The Last Of Us Part 2 - Test

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Sinatra
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Sinatra »

R_eQuiEm hat geschrieben: 22.06.2020 14:26
Sinatra hat geschrieben: 22.06.2020 13:57


Nope das ist nicht völlig egal aus meiner Sicht. Und JETZT kann Ellie darüber gerne eine Meinung haben, mit 14 hat sie aber weder die geistige noch die emotionale Reife diese Entscheidung zu treffen, daher war und ist ihre Meinung zu dem Zeitpunkt irrelevant.

Es wäre auch ganz nett, wenn man ein bisschen respektvoller mit anderen Meinungen umgeht, und sie nicht bewertet. Ich teile nicht deine Ansichten, das heißt aber nicht, dass meine Meinung "unreif" wäre oder deine aus irgend einem Grund höherwertig.
unreif ist meine beurteilung. mit wertigkeit hat das gar nichts zu tun. wenn du bei einer derartigen rachegeschichte die dinge in "gewinnen" und "verlieren" einteilen willst, fällt mir keine andere beurteilung ein. Es ist unangebracht. Und jeder Mensch der schon mal im Krieg war, oder ähnliche Geschichten im echten Leben widerfahren ist, reden auch nicht so darüber. Mmn liegt das an Reife. Und wenn du dich dadurch schon respektlos behandelt fühlst, tut es mir zwar leid, aber ändert nichts an meiner Meinung.
Das du den Willen eines Menschen auch bis zum 18 Lebensjahr als irrelevant darstellst, unterstreicht meine Beurteilung nur. Weder ist dies gerecht, noch ist das der Weg dahin.


Sinatra hat geschrieben: 22.06.2020 13:57
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Ich sehe es auch diametral anders, dass Abby nicht gewonnen hätte. Sie hat gerade NICHT alles verloren. Sie hat noch einen Menschen UND sie hat ihre Rache gehabt. Was hat Ellie? Hier gehts nichtmal um subjetive Wertungen, sondern um objektive Tatsachen. Abby hat schlichtweg den besseren Deal gemacht.

Und ja, das Spiel ist nichts für mich mit seiner aufgezwungenen Moral. Das hätte alles entschärft werden können (übrigens auch im ersten Teil), wenn man einfach dem Spieler die Wahl gelassen hätte. Andere Spiele kriegen es hin 2, 3 oder 5 verschiedene Enden zu haben, nur ND möchte halt aus irgend einem Grund immer mehr Filme produzieren, statt Videospiele.

