Entschuldigung für meine späte Antwort, ich habe nicht oft die Energie für diese Diskussion.
Nuracus hat geschrieben: ↑10.07.2020 10:47
loewenheim hat geschrieben: ↑10.07.2020 01:39
Natürlich ist Mike Stoklasa nicht in Wirklichkeit Mr. Plinkett. Aber die Tatsache, dass er meint, in Reviews von Star-Wars-Filmen eine Nebenhandlung über entführte Sexarbeiterinnen einbauen zu müssen, gibt meiner Meinung nach ein bisschen Aufschluss über sein Frauenbild.
(...)
Um es mit Kurt Vonnegut zu sagen: „We are what we pretend to be, so we must be careful about what we pretend to be.“
Zu Kurt Vonnegut: Keine Ahnung, wer das ist, aber selten so einen Kappes gelesen. Dann ist Joaquin Phoenix ein wahnsinniger Irrer, der auf Inzest steht (Joker, Gladiator)? Christoph Waltz ein kalter Nazi (Inglorious Basterds)? Tom Hanks zumindest ein klein bisschen zurückgeblieben (Forrest Gump)?
Dies sind zwar keine selbst kreierten Rollen, aber alles Rollen, in die sie sich bewusst entschieden haben zu schlüpfen.
Weiterhin müsste man sämtlichen Comedians, die in Rollen schlüpfen (sei es Kaya Janar mit Ranjid/Francesco ... ach ein riesiges Fass), ähnliches vorwerfen.
Das ist einfach nur Getrolle. Anstatt auf das Zitat in dem Kontext einzugehen, in dem ich es gebracht habe – Angry Joe, der in Videos eine mehr oder weniger fiktionalisierte Version von sich selber darstellt – wählst du lieber bewusst eine absurde Auslegung, die nichts mit dem Thema zu tun hat. Ich glaube nicht für einen Moment, dass dir der Unterschied zwischen Schauspieler*innen und einem Reviewer auf Youtube nicht klar ist.
Nuracus hat geschrieben: ↑10.07.2020 10:47
Zu Mike Stoklasa/Mr. Plinkett: Zwar
spricht Stoklasa Mr. Plinkett in den Reviews, allerdings wurde eben dieser Mr. Plinkett in früheren Videos - also vor den Reviews - vor der Kamera bereits von Rich Evans gespielt.
Der Charakter der Nadine (die Prostituierte) ist neu für die Reviews kreiert worden. Da es sich bei Red Letter Media aber um ein Team handelt, kann man nicht sagen, wessen Idee es war, diese einzubauen.
Meiner Erfahrung nach gelten die Star-Wars-Reviews als „seine”, deswegen bin ich davon ausgegangen, dass er sie geschrieben hat. Wenn jemand anderes sie geschrieben hat, dann bezieht sich meine Kritik eben sinngemäß auf diese Person. Es ändert letztendlich nichts an meinem Argument.
Bachstail hat geschrieben: ↑10.07.2020 12:02
loewenheim hat geschrieben: ↑10.07.2020 01:39Dass auf „Emotionalität“ zu schieben finde ich wenig glaubwürdig. Sprüche in einem emotionalen Zustand kommen ja auch nicht von ungefähr.
Doch kommen sie, bzw. können sie kommen, denn jeder Mensch ist anders und demnach auch jede Psyche.
Wenn ich wütend bin, blubbere ich vor Wut zum Beispiel wahllos irgendwelches Zeugs daher, ohne darüber nachzudenken, auch Dinge, die ich persönlich nicht so meine oder sehe (nichts rassistisches übrigens) und als jemand, der schon viel mit Psychologie und demnach mit vielen Menschen unterschiedlichster psycholigischer Befunde zu tun hatte, halte ich das für glaubwürdig.
Mich nervt zum Beispiel immer tierisch, wenn ich eine Dokumentation über Mordfälle schaue und irgend ein Ermittler oder Psychologe sagt "Also der und der war sehr verdächtig, denn ein normaler Mensch würde nach dem Erfahren des Todes eines geliebten Menschen weinen, der und der tat das aber nicht !", da das schlicht nicht auf jeden Menschen zutrifft und es demnach auch nicht verdächtig sein kann oder zu sein hat.
Komisch, dass ich es schaffe, nicht rassistisch oder homophob herumzuschimpfen, wenn ich wütend bin. „Heated gamer moment“ ist einfach eine faule Ausrede.
Bachstail hat geschrieben: ↑10.07.2020 12:02
Das gilt nicht nur für die Diskussion hier; generell werden meiner Meinung nach Rassismus und andere -ismen zu oft als inhärente Eigenschaften gesehen und nicht als Handlungen, die man ausübt oder Systeme, zu denen man beiträgt.
Es ist beides aber das wird allzu gerne vermischt und einer Person wird unterstellt, rassistisch zu sein, obwohl sie es nicht ist.
Wenn ein Serdar Somuncu einen rassistischen Witz reißt, dann ist der Witz rassistisch aber nicht die Person Serdar Somuncu, weil diese Person eben nicht rassistisch ist, das hindert bestimmte Leute aber dennoch nicht daran, die Nazi-Keule zu schwingen, als gäbe es keinen Morgen, man sieht man überall, auch in bezug auf Reviews zu TLoU 2, um den Bogen zum eigentlichen Thema zu spannen.
Da wurden Leute als frauenfeindlich bezeichnet, obwohl sie nur in meinen Augen nachvollziehbare Fragen gestellt haben
Wenn ich etwas rassistisches sage, spielt es erstmal keine Rolle, ob ich das bewusst, gedankenlos oder ironisch mache
Natürlich spielt das eine Rolle, ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass das der Knackpunkt an der ganzen Thematik ist.
die Botschaft, die ankommt, ist die gleiche.
Nein, finde ich überhaupt nicht, wenn jemand einen rassistischen Witz macht, ist die Botschaft eine ganz andere, als wenn jemand tatsächlich rassistische und verletzende Aussagen tätigt und diese auch so meint.
Wenn ich es einfach nicht besser wusste, dann entschuldige ich mich und vermeide den Fehltritt
Und wenn ich es besser wusste und nicht so meine ?
Verdiene ich dann verbal durchs Dorf getrieben zu werden, wie es ja stellenweise gerne passiert, auch WENN ich mich entschuldige (was ich eigentlich nicht müsste, wenn es ein Witz war) ?
Ich werde übrigens noch Deine Antwort abwarten, mir diese durchlesen und mich dann ausklinken (erwarte also keine Antwort mehr), da das in meinen Augen relativ wenig mit dem Thema des Threads zu tun hat und es hier bisher ja eigentlich ganz rund lief, von daher verabschiede ich mich schon einmal an dieser Stelle.
Der Rest ist ein Musterbeispiel für die verdrehten Prioritäten, die ich meine. Wenn du etwas sagst, das jemanden verletzt, dann steht für dich an erster Stelle, dass niemand einen schlechten Eindruck von dir bekommt. Dass du zu den Marginalisierungserfahrungen eines anderen Menschen beigetragen hast ist dagegen nebensächlich. Wie ehrlich sich dann die Entschuldigung anhört, von der du ja sicher bist, dass sie ungerechtfertigterweise erwartet wird, kann ich mir denken. Und natürlich entscheidest DU, wie deine Aussagen aufgenommen werden (müssen) und die Verantwortung, dich so zu interpretieren, wie es dir recht ist, liegt allein bei den anderen.