The Last Of Us Part 2 - Test

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SnakeXTC
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von SnakeXTC »

Sinatra hat geschrieben: 24.06.2020 13:16 Ok, das was du da anführst ist einfach ein Fehlverständnis der Argumentation, das macht aber die Argumentation nicht konfus. Ich mach es an einem Beispiel deutlich: Es ist unzulässig ein Flugzeug im Flugzeugfall abzuschießen, es ist aber völlig rechtmäßig, wenn die Polizei einen Verbrecher zum Schutz anderer (bsp. Geiselnahme) erschießt. Dass also Leben nicht gegen Leben abgewogen werden darf, bedeutet nicht, dass man nie jemanden töten darf. Das ist doch völlig evident.
So liegt es auch hier - es war moralisch nicht zulässig Ellie zu töten, es ist aber völlig in Ordnung, wenn Joel in Nothilfe (so nennt man Notwehr für andere) diejenigen tötet, die der Auflösung des falschen (rechtswidrigen in unserem Beispiel) Zustandes im Wege stehen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun bzw. schließt sich nicht aus. Das ist absoluter Standard und rechtliche hM, deshalb ist es ein bisschen komisch, wenn du das "konfus" nennst. Mehr noch, dass es richtig und korrekt war von Joel die Gewalt anzuwenden ist gerade deshalb so, weil es nicht zulässig war, Ellie zu opfern.
Ellie war also eine Geisel? Denn nur davon ausgehend darf Joel dann ja alle umbringen. Nothilfe also. Ich nehme an der Kopfschuss für Marlene fällt dann unter Sterbehilfe, so nennt man es ja wenn man jemandem hilft das Zeitliche zu segnen.

Und kontraintuitiv ist es ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, fussend auf einem Terroranschlag, das unterbindet Luftfahrzeuge die als Waffe benutzt werden könnten, abzuschiessen, als moralische Begründung dafür heran zu ziehen Ärzten zu verbieten ein Heilmittel im Interesse des Fortbestands der Menschheit zu entwickeln. Eine rechtlicher Diskurs über dieses Thema ist in höchstem Maße hypothetisch und bestehende Rechtssprechungen, auch nicht so völlig ferne, wie du sie vorträgst, sind nicht übertragbar. Ruf dir bitte ins Gedächtnis das die größten Errungenschaften schon immer Opfer gefordert haben.

Darüber hinaus bitte ich dich fortan es zu unterlassen mir Arroganz vorzuwerfen. Wir diskutieren hier, manchmal etwas hitzig, aber ich habe bisher mit keinem Wort deinen Wesenszug angegriffen. Ich habe vor ein paar Tagen aufgrund deiner Auslegungen eine gewisse Unreife "vermutet", das ist aber keine Tatsache, und das zu wiederlegen obliegt allein Dir.
Tipp: Fachbegriffe helfen da nicht.
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Sappfire
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Sappfire »

CronoKraecker hat geschrieben: 24.06.2020 13:22 Einspruch, euer Ehren!
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Faktisch stimmt das mit Ellie. Sie verletzt/tötet Lev nicht. Vergleich es mit der Nora-Szene. Ellie lässt Nora zuerst die Option zu verraten, wo Abby steckt. Sie will sie zuerst offensichtlich NICHT erschießen, was Nora die Möglichkeit zu Flucht lässt. Erst dann greift Ellie zu härteren Maßnahmen. Mir ist schon klar, dass das natürlich auch verwerflich ist. Aber nochmal: Ich gehe davon aus man sollte in der Spielweltlogik denken. Wenn das Hauptziel des Spiels der Moralkonflikt + Rachegelüste ist, dann spielt halt auch eine Rolle "wer anfängt". Halte auch mal zum Vergleich die Tötung von Joel dagegen. Da wird ihm auch sofort das Knie weggeschossen, bevor der Schädel eingeschlagen wird. Obwohl Tommy und Joel ihr vorher das Leben retten. Nicht mal der Versuch es anders zu lösen. Man überlegt Ellie umzubringen und tritt sie später KO. Lev wird nicht mal angefasst.

Und ob die Fireflys Millionen Menschenleben gerettet hätten, darf man aufgrund des gezeigten Verhaltens auch bezweifeln. Wenn später Splitter der Gruppe als WLF auf alles schießen, was sich bewegt und Gefangene foltern darf man bezweifeln, ob die Weitsicht und der Wille (mal abgesehen von der Infrastruktur) vorhandenen gewesen wäre, um "Millionen" von Menschen zu heilen.