Und auch spielerisch funktioniert es einfach nicht. Zumindest für sehr viele Spieler nicht und in meinem persönlichen Bekanntenkreis ist die Enttäuschungsquote bislang 100%. Niemand konnte irgend eine Sympathie für Abby empfinden, dazu trägt eben auch bei, dass das Spiel so verflucht stumpfsinnig versucht diese Sympathie zu erzeugen.
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Von Objektivität bei diesem Thema zu sprechen....
Von mir aus bleiben wir bei diesem Gedanken. Du meinst also das sie Lev hat, macht sie zu einen objektiven Gewinner. Was ist mit der Frage ob Lev überhaupt die fahrt überleben wird? Abby soll ja gebissen worden sein. Wo ist dann der Gewinner? Woher willst du wissen das Ellie nach der Farm nicht einfach nach jacksonville zurückgeht und einfach ihre alte heimat mit tommy und dina wider aufsucht? Was sie ja könnte. Kann das Abby? Selbst wenn Abby nicht infiziert ist? Also egal wie du es drehst und wendest, deine Behauptungen sind falsch und haben keine Logik. Keiner steigt da gut aus. Und diese Art der Bemessungsgrundlage von "gewinnen" und "verlieren" ist unangemessen. Unwürdig der Geschichte und deren Philosophie dahinter.
Das du für Abby keine Sympathie aufbringen kannst/willst, ist ja eine Sache. Es gibt viele Faktoren wann und ob eine Erzählung bei einem Menschen funktioniert oder nicht. Aber deine Logik oder Fehler die du zu erkennen magst scheinst, sind total undurchdacht und oberflächlich. Das ist einfach meine Meinung. Ich bin sowieso ein Niemand für dich, und alles was ich sage wird deine Meinung eh nicht ändern, weil sie von Haus aus schon fest vorgebildet war (was deine ganzen vorherigen Kommentare beweisen). Und genau diesen Punkt sehe ich so kritisch durch die Leaks und dem gesamten Verhalten der Leute da draussen. Spiele, oder Filme sind Erfahrungen. Du machst eine Entwicklung bei der Betrachtung mit. Einige mehr, einige weniger. Aber sie ist essentieller Bestandteil. Die Leute die die Leaks gelesen haben und sich darauf eine Meinung schon gebildet haben, agieren oberflächlich und dumm. Als ob man sich auf eine Inhaltsangabe eine Meinung zu einem Film bilden kann. Du kannst höchstens erfahren ob du lust darauf hast. Nichts weiter. Stell dir vor du hättest nur grobe storyleaks von breaking bad vor dir, ohne mit walter, jesse und co die erfahrungen, deren fehler und co miterlebt zu haben. Gott, müssen die durch so eine oberflächliche umschreibung unsympathisch und dumm rüberkommen.
Das ist deine spezielle und wenn ich das feststellen darf, sehr deutsche, Sicht. Meine Großeltern waren im Krieg, aber für die Allierten und die haben stets zwar natürlich auch von den Gräulen des Krieges gesprochen, aber eben auch mit Stolz und selbstverständlich auch Freude über den Sieg. Auch meine Gastgroßeltern in den USA haben vom Krieg in Europa als einerseits schrecklichste, aber andererseits auch schönste Zeit ihres Lebens gesprochen. Solche Extremsituationen sind oftmals ambivalent. Es ist ein sehr deutsches Spezifikum, dass solche Emotionen aufgrund der Schuld der Shoa gewissermaßen "aberzogen" wurden und (gerechtfertigte) Gewalt und Rache und (rechtschaffender) Hass all die anderen relativ normalen menschlichen Emotionen Emotionen tabuisiert oder ausschließlich negativ konnotiert werden. Das liegt aber nicht daran, dass das jetzt ultimativ richtig ist, sondern daran, dass aufgrund der eindeutigen und einseitigen Schuldlage ein deutscher Soldat, der am Krieg teilnehmen kann, natürlich keinen positiven Gedanken dazu äußern könnte. Andere Gesellschaften, die eben historisch auf der "Guten" Seite waren, sehen das etwas anders. Daher finde ich persönlich im Gegenteil deine einseitige Sicht auf Gewalt und Rache eher unreif und einseitig, aber da kommen wir vielleicht auch durch unterschiedliche kulturelle Prägungen nicht zusammen.

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Weil sie mit Tommy und Dina gebrochen hat bzw. sie mit ihr? Ich sehe jetzt nicht, woher diese Perspektive kommen soll.

Zum Thema Leaks -> wie gesagt, aus genau diesem Grund spiele ich das spiel ja selbst. Aber ich merke ja nun nach kA so grob 20 Stunden, dass mich die Erzählweise null mitnimmt und das, was die Designer probieren für mich einfach überhaupt nicht funktioniert. Dem Spiel fehlt eben das, was LoU so großartig gemacht hat, nämlich die positive Beziehung zwischen Joel und Ellie, die durch nichts vergleichbares ersetzt wird. Der Perspektivwechsel schafft nicht das, was er soll aus den o.g. Gründen.

Ich habe ja nun schon mehrere Analogien bemüht, wie die von einem plötzlichen POV Wechsel auf Joffrey bei GoT. Auch das hätte nicht funktioniert, dafür ist der Charakter einfach zu ekelhaft, er taugt nicht als Identifikationsfigur, völlig egal, was seine Motive oder seine Hintergrundgeschichte ist.
Zuletzt geändert von Sinatra am 22.06.2020 14:42, insgesamt 2-mal geändert.
SvenP
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von SvenP »

Hi zusammen,

ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt in einem Forum bzgl. Spiele geschrieben habe, aber ich möchte nun auch etwas zu der ganzen Thematik beitragen, bzw. ich habe Fragen.

Ich spiele nun ca. 10-15 Stunden. Ich bin das erste Mal auf die Scars getroffen.
Bis jetzt finde ich das Spiel ausgesprochen gut. Die bisherigen Kritikpunkte, wie die lesbische Beziehung (zumal das in TLOU - Left Behind bereits thematisiert wurde) oder
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dass Joel stirbt
machen das Spiel für mich nicht schlechter. Klar, das muss nicht jedem schmecken, aber das Storytelling ist hervorragend.

