Cyberpunk 2077 - Test

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NewRaven
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von NewRaven »

Das Problem ist nicht was versprochen wurde (CDPR hat übrigens bereits vor Jahren angefangen, den Begriff "Rollenspiel" seltener in Promo-Material zu verwenden und das Spiel in der Tat meistens als "Open World Action-Adventure" bezeichnet), es geht darum, dass das, was am Ende da ist, eben auch nicht stimmig ist.

Du kannst eine Welt natürlich architektonisch beeindruckend gestalten - und das tut CDPR meiner Meinung nach hier sogar... du kannst eine tolle Atmosphäre mit dieser Welt schaffen... aber wenn sich dann Autos spür - und sichtbar durch die Gegend teleportieren, Fahrzeuge grundsätzlich NIE ein Hindernis umfahren können, Cops sich hinter dich beamen und unfähig sind, dich zu verfolgen, wenn bei einem Schuss dutzende NPCs synchron mit der gleichen Animation auf die Knie gehen und dann so verbleiben bis du dich länger vom Schauplatz entfernt hast, NPC spontan in T-Posen verharren oder ohne zutun raketenartig in die Luft geschleudert werden (kann dir als Spieler übrigens auch passieren...), wenn NPCs die keinerlei Tagesroutine haben, nicht einmal ausgewechselt werden, so dass sie dauerhaft jeden Tag zu jeder Tageszeit an exakt der gleichen Stelle stehen und das gleiche "nichts" tun, Autos plötzlich aus dem Nichts in wichtigste Questszenen fliegen(!) und dort sofort explodieren(!)... und so weiter und so fort... dann hast du es eben nicht einmal geschafft eine gute, rein funktionale "Bühne" zu liefern, du hast deine eigene Arbeit, die du in das Design der Stadt gesteckt hast ein wenig torpediert und du reißt den Spieler ein Stück weit raus.

Da red ich noch nicht einmal davon, dass Night City durch mehr Interaktionen mit Objekten (Arcade-Automaten, zum Beispiel), durch mehr zu Entdecken (also Dinge, auf denen eben keiner der unzähligen Mapmarker pappt) sooo viel mehr Potenzial gehabt hätte, weil es zwar schade ist, dass die Spielwelt so nicht genutzt wird, aber eben so ist, wie CDPR es konzeptioniert hat (auch wenn sie, dass sollte man hier auch mal erwähnen, viele bereits in Teasern angekündigte Features auch in diesem Bereich einfach geschnitten haben!). Aber wie gesagt... die Spielwelt funktioniert nicht einmal so wirklich als reine Szenerie wirklich gut, einfach weil man sich nicht die Mühe gemacht hat, zumindest ein wenig auf die Details zu achten. Man kann das Design der Spielwelt selbst sicher loben, aber alles, was sich in dieser Spielwelt abspielt um sie mit Leben zu füllen... um die "Bühne realistisch wirken zu lassen" quasi die Statisten, die das Szenebild vervollständigen, wenn man so will... das ist einfach unterirdisch. Unterirdisch für ein Spiel im Jahr 2020, es wäre selbst unterirdisch für ein Spiel aus dem Jahr 2010. Den bestmöglichen Eindruck hinterlässt das Spiel derzeit halt schlicht, wenn man die Welt, so eindrucksvoll sie auch aussehen mag, so gut es geht ignoriert und auf dem schnellsten und kürzesten Weg von Quest zu Quest marschiert um so wenig wie möglich von der "kaputten Bühne" mitzubekommen.

Und das sag ich als jemand, der das Spiel sogar grundsätzlich mag... ich will mir gar nicht vorstellen, wie jemand, der sich jahrelang hat überhypen lassen, diesen Dezember total entgegengefiebert hat und nun vielleicht versucht, dass Ding mit etwas Pech auf ner Base-LastGen-Konsole zu spielen, das wahrnimmt.

Sei es drum, was mich am meisten nervt sind immernoch die Storybugs... ich kann mich momentan über den anderen Unsinn nicht mal richtig aufregen (wie die Sache mit den nicht-tödlichen Waffen/Missionen... grrrr) und mich auch über Dinge, die mir gut gefallen derzeit nicht wirklich freuen... Ich hatte jetzt übrigens auch mein erstes Zusammentreffen mit einem NPC, der bereits vor vielen Spielstunden von mir getötet wurde. Was doppelt bitter ist, denn er wurde "damals" auch nur getötet, weil die zugehörige Quest verbuggt war und er sofort feindlich wurde - eigentlich wollte und sollte ich das anders lösen. Naja... jetzt beim zweiten Aufeinandertreffen hat er sich die Kugel in den Kopf zumindest redlich verdient... mal kucken, ob wir uns nochmal wiedersehen...
Zuletzt geändert von NewRaven am 17.12.2020 04:46, insgesamt 13-mal geändert.
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HeLL-YeAh
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von HeLL-YeAh »