Joel hat (wenn man vom ganzen Gameplay bedingten Fodderumballern absieht) aus meiner Sicht 2 mal verwerflich gehandelt. 1. als er Ellie angelogen hat, 2. als er zurückgegangen ist, um Marlene endgültig auszuknipsen. Nomma der Unterschied in Bezug auf Joels Taten: Niemand hat Ellie gefragt. Sie zu retten hätte dafür zumindest die Option offen gelassen. Joel tötet die Wache, die ihn mit Waffengewalt gefangen hält. Der Arzt entscheidet sich Ellie nicht zu fragen und will später Joel mit vorgehaltenem Messer davon abhalten, Ellie mitzunehmen (klar, Knieschuss whatever). Die Wache auf dem Weg zu Ellie muss man btw. gar nicht killen. Danach nimmt er Ellie und läuft ohne weiteren Schuss weg, bis Marlene ihn mit vorgehaltener Pistole abhalten will während sie behauptet, dass Ellie das so gewollt hätte.
Ein paar Gedanken zum Ende bezogen auf folgenden Post bezüglich Ende der Geschichte, Verschonung von Ellie:
Abgewiesen.
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Das mit Nora stimmt zwar. Aber frage dich mal warum Ellie Nora nicht sofort getötet hat? Sie wollte wissen, wo Abby ist. Im Spiel wird ziemlich klar gezeigt das Ellies Ziel nicht ausschließen Abby ist, sondern alle die am Tot vom Joel beteiligt sind. Jessie oder Dina (bin mir nicht mehr sicher) fragt sogar Ellie was mit den anderen passieren wird. Für Ellie war sie genauso schuldig wie Abby. Ich glaube also kaum das Ellie Nora geschont hatte. Man muss nur an Kalifornien denken wo Ellie gefangen wurde. Da hat der verwunderte ihr auch erzählt wo Abby war im Austausch für sein Leben. Ellie hat in trotzdem erschossen.

Die Fireflys sind eben nicht die WLF. Das sind 2 verschiedene Gruppen. Nur weil die WLF Fireflys Mitglieder hat, macht es sie eben nicht zu gleichen Gruppe. Fireflys waren im ersten Teil eine Organisation die gegen das bestehende System rebellierten. Im ersten Teil wurden die nie als böse Organisation gezeigt. Der WLF geht um um Seattle und das sie die Scras besiegen. Erstmal soweit. Trotzdem finde ich die Diskussion als unnötig. Wir haben haben keine Beweise das die Fireflys die Gegenmittel missbrauchen wollten. Es gibt dafür keine Beweise.

Das mit Joel stimmt und im Grunde ist es genau das was ich geschrieben. Wenn man den Fireflys vorwerfen kann das sie Ellie nicht gefragt haben, dann kann man es auch Joel machen. Doch 2 Sachen sprechen für die Fireflys und gegen Joel.

Zu einem die Gewichtung der Tat. Die Fireflys hätten zwar ein Kind getötet, aber Millionen Menschen gerettet.

Zum anderen wissen die Fireflys eher was Ellie will. Man sollte nicht vergessen das Marlene ein wichtiger Charakter für Ellie war. Und auch Joel hat im Grunde gewusst das Ellie bereit war sich zu opfern. Wieso sonst hat er sie angelogen.
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Nearx
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Nearx »

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Eine der schönsten Szenen für mich am Ende war das man das ganze Spiel dachte Joel wäre mit den Gedanken gestorben das Ellie ihn Hasst und ganz am Ende in der Cutscene bei ihren letzten Dialog erfährt man das es nicht so war und das eine der schönsten Szenen fand ich.

Letztendlich hat Joel es verdient zu sterben. Er hat eine menge Menschen kaltblütig ermordet und es war nur eine Frage der Zeit bis ihn das einholt. Das heißt nicht das man den Charakter hassen muss. Viele wie er auch wurden in diese grausame Welt gezwungen wo nur das überleben zählt. Am Ende bricht Ellie den Zirkel der Gewalt so wie Abby es getan hat bei der ersten Konfrontation ein wunderschönes melancholisches Ende meiner Meinung nach. Bin sehr zufrieden mit der gesamten Story und wie sie erzählt ist.

