15 Stunden im Spiel fand ich nämlich Teilaspekte der Story auch nicht so ganz nachvollziehbar bzw. verwirrend. Achtung Spoiler während ich den Gedankengang mal grob skizziere:
Danach: Joel tot. Ellie sehr traurig, aber nicht zwingend kopflos und in Rage. Hier wäre so ein Killing-Spree meiner Meinung nach noch nicht plausibel.
Dann lange Reise mit Paar Flashbacks: hm tja, Joel war ihr wichtig, aber dennoch kein Grund 100 unbeteiligte Leute umzubringen...
Flashback "Gitarrensaiten": Interessant, es wird wärmer...
Gestern habe ich dann zu Beginn des Flashbacks, wo Ellie ins Krankenhaus geht, aufgehört und erst eben hat es bei mir Klick gemacht....was wäre, wenn der wahre Grund für Ihren Rachefeldzug nicht das alleinige Ableben von Joel ist, sondern sie von Anfang an geahnt hat, was er für sie getan hat, sie es aber verdrängt hat. Es sagt sich immer leicht: ja, ich opfere mich zum Wohl der Menschheit, aber mach mal...was hätte die Wahrheit aus Ellie gemacht?
"Hey Mädel, dein Ziehvater hat Massenmord begangen um dein Leben zu retten und dafür die potentielle Heilung für viele Menschen vereitelt. Dann hat er Dir nichts davon erzählt und jetzt ist er tot, und kann dir nicht mal sagen, warum er das getan hat."
Was so was mit der Psyche einer Person machen würde, keine Ahnung, aber die Reaktionen sind wohl grob abschätzbar:
1. Schuldgefühle>Depression> Suizid oder
2. Verdrängung und Ablenkung durch ein konstruiertes höheres Gut: er soll nicht umsonst gestorben sein
Ich denke, Ellie entscheidet sich die Lüge zu leben um weiter leben zu können- sie ist halt keine strahlende Heldin,
sondern in dem Punkt wie 99% aller Menschen.
Denn das moralische Dilemma, dass sie umgibt, ist eigentlich unerträglich: eigentlich "müsste" (moralischer Imperativ) sie tot sein, gleichzeitig ist ein Teil von ihr (Egoist) der Person dankbar, die ihr diese Entscheidung abgenommen hat. Harter Tobak.