NewRaven hat geschrieben: 17.12.2020 01:26 Sei es drum, was mich am meisten nervt sind immernoch die Storybugs... ich kann mich momentan über den anderen Unsinn nicht mal richtig aufregen (wie die Sache mit den nicht-tödlichen Waffen/Missionen... grrrr) und mich auch über Dinge, die mir gut gefallen derzeit nicht wirklich freuen... Ich hatte jetzt übrigens auch mein erstes Zusammentreffen mit einem NPC, der bereits vor vielen Spielstunden von mir getötet wurde. Was doppelt bitter ist, denn er wurde "damals" auch nur getötet, weil die zugehörige Quest verbuggt war und er sofort feindlich wurde - eigentlich wollte und sollte ich das anders lösen. Naja... jetzt beim zweiten Aufeinandertreffen hat er sich die Kugel in den Kopf zumindest redlich verdient... mal kucken, ob wir uns nochmal wiedersehen...
Also so richtig ausflippen kann ich auch nicht. Ich mein klar , man kann hier schon von einem besonderen Beispiel eines misslungenen Launches reden. Dazu auch noch die ganze Kontroverse um so einige Statements vor und nach Release aber ... realistisch betrachtet gehe ich einfach davon aus das hier, allein schon aus Interesse an der eigenen Reputation, noch deutlich nachgebessert wird.

Ich denke das ich im nächsten Jahr um die selbe Zeit sicherlich nen ziemlich cooles Playthrough haben kann. Und bei der ganzen Debatte fallen die stärken von Cyberpunk auch manchmal etwas unter den Tisch. Ich muss an der Stelle mal erwähnen das ich ein richtig cooles Ende hatte , hab bisher immer nur gelesen das die meisten Spieler ernüchtert waren von ihrem Ende. Ich hab meins tatsächlich sehr genossen. Mit etwas Zeit und Abstand bin ich dann auch durchaus interessiert nochmal auf anderem Wege durch Night City zu schlendern. Hab auch ganz bewusst nicht alle Nebenmissionen erledigt beim ersten Durchgang und mir quasi meine eigene Interne Lore zurechtgelegt ... Gründe warum ich z.b. nicht an Boxkämpfen oder Strassenrennen teilnehme.

Aber die Storyline die mich jetzt am brennendsten interessiert , ist die von CDPR selbst , bin gespannt wie die Situation gehandlet wird (bisher ja nicht so gut) und vor allem, wie die Baustellen angegangen werden.
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c452h
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von c452h »

NoCrySoN hat geschrieben: 17.12.2020 00:23 Ja allein die Welt erzählt schon eine Story, nämlich die von Night City, wie sie tickt, wie sie entstand, was sie mit den Bürgern macht und wie diese darin zurechtkommen. Sei es über die verschachtelte Architektur, den unterschiedlichen Gebieten, der Werbung, den Nachrichten im TV und dem Autoradio, den Gangs, den Passanten, den beiläufigen Gesprächen, der Musik und all den Schriftstücken. Night City hat Charakter und wirkt dabei so lebendig wie keine andere OpenWorld.
Wird alles wieder eingerissen von diversen inkonsequenten Entscheidungen:

- Despawn von Passanten usw. bei Kameraschwenk
- Diebstahl bleibt ohne Reaktion
- Klonfiguren
- KI von 1998
- Stealthsystem schlecht
- Hackingsystem trivial
- Loot-, Skillsystem unausgereift

Es hätte gereicht, wenn man aus dem Spiel einen Walkingsimulator gemacht hätte. Abseits der Story ist das Spiel nur Mitelmaß und durch die ganzen Bugs leider nur mangelhaft.


NoCrySoN hat geschrieben: 17.12.2020 00:23 PS. Ich bin bisher von größeren Bugs verschont geblieben.
Dann hast du Glück gehabt. Das Spiel ist aber faktisch ziemlich buggy. Man muss es sogar als DAS Bugfest 2020 bezeichnen.
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monthy19
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von monthy19 »

Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, einfach alles weg zu ballern.
Geschütze schalte ich vorher aus. Die machen, im Vergleich, mega viel Schaden.
Alles andere wird weg gerotzt.
Die KI ist eh dumm und hockt meist an der selben stelle. Etwas um die Ecke rennen und man kann die einfach killen.
Ich mache jetzt noch die Hauptstory fertig und dann hat sich das Spiel für mich erledigt.
Ja, die Grafik ist toll, aber die Welt wirkt nicht echt auf mich.
Wenn ich mich irgend wo hin stelle, dann passiert genau, NICHTS. Da werden keine Geschichten erzählt ,kein Garnichts.

