Kommentar: Die digitale Hexenjagd

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Usul
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Usul »

Nuracus hat geschrieben: 10.07.2020 17:56 Ich musste das geparkte Auto, das ich angebrüllt habe, hinter auch ganz arg trösten, denn es fühlte sich extrem abgewertet.
Ich finde es nachvollziehbar, daß du das Ganze da nun etwas ins Lächerliche ziehst, aber auch in der Lächerlichkeit geht das an dem vorbei, was ich gesagt habe.

Mir geht es um die eigene Sprache, die man ohne Kontext, ohne Absicht, oftmals ohne wirklichen Kommunikationspartner verwendet. Es geht also nicht darum, daß du das Auto beleidigt hast oder den Fahrer des Autos oder wen auch immer - zumal du ja glaubhaft dargelegt hast, daß du das nicht in voller böser Absicht gesagt hast. Aber daß du gerade dieses reflexhafte Verwenden von solchen Unmutsbekundungen nicht als Problem siehst, sondern nur dann ein Problem vorliegen soll, wenn man eindeutig und absichtlich beleidigen will, finde ich schade.
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Nuracus
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Nuracus »

Usul hat geschrieben: 11.07.2020 12:27
Nuracus hat geschrieben: 10.07.2020 17:56 Ich musste das geparkte Auto, das ich angebrüllt habe, hinter auch ganz arg trösten, denn es fühlte sich extrem abgewertet.
Ich finde es nachvollziehbar, daß du das Ganze da nun etwas ins Lächerliche ziehst, aber auch in der Lächerlichkeit geht das an dem vorbei, was ich gesagt habe.
Humor ist einfach die beste Waffe gegen alles!
Aber wie schon dargelegt: Spontane Fluchausbrüche aus Wut über irgendwas - zum Beispiel, wenn man sich nachts den kleinen Zeh an der Kommode stößt - haben nichts mit Gesinnung zu tun, sondern mit unterbewusst antrainiertem Lokalkolorit.
Das denkende Hirn ist ausgeschaltet, das animalisch reagierende Hirn (Hirn ist wahrscheinlich nicht mal ein gutes Wort) übernimmt.
Wie beim Sex. Ich kann "oh Gott" brüllen und trotzdem Atheist sein.
Und an der Nachtkommode kann ich SCHEIßKACKVERDAMMTARSCHHUUUREEEEEE brüllen - egal ob jemand in der Nähe ist, oder nicht.
Oder HIMMELARSCHUNDZWIRN. Oder HERRGOTTSAKRAMENT. Oder SAPPERLOT.
Oder eben DUMMESCHWUCHTELVERDAMMTAAAAAAARRRRRRRRGGGHHH.

.......... jetzt kommt ein Hippie daher und sagt "du, das ist jetzt gar nicht schön und so, du, da muss man mal drüber reden, nicht wahr, da kommen ganz unterdrückte Gefühle, ich kenn da ein paar traumhafte Kräuter...."
Da muss ich langsam anfangen, das Thema etwas humoristisch aufzunehmen :P
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Usul
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Usul »

Nuracus hat geschrieben: 11.07.2020 13:26Da muss ich langsam anfangen, das Thema etwas humoristisch aufzunehmen :P
Wie sinnvoll es ist, wenn man einseitig "humoristisch" an eine Sache rangeht, während das Gegenüber versucht, das Ganze einigermaßen gesittet und ernsthaft zu diskutieren, will ich hier und jetzt nicht erörtern. Aber ganz offensichtlich haben wir den Endpunkt zumindest dieser Diskussion erreicht.
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Nuracus
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Nuracus »

Ja richtig, das drückt das in etwa aus 😆
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Imperator Palpatine hat geschrieben: 11.07.2020 10:09
Ryan2k6 hat geschrieben: 11.07.2020 09:45
Imperator Palpatine hat geschrieben: 10.07.2020 20:04 Im übrigen ist es ziemlich rassistisch sowohl von alten, weissen Berlinern zu reden als auch zu behaupten man wüsste dass es nur jene sind die gegen die Änderung sind. Aber hey beim Kampf für die gute Sache kann man ja immer mit zweierlei Maß messen.....
Natürlich. Und wenn du über die üblichen „Kreuzberger Wutbürger“ schwadronierst, ist es natürlich „Erfahrung“.