Mich stört viel mehr, dass das Erkunden (wenn man alles finden möchte) mühselig ist, auch wenn die interessanten Geschichten, die man über Notizen erfährt, sehr cool sind.

Daher richtet sich meine Frage an diejenigen, die das Spiel bereits beendet haben.
Wenn einen die obigen Punkte nicht stören, bleibt das Spiel dann auf diesem Niveau, oder gibt es noch einen "heftigeren" Story Twist, der einem das Spiel vermiesen kann.
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ich weiß bereits, dass man Abby wieder spielen wird und auch das stört mich nicht. Ich finde den Perspektivenwechsel ganz interessant
Zuletzt geändert von SvenP am 22.06.2020 14:55, insgesamt 2-mal geändert.
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R_eQuiEm
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von R_eQuiEm »

Danilot hat geschrieben: 22.06.2020 14:28 Ok habe es eben beendet.

Puh hab mich lange nicht mehr so leer und erschlagen nach einem Game gefühlt. Das war richtig, richtig gut. Gute Geschichte und sehr hart.

Am Ende auch mit etwas Tränen in den Augen wegen Joels und Ellies Beziehung und dem ganzen Zeug, das mit dem Ende von Teil 1 losgetreten wurde.
Ging mir gestern ähnlich. Auch ein wenig Melancholie. Ich bin nach dem Ende einige Zeit spazieren gegangen, weil mich dieser Mood nicht losgelassen hat.

Danilot hat geschrieben: 22.06.2020 14:28
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Ob man diese Rachestory nun befriedigend findet oder nicht...eine Leiche mehr hätte Ellie zumindest nicht weiter gebracht. Was wollte sie? Sie wollte Rache, aber auch abschließen können. Sie wollte sich nicht nur an den zerqäulten Joel erinnern können. Im letzten Moment, als sie dabei war Abby zu töten, konnte sich sich aber wieder an den lebenden Joel erinnern. Sie konnte Frieden finden und den hat sie angenommen.
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Über diesen Punkt hab ich mit nem Kumpel gestern länger gequatscht. Gerade die Erinnerungsbilder von dem leidenden joel, bis zu den anschließend befeienden positiven Erinnerung fand ich sehr schön und subtil. Bis der Punkt erreicht war, brauchte Ellie einfach die Konfrontation und das Leiden. Abby kam schon viel früher zu diesem Punkt. Einfach fantastisch

Sinatra hat geschrieben: 22.06.2020 14:39

Das ist deine spezielle und wenn ich das feststellen darf, sehr deutsche, Sicht. Meine Großeltern waren im Krieg, aber für die Allierten und die haben stets zwar natürlich auch von den Gräulen des Krieges gesprochen, aber eben auch mit Stolz und selbstverständlich auch Freude über den Sieg. Es ist ein sehr deutsches Spezifikum, dass solche Emotionen aufgrund der Schuld der Shoa gewissermaßen "aberzogen" wurden und (gerechtfertigte) Gewalt und Rache und (rechtschaffender) Hass all die anderen relativ normalen menschlichen Emotionen Emotionen tabuisiert oder ausschließlich negativ konnotiert werden.
Tja, dumm nur das ich kein Deutscher bin.
Ich habe bei Kriegen absolut nicht vom zweiten Weltkrieg geredet der fast ein Jahrhundert her ist. Auch deine pauschalisierende Analyse ist mir zu simpel. Aber das lassen wir mal lieber. So wie du bisher dahergeredet hast, geht mir das bei einem Spiel, von dem ich viel halte, zwar auch gegen den Strich, aber wenns dann um Realität geht, ist mir das zu heikel und persönlich.
Sinatra hat geschrieben: 22.06.2020 14:39 @ Spoiler
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Weil sie mit Tommy und Dina gebrochen hat bzw. sie mit ihr? Ich sehe jetzt nicht, woher diese Perspektive kommen soll.

Zum Thema Leaks -> wie gesagt, aus genau diesem Grund spiele ich das spiel ja selbst. Aber ich merke ja nun nach kA so grob 20 Stunden, dass mich die Erzählweise null mitnimmt und das, was die Designer probieren für mich einfach überhaupt nicht funktioniert. Dem Spiel fehlt eben das, was LoU so großartig gemacht hat, nämlich die positive Beziehung zwischen Joel und Ellie, die durch nichts vergleichbares ersetzt wird. Der Perspektivwechsel schafft nicht das, was er soll aus den o.g. Gründen.

