Cyberpunk 2077 - Test

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IndyHB
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von IndyHB »

Triadfish hat geschrieben: 12.12.2020 12:30
Leider kann CD Projekt RED das Potenzial der Konsolen nicht ausschöpfen. Selbst wenn man bedenkt, dass es jetzt einen Generationswechsel gibt, ist das Ergebnis angesichts der im Vorfeld angekündigten Optimierung sowie aktueller Top-Spiele à la The Last of Us 2 oder älterer Kaliber der Marke Red Dead Redemption 2 nur solide bis ernüchternd.
Ich glaube ganz so einfach ist das nicht. The Last of Us 2 wurde exklusiv für die PS4 entwickelt und ist ein linearer Titel. RDR2 ist zwar Open World, spielt aber nicht in einer riesigen Metropole mit so vielen Details in der vertikalen und es wurde nunmal auch von Grund auf für PS4 und XBox One entwickelt.

Cyberpunk ist nunmal ein Titel, der primär für leistungsstarke PCs designed wurde. Der Detailgrad ist für die Basis-Modelle der alten Generaion einfach zu sehr "over the top". CD Projekt Red kann nicht zaubern, es gab keine andere Möglichkeit als drastisch die Schere anzusetzen was Details, Auflösung und Framerate angeht. Auch das Datenstreaming von den HDDs der alten Gen scheint ein großes Problem zu sein. Um Ehrlich zu sein, so ein Titel gehört einfach nicht auf eine normale PS4 oder XBox One, aber man musste das Spiel irgendwie auf den Kisten zum Laufen bekommen, denn sonst hätte man auch nicht für PS4 Pro und One X releasen dürfen. Auf den Umsatz kann man bei so einem Titel wohl kaum verzichten.
Sie haben es verkackt und sich absolut übernommen, dann aber nicht den Arsch in der Hose gehabt die Reißleine zu ziehen. Stattdessen sind sie fast schon betrügerisch vorgegangen. Das kannst Du doch nicht ernsthaft schönreden. CDPR hat sich damit einfach vollkommen ins Abseits manövriert. Shame on them!
PSN: IndyHB
Oynox
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Oynox »

Hab's nach 7 Stunden von meiner One X gelöscht. Kudos an alle, die es mit der regulären Konsole aushalten. Die ganzen Bugs und die unterirdische KI (was soll das sein, If/then/else Programmierung eines 12 Jährigen?) nerven. Abgesehen vom technischen stört mich das ganze Loot ungemein. Man wird geradezu genötigt, sich die ganze Zeit um sein Inventar zu kümmern, was durch das nervige UX der Menüs verschlimmert wird.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass unter alledem ein sehr gutes Spiel steckt... aber erst in einem Jahr, wenn es fertig gepatcht wurde und man auf neuen Konsolen spielt. Oder halt jetzt auf nem ordentlichen PC vielleicht.
Zuletzt geändert von Oynox am 12.12.2020 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Hamurator
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Hamurator »

HellToKitty hat geschrieben: 12.12.2020 14:06
Hamurator hat geschrieben: 12.12.2020 14:00 Ich meine, die Jungs haben es geschafft The Witcher 3 recht ordentlich auf die Switch zu bringen und viele damit positiv überrascht.
Das waren Saber Interactive. Die Switch Wunderportierug hat nichts mit CDPR zu tun. An die sollten sie vielleicht die Konsolenoptimierung abgeben.
Aaaah, okay! Wieder was gelernt. Ja, klingt nach einem Plan. :mrgreen:
LucasWolf
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von LucasWolf »

Oynox hat geschrieben: 12.12.2020 16:41 Hab's nach 7 Stunden von meiner One X gelöscht. Kudos an alle, die es mit der regulären Konsole aushalten. Die ganzen Bugs und die unterirdische KI (was soll das sein, If/then/else Programmierung eines 12 Jährigen?) nerven. Abgesehen vom technischen stört mich das ganze Loot ungemein. Man wird geradezu genötigt, sich die ganze Zeit um sein Inventar zu kümmern, was durch das nervige UX der Menüs verschlimmert wird.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass unter alledem ein sehr gutes Spiel steckt... aber erst in einem Jahr, wenn es fertig gepatcht wurde und man auf neuen Konsolen spielt. Oder halt jetzt auf nem ordentlichen PC vielleicht.