Du merkst nicht mal, wie du tust, was du anderen unterstellst. Da hilft auch deine Eloquenz nicht weiter. :)

PS: Und wie schon gesagt, weiß ich inzwischen zur Genüge wofür du stehst und möchte mich daher nicht weiter mit deinen Ansichten befasse, Herr „Imperator“. Schönes Wochenende.
Und du merkst nicht einmal dass ich dir mit derartiger Rhetorik den Spiegel vorhalte. Denn solche Aussagen gehen dir ja auch nonchalant über die Lippen wenn es um " alte, weisse Männer " geht. Man steht ja auf der " richtigen " Seite.
[...]
Das hatte mit „Spiegel vorhalten“ leider wenig zu tun. Gerade in der Wahl der Schwere der Replik-Geschütze war dein initiales Posting über „[...]die übliche Kreuzberger Weltbürger Klientel die zwischen Gender Studies und Sozialwissenschaften Seminar immer auf der Suche nach neuen armen Opfergruppen ist für die man sich als Anwalt der Geknechteten aufspielen kann[...]" leider kaum mehr als Keiltreiberei, Polemik und die Verwurstung einer maximalen Menge an aggressiven politisierten Kampfbegriffen und Klischees aus dem Kulturkampfbaukasten, die gerade noch in einen einzigen Satz passt. Spiegel vorhalten bedeutet nicht, damit wild um sich zu schlagen, das geht intelligenter. Damit steuerst du AKTIV (und btw. sehr sehr wiederholt!) genau den Punkt an, an den wir eigentlich im Forum nicht (mehr) hin wollen: albernes Zwei-Fronten-Gekeife und pseudopolitscher, wechselseitiger Gekränkten-Kindergarten.
Wenn du das Gefühl hast, du müsstest hier ein rechtskonservatives Korrektiv gegen einen linken Mainstream abbilden, weil „deine Seite“ ansonsten öffentlich kaum noch gehört wird, dann gibt es dazu sicher bessere Wege als bestehende Gräben in den Köpfen mit solch niveaulosen Sticheleien nur noch weiter zu vergrößern. Betreibst du diese Brandbeschleunigung hier hingegen weiter, muss man tatsächlich annehmen, dass du an einer ernsthaften Debatte gar kein Interesse hast und hier nur „Feuerchen machen“ spielst. Das wäre nur eines: arm.

Hier übrigens ein Ansatz zur Debattenkultur, den ich nicht zwingend in jeder einzelnen Aussage teile, der aber - im Gegensatz zu dem vom Imperator hier demonstrierten Verhalten - wesentlich vielversprechender ist. Passt im Grunde auch zur „digitalen Hexenjagd“, insofern diese politisch stark aufgeladen stattfindet:

https://www.deutschlandfunk.de/debatten ... _id=480394

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aGamingDude
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von aGamingDude »

Ich finde die letzten Seiten dieses Threads erstaunlich... erstaunlich, dass einige die erst jüngst aufgestellten Forenregeln schon wieder vergessen haben. Erstaunlich, wie resistent hier einige Foristen sind, wenn andere versuchen mit Ihnen eine vernünftige Diskussion zu führen. Erstaunlich, mit wie viel Geduld eben diese anderen sachlich bleiben. Gerade den Letztgenannten: Vielen Dank! Ihr verdeutlicht, dass man dem Geseier und der bewussten Provokation nicht überdrüssig werden darf.
The evil will die
Along with the good
And the difference between them
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Arkatrex
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Arkatrex »

aGamingDude hat geschrieben: 13.07.2020 13:58 Ich finde die letzten Seiten dieses Threads erstaunlich... erstaunlich, dass einige die erst jüngst aufgestellten Forenregeln schon wieder vergessen haben. Erstaunlich, wie resistent hier einige Foristen sind, wenn andere versuchen mit Ihnen eine vernünftige Diskussion zu führen. Erstaunlich, mit wie viel Geduld eben diese anderen sachlich bleiben. Gerade den Letztgenannten: Vielen Dank! Ihr verdeutlicht, dass man dem Geseier und der bewussten Provokation nicht überdrüssig werden darf.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht ob diskutieren überhaupt noch Sinn macht. Ich beiße mir hier regelmäßig die Zähne aus, bei dem Versuch den / die anderen zu überzeugen sich auch mal in die Lage des anderen zu versetzen. Das ist aber weder gewünscht noch hat man Lust dazu.