Richtig Mühe hat man sich eh nur an Stellen gegeben, die man öfter besucht oder wo Questhubs sind. Da finden dann auch mal Gespräche zwischen NPCs statt.
Aber sonst... generischer Müll.

Man merkt an allen Ecken und Enden, dass das Spiel nicht fertig ist oder auf das Nötigste reduziert wurde.

Mich zieht das Spiel nicht mal ansatzweise so in den Bann wie W3.

Auch Waffen, Klamotten und so sind einfach nur Wegwerfware.
Ich wechsle die im Minutentakt. Mein Char sieht aus wie ein Puppe aus einer Altkleidersammlung.
Deshalb achte ich da auch schon nicht mehr drauf. Verbessern lohnt sich auch nicht.
Selbst die Seltenheit der Gegenstände ist egal. Weiße sind teils besser als epische Gegenstände...

Ach, es hätte so gut werden können... hätte...
Das ist eine Signatur...
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Satus
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Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Satus »

Die technischen Probleme auf den verschiedenen Plattformen mal ganz ausgeblendet, ist das Spiel für mich trotzdem die grösste Entäuschung des Jahres. Einfach zu viel substanzlose Fassade. Da retten auch die guten Quests und Charaktere das Spiel nicht mehr.
Die 90 Prozent kann ich leider überhaupt nicht nachvollziehen aber ich bin auch eher ein Rollenspielfan als ein Cyberpunkfan.
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TheLaughingMan
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von TheLaughingMan »

Tja, es ist GSD kein Gothic 3 Level Desaster geworden, aber man merkt das sich CDP hier ziemlich überhoben hat.

Ich mache jetzt noch meinen Run and Gun Durchlauf fertig, und irgendwann wenn das Spiel funktioniert wie es soll auch mal einen mehr Skill basierten. Im Moment passiert in der Spielwelt einfach zu viel Mist von dem ich nicht weiß ob es ein Bug oder ein Feature ist.

Beispiel:
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Am Ende der Questline in der man Delamains KI Kern zurücksetzen muss wird einem ja zur Belohnung ein Auto geschenkt. Ich gehe in die Garage, und in dem Moment wo ich Treppe runter gehe explodiert das Auto das mir gehören sollte. Ich wusste ernsthaft nicht: Ist das jetzt ein Bug? Soll das ein Scherz am Ende der Quest sein? Ich stand eine Weile vor dem brennenden Wrack und dachte das irgendwo eine Gesprächs Option müsste.
Und so was ist halt ziemlich oft zu sehen.
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Danilot
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Danilot »

Ich quäle mich weiterhin auf meiner PS4 rum. Abstürzte sind nach dem letzten Patch seltener, aber noch vorhanden. Einen gravierenden Questbug hatte ich bisher in einer Hauptmission und konnte die Mission mit viel Mühe und Speicherstände neue laden abschließen.

Story und Charaktere gefallen mir gut. Die Stadt sieht sicherlich großartig aus, zumindest am PC, wenn ich mir YouTube-Videos ansehe.

Rein vom Gameplay, der Story und der OW her würde ich dem Game 8/10 Punkten geben. Die OW ist halt leider zu tot. Man muss schon eine Mission spielen oder eine gute Nebenmission triggern, damit sich die Welt lebendig anfühlt. Ansonsten ist die Welt eine schöne Tapete (PC/Next Gen Konsole).

Aber hier noch ein witziges Detail, holt euch die Waffe wie sie am Ende des Videos gezeigt wird. Das ist einfach nur lustig und die Waffe ist auch ziemlich stark - Skippy die sprechende Pistole mit Gesichtsanimation und einstellbaren Feuermodus für Killer oder Pazifisten: https://youtu.be/bL5judKnurg
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Zuletzt geändert von Danilot am 17.12.2020 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
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VaniKa
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von VaniKa »

Hab mal eine Frage an diejenigen, die das Spiel schon durch haben:
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Nach dem Prolog wird ja deutlich, dass Vs Identität durch den Biochip überschrieben zu werden droht. Das Ganze wird als unausweichlich beschrieben und die Motivation besteht in dem Moment darin, diesen Prozess doch irgendwie zu stoppen. Kann das gelingen bei einem der möglichen Enden? Ich frage, weil es vielerorts hieß, dass es keine wirklich guten Enden im Spiel gäbe und ich daher befürchte, dass dieses Ziel am Ende so oder so zum Scheitern verurteilt sein könnte. Da mir das aber persönlich sehr wichtig ist und ich nicht etliche Stunden Blut und Wasser schwitzen möchte, um dann am Ende einen Arschtritt vom Spiel zu bekommen, möchte ich das gerne vorher wissen, ob es grundsätzllich geht, V zu retten, oder ob der cake a lie ist.