Manche Abby Level waren einfach nur grandios wie wo man sich das infizierte Hochaus nach unten kämpft oder im Krankenhaus. Von der Inszenierung absolute Spitzenklasse,
Bin jetzt am überlegen ob ich direkt wieder anfange mit NEW Game + um die Platinum zu holen oder erst die Platinum in FF7R fertig mache.
Zuletzt geändert von Nearx am 24.06.2020 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
OchsvormBerg
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von OchsvormBerg »

Smartina hat geschrieben: 24.06.2020 12:04
Triadfish hat geschrieben: 24.06.2020 11:48 Ich bin genau an der selben Stelle und wundere mich, dass es bisher erst einen der weitläufigen Open-World Abschnitte gab. Ich hoffe, da kommen noch mindestens 2, der erste hat mir nämlich sehr gut gefallen.
Es kommt leider keiner mehr. Die Areale sind halt etwas weitläufiger als im Vorgänger, aber es gibt bloß den einen kleinen Open-World-Hub.
Ach das ist echt schade. Ich hätte schwören können, dass ich einen 2. in einem Trailer gesehen habe, in dem Ellie alleine mit einem Pferd unterwegs war (ohne Dina). Habe ich wohl falsch in Erinnerung.
Zuletzt geändert von OchsvormBerg am 24.06.2020 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
CronoKraecker
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von CronoKraecker »

Muchomacho hat geschrieben: 24.06.2020 13:52 Völlig überzogen. Abby wäre nie soweit gegangen, wenn Joel nicht Leid und Trauer gebracht hätte.
Reine Mutmaßung. Vom Spiel werden vorrangig sogar komplett gegenteilige Indizien gezeigt. Abby ist 4 Jahre lang als Speerspitze des Militärarms Teil einer Gruppe, die raidet, terrorisiert, auf Fremde schießt und Gefangene in deren Scheiße und Pisse an Abflussrohre bindet/foltert.
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Nachdem sie Joel den Schädel einschlägt gibts zwar noch die aufgesetzte Scar Storyline, aber da ist es zumindest bei mir schon zu spät für andere Meinung über Abby gewesen.
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Nearx
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Nearx »

Triadfish hat geschrieben: 24.06.2020 14:07
Smartina hat geschrieben: 24.06.2020 12:04
Triadfish hat geschrieben: 24.06.2020 11:48 Ich bin genau an der selben Stelle und wundere mich, dass es bisher erst einen der weitläufigen Open-World Abschnitte gab. Ich hoffe, da kommen noch mindestens 2, der erste hat mir nämlich sehr gut gefallen.
Es kommt leider keiner mehr. Die Areale sind halt etwas weitläufiger als im Vorgänger, aber es gibt bloß den einen kleinen Open-World-Hub.
Ach das ist echt schade. Ich hätte schwören können, dass ich einen 2. in einem Trailer gesehen habe, in dem Ellie alleine mit einem Pferd unterwegs war (ohne Dina). Habe ich wohl falsch in Erinnerung.
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Der größere Areal war meiner Meinung auch deswegen da damit man erstmal zur Ruhe kommt nach Joels tot und bisschen Zeit zum atmen bekommt. Das Spiel hat aber durchaus noch einige größere Gebiete zum erkunden nur nicht so groß was ich auch in Ordnung finde. Eins reicht vollkommen. Das Spiel ist so schon über 30 Stunden lang. (Zumindest für mich ab 33 Stunden gebraucht)
Zuletzt geändert von Nearx am 24.06.2020 14:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Civarello
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Civarello »

