungen von Hecke zu Hecke soll, wird ja auch dadurch widerlegt, dass "die Menschheit" von einem Krieg nicht genug hatte, sondern immer wieder, aus verschiedensten Gründen, erneut auf's Schlachtfeld zog. Das soll wiederum nicht heißen, dass Spiele, die eine solche Erzählweise und Welt anbieten, akkurat realistisch wären, aber ganz so abwegig, wie du es darstellen möchtest, sind diese Fiktionen - meiner Meinung nach - auch nicht. Zumal man diese Szenarien mit all ihren Auswirkungen auch nicht immer zwingend mit historischen Ereignissen vergleichen kann.

In "The Last Of Us 2" sind ja auch nicht alle Menschen böse. Am Anfang steht ein friedliches Städtchen, später dann erstmal ein relativ klares Feindbild, aber selbst das soll im Verlaufe des Spiels immer weiter verschwimmen. Und abgesehen davon: Grundsätzlich erscheinen mir "militante Gruppierungen" oder "religiöse Fanatiker" gemessen am Status Quo auch nicht komplett aus der Fantasie entliehen. Zumindest wüsste ich nicht, warum diese sich einfach in Luft auflösen sollten, wenn irgendeine Seuche ausbricht, die den halben Planeten oder gar mehr dahinrafft.
Danilot hat geschrieben: 21.06.2020 06:10 Ich bin kein Psychologe und habe entsprechende Studien nicht gelesen, deswegen kommt hier mein laienhaftes ABER:

25 Jahre nach dem Zerfall hatten die Gruppen zudem ausreichend Zeit, unterschiedliche Strukturen und weltanschauliche Glaubenseinstellungen aufzubauen. Daher konkurrieren einige Gruppen auch durch ihre Ideologien.

Wie auch immer: Das soziale Gruppen einander verfeindet sein können ist nicht neu. Es würde mich wundern, wenn nach so einer Apokalypse alle menschlichen Gemeinschaften in Frieden miteinander lebten.

Was ich noch einwerfen würde. Geht ja nicht nur um die beiden Extreme. Das es immer mordende, komplett neben sich stehende Idioten geben wird steht ja außer Frage. Wobei man da auch in der heutigen Welt nicht vergessen darf, wie viel davon religiös oder politisch instrumentalisiert ist. Wie eine Zivilisation nach einer Post-Apocalypse wirklich aussähe lässt daher viel Schattierungen zu. Auch werden solche Extreme ja in den Medien (und Spiele sind im Grunde nichts anderes) zugunsten von Gameplay sehr gerne künstlich überzeichnet, weil es irgendwo auch eine Legitimation für ein Stundenlanges prügeln oder schießen benötigt. Verfeindete Gruppen sind auch nochmal eine ganz andere Baustelle als wenn Du als Protagonist mehr oder minder zu 99% unbekannte Gesichter abknallst, die einfach gerade der falschen Gruppierung angehören.

Die friedliche Welt sieht man meist zu Beginn solcher Spiele. Dann passiert irgendwas ganz schlimmes, meist verbunden mit dem Tod eines Angehörigen / Freund / Partners, und das ganze nimmt Fahrt auf. Wohlgemerkt habe ich TLoU2 bisher nicht gespielt (und möchte auch nicht gespoilert werden!), würde aber wetten das es zwangsläufig irgendwann auf so einen erwartbaren Plot hinausläuft, der dann eben komplette Fiktion ist und auch keinen natürlich, menschlichen Strickmustern mehr folgt. Weil anders funktioniert das bewährte Prinzip in Spielen meist nicht. Außer die Entwickler stecken richtig viel Geld und Aufwand hinein, so das man permanent das gleiche tut. Töte oder werde getötet. Schiebe zwischendurch eine Kiste. Klettere. Erkunde. Aber die meiste Zeit: Töte. Mich würde so ein Szenario einfach mal aus einer anderen Sicht interessieren, als die typische Killcounter-Party. :)

Andererseits ist es aber völlig okay. Es sind schließlich Spiele! Wohlgemerkt wollen Spiele selten realistisch (authentisch) oder intelligent sein, sondern dienen, gerade wenn Schwerpunkt so offensichtlich auf filmischer Präsentation liegt, in erster Linie der Unterhaltung. Ein Unterhaltungsmedium aber keine Simulation der Realität. Daher so große Betonung das es sich nun mal um reine Fiktion handelt. Leider sind Medien heute schnelllebig und sehr auf das negative dieser Welt fokussiert. Serien, Filme und auch Videospiele bilden da keine Ausnahme. Gewalt und Sex verkauft sich gut. Schlagworte, Übertreibung - Superlative. Erschreckend finde ich das erst, wenn wie gestern Abend jemand wirklich meint, wie glaubwürdig das ganze inhaltlich sei. Jüngst Corona hat ja auch gezeigt. Im Moment größter Gefahr stehen die Menschen geeint und zusammen. Erst wenn die Gefahr zunehmend schwindet, oder Maßnahmen an Akzeptanz verlieren, entfalten Menschen wieder ihr volles Gewaltpotential. Wenn plötzlich Zweifel an der Legitimation von Einschränkungen kommen. Aber auch dies ist in Ordnung. Andernfalls hätten Despoten leichtes Spiel mit uns. Trotzdem möchte ich es abschließend nochmal betonen. Weder Filme, Serien, Spiele noch der Newsticker irgendwo, liefern wirklich ein aussagekräftiges Bild über den Zustand der Menschheit. klassische Liebesgeschichten zeichnen kein realistisches Bild von sich liebenden Menschen. Fiktive Publikationen werden vornehmlich im Hinblick auf Auflage, Klicks oder Verkaufszahlen fokussiert. Das man dabei Stereotypen und Klischees bedient, ist leider bis heute so. Ich denke mal die meisten von uns werden ohne Probleme zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden können. Eine Augenbraue geht mir halt immer dann hoch, wenn jemand das "Grim Dark" als Spiegelbild unserer Realität betrachtet.
Darauf können wir uns gerne einigen, danke für die Erläuterungen. Spoilern werde ich dich natürlich nicht, wobei ich mit ca. 7 Stunden Spielzeit eh noch nicht allzu weit in der Story vorangekommen bin/sein dürfte. Es scheint sich allerdings das abzuzeichnen, was auch Jörg schon schilderte: Der Bodycount ist "amerikanisch hoch", aber man macht sich dabei auch viele Gedanken. Nicht nur über das Töten, sondern auch über die Spielwelt, die Charaktere, die man gesehen hat.

Was ich noch hinzufügen kann: Ich kann aus meiner persönlichen Sicht nicht wirklich nachvollziehen, warum zu diesem Spiel oftmals über Banalitäten diskutiert bzw. sich daran aufgehangen wird. Das Spiel gibt eigentlich viel mehr her - positiv wie vielleicht auch negativ.
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