Meine Mindestanforderungen für ein akzeptables Ende sind folgendermaßen: Wichtig ist für mich, dass Vs Körper und Identität intakt und zusammen in selbigem Körper bleiben, und natürlich, dass V überlebt. Weniger wichtig ist für mich, ob Johnny Silverhand aus Vs Kopf verschwindet. Er kann gern als eine Art imaginärer Freund weiterhin in Vs Kopf bleiben, sofern er keinen Schaden mehr anrichtet. Auch ob weitere Leute nach Jackie sterben und V evtl. am Ende allein übrig bleibt, ist für mich jetzt nicht entscheidend. Mir geht es vor allem um V selbst.

Können meine Kriterien vom Spiel erfüllt werden oder nicht?
Ich bitte um eine kurze und präzise Antwort ohne unnötige Spoiler über das Gefragte hinaus.
Some Guy
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Some Guy »

VaniKa hat geschrieben: 17.12.2020 10:10 Hab mal eine Frage an diejenigen, die das Spiel schon durch haben:
Ich hab 3 verschiedene Enden bisher gesehen, 4. noch in progress:
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Es wird bei einigen Enden mehr oder weniger offen gelassen bzgl. langfristiger Folgen. Dein Ziel kann grundlegend erreicht werden, aber die Lebenszeit ist immer noch so eine Sache weil neuronal schon viel passiert ist in der Zeit. V kann aber wieder V sein für eine längere Zeit als in der ursprünglichen Prämisse. Ich weiß nicht wie man das präziser beantworten soll ohne zu spoilern. Ich hatte bei einem Ende aber schon das Gefühl dass es ein ziemliches happy end war. 100% "alles rückgängig gemacht und du lebst jetzt glücklich bis du 160 bist" aber noch nicht erlebt.
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NoCrySoN
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von NoCrySoN »

c452h hat geschrieben: 17.12.2020 02:38
NoCrySoN hat geschrieben: 17.12.2020 00:23 Ja allein die Welt erzählt schon eine Story, nämlich die von Night City, wie sie tickt, wie sie entstand, was sie mit den Bürgern macht und wie diese darin zurechtkommen. Sei es über die verschachtelte Architektur, den unterschiedlichen Gebieten, der Werbung, den Nachrichten im TV und dem Autoradio, den Gangs, den Passanten, den beiläufigen Gesprächen, der Musik und all den Schriftstücken. Night City hat Charakter und wirkt dabei so lebendig wie keine andere OpenWorld.
Wird alles wieder eingerissen von diversen inkonsequenten Entscheidungen:

- Despawn von Passanten usw. bei Kameraschwenk
- Diebstahl bleibt ohne Reaktion
- Klonfiguren
- KI von 1998
- Stealthsystem schlecht
- Hackingsystem trivial
- Loot-, Skillsystem unausgereift

Es hätte gereicht, wenn man aus dem Spiel einen Walkingsimulator gemacht hätte. Abseits der Story ist das Spiel nur Mitelmaß und durch die ganzen Bugs leider nur mangelhaft.


NoCrySoN hat geschrieben: 17.12.2020 00:23 PS. Ich bin bisher von größeren Bugs verschont geblieben.
Dann hast du Glück gehabt. Das Spiel ist aber faktisch ziemlich buggy. Man muss es sogar als DAS Bugfest 2020 bezeichnen.
Alles ne Sache der Gewichtung:

Respawn ist mir bisher nicht so stark ins Auge gefallen. Diebstahl ohne Reaktion hätte man besser lösen können, aber nichts was mich extrem stört. Klonfiguren gibt's in jedem Titel, da muss man hier aber schon ordentlich suchen, bei all den bunten Klamotten etc. KI ist ok, springt in Deckung, schießt aus der Deckung, verteilt ordentlich. Stealth macht hier genauso viel Laune wie bei einem DeusEx. Hacking ist nur teils trivial, je nach Spielstil. Loot und Skillsystem könnte wirklich besser ausbalanciert sein.