Ich habe ja nun schon mehrere Analogien bemüht, wie die von einem plötzlichen POV Wechsel auf Joffrey bei GoT. Auch das hätte nicht funktioniert, dafür ist der Charakter einfach zu ekelhaft, er taugt nicht als Identifikationsfigur, völlig egal, was seine Motive oder seine Hintergrundgeschichte ist.
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sehr interessant. abby hat gewonnen weil sie einen lev noch hat. keine heimat, keine gesundheit, gar nichts. aber sie ist die gewinnerin. ellie hat sich nur gestritten und ihre entscheidung durchgezogen, aber sie hat verloren, weil sie ja endgültig absolut unrevidierbar mit allen gebrochen hat. ja klar, woher kommt da nur die Perspektive^^

Und bzgl. den Leaks hab ich dir eben erklären wollen das es absolut kontraproduktiv ist sich die sachen voher schon durchzulesen und sich eine Meinung zu bilden, da sonst die gesamte Erfahrung, auch wenn du das spiel dann spielst, toxin ist.
Und ich habe dir schon Beispiel mit Breaking Bad genannt. Es gibt unzählige Beispiele in Film und Serienlandschaft wo ein perspektivwechsel super funktioniert hat. Allen voran GOT!!! Geschichtenerzählung funktioniert nicht so simpel wie du das die ganze Zeit darstellst
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von johndoe711686 »

Ich fand ja deine Meinung zum Recht auf Rache schon merkwürdig, aber das jetzt mit "rechtschaffendem Hass" usw., finde ich nur noch irritierend.

Und ob es Menschen gibt, die einen Krieg, auch wenn gewonnen, als schönste Zeit ihres Lebens sehen, ich weiß nicht. Vielleicht ist das so, aber auch das finde ich höchst irritierend.

Aber gut, das ist ja hier auch nicht das Thema. Größtenteils scheint sich der Eindruck der Spieler hier ja mit dem Test zu decken. Userscore bei MC ist inzwischen sogar 3.9, war anfangs noch 3.3. ;)
Brevita
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Brevita »

Also die Gegner Ki ist so gut. Jedenfalls auf den schwierigen Schwierigkeitsgrad.

Hier setzt Naughty Dog neue Maßstäbe!
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Danilot
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Danilot »

R_eQuiEm hat geschrieben: 22.06.2020 14:56
Danilot hat geschrieben: 22.06.2020 14:28 Ok habe es eben beendet.

Puh hab mich lange nicht mehr so leer und erschlagen nach einem Game gefühlt. Das war richtig, richtig gut. Gute Geschichte und sehr hart.

Am Ende auch mit etwas Tränen in den Augen wegen Joels und Ellies Beziehung und dem ganzen Zeug, das mit dem Ende von Teil 1 losgetreten wurde.
Ging mir gestern ähnlich. Auch ein wenig Melancholie. Ich bin nach dem Ende einige Zeit spazieren gegangen, weil mich dieser Mood nicht losgelassen hat.

Danilot hat geschrieben: 22.06.2020 14:28
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Ob man diese Rachestory nun befriedigend findet oder nicht...eine Leiche mehr hätte Ellie zumindest nicht weiter gebracht. Was wollte sie? Sie wollte Rache, aber auch abschließen können. Sie wollte sich nicht nur an den zerqäulten Joel erinnern können. Im letzten Moment, als sie dabei war Abby zu töten, konnte sich sich aber wieder an den lebenden Joel erinnern. Sie konnte Frieden finden und den hat sie angenommen.
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Über diesen Punkt hab ich mit nem Kumpel gestern länger gequatscht. Gerade die Erinnerungsbilder von dem leidenden joel, bis zu den anschließend befeienden positiven Erinnerung fand ich sehr schön und subtil. Bis der Punkt erreicht war, brauchte Ellie einfach die Konfrontation und das Leiden. Abby kam schon viel früher zu diesem Punkt. Einfach fantastisch
Ja die Auflösung dieser ganzen Scheiße (sinnbildlich) war einfach nur gut.
GodWar
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von GodWar »

Ich bewerte das Spiel getrennt von Teil 1, da ich Teil 1 nie gespielt habe. Ich habe mir lediglich eine Zusammenfassung der Story aus Teil 1 angesehen, damit ich verstehe was in Teil 2 passiert. Somit kann ich das reine Spiel bewerten, ohne es mit Teil 1 zu vergleichen zu müssen. Ich habe den Titel auf "normal" in ca. 21h durchgespielt!