Und wenn man dann versucht die Gründe dafür rauszukitzeln wird man beleidigt, die Nazi Keule ausgepackt oder das einfachste: Man reißt einfach Sätze aus dem Kontext. Aber das hier wirklich jemand mal seine Meinung dazu schreibt und auch Gründe dafür nennt warum das so ist. Pustekuchen.

Es wird einem aber auch einfach gemacht, wenn man was finden will was man angreifen kann, dann findet man es.
Deswegen wird die political correctness Debatte auch niemals enden.

Da war tatsächlich Jörgs Kommentar der ehrlichste.

Aber schlussendlich wird es auch von der Politik vorgelebt, sieht man im Bundestag häufig genug. Also warum soll es beim Rest anders sein? :Blauesauge:
Zuletzt geändert von Arkatrex am 14.07.2020 07:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Arkatrex hat geschrieben: 14.07.2020 07:52 Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht ob diskutieren überhaupt noch Sinn macht. Ich beiße mir hier regelmäßig die Zähne aus, bei dem Versuch den / die anderen zu überzeugen sich auch mal in die Lage des anderen zu versetzen. Das ist aber weder gewünscht noch hat man Lust dazu.

Und wenn man dann versucht die Gründe dafür rauszukitzeln wird man beleidigt, die Nazi Keule ausgepackt oder das einfachste: Man reißt einfach Sätze aus dem Kontext. Aber das hier wirklich jemand mal seine Meinung dazu schreibt und auch Gründe dafür nennt warum das so ist. Pustekuchen.
Vorweg: Bezieht sich nicht auf dich oder deinen Diskussionsstil, sondern ist ein allgemeiner Einwurf dazu:

Abseits der gar nicht mal so unklugen Variante, dieses Politzeug hier ganz sein zu lassen, wäre es wichtig, seine eigene Sprachverwendung mal kritisch zu überprüfen. Und nein, damit meine ich nicht, hier nur noch fluffige Wattebäuschchen als Argumente zu verwenden. Aber wenn ich sprachlich-rhetorisch die üblichen Geschütze aus meinem antrainierten Rechts-Links-Schema hier in Stellung bringe, KANN da gar nichts Vernünftiges draus erwachsen. Dann schleppe ich nur die immergleichen ollen Denkmuster wieder hier ein. Die dann folgenden hässlichen Schubladen, die wir für uns selber ja überhaupt nicht wollen und über die wir logischerweise jammern, sind aber die Geister, die wir mit unserer Sprache meist selbst riefen.

Beispiel: Ich diskutiere z.B. ungern mit Leuten, die wie selbstverständlich von „SJW“ sprechen, sofern sie das jedenfalls nicht im Diskussionsverlauf schnell einstellen. Auch offline schalte ich da schnell auf Firewall. Das ist nämlich ein solch spaltender Begriff, der mit einem pejorativen Rundumschlag sofort provoziert und signalisiert: Kulturkampf!!! - Alle ab auf ihre (gewohnten) Positionen!! Sollte man LASSEN, wirkt unmittelbar diskursverschärfend, obwohl man das vielleicht gar nicht so wollte. Gleiches gilt für die von dir angesprochene Nazi-Keule. Oder für unlautere rhetorische Strategien wie Whataboutism, Strohmänner oder gegen Personen(gruppen) abzielende Argumente, die hier wirklich massenhaft in „sogenannt politischen“ Diskussionen zum Einsatz kommen. Wir müssen uns nicht wundern, wenn uns das dann ohne superstrenge Moderation volles Rohr um die eigenen Ohren fliegt - gerade in schnell wachsenden Threads. Denn was soll da bitte noch Frisches oder gar Produktives draus resultieren als eine hundertfach geführte Zirkeldiskussion rund um die immergleiche Drehscheibe „linksgrüne WahreNazis bla“ vs. rechte AfD-Schlechtmenschen blubb“?? Genau. Außer gekränkten, sich furchtbar missverstanden fühlenden Egos bleibt da halt meist nicht viel.