Und wie gesagt, habe nicht soviele Bugs bisher, aber vllt auch weil ich nicht ständig danach suche.
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TheLaughingMan
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von TheLaughingMan »

Rooster hat geschrieben: 17.12.2020 00:28 Bin ich der einzige dem eine gewisse "Klarheit" in den Gefechten fehlt? Vor allem in dunklen Räumen schieße ich einfach nur auf rote Umrisse mit erstaunlich wenig Gefühl für meine Umgebung.
Ja, es ist schon interessant das es in der Hochtechnisierten Zukunft offenbar keine Nachtsicht Augen Mods oder auch nur Taschenlampen gibt. :roll:
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Das Miez
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Das Miez »

Patch 1.04 hat das Spiel auf meiner X1X zumindest etwas stabilisiert und ich habe mich verstärkt auf kleinere Häppchen (Stadterkundung, Aufträge, wenige Nebenquests) beschränkt, aber dann auch mal zwei Hauptquests gemacht, die glücklicherweise ohne ZU große Bugs über die Bühne gingen.

Gestern ist das Spiel zum wiederholten Mal bei den questinternen Fahrsequenzen (also als Beifahrer, während man sich unterhält) abgestürzt. Am Zielort angekommen - und Crash. Mal versuche ich es dann nochmal, mal lasse ich es auch einfach sein, ist grad so 50/50.

Zum Glück sind die Ladezeiten (Last Gen, keine SSD) meiner Ansicht nach ganz ok, sodass man auch bei einem Tod oder wenn man entdeckt wurde, aber sneaken will, recht schnell wieder ins Geschehen kommt.

Der Look der Stadt, der coole Soundtrack, die professionelle deutsche Sprachausgabe und einige überraschende und schön inszenierte Momente in den Haupt- und Nebenquests können zum Glück schon einiges von den oben genannten Problemen ausgleichen - wozu auch die eher schwache KI, die Passanten und Fahrzeuge als billige Attrappen, die Levelgestaltung ohne bedeutende Hindernisse (man kommt i.d.R. eh irgendwie durch) und die regelmäßigen fragwürdigen Kollisionsabfragen und andere Glitches gehören.

Ich (Level 20, Street Cred 26, Mitte des 2. Aktes) vergebe aktuell eine 7.5 / 10.

Sollte das Spiel zum einen ab jetzt storymäßig weiterhin stark anziehen (und vor allem: überraschen können - ob nun seitens der Geschichte oder auch der Spielelemente und des Gameplays) und zum anderen im Februar den von CDPR verlautbarten Zustand erreichen (für meine Konsole würde ich Full HD bei 25-30 fps erwarten), könnte ich mich im idealsten Fall auch mit einer 9.0 / 10 arrangieren.
Some Guy
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von Some Guy »

So, nach ungefähr 55-60 Stunden Spielzeit habe ich nun 4 Enden gesehen und versuche mich auch mal an einem Fazit, das nicht noch länger als der Test ist.

Insgesamt ist das Spiel für mich eine 8/10, wobei ich aufgrund der ungeheuren Menge an Bugs aktuell nur eine 7/10 geben würde. Teilweise war es atemberaubend toll, teilweise atemberaubend schrecklich. Auch fühlte sich alles sehr inkonsistent an: In einigen Abschnitten fühlte es sich wie ein neues Vampire Bloodlines an, in anderen wie ein neuer Call of Duty Teil. Irgendwie war da keine durchgehende Vision spürbar.

Ich fange mal mit dem positivsten an weil das Gemecker ausführlich wird: Die großen Nebenquests und einige goldene Momente in der Hauptstory. Nach dem GTA/Call of Duty Verschnitt im 1. Akt hatte ich keine großen Hoffnungen, aber das Spiel hat ein paar goldene Momente, in denen für mich einfach alles passte. Herausragend waren hier vor allem Nebenmissionen in denen man mit Hilfe des Braindance ein wenig Detektivarbeit geleistet hat. Das wäre auf jeden Fall etwas DLC-würdiges, einen Detektiv zu unterstützen und einfach eine Serie von Kriminalfällen durchzugehen. Sehr abwechslungsreich, ungeheuer spannend und auch mit emotionalen Highlights - hat mir sehr gefallen.
Zweites Highlight sind für mich die Enden. Zugegeben, es ist im Grunde auch nur ein "Wähle A, B oder C" zwei Stunden vor den Credits statt 5 Minuten davor, anstatt auf den vorherigen Entscheidungen aufzubauen. Aber jedes Ende (abseits von einem ganz kurzen) spielt sich wirklich komplett anders abseits vom finalen Boss, hat seine eigenen emotionalen und spannenden Highlights und wird sehr rund abgeschlossen. Lohnt sich auf jeden Fall, die anderen Optionen hier auch nochmal durchzugehen. Im Detail kann sich dann vermutlich auch noch einiges ändern, aber alle Hauptstränge einmal reicht mir jetzt erstmal.
Spoiler
Show
Bei den Nebenquests fand ich vor allem die Story rund um Anthony Harris extrem stark. Obwohl der Typ schon gefasst wurde hatte ich am Tatort immer noch Schiss, dass irgendwas passiert weil das alles so gruselig inszeniert wurde. Herauszufinden, wie der Neffe mit seiner Situation nicht richtig zurecht kam und sich dann von dem Typen überreden lassen hat war auch sehr stark.