Respekt an dich, fürs löschen.
Müsste ich eigentlich auch langsam mal machen.
Story packt mich nicht, nach diesem ewig dummen Prolog. Komme mir vor als wäre ich in ne komplexe Serie mitten im laufe der 3. Staffel eingestiegen. Open World ist alles andere als lebendig auf Konsolen.

Aber weißt doch... Die schlechte Performance liegt an der vertikalität.

Menü ist wirklich der letzte Schrott und mit dieses kleinen Schrift absolut nicht für Konsolen die über TV betrieben werden ausgelegt.

PS: Vor paar Wochen haben sich hier manche noch lustig über Watch Dogs Legion, AssassinsCreedValhalla gemacht. Über die Performance etc auf Konsolen.
Könnt es ja jetzt nochmal vergleichen, mit diesem Werk hier. Werden einige wohl vom Stuhl fallen.
Zuletzt geändert von LucasWolf am 12.12.2020 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Bluff
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Bluff »

Digital Foundry hat eben ein Vergleichsvideo zu den Next-Gen Konsolen rausgebracht, das mich als Series X Nutzer vielleicht doch dazu bringen könnte das Spiel schon jetzt einzutüten.



Die PS5 Version basiert so ziemlich genau auf der PS4 Pro Version, nur mit 60 frames. Interessant finde ich, dass der quality mode auf der XSX unter anderem die Populationsdichte erhöht, was mir persönlich schon ziemlich wichtig ist. Dazu ist die Auflösung deutlich höher als auf der PS5. Läuft zwar nur in 30 FPS, aber da die stabil sind, könnte ich damit leben. Der Performance mode läuft auch zumeist in 60 frames mit leicht höher aufgelösten Texturen. Auch die Series S Version scheint sehr sehr smooth in 30 FPS zu laufen.
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Swar
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Swar »

Bluff hat geschrieben: 12.12.2020 17:53 ...das mich als Series X Nutzer vielleicht doch dazu bringen könnte das Spiel schon jetzt einzutüten.
Du wirst es nicht bereuen, auf der Series X ist es wirklich sehr gut spielbar und das ohne Next Gen Upgrade :)
Früher war ich Raubmordkopierer, jetzt bin ich Raubmordgebrauchtkäufer!
johndoe1464771
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von johndoe1464771 »

Habe mir nun auch alle Digital Foundry Videos zu Cyberpunk 2077 angeschaut.

Was soll ich sagen. Die PS4- und One-Versionen sind eine Frechheit. Besonders zynisch: bedenkt man, daß jene Besitzer dabei halfen, den dritten Witcher zu Verkaufserfolgen zu führen, ist das wohl ein ganz besonderes, besonders übel schmeckendes Dankeschön von CD zum Ende der Generation.

Eine furchtbare Entscheidung von CD, für die Konsolen zu veröffentlichen.
Marverino0
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Marverino0 »

dx1 hat geschrieben: 12.12.2020 14:39 Ja, Afterburner. Und HWinfo, um im Tray auf einem der anderen Bildschirme Temperaturen, Last und Leistungsabgabe/-aufnahme zu sehen.
Das lasse ich mir alles via Msi afterburner im overlay anzeigen, & die mir hier angezeigten Daten stimmen mir denen aus HWinfo ziemlich genau überein.
Sengha
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Sengha »