Sich mal bequemen die eigene Sprache stärker zu reflektieren könnte hingegen sehr vieles erleichtern.

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Arkatrex
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von Arkatrex »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: 14.07.2020 11:12
Arkatrex hat geschrieben: 14.07.2020 07:52 Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht ob diskutieren überhaupt noch Sinn macht. Ich beiße mir hier regelmäßig die Zähne aus, bei dem Versuch den / die anderen zu überzeugen sich auch mal in die Lage des anderen zu versetzen. Das ist aber weder gewünscht noch hat man Lust dazu.

Und wenn man dann versucht die Gründe dafür rauszukitzeln wird man beleidigt, die Nazi Keule ausgepackt oder das einfachste: Man reißt einfach Sätze aus dem Kontext. Aber das hier wirklich jemand mal seine Meinung dazu schreibt und auch Gründe dafür nennt warum das so ist. Pustekuchen.
Vorweg: Bezieht sich nicht auf dich oder deinen Diskussionsstil, sondern ist ein allgemeiner Einwurf dazu:

Abseits der gar nicht mal so unklugen Variante, dieses Politzeug hier ganz sein zu lassen, wäre es wichtig, seine eigene Sprachverwendung mal kritisch zu überprüfen. Und nein, damit meine ich nicht, hier nur noch fluffige Wattebäuschchen als Argumente zu verwenden. Aber wenn ich sprachlich-rhetorisch die üblichen Geschütze aus meinem antrainierten Rechts-Links-Schema hier in Stellung bringe, KANN da gar nichts Vernünftiges draus erwachsen. Dann schleppe ich nur die immergleichen ollen Denkmuster wieder hier ein. Die dann folgenden hässlichen Schubladen, die wir für uns selber ja überhaupt nicht wollen und über die wir logischerweise jammern, sind aber die Geister, die wir mit unserer Sprache meist selbst riefen.

Beispiel: Ich diskutiere z.B. ungern mit Leuten, die wie selbstverständlich von „SJW“ sprechen, sofern sie das jedenfalls nicht im Diskussionsverlauf schnell einstellen. Auch offline schalte ich da schnell auf Firewall. Das ist nämlich ein solch spaltender Begriff, der mit einem pejorativen Rundumschlag sofort provoziert und signalisiert: Kulturkampf!!! - Alle ab auf ihre (gewohnten) Positionen!! Sollte man LASSEN, wirkt unmittelbar diskursverschärfend, obwohl man das vielleicht gar nicht so wollte. Gleiches gilt für die von dir angesprochene Nazi-Keule. Oder für unlautere rhetorische Strategien wie Whataboutism, Strohmänner oder gegen Personen(gruppen) abzielende Argumente, die hier wirklich massenhaft in „sogenannt politischen“ Diskussionen zum Einsatz kommen. Wir müssen uns nicht wundern, wenn uns das dann ohne superstrenge Moderation volles Rohr um die eigenen Ohren fliegt - gerade in schnell wachsenden Threads. Denn was soll da bitte noch Frisches oder gar Produktives draus resultieren als eine hundertfach geführte Zirkeldiskussion rund um die immergleiche Drehscheibe „linksgrüne WahreNazis bla“ vs. rechte AfD-Schlechtmenschen blubb“?? Genau. Außer gekränkten, sich furchtbar missverstanden fühlenden Egos bleibt da halt meist nicht viel.

Sich mal bequemen die eigene Sprache stärker zu reflektieren könnte hingegen sehr vieles erleichtern.
Da gebe ich Dir recht, ich würde mir wünschen das man komplett ohne dieses ganze Zeug auskommen würde und statt diffamierender Vergleiche einfach beim Thema bleibt und das sachlich ausdiskutiert.

Leider habe ich meine Zweifel ob das aktuell überhaupt noch möglich ist. Selbst das Fernsehen (und natürlich generell die Medien) ist voll mit Internet Themen ala Shitstorms, Hashtags usw.