So, bin nach knapp 30 Stunden (knapp 25 auf Hard; die letzten 5 auf Survivor) durch. Habe vor allem die ruhigeren Momente genossen, weshalb ich wohl auf knapp 30 Stunden komme. Zuerst zum Schwierigkeitsgrad:
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Wie erwähnt kommt mir das Spiel auf Hard etwas zu leicht vor; weil die KI nicht so gut auf die neuen Möglichkeiten abgestimmt wurde. Die letzten Stunden waren etwas härter, was aber vor allem an den weniger vorkommenden Ressourcen lag; weniger an den Gegnern selber. Abby hat zwar nicht die Möglichkeiten die Ellie hat (muss Shivs herstellen, keine herstellbaren Pfeile), im Vergleich zu Teil 1 auf Normal kams mir aber auch Abby einfacher vor. Eben auch weil Abby von Anfang an 2 Shivs bauen kann, Klicker aber eher selten sind; und bei normalen Gegnern reicht meistens der normale Stealth-Kill (weil die KI eh etwas blind daherkommt).
2 Dinge sind mir aufgefallen; die evtl. schon genannt wurden (habe die Spoiler-Diskussionen natürlich nicht mitverfolgt), und wäre überrascht wenn diese Dinge zufällig entstanden wären:
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Zuerst Abbys Körperbau. Über die Jahre sieht man wie Abbys Körper immer "gestählter" wird; bis man sie schlussendlich selber spielt. Zeigte für mich eben dass sie, im Gegensatz zu ihren Kollegen, das Training wohl um einiges ernster nimmt. Was wohl vor allem an ihren Rachedurst gegenüber Joel liegt. Wird wie ich finde auch ganz gut durch die Szene mit Owen im Aquarium unterstützt; als es darum geht das Training zu verpassen.
Als zweites wäre da das Wetter. Kommt man in Seattle an ist es noch relativ freundlich; bis es an Day 3, dem Tag der ersten Konfrontation zu einem Sturm ausartet. Als man an Tag 3 mit Ellie am Aquarium ankommt konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Da steht dieses Aquarium, um einen herum der Sturm, mit den fetten Blitzen und lautem Donner. Da musste ich SOFORT an alte Horror-Filme denken........Danach kam mir dann aber auch der Gedanke: "Schon eine etwas billige Art und Weise einen jetzt spüren zu lassen dass es dem Höhepunkt zugeht".
Allerdings muss ich sagen dass
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mir die Geschichte in Teil 1 noch immer besser gefällt. Nicht unbedingt die Geschichte selber, sondern wie sie erzählt wird. Die Beziehung zwischen Ellie und Joel....die Charaktere die man unterwegs trifft....Joels Entscheidung am Ende. Die Geschichte in Teil 2 kommt mir, bedingt durch die Rückblicke, etwas ZU zerfasert, nicht kohärent genug vor. Über Joels Tod habe ich ja schon einiges geschrieben. Mein Problem daran ist gar nicht dass Joel stirbt, oder dass man Abby spielt, sondern dass ich noch nie ein großer Fan dieses Story-"Kniffes" war. Diese ganze Geschichte um den Kreislauf von Gewalt, Rache erzeugt Rache bot mir einfach ZU wenig Subtilität, war mir ZU "Straight Forward" um hier den neuen Heiland im Bereich der Story zu sehen. Da haben andere Spiele bei mir einen weitaus größeren Impact hinterlassen (wie das von mir bereits erwähnte Spec Ops: The Line). Von anderen Spielen, die evtl. nicht das gleiche Thema behandeln ganz zu schweigen (Silent Hill 2 zb.).
Vom Gameplay her ist Teil 2 dem ersten Teil schon voraus, ist aber für mich jetzt trotzdem kein Spiel welches ich nur um des Gameplays willen wieder einlegen würde. Überhaupt glaube ich nicht dass ich Teil 2 noch ein zweites Mal spielen werde. Teil 1 habe ich über die Jahre zumindest 3-mal durchgespielt (1xPS3, 2xPS4); einfach weil ich die Verbindung zwischen Ellie und Joel so gemocht habe. DAFÜR gibt es in Teil 2 leider in meinen Augen keinen Ausgleich; was aber eben vor allem an den Umständen liegt. Ansonsten fand ich die Beziehung zwischen Ellie und Dina sehr sympathisch und gut gemacht.
Zuletzt geändert von Civarello am 24.06.2020 16:15, insgesamt 2-mal geändert.
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R_eQuiEm
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von R_eQuiEm »