Nehmen wir das positive vorweg: Die Grafik, Vertonung und das Ambiente der Umgebungen sind wirklich auf einem exzellenten Niveau. Die meiste Arbeit und steckt hier definitiv in den 3D Models und dem Mapping. Die unterschiedlichen Bereiche, in denen man sich bewegt sind recht abwechslungsreich und insich wunderschön. Vor allem die Wälder sind wunderschön und laden zum Verweilen ein. Die ersten 2h des Spiels fesseln ungemein und man möchte definitiv wissen was als nächstes passiert.
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Leider waren das aber schon alle positiven Dinge die mir auf Anhieb einfallen.

Bis zu dem Punkt an dem ES passiert merkt man wie tief und ergreifend die Story sein könne. Genau ab dem Punkt stoppt die Story aber gefühlt für 16h. Es kommen immer wieder Rückblicke, die teilweise total belanglos sind und nicht wirklich was zur Story beitragen konnten. Was noch mehr genervt hat, war der Xte Rückblick vom Rückblick. Generell finde ich es auch in Filmen absolut nervig, wenn man versucht etwas zu erklären, indem man zum 5. Mal in die Vergangenheit schaut. Ich finde eine aufbauende Story viel verständlicher als eine vor und zurück. Viele Rückblicke hätte man in 5 Minuten beenden können. Viele dieser Rückblicke wurden nur künstlich unverschämt in die Länge gezogen. Mir ging es relativ oft so das ich vergessen hatte, was vor 6h passiert war, da ich seit Stunden rumloote und dumme Gegner töte. Klar gab es zwischendurch immer wieder kurze Storymomente. Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, waren die extrem selten und schnell vergessen. Die letzten 2h waren tatsächlich nochmal sehr spannend und super inszeniert. Wenn ich das runter breche hatte ich ca. 4h gute Momente und 17h von Haus zu Haus rennen und dumme Gegner töten. Die Idee der Story ist leider nichts Besonderes! Person 1 töten Person 2 die Person 3 total mochte und Person 2 will dann Rache an Person 1. Ich mein wir oft haben wir genau das so gesehen und gespielt.Es gab während der ganzen Story nicht wirklich irgendwelche Twists oder Überraschungen, die der Story echt gutgetan hätten. Das Ende war nach 2h schon relativ klar und kam 0 überraschend. Im Endeffekt wäre es wohl besser gewesen mehr Twists einzubauen und die ganze Story auf 6h oder 8h zu drücken und nicht den ganzen Mist auf über 20h zu verlängern. Ich hätte lieber 8h durchgehend Action und Story gehabt als andauern warten zu müssen. Der Part mit Abby war, finde ich auch viel viel zu lang.

Wenn man über die Gegner und die KI reden möchte, muss man ganz klar sagen, dass ich hier wenig gefordert war. Die KI der Leute die mit uns laufen ist auf dem Niveau eines Toastbrotes. Die KI läuft mitten aufs Schlachtfeld und steht, dann mitten drin einfach rum bis man selbst angreift. Noch schlimmer sind die Gegner, die genau vor einem standen und vor der KI, die mit mir läuft und genau nichts machen. Egal ob menschlich oder Zombie. Zwar hat die KI im Kampf öfter mal geflankt, aber das war auch oft einfach zu umgehen, indem man sich einfach ins Gras gelegt hat. Oft lag bei mir einfach die Schwierigkeit an fehlender Munition. Gerade vor den wenigen Bosskämpfen gab es viel zu wenig Munition. Der Rattenkönig hat mich einfach nur genervt, da ich mit kaum 20 Schuss insgesamt in den Kampf ging. Klar kann es daran liegen, dass ich irgendwann aufgehört habe jedes langweilige Haus zu looten aber man weiß ja nie wann ein Boss kommt. Cool fand ich eigentlich nur das man immer stealth oder aggressiv spielen konnte.