Es gibt momentan 3 Arten von Streams: Die in den die ganzen Bugs und Glicthes gezeigt werden. Gut, das Spiel ist zu früh und unfertig auf den Markt gekommen, wissen ja jetzt alle.
Die die von dem Spiel schwärmen, aber dann komischerweise auch immer nur die gleichen, statischen Szenen zeigen. Keine Ahnung wie oft ich jetzt schon den selben Holo-Fisch gesehen habe oder das gleiche Schaufenster, in dem sich die Lichter so toll reflektieren. Wirkt wie sorgfältig ausgewähltes Pressematerial und total unverdächtigerweise sind die Streams auch immer sponsored by Hardware-Hersteller XY. Ist so spannend wie ein E3 Trailer, wo man sich die ganze Zeit nur fragt, Mensch wieso zeigen die nichtmal das richtige Gameplay?
Und dann noch die, die es einfach ganz normal spielen, ohne groß zu kommentieren. Ist mir auch so am liebsten, um sich einen guten Eindruck zu machen. Leider bröckelt deswegen aber auch so langsam mein Glaube, dass hinter all dem technischen Murks doch noch ein gutes Spiel stecken könnte. So individuell wie die NPCs äußerlich gestaltet sind, so eintönig und klischeehaft sind sie sobald sie den Mund aufmachen. Jeder Typ ist der krasseste Obermacker, jede Frau die krasseste Bitch. Zwielichtige Gestalten haben einen spanischen oder russischen Akzent, wie originell. Das Menü nervt schon beim Zugucken. Viel zu viel Loot und Itemmanagement und Gegner, die ganze Magazine fressen, so dass man sich fragt, ob man hier noch ein Singleplay-Rollenspiel hat, oder doch schon ein Coop-Shooter im Game as a Service Style.
Außerdem ist dieses Gegnermarkieren mal wieder potthässlich und viel zu gamey umgesetzt. Aber ok, das bekommen die wenigsten Spiele elegant gelöst.
Und nachdem Action-Titel oder Action-Adventures in den letzten Jahren immer mehr Rollenspielanteile samt Charakterentwicklung erhielten, weiß man auch gar nicht inwiefern sich CP2077 mit seiner recht oberflächlichen Charakterentwicklung als RPG noch davon abhebt.
johndoe711686
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von johndoe711686 »

Panikradio hat geschrieben: 12.12.2020 18:01 Was soll ich sagen. Die PS4- und One-Versionen sind eine Frechheit. Besonders zynisch: bedenkt man, daß jene Besitzer dabei halfen, den dritten Witcher zu Verkaufserfolgen zu führen, ist das wohl ein ganz besonderes, besonders übel schmeckendes Dankeschön von CD zum Ende der Generation.
Meine Güte...ja, die Konsolenversion läuft scheisse. Daraus jetzt aber einen Staatsakt zu machen geht auch ein bisschen drüber. Du tust ja gerade so, als wäre das Spiel ohne die beiden Konsolen kein Erfolg gewesen, aber es hat sich auch auf PC super verkauft, gäbe es also weder PS4 noch XBO wäre es trotzdem ein Erfolg gewesen.

Ansonsten kannst du das jedem Spiel vorwerfen das einen Port verkackt.
LucasWolf
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von LucasWolf »

Ryan2k6 hat geschrieben: 12.12.2020 18:18
Panikradio hat geschrieben: 12.12.2020 18:01 Was soll ich sagen. Die PS4- und One-Versionen sind eine Frechheit. Besonders zynisch: bedenkt man, daß jene Besitzer dabei halfen, den dritten Witcher zu Verkaufserfolgen zu führen, ist das wohl ein ganz besonderes, besonders übel schmeckendes Dankeschön von CD zum Ende der Generation.
Meine Güte...ja, die Konsolenversion läuft scheisse. Daraus jetzt aber einen Staatsakt zu machen geht auch ein bisschen drüber. Du tust ja gerade so, als wäre das Spiel ohne die beiden Konsolen kein Erfolg gewesen, aber es hat sich auch auf PC super verkauft, gäbe es also weder PS4 noch XBO wäre es trotzdem ein Erfolg gewesen.

Ansonsten kannst du das jedem Spiel vorwerfen das einen Port verkackt.
Stimmt. Werden in ein paar Wochen schon genügend vergessen haben, oder?

Wobei. So 0815 wie die story und open world noch nach dem Prolog ist... Könnte sogar sein.
johndoe974369
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von johndoe974369 »

Ryan2k6 hat geschrieben: 12.12.2020 18:18 Meine Güte...ja, die Konsolenversion läuft scheisse. Daraus jetzt aber einen Staatsakt zu machen geht auch ein bisschen drüber.
Doch, genau das sollte man machen. Und zwar aus dem Grund:

CD Projekt wusste ganz genau, wie scheiße Cyberpunk 2077 auf PS4 und XBox (last gen) aussieht. Auch die next gen Konsolen glänzen nicht wirklich, wie man im Bericht lesen kann. CD Projekt hat absichtlich die Konsolenversionen den Testredaktionen vorenthalten, damit es keinen negativen Bericht zu dem Game gibt. Und das ist in meinen Augen schon Betrug (auch wenn das rechtlich sicher so nicht haltbar ist).
Some Guy
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Some Guy »