CronoKraecker hat geschrieben: 24.06.2020 13:22
R_eQuiEm hat geschrieben: 24.06.2020 11:17
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Aber wenn man versucht die ach so objektiven Fakten aufzuzählen sieht es folgendermaßen aus. Ellie hat Joel und Jesse verloren. Sie hat noch eine Heimat zu der sie theoretisch zurückkehren könnte, und dort sogar eine Art Familie. Abby hingegen hat keine Familie, keine Freunde und keine Heimat mehr. Sie hat sprichwörtlich alles verloren. Auch ihr Durst nach Rache war, wenn man es so plump oberflächlich beurteilen möchte, mmn sogar legitimer als der von Ellie. Es war im Grunde eine Sache zwischen Joel und Abby. Ellie hatte damit gar nichts zu tun, und deswegen hat Abby sie auch verschont. Das Ellie dann alle ihre Freunde killt, unter anderem auch noch die hochschwangere Mel, unterstreicht das Ganze nur noch.
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Was ich am Ende auch für too-much halte, ist, dass man offensichtlich die Charaktere so weit brechen wollte, wie es die Fantasie der Storyteller zu lässt. Warum noch Storystrang 2+3 draufpacken, nur um etwas darzustellen, was ohnehin schon nachfühlbar und offensichtlich war (Rache bringt nur weiteres Leid). Warum am Ende nochmal die Rattlergeschichte um Abby, nur um die geknechtete und abgemagerte Abby gekreuzigt zeigen zu können. Damit sie ja kein halbwegs Happy End bei den Fireflys bekommt? Man hätte es ja nicht mal erzählen müssen, wie es mit Abby weitergeht. Ellies Beziehung zu Dina hätte man auch alleine aufgrund von unerfüllten Rachegelüsten zerbrechen lassen können (wie die von Tommy). Das wäre die "erwachsenere" Lösung gewesen. Stattdessen muss sie nochmals Rambo spielen. Vllt. wegen Teil 3, kA. Und um nochmal einen drauf zu setzen werden Ellie beim Endkampf noch 2 Finger abgeknabbert, um später im Epilog beim Gitarrespielen zeigen zu können, was sie im übertragenen Sinn nun endgültig verloren hat. Die haben sich beim Storytelling einfach mehr darauf konzentriert den Charakteren Leid anzutun, anstatt eine schlüssigere und rachebedingte, moralisch "gleichwertige" Geschichte zu erzählen.

Ich glaube am Ende haben beide alles verloren. Da gibt es keinen Gewinner/Verlierer. Abby kann theoretisch weiter versuchen zu den Fireflys zu kommen. Ob Ellie nach noch mehr Verlusten (Santa Barbara, Finger weg, Abby nicht getötet, Dina verlassen) jemals wieder in Jackson Fuß fassen wird, darf auch bezweifelt werden. Das ist alles schon ziemlich sadistisch von den Schreiberlingen.

Zur Verschonung von Ellie bei der Tötung von Joel: Offensichtlich ist der Gruppe um Abby nicht mal der Gedanke gekommen, dass Ellie die Person ist, die damals von Joel gerettet wurde. Sonst hätte Nora nicht erst bei der Szene im Krankenhaus mit dem Einatmen der Sporen darauf rückgeschlossen. Auch das ist wieder etwas dämlich geschrieben (wenn auch nicht so dumm wie das Verlieren der Karte durch Ellie am Ende). Die haben also nicht Ellie verschont, sondern "irgendeine Person", die zufällig da war. Ob Abby, die Joels Kopf langsam zu Brei haut, eine Ellie, die letztendlich der Grund für den Tod ihres Vaters war, auch verschont hätte. darf auch bezweifelt werden.
Spoiler
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Ich kann dich schon verstehen. Meine erste Intention war auch "Mädchen, jetzt bist du schon daheim, hast ein Kind und ne partnerin. bist in sicherheit und musst echt nochmal auf MacClane machen". Aber man hat ja gesehen das es sie noch immer quält. Sie bekam keinen Schlaf, hatte Anfälle und konnte kein Glück scheinbar empfinden. Sie brauchte die Konfrontation. Zumindest habe ich es mir so erklärt. Ich kann aber wie gesagt verstehen das einigen das erneute Aufbrechen von Ellie too-much war.
Es fühlte sich auch ehrlich gesagt ein bisschen wie bei Herr der Ringe an^^ Es gab zich Momente wo ich dachte "ok, jetzt kommt der Abspann". Besonders als ich mit Ellie und dem Baby auf dem Traktor saß, dieses wunderschöne Panorama ansah und sie sowas sagte wie "ich hab dir viele geschichten zu erzählen. aber erst wenn du älter bist ... ... viel älter". Ich habe nicht einmal einen Knopf gedrückt weil ich echt dachte das wars^^
Aber am Ende war ich froh das sie nochmals losging. Nicht nur weil ich unbedingt weiterspielen wollte^^ sondern auch weil mir das zu Happy End und zu unauserzählt gewesen wäre. Überhaupt je länger ich dann nachgedacht habe. Ich war wirklich komplett dann zufrieden mit der Auflösung. Und ich bin eigentlich jemand der leicht meckert :)
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Sinatra
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Sinatra »