Das größte Highlight war für mich der Weg zum Ende von Rogue+Johnny: Die Samurai-Wiedervereinigung. Das war das einzige Mal, das mir in diesem Spiel die Tränen gekommen sind. Einfach nur unglaublich gut gemacht wie alle ihr Leben irgendwie "leer" weiter gelebt haben aber dann diesen einen Moment hatten, in dem sie wieder ihre jungen Jahre aufleben lassen und sich lebendig gefühlt haben. Dadurch dass man auch selbst bei dem Auftritt mitspielt wird man da großartig eingebunden und Kerry wurde hervorragend gesprochen und animiert, so dass man die Besonderheit dieses Moments richtig spüren konnte. Wow.
Etwas kritischer dann mal etwas kategorischer:

Story:
Ein absoluter Witz, was einem da als Hauptgeschichte präsentiert wird. Ich glaube echt, die Montage am Anfang sollte ursprünglich der Großteil des Spiels sein und wegen Keanu wurde dann doch alles anders, anders kann ich mir das nicht erklären. Akt 1 ist nichts als ein langer Prolog, danach verfolgt man im Grunde drei nahezu voneinander losgelöste Handlungsstränge, die auch nie richtig zusammengeführt werden, sondern dann in Form einer Entscheidung jeweils ihr eigenes Ende haben. Das ist lächerlich wenig und nichts hat irgendwie Substanz. So geil ich die Enden fand, sie schließen etwas ab, das mich emotional überhaupt nicht mitgenommen hat. Nach Akt 1 werden so tolle Fragen aufgeworfen, aber das Potenzial wird einfach nicht genutzt. Das wird noch etwas durch einige Nebengeschichten rausgeholt, aber nach all den Versprechungen ist der Inhalt als ganzes wirklich erbärmlich und kein Vergleich zum Witcher.

Charaktere:
Insgesamt durchaus eine der Stärken, wobei es für meinen Geschmack ein wenig zu oft in die "cool und stark" Richtung ging und manchmal etwas Abwechslung fehlte, gerade bei der Hauptquests. In Nebenquests war das schon angenehmer und man lernt so einige interessante Gestalten mit spannenden Geschichten kennen.
Die schlimmsten Charaktere waren für mich (leider) V und Johnny. V ist für mich als würde man den Postal Dude in ein Final Fantasy reinsetzen. Es gibt ständig irgendwelche emotionalen Situationen und alles was man machen kann sind dann irgendwelche Pseudo-coolen One-Liner die auch entsprechend gesprochen werden. Die Persönlichkeit lässt sich so gut wie gar nicht vom Spieler beeinflussen, gleichzeitig hat der Charakter aber auch null Tiefgang und geht nicht über "I wanna make it big" und "I don't wanna die" hinaus. Ich habe mich null mit diesem Charakter identifizieren können und er war auch nicht spannend genug, um ihn als vom Spieler losgelösten Charakter zu schätzen wie etwa Geralt. Das hat für mich ständig alles an Atmosphäre zerstört. Johnny scheint erstmal ein spannendes Element in die Geschichte zu bringen, aber der Charakter ist schrecklich eindimensional und kurzsichtig. Dadurch gab es in der Geschichte für mich auch keine wirklich schwierigen Entscheidungen, die ich bei der Prämisse erwartet hätte.
Spoiler
Show
Konkret: Seine Persönlichkeit lässt sich über 90% des Spieles auf ein "Scheiß Corpos!" reduzieren. Er streut keine interessante andere Sichtweise auf die Quests, man weiß seine Meinung im Grunde schon im voraus. Es steckt auch keinerlei Tiefe hinter dieser Punk-Anarchie-Attitüde, das ist immer noch auf Teenager-Niveau. Das wandelt sich erst so langsam als es schon viel zu spät ist, nämlich wenn man ihn trotzdem alles machen lässt. Dann wird er auf einmal Sentimental, sieht Fehler ein und und. Aber ich hatte niemals einen Anlass dazu gesehen, es überhaupt so weit kommen zu lassen. Entsprechend fand ich die Entscheidungen auch nie schwierig inwieweit ich ihm nun Kontrolle gebe etc., obwohl das gerade so ein Anker von schweren Entscheidungen hätte sein müssen.
Rollenspiel:
Mäßig bis schlecht. Auf Dialog-Ebene hat man gefühlt immer drei Optionen:
1. Ja
2. Nein, aber ja
3. [Lifepath] Kenne sowas, ja