Sengha hat geschrieben: 12.12.2020 18:07 Jeder Typ ist der krasseste Obermacker, jede Frau die krasseste Bitch. Zwielichtige Gestalten haben einen spanischen oder russischen Akzent, wie originell.
Das wandelt sich noch, und die ach-so-krassen Leute werden auch noch ordentlich durchgewirbelt. Die eine Person war dann doch nicht so groß wie sie getönt hat, die "krasse Bitch" ist dann am Ende doch eine wehrlose, zerstörte Seele mit Selbstmordgedanken, über wen anders hört man interessante Details aus der Vergangenheit, und und und. War im Prolog aber auch so meine Befürchtung und Kritik. Das mit den Bösewichten scheint mir auch eher zufällig zu sein, ich hatte u.a. schon eine Bande aufgemischt, bei der einer japanisch, einer englisch und einer russisch geredet hat. "Böser Russe" zieht sich aktuell zwar auch noch bei mir, aber bei nem polnischen Studio hab ich da auch so meine Zweifel, ob das so bleibt.
Zuletzt geändert von Some Guy am 12.12.2020 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Bluff
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Bluff »

TenguWarrior hat geschrieben: 12.12.2020 18:28
Ryan2k6 hat geschrieben: 12.12.2020 18:18 Meine Güte...ja, die Konsolenversion läuft scheisse. Daraus jetzt aber einen Staatsakt zu machen geht auch ein bisschen drüber.
Doch, genau das sollte man machen. Und zwar aus dem Grund:

CD Projekt wusste ganz genau, wie scheiße Cyberpunk 2077 auf PS4 und XBox (last gen) aussieht. Auch die next gen Konsolen glänzen nicht wirklich, wie man im Bericht lesen kann. CD Projekt hat absichtlich die Konsolenversionen den Testredaktionen vorenthalten, damit es keinen negativen Bericht zu dem Game gibt. Und das ist in meinen Augen schon Betrug (auch wenn das rechtlich sicher so nicht haltbar ist).
Dass die PS4 und One-Versionen unter aller Sau laufen, ist klar. Das will ich nicht schönreden. Ich glaube aber einfach, dass CDPR unter so ungeheurem Druck stand, dass keine andere Wahl blieb als jetzt zu releasen, den shitstorm auf sich zu nehmen und das bestmögliche zu tun, um es im Nachgang gesund zu patchen. Die haben bei der letzten Verschiebung Todesdrohungen bekommen, weil einigen Blitzbirnen die Sicherungen durchgebrannt sind. CDPR ist mit dran Schuld, da die Kommunikation alles andere als gut lief, aber hätten sie die Last-Gen nochmal verschoben, möchte ich mir nicht ausmalen wie groß der shitstorm dann gewesen wäre. Letztendlich ist es müßig darüber zu diskutieren, denn egal wie sie es gemacht hätten, wäre irgendeine Gruppe benachteiligt worden. Und man kann doch hoffen, dass die Last-Gen Versionen noch ordentlich gepatcht werden.
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von johndoe974369 »

SirDotaLot hat geschrieben: 11.12.2020 17:07 Gamer heutzutage: "Wie?! CP2077 wird schon wieder verschoben. Die können ja garnichts. Sie sollen das jetzt releasen. Ich will MEIN CP spielen. Ich hab kein bock mehr zu warten"

Auch Gamer heutzutage: "Das Spiel ist voller Bugs. Wie kann man sowas releasen?! Die hätten da locker noch 4 Monate dran rumwerkeln sollen. da muss man ja nicht dafür studiert haben, so blöd wie die sich anstellen"
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Kann mir hier im Forum mal ein alter Sack (ja, dich meine ich) erklären ob das damals auch schon so war?

MfG
Dann meldet sich hier mal ein alter Sack (falls dir 47 alt genug ist).

Meine ersten Spiele habe ich selbst geschrieben, da es für meinen geschenkten Laser 310 keinerlei Software gab. Damit bin ich übrigens in die Programmierung gerutscht und mache das jetzt schon viele Jahre hauptberuflich.

Dann kam ein C64 und damit auch ein Batzen Games. Ja, viele waren verbuggt. Das war normal. Katakis crashte regelmäßig nach einer Mission. Das war sozusagen das Ende des Spiels. Wenn du Glück hattest, haben die Cracker (wer hatte damals schon Originale?) einige Bugs gefixt, so dass die geknackte Version besser lief als das Original.