Muchomacho hat geschrieben: 24.06.2020 13:52 Völlig überzogen. Abby wäre nie soweit gegangen, wenn Joel nicht Leid und Trauer gebracht hätte. Sie jetzt mit der SS zu vergleichen finde ich nicht ok. Das eine ist Rache, die SS waren rassistische Mörder, das hat nichts mit Rache zu tun
Das war ja auch ein Argumentum ad absurdum, man überspitzt etwas bis zum Ende, um einen Punkt deutlich zu machen - das ist KEIN Vergleich. Ich finde es aber auch Vergleich gar nicht mal so fernliegend, aus den von CronoKraecker gezeigten Gründen.

@requiem
Nenn mir bitte mal Argumente, die du in einem Konter als Argumente bei dem Thema wahrhaben würdest.
Gar keine! Das ist doch gerade der Punkt. Es geht hier um subjektive Wertungen, wann jemand etwas mit einer Story anfangen kann und wann nicht. Es kann da gar kein objektives Kriterium geben, daher verstehe ich ja auch gerade nicht, warum du da ein "objektives" Argument erwartest. Ich verstehe ja deine Position, aber sie ist eben nicht zwingend und allgemeingültig.

@ snake
Ellie war also eine Geisel? Denn nur davon ausgehend darf Joel dann ja alle umbringen. Nothilfe also.
Ja? Sie war bewusstlos und damit in einer schutz- und wehrlosen Lage, die darüber hinaus ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Das ist ziemlich eindeutig eine Nothilfe begründende Lage.
Ruf dir bitte ins Gedächtnis das die größten Errungenschaften schon immer Opfer gefordert haben.
Das ist ein (im neutralen Sinne, das ist kein Vorwurf!) unmoralisches Argument, das im Übrigen von allen Diktatoren der Welt vorgebracht wird, um jede noch so grausame Unmenschlichkeit zu fordern. Am prominentesten fällt mir da Stalin ein, der mit exakt dieser Begründung der Holodomor gerechtfertigt hat. War halt notwendig, damit die Sovjetunion ihren industriellen Rückstand aufholt, Pech für die paar Millionen bauern, große Errungenschaften fordern halt Opfer.

Ich hoffe du verstehst, warum das kein Argument für irgendwas sein kann?
Darüber hinaus bitte ich dich fortan es zu unterlassen mir Arroganz vorzuwerfen. Wir diskutieren hier, manchmal etwas hitzig, aber ich habe bisher mit keinem Wort deinen Wesenszug angegriffen. Ich habe vor ein paar Tagen aufgrund deiner Auslegungen eine gewisse Unreife "vermutet", das ist aber keine Tatsache, und das zu wiederlegen obliegt allein Dir.
Tipp: Fachbegriffe helfen da nicht.
Gerne, wenn wir uns auf einen ziviliserten Diskurs ohne ad hominem Argumente einigen? Wie gesagt, es macht Spaß´in der Sache zu streiten, aber wenn daraus irgendwann wird "DU bist xyz", dann macht es eben keinen Spaß mehr.
Zuletzt geändert von Sinatra am 24.06.2020 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von R_eQuiEm »

Sinatra hat geschrieben: 24.06.2020 14:28 @requiem
Nenn mir bitte mal Argumente, die du in einem Konter als Argumente bei dem Thema wahrhaben würdest.
Gar keine! Das ist doch gerade der Punkt. Es geht hier um subjektive Wertungen, wann jemand etwas mit einer Story anfangen kann und wann nicht. Es kann da gar kein objektives Kriterium geben, daher verstehe ich ja auch gerade nicht, warum du da ein "objektives" Argument erwartest. Ich verstehe ja deine Position, aber sie ist eben nicht zwingend und allgemeingültig.
ok, ich gebs auf^^
"Bei uns gibt es ein Sprichwort: Wenn ein Problem gelöst werden kann, ist es sinnlos sich darüber Gedanken zu machen. Wenn es nicht gelöst werden kann, ist denken auch nicht gut."
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von schnitzelmitsenf »