Wirkliche Entscheidungen gibt es selten, die Persönlichkeit von V ist nicht beeinflussbar. Von Rollenspiel ist in Dialogen keine Spur.
Gameplay-mäßig geht es zwar grundlegend, aber es fühlt sich alles zu unbedeutend an. Am Ende des Tages habe ich mich durch alles duchgeballert, obwohl ich Techie spielen wollte. Ob ich nun eine Tür mit einem Skill sofort aufbekomme oder dann eben 10m entfernt durch den Schacht krieche ist dann auch egal. An sich zwar klar dass man auch mit anderen Wegen andere Skillungen bedienen muss, aber es fühlte sich hier falsch an.
Skills unnötig bis nutzlos. Ab Level 20 hab ich meine Punkte nicht mehr verteilt und das Spiel mit jeweils 10 offenen Punkten abgeschlossen. Den größten Boost habe ich durch eine Pistole bekommen, die mir bei einer Nebenquest-Reihe in die Hand gedrückt wurde. Wollte eigentlich mit Tech-Waffen spielen, aber das Biest hat 5x soviel Schaden gemacht wie meine alte. Ab da war eigentlich alles egal, weil ich alles mit einem einzigen Headshot töten konnte. Egal was ich geskillt habe, egal wie ich meinen Charakter gestalten wollte - wenn ich einmal auf den Kopf eines Gegners klicken muss um weiterzukommen obwohl Pistolen nur mein Sekundärskill sind, ist klar, welche Option ich wähle. Auch wenn ich beim Schwierigkeitsgrad 3/4 oft ins Gras gebissen habe, war das immer ein spielerischer Fehler meinerseits und nicht etwas, was sich durch Ausrüstung und Skillung lösen lässt. Hacking würde ich gar nicht erst anfangen weil das am langweiligsten und unnötigsten von allen Skills wirkt.
Fortschritt kaum spürbar, weil gefühlt 80% der Spielzeit Nebenquests sind die etwa auf gleichem Level sind. Dialoge lassen sich alle mit höchstens 10/20 in einem Skillbaum bewältigen, mehr braucht man nirgends (evtl. iiirgendwo mal 12 und ich hab es vergessen, aber mehr nicht).

Gameplay:
Das Gunplay macht prinzipiell Bock mit gutem Waffenfeedback, insgesamt aber ein Deus Ex HR in schlechter. Schleichen hab ich direkt bleiben lassen weil das Leveldesign und das Gegnerverhalten mir dafür zu doof war. Bosse bestehen allesamt daraus wild im Kreis zu rennen und alle 10m 2 Schüsse auf den Boss zu feuern. Man kann sich so mit Granaten eindecken, dass man zu schwere Gegner auch dadurch besiegen kann, einfach 20 Granaten da hin zu schmeißen und sie dann ohne Gegenwehr besiegt zu haben oder mit Tech-waffen die hinter Deckungen wegballern, ohne dass sie einen dran hindern. Insgesamt ist die KI einfach zu dumm um andere Spielstile außer direkt draufballern zu belohnen.
Braindance ist ein geiles Konzept, wird aber viel zu selten genutzt. Definitiv Potenzial für DLC.
Über die Stadt ist ja schon genug abgehated worden, es ist nur eine sehr hübsche, aber unglaubwürdige Kulisse. Je weniger Zeit man drin verbringt, desto besser die Immersion. Was schade ist, weil sie gerade bei Nacht einfach nur bombastisch aussieht und ich ein absoluter Fan von diesem Bladerunner-Stil bin. Fast schon schade dass es da auch Tageslicht gibt, da wirkt alles nicht so gut. Wenn man sich da mal die alten Versprechungen anschaut kann man sich da nur an den Kopf fassen, was man da geboten bekommt. Ein paar gute Nebenquests habe ich vermutlich auch verpasst, weil die in 100 generischen "knall die ab" oder "klau das" oder "rette den"-Missionen vergraben sind und ich irgendwann die Lust verloren habe, die abzuklappern (kenne Skippy z.B. leider nicht).
Cops dumm wie Brot und spawnen einfach hinter einem und geben nach 20m Verfolgung komplett auf, Gangs kann ich immer noch nicht voneinander unterscheiden, Verkehrsteilnehmer reagieren extrem rudimentär auf die Umgebung.