Das von Dir angesprochene Problem mit den SJW und Nazikeulen etc. liegt leider darin das sich viele Menschen das schnell zu eigen machen, missbrauchen und bislang unbescholtene Begriffe damit völlig verbrennen.

Es gibt kaum noch Begriffe die man gefahrlos verwenden kann ohne das man den Pranger gestellt wird. Und selbst wenn man einen findet der noch nicht verbrannt ist, ist es ein leichtes das zu bewerkstelligen.

Mich frustrieren die Menschen aktuell einfach nur noch, weil sich da Naivität mit Unwissenheit mit Sensationslust paart.
Üble Nummer meiner Meinung nach. Ich warte da auf den großen Knall :mrgreen:
Zuletzt geändert von Arkatrex am 14.07.2020 15:22, insgesamt 2-mal geändert.
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loewenheim
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von loewenheim »

Entschuldigung für meine späte Antwort, ich habe nicht oft die Energie für diese Diskussion.
Nuracus hat geschrieben: 10.07.2020 10:47
loewenheim hat geschrieben: 10.07.2020 01:39 Natürlich ist Mike Stoklasa nicht in Wirklichkeit Mr. Plinkett. Aber die Tatsache, dass er meint, in Reviews von Star-Wars-Filmen eine Nebenhandlung über entführte Sexarbeiterinnen einbauen zu müssen, gibt meiner Meinung nach ein bisschen Aufschluss über sein Frauenbild.
(...)
Um es mit Kurt Vonnegut zu sagen: „We are what we pretend to be, so we must be careful about what we pretend to be.“
Zu Kurt Vonnegut: Keine Ahnung, wer das ist, aber selten so einen Kappes gelesen. Dann ist Joaquin Phoenix ein wahnsinniger Irrer, der auf Inzest steht (Joker, Gladiator)? Christoph Waltz ein kalter Nazi (Inglorious Basterds)? Tom Hanks zumindest ein klein bisschen zurückgeblieben (Forrest Gump)?
Dies sind zwar keine selbst kreierten Rollen, aber alles Rollen, in die sie sich bewusst entschieden haben zu schlüpfen.
Weiterhin müsste man sämtlichen Comedians, die in Rollen schlüpfen (sei es Kaya Janar mit Ranjid/Francesco ... ach ein riesiges Fass), ähnliches vorwerfen.
Das ist einfach nur Getrolle. Anstatt auf das Zitat in dem Kontext einzugehen, in dem ich es gebracht habe – Angry Joe, der in Videos eine mehr oder weniger fiktionalisierte Version von sich selber darstellt – wählst du lieber bewusst eine absurde Auslegung, die nichts mit dem Thema zu tun hat. Ich glaube nicht für einen Moment, dass dir der Unterschied zwischen Schauspieler*innen und einem Reviewer auf Youtube nicht klar ist.
Nuracus hat geschrieben: 10.07.2020 10:47 Zu Mike Stoklasa/Mr. Plinkett: Zwar spricht Stoklasa Mr. Plinkett in den Reviews, allerdings wurde eben dieser Mr. Plinkett in früheren Videos - also vor den Reviews - vor der Kamera bereits von Rich Evans gespielt.
Der Charakter der Nadine (die Prostituierte) ist neu für die Reviews kreiert worden. Da es sich bei Red Letter Media aber um ein Team handelt, kann man nicht sagen, wessen Idee es war, diese einzubauen.
Meiner Erfahrung nach gelten die Star-Wars-Reviews als „seine”, deswegen bin ich davon ausgegangen, dass er sie geschrieben hat. Wenn jemand anderes sie geschrieben hat, dann bezieht sich meine Kritik eben sinngemäß auf diese Person. Es ändert letztendlich nichts an meinem Argument.
Bachstail hat geschrieben: 10.07.2020 12:02
loewenheim hat geschrieben: 10.07.2020 01:39Dass auf „Emotionalität“ zu schieben finde ich wenig glaubwürdig. Sprüche in einem emotionalen Zustand kommen ja auch nicht von ungefähr.
Doch kommen sie, bzw. können sie kommen, denn jeder Mensch ist anders und demnach auch jede Psyche.