R_eQuiEm hat geschrieben: 24.06.2020 14:32
Sinatra hat geschrieben: 24.06.2020 14:28 @requiem
Nenn mir bitte mal Argumente, die du in einem Konter als Argumente bei dem Thema wahrhaben würdest.
Gar keine! Das ist doch gerade der Punkt. Es geht hier um subjektive Wertungen, wann jemand etwas mit einer Story anfangen kann und wann nicht. Es kann da gar kein objektives Kriterium geben, daher verstehe ich ja auch gerade nicht, warum du da ein "objektives" Argument erwartest. Ich verstehe ja deine Position, aber sie ist eben nicht zwingend und allgemeingültig.
ok, ich gebs auf^^
Man wird den Gedanken gerade nicht los, dass ihr beide Last of Us 2 nur als Forum-Game spielt :D
Dann hast du jetzt offiziell die Rolle der Abby eingenommen und Sinatra Ellie
Am Ende wissen wir ja wie es ausgeht :D
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von R_eQuiEm »

schnitzelmitsenf hat geschrieben: 24.06.2020 14:41 Dann hast du jetzt offiziell die Rolle der Abby eingenommen
für den bizeps brauch ich aber noch n bisschen^^
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von SnakeXTC »

Sinatra hat geschrieben: 24.06.2020 14:28 @ snake
Ellie war also eine Geisel? Denn nur davon ausgehend darf Joel dann ja alle umbringen. Nothilfe also.
Ja? Sie war bewusstlos und damit in einer schutz- und wehrlosen Lage, die darüber hinaus ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Das ist ziemlich eindeutig eine Nothilfe begründende Lage.
Ruf dir bitte ins Gedächtnis das die größten Errungenschaften schon immer Opfer gefordert haben.
Das ist ein (im neutralen Sinne, das ist kein Vorwurf!) unmoralisches Argument, das im Übrigen von allen Diktatoren der Welt vorgebracht wird, um jede noch so grausame Unmenschlichkeit zu fordern. Am prominentesten fällt mir da Stalin ein, der mit exakt dieser Begründung der Holodomor gerechtfertigt hat. War halt notwendig, damit die Sovjetunion ihren industriellen Rückstand aufholt, Pech für die paar Millionen bauern, große Errungenschaften fordern halt Opfer.

Ich hoffe du verstehst, warum das kein Argument für irgendwas sein kann?
Weniger ein Argument, mehr ein Denkanstoß. Für dein zutiefst humanistisches Urteil, was auf 9/11 beruht, mussten erstmal ca. 3000 Menschen ihr Leben lassen.

Du brichst halt die OP und das große Gute, was damit verbunden sein könnte auch nur auf ihren Tod herunter. Als ginge es nur darum. Bei vielen Operation ist Lebensgefahr Alltag. Und nur deshalb kann man da nicht einfach reinstürmen und alle umlegen.

Und nochmal: Ich kann Joels Motivation verstehen, seine Art nicht. Der zweite Teil knüpft in aller Konsequenz daran an.
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von cM0 »

Ich bin nun auch durch (mit dem Spiel und mit den Nerven :Blauesauge: ). Kurz und knapp: Es ist einfach ein Meisterwerk. Eine etwas ausführlichere Meinung habe ich, selbstverständlich spoilerfrei, schon in diesem Thread gepostet: https://forum.4pforen.4players.de/viewt ... 2#p5484342
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Muchomacho
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Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Muchomacho »

xKepler-186f hat geschrieben: 24.06.2020 13:19
Muchomacho hat geschrieben: 24.06.2020 13:04 Ich bin Team Abby
Also wenn man eine Aussage über TLOU2 treffen kann, dann, dass es doch Abstand von derlei Teamzugehörigkeiten nimmt. Zumindest wenn man über eine Deutung sprechen will. Rumblödeln wer die Rache mehr verdient hat, okay, kann man natürlich auch. Aber das ist ja weit vom Kern des Spiels entfernt, finde ich.
Das kannst du gerne so interpretiere, ich sehe einen meilenweiten Unterschied zwischen Abby und Ellie. Und ich spreche damit nur meine Sympathie für Abby aus. Hier geistern Leute rum, die Abby gerne Tod sehen würden. Leute die Joels Taten relativieren, weil sie ja so schöne Erlebnisse mit ihm in Teil 1 hatten. Aber seine Sympathie gegenüber Abby auszusprechen ist jetzt rumblödeln oder wie? Hier war nicht die Sprache von, wer verdient die Rache mehr....
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