Dann kam ein PC (386DX, 25 MHz). Spiele auf DOS brauchten viel Konfiguriererei per config.sys und autoexec.bat, um den jeweils zum Spiel passenden Speichertyp (EMS oder XMS) zur Verfügung zu stellen. Man versuchte, den Hauptspeicher freizuschaufeln und Gerätetreiber z.B. mit load_high in die HMA (High Memory Area) zu schieben. Wenn man das dann geschafft hatte, konnte man sogar ein Wing Commander 1 erfolgreich laden. Ja, da war nix mit "Game kaufen, installieren und starten". Das war noch richtig Arbeit.

Die Spiele auf dem PC waren durch die Bank weg so gut wie bugfrei. Das lag daran, dass man nicht einfach einen Patch nachreichen konnte. Vereinzelt wurden Datenträger verschickt um eine aktualisierte Programmversion zu erhalten, ob das bei Spielen auch so war, kann ich nicht mehr sagen.

Das Internet war gerade erst im Aufbruch und DSL war in weiter Ferne. Modem mit bis zu 56k Baudrate waren der Standard (also 56000 bit pro Sekunde). Nur damit man sich das mal vorstellen kann: Wenn ich von dem PS4 Download von 100GB für das Game ausgehe, dann würdest du damit über 177 Tage laden. Vorausgesetzt, die Leitung bricht nicht zusammen, es gibt keinen Carrier Lost, es muss niemand telefonieren. In dem Fall fängst nämlich erneut an zu laden. Reden wir mal von den Downloadkosten. Wir sind mal kulant und berechnen 10 Pfennig die Minute (das war sehr günstig!): dann würde dich dieser Download mehr als 25000 D-Mark oder halt 12.500 Euro kosten.

Mit dem Web 2.0 und der Online-Dauerverfügbarkeit und einhergehenden Flatrates hat sich auch das Geschäftsgebaren der Gameindustrie geändert. Wichtig war nun ein pünktliches Release, da es sonst empfindliche Strafen seitens der Retailhändler gab. Es ist mittlerweile Usus, einen halbwegs vernünftigen Stand zu releasen weil man genau weiß, dass in den nächsten Tagen Patches folgen. Das ist auch kein Geheimnis. So sieht es aktuell aus und das wird sich auch nicht mehr ändern.

Das wirklich Schlimme bei Cyberpunk 2077 ist, dass CDPR ganz genau wusste, wie schlecht die Konsolenversionen sind (zumindest die der letzten Generation). Die haben nicht umsonst keine Testversion für Konsolen rausgegeben. Da können die jetzt immer wieder sagen, dass dies nicht stimmt. Das glaube ich einfach nicht.

Und ganz wichtig: Bitte nicht auf die Entwickler schimpfen, die haben alles richtig gemacht. Solche Epic Fails sind dem Management anzulasten. Erst lassen die die Entwickler massive Überstunden schieben und wussten bis zum Schluss, dass die Konsolenversionen niemals mit der PC Version mithalten können. Sonst hätten sie nämlich schon vor dem Release die eine oder andere Konsolenversion zum Test freigegeben. Und nun lassen sie wieder die Entwickler bis zum Umfallen schuften um dem selbst verursachten Shitstorm zu begegnen.

Ich an deren Stelle hätte das Game zunächst niemals für die PS4 oder XBox (keine Ahnung wie die last gen heisst) released. Und zweitens hätte ich das Release auf das nächste Jahr geschoben. Die paar Monate hätten den Kohl auch nicht mehr fett gemacht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass CDPR das Game auf den Last Gen Konsolen so gepatcht bekommt das es auch nur annähernd an die PC Versionen heranreicht. Das würde auch keinen Sinn ergeben, da dies Auslaufmodelle sind und die ihre Arbeitsleistung in die PS5 und PC stecken.

Die "PC Masterrace" ist übrigens immer ein dankbares Klientel. Für PC muss niemals auf eine mögliche Hardwarelimitierung geachtet werden wie auf Konsolen. Einfach lospowern. Wenn es nicht reicht, muss der Anwender eben eine neue High End Grafikkarte kaufen.
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