Wenn ich wütend bin, blubbere ich vor Wut zum Beispiel wahllos irgendwelches Zeugs daher, ohne darüber nachzudenken, auch Dinge, die ich persönlich nicht so meine oder sehe (nichts rassistisches übrigens) und als jemand, der schon viel mit Psychologie und demnach mit vielen Menschen unterschiedlichster psycholigischer Befunde zu tun hatte, halte ich das für glaubwürdig.

Mich nervt zum Beispiel immer tierisch, wenn ich eine Dokumentation über Mordfälle schaue und irgend ein Ermittler oder Psychologe sagt "Also der und der war sehr verdächtig, denn ein normaler Mensch würde nach dem Erfahren des Todes eines geliebten Menschen weinen, der und der tat das aber nicht !", da das schlicht nicht auf jeden Menschen zutrifft und es demnach auch nicht verdächtig sein kann oder zu sein hat.
Komisch, dass ich es schaffe, nicht rassistisch oder homophob herumzuschimpfen, wenn ich wütend bin. „Heated gamer moment“ ist einfach eine faule Ausrede.
Bachstail hat geschrieben: 10.07.2020 12:02
Das gilt nicht nur für die Diskussion hier; generell werden meiner Meinung nach Rassismus und andere -ismen zu oft als inhärente Eigenschaften gesehen und nicht als Handlungen, die man ausübt oder Systeme, zu denen man beiträgt.
Es ist beides aber das wird allzu gerne vermischt und einer Person wird unterstellt, rassistisch zu sein, obwohl sie es nicht ist.

Wenn ein Serdar Somuncu einen rassistischen Witz reißt, dann ist der Witz rassistisch aber nicht die Person Serdar Somuncu, weil diese Person eben nicht rassistisch ist, das hindert bestimmte Leute aber dennoch nicht daran, die Nazi-Keule zu schwingen, als gäbe es keinen Morgen, man sieht man überall, auch in bezug auf Reviews zu TLoU 2, um den Bogen zum eigentlichen Thema zu spannen.

Da wurden Leute als frauenfeindlich bezeichnet, obwohl sie nur in meinen Augen nachvollziehbare Fragen gestellt haben
Wenn ich etwas rassistisches sage, spielt es erstmal keine Rolle, ob ich das bewusst, gedankenlos oder ironisch mache
Natürlich spielt das eine Rolle, ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass das der Knackpunkt an der ganzen Thematik ist.
die Botschaft, die ankommt, ist die gleiche.
Nein, finde ich überhaupt nicht, wenn jemand einen rassistischen Witz macht, ist die Botschaft eine ganz andere, als wenn jemand tatsächlich rassistische und verletzende Aussagen tätigt und diese auch so meint.
Wenn ich es einfach nicht besser wusste, dann entschuldige ich mich und vermeide den Fehltritt
Und wenn ich es besser wusste und nicht so meine ?

Verdiene ich dann verbal durchs Dorf getrieben zu werden, wie es ja stellenweise gerne passiert, auch WENN ich mich entschuldige (was ich eigentlich nicht müsste, wenn es ein Witz war) ?

Ich werde übrigens noch Deine Antwort abwarten, mir diese durchlesen und mich dann ausklinken (erwarte also keine Antwort mehr), da das in meinen Augen relativ wenig mit dem Thema des Threads zu tun hat und es hier bisher ja eigentlich ganz rund lief, von daher verabschiede ich mich schon einmal an dieser Stelle.
Der Rest ist ein Musterbeispiel für die verdrehten Prioritäten, die ich meine. Wenn du etwas sagst, das jemanden verletzt, dann steht für dich an erster Stelle, dass niemand einen schlechten Eindruck von dir bekommt. Dass du zu den Marginalisierungserfahrungen eines anderen Menschen beigetragen hast ist dagegen nebensächlich. Wie ehrlich sich dann die Entschuldigung anhört, von der du ja sicher bist, dass sie ungerechtfertigterweise erwartet wird, kann ich mir denken. Und natürlich entscheidest DU, wie deine Aussagen aufgenommen werden (müssen) und die Verantwortung, dich so zu interpretieren, wie es dir recht ist, liegt allein bei den anderen.
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von MannyCalavera »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: 14.07.2020 11:12
Arkatrex hat geschrieben: 14.07.2020 07:52 Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht ob diskutieren überhaupt noch Sinn macht. Ich beiße mir hier regelmäßig die Zähne aus, bei dem Versuch den / die anderen zu überzeugen sich auch mal in die Lage des anderen zu versetzen. Das ist aber weder gewünscht noch hat man Lust dazu.