Spielerisch kann man eigentlich nicht viel meckern. Das Verhalten des Charakters beim Laufen, rennen, klettern usw. wurde echt gut umgesetzt. Die Technik mit dem Seil war wirklich sehr gut. Nur war das die einzige Technik, auf der man sich anscheinend ausgeruht hat. Irgendwann wurde das Seil werfen echt langweilig. Die Waffen im Allgemeinen sind abwechslungsreich und es macht immer wieder Sinn verschiedene Waffen bei verschiedenen Gegnern zu nutzen. Der Skilltree war zwar interessant aber nicht wirklich ausschlaggebend im Kampf.

Was kann man nun als Fazit sagen? Das Spiel ist gut aber leider Storytechnisch viel zu langweilig und spielerisch viel zu eintönig. Man rennt nach einer gewissen Zeit immer nur von Haus zu Haus oder Etage zu Etage und töten und lootet. Zwischendurch gabs immer wieder mal ganz kurze Storymomente. Die Idee den Antagonisten die Hälfte des Spiels spielen zu können, ist zwar gut, aber hat hier einfach nur genervt und war viel zu lang. Wenn ich die 4Players Bewertungskala benutze, dann würde ich dem Spiel so 69% geben. Das Spiel glänzt nur grafisch aber sonst nur ganz selten in der Story.
Ich würde mir in dem Fall keinen Teil 3 wünschen!
Zuletzt geändert von Jörg Luibl am 22.06.2020 15:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Peter__Piper
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Peter__Piper »

GodWar hat geschrieben: 22.06.2020 15:16 ...
Vielleicht einfach mal einen Spoilertag benutzen... :roll:
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Civarello
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Civarello »

Brevita hat geschrieben: 22.06.2020 15:07 Also die Gegner Ki ist so gut. Jedenfalls auf den schwierigen Schwierigkeitsgrad.

Hier setzt Naughty Dog neue Maßstäbe!
Hard oder Survivor ? Ich spiele im Moment (noch) auf Hard, bin aber ganz anderer Meinung. Die KI macht ihre Sache in den Shootouts ganz gut, in den Stealth-Sequenzen aber lässt sie sich VIEL zu leicht überrumpeln. Habs ja schon erwähnt....Teil 1 kam mir auf "Nomal" schwerer vor als Teil 2 auf "Hard". Mir kommt es so vor als wenn die KI nicht gut genug für die neuen Methoden angepasst wurde (die Robberei, Messer bricht nicht ab, Schalldämpfer, herstellbare Pfeile). Und ich versuche schon so wenig Gegner wie möglich zu töten, mache es mir also schon schwerer als es nötig wäre.

Werde später mal auf "Survivor" hochschalten und schauen ob das einen besonderen Unterschied macht.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von GodWar »

Peter__Piper hat geschrieben: 22.06.2020 15:20
GodWar hat geschrieben: 22.06.2020 15:16 ...
Vielleicht einfach mal einen Spoilertag benutzen... :roll:
Ich Spoiler doch nirgens!? Also glaube ich :roll:
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von R_eQuiEm »

Ich habe es ebenfalls auf schwer durchgespielt und hatte kaum Probleme. Ressourcen mehr als genug da und Gegnerverhalten war manchmal grandios, und dann oft wieder total dumm.
"Bei uns gibt es ein Sprichwort: Wenn ein Problem gelöst werden kann, ist es sinnlos sich darüber Gedanken zu machen. Wenn es nicht gelöst werden kann, ist denken auch nicht gut."
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Sinatra »

Ryan2k6 hat geschrieben: 22.06.2020 14:59 Ich fand ja deine Meinung zum Recht auf Rache schon merkwürdig, aber das jetzt mit "rechtschaffendem Hass" usw., finde ich nur noch irritierend.

Und ob es Menschen gibt, die einen Krieg, auch wenn gewonnen, als schönste Zeit ihres Lebens sehen, ich weiß nicht. Vielleicht ist das so, aber auch das finde ich höchst irritierend.

Aber gut, das ist ja hier auch nicht das Thema. Größtenteils scheint sich der Eindruck der Spieler hier ja mit dem Test zu decken. Userscore bei MC ist inzwischen sogar 3.9, war anfangs noch 3.3. ;)
Wie gesagt, das ist eine perspektive, die in Deutschland naturgemäß kaum existiert, aber wenn du dir interviews mit WK2 Veteranen aus den USA oder Russland ansiehst, wirst du oftmals hören, dass die Zeit für sie eben auch besonders schöne Aspekte hatte, weil die Extremsituation auch zwischenmenschliche Bindungen, Freundschaften, Kameradschaft erzeugt, die es in zivilen Zeiten nicht gibt und die Zivilisten entsprechend kaum nachvollziehen können. In Deutschland ist die Perspektive natürlich sehr einseitig aka Krieg ist immer schlecht. Aber so ist es leider nicht, es ist komplizierter. Es ist aber klar, dass du das irritierend findest, wenn du hier sozialisiert wurdest. Ich werte das auch gar nicht und sage, dass das eine gut oder das andere schlecht ist, ich weise nur darauf hin, dass es auch auf diese Dinge nicht nur eine Perspektive gibt.

Vielleicht ist es auch einfach eine Frage des Charakters, vielleicht seid ihr ja großherziger als ich oder andere und könnte viel besser verzeihen oder vergeben und deswegen kommt euch die Story nicht so wahnsinnig absurd vor. Vielleicht habt ihr auch noch keine traumatischen Gewalterfahrungen gemacht, sodass für Euch Rachegedanken und Hass eher theoretische Gefühle sind. Oder Geschmäcker sind einfach verschieden. Ich finde jedenfalls, dass die "Kritiker" hier viele valide Punkte gebracht haben, die sich mit meinem bisherigen Eindruck decken. Aber wir können da auch verschiedene Meinungen haben und diese gegenseitig respektieren - nur um das Klarzustellen: ich möchte niemandem, der das Spiel ganz toll fand, einreden, dass sein Geschmack "falsch" wäre. Es ist auch legitim die 8te Staffel von GoT super zu finden, völlig egal, wie meine persönliche Meinung dazu ist!
CritsJumper
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von CritsJumper »

ThomasRaptor hat geschrieben: 21.06.2020 17:18
ChrisJumper hat geschrieben: 21.06.2020 15:28 Übrigens lösen manche Dialoge mit der Begleitung aus, aber erst "nachdem man alle Gegner in dem Bereich" ausgeschaltet hat. Daher lohnt es sich manchmal zurück zu gehen und noch mal alles anzuschauen.
[...]
Es ärger mich wenn ich zum Beispiel ein Haus übersehen hab, oder ein Stockwerk nicht auf Sammelkrimskrams abgesucht habe und dann zu früh durch die eine Tür gegangen bin die mich fort führt.
Wobei hier die Videospielkonventionen greifen. Du bewegst dich in einem sicheren Rahmen, weil das Spiel danach funktioniert. Vorhin kam an anderer Stelle hier im Forum der Einwurf wie eine reale Apokalypse das Verhalten beeinflussen könnte. Dein Verhalten im Spiel (wie auch bei anderen Spielern) ist das eines Videospielers. Klar, du willst jedes Detail sehen. Das Spiel lässt es zu.
Ja das stimmt, dieser sichere Rahmen ist auch wieder da und ich kann zunehmend wieder normal spielen ohne das ich mich dafür unter das Bett/im Schrank verstecken muss* ;)

Irgendwie ist es aber auch alles zu stressig. LoU2 entspannt gut und das Gegner Schnetzeln ist fast eine Form des abreagieren. Auf eine reale Apokaplypse hab ich aktuell immer weniger Lust, ein oder zwei Videos aus Sozialen Netzwerken zu Ereignissen vom Wochenende und einer möglichen zweiten Welle haben mich mehr schockiert als es das Spiel könnte. Ich brauch unbedingt ein wenig Urlaub.. am liebsten eine einsame Insel, Zeit und Videospiele! :)

Denn aktuell kann ich mich nicht so sehr auf LoU2 einlassen, wie ich das eigentlich wollen würde.

*Im Übertragenden, Bildlichen Sinne gemeint.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
123Lokus
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von 123Lokus »

Mal 'ne Frage: Sind die Wischgesten im weiteren Spiel wichtig?

Gestern gestartet, beim Gitarrespielen gings nicht mehr weiter. Viertel Stunde im Dreieck gesprungen, danach mal den Controller zum Testen an den Rechner angeschlossen, Touchpad hinüber. Habe dann den Anschlag in den Bedienungshilfen auf Tippen gestellt, um weiterspielen zu können. Allerdings gibt's da noch mehr, z.B. "Zeitlupe", muss ich mir jetzt 'nen neuen Controller kaufen oder kann man auf die Funktionen verzichten?
huenni1987
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von huenni1987 »

Also hin und wieder zum Gitarre spielen ja. Das Touchpad als Button braucht man doch hin und wieder
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