Und wenn man dann versucht die Gründe dafür rauszukitzeln wird man beleidigt, die Nazi Keule ausgepackt oder das einfachste: Man reißt einfach Sätze aus dem Kontext. Aber das hier wirklich jemand mal seine Meinung dazu schreibt und auch Gründe dafür nennt warum das so ist. Pustekuchen.
Vorweg: Bezieht sich nicht auf dich oder deinen Diskussionsstil, sondern ist ein allgemeiner Einwurf dazu:

Abseits der gar nicht mal so unklugen Variante, dieses Politzeug hier ganz sein zu lassen, wäre es wichtig, seine eigene Sprachverwendung mal kritisch zu überprüfen. Und nein, damit meine ich nicht, hier nur noch fluffige Wattebäuschchen als Argumente zu verwenden. Aber wenn ich sprachlich-rhetorisch die üblichen Geschütze aus meinem antrainierten Rechts-Links-Schema hier in Stellung bringe, KANN da gar nichts Vernünftiges draus erwachsen. Dann schleppe ich nur die immergleichen ollen Denkmuster wieder hier ein. Die dann folgenden hässlichen Schubladen, die wir für uns selber ja überhaupt nicht wollen und über die wir logischerweise jammern, sind aber die Geister, die wir mit unserer Sprache meist selbst riefen.

Beispiel: Ich diskutiere z.B. ungern mit Leuten, die wie selbstverständlich von „SJW“ sprechen, sofern sie das jedenfalls nicht im Diskussionsverlauf schnell einstellen. Auch offline schalte ich da schnell auf Firewall. Das ist nämlich ein solch spaltender Begriff, der mit einem pejorativen Rundumschlag sofort provoziert und signalisiert: Kulturkampf!!! - Alle ab auf ihre (gewohnten) Positionen!! Sollte man LASSEN, wirkt unmittelbar diskursverschärfend, obwohl man das vielleicht gar nicht so wollte. Gleiches gilt für die von dir angesprochene Nazi-Keule. Oder für unlautere rhetorische Strategien wie Whataboutism, Strohmänner oder gegen Personen(gruppen) abzielende Argumente, die hier wirklich massenhaft in „sogenannt politischen“ Diskussionen zum Einsatz kommen. Wir müssen uns nicht wundern, wenn uns das dann ohne superstrenge Moderation volles Rohr um die eigenen Ohren fliegt - gerade in schnell wachsenden Threads. Denn was soll da bitte noch Frisches oder gar Produktives draus resultieren als eine hundertfach geführte Zirkeldiskussion rund um die immergleiche Drehscheibe „linksgrüne WahreNazis bla“ vs. rechte AfD-Schlechtmenschen blubb“?? Genau. Außer gekränkten, sich furchtbar missverstanden fühlenden Egos bleibt da halt meist nicht viel.

Sich mal bequemen die eigene Sprache stärker zu reflektieren könnte hingegen sehr vieles erleichtern.
Bin hier völlig verspätet gelandet und habe die Diskussionen interessiert nachgeholt. Ich möchte Dir nur sagen, dass Du mir komplett aus der Seele sprichst , ich dass aber nie so sachlich und strukturiert niederschreiben könnte. Speziell das was Du über Kampfbegriffe wie SJW, PC oder Nazi-Keule sagst sollte ab sofort über jeglicher pol. Diskussion als Mahnmal stehen. Danke dafür!
Zuletzt geändert von MannyCalavera am 07.10.2020 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommentar: Die digitale Hexenjagd

Beitrag von LeKwas »

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Zuletzt geändert von LeKwas am 17.12.2020 13:25, insgesamt 6-mal geändert.
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