Bugs:
Geht auf aktuellem Stand meiner Meinung nach einfach gar nicht klar, da hatte ich ja schon zahlreiches aufgelistet. Grobe Kategorien:
Unschön: Autos explodieren willkürlich auf der Straße, NPCs halten manchmal Gegenstände nicht richtig, Kleidung clippt durch Körper, fliegende Gegenstände wo sie nicht sein sollten
Nervig: Auto das man herbeiruft spawnt in anderem Auto und explodiert, die eigenen Leute überfahren einen, Helfender Charakter im Bosskampf bleibt einfach stehen und macht pausenlos eine Animation, eine Waffe in die Hand zu nehmen ohne eine Waffe zu haben
Geht gar nicht: Überlappende Dialoge falls mal ein Anruf zu ungünstigen Zeitpunkten kommt oder man sich nicht so wie die Entwickler es erwarten bewegt; Dialogzeilen, die nie verschwinden bis man einen Spielstand bevor dieser Dialog gesprochen wurde lädt; Charakter fällt durch ein Geländer und ist plötzlich tot; festhängende Quests so dass man neu laden muss; Faustkampf-Gegner in einer spezifischen Questreihe dafür bleiben plötzlich stecken und machen nichts mehr, so das man sie ohne Gegenwehr kaputtboxen kann (zwei mal gehabt)
-> Passiert alles natürlich nicht immer, aber die Masse an Dingen, die mir da so passiert ist, hat definitiv am Spielspaß genagt.


Nun isses doch ein Roman geworden...das Spiel hat auf jeden Fall Potenzial zu einem Meilenstein, aber es fehlt an allen Ecken und Kanten etwas. Wäre schön, wenn mindestens ein DLC die Geschichte nochmal merklich erweitert und im gleichen Atemzug dann auch die Stadt etwas glaubhafter gemacht wird. Bugfixing ist ja selbstredend. Kann mir vorstellen, dass das für mich noch ein 9/10 Titel werden könne innerhalb der nächstens zwei Jahre. Aber der Zustand jetzt wird dem Hype nicht im geringsten gerecht.
Zuletzt geändert von Some Guy am 17.12.2020 14:30, insgesamt 3-mal geändert.
johndoe1197293
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von johndoe1197293 »

NoCrySoN hat geschrieben: 17.12.2020 00:23Ich glaube viele erwarten hier einfach ein völlig falsches Spiel. Die Welt ist nicht zum austoben da, sondern dient als Bühne für all die bisher großartig geschriebenen Charaktere und den großen und kleinen Geschichten. (ähnlich wie Mafia1 damals)

Ja allein die Welt erzählt schon eine Story, nämlich die von Night City, wie sie tickt, wie sie entstand, was sie mit den Bürgern macht und wie diese darin zurechtkommen. Sei es über die verschachtelte Architektur, den unterschiedlichen Gebieten, der Werbung, den Nachrichten im TV und dem Autoradio, den Gangs, den Passanten, den beiläufigen Gesprächen, der Musik und all den Schriftstücken. Night City hat Charakter und wirkt dabei so lebendig wie keine andere OpenWorld.
Spoiler
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JObendrauf kommen dann halt noch etliche große und vor allem kleine Missionen, welche teils mit der Zeit wachsen und ihre Geschichte ganz beiläufig weitererzählen, einfach nebenher, während man unterwegs ist oder andere Dinge erledigt.

Wer sich für die Welt nicht interessiert und seinen schnellen Spaß sucht verpasst vieles, viele kleine Details.


PS. Ich bin bisher von größeren Bugs verschont geblieben.


Anzutreffender Charakter in der Spielwelt :Blauesauge:
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Es geht nicht darum sich in der Open World auszutoben, sondern um die basics im gameplay und in der Inszenierung, die hier fehlen bzw. arg fehlerbehaftet sind. Für environmental storytelling wäre so eine gigantische Spielwelt gar nicht nötig gewesen, hubs wie in Deus Ex hätten völlig ausgereicht. Aber wenn sich Entwickler schon für eine Open World in ihrem Triple A-Spiel entscheiden, dann sollten sie diese auch halbwegs zeitgemäß umsetzen, imo.

GTA 4 hat schon vor über zehn Jahren nachvollziehbares NPC-Verhalten dargestellt und bei eigenem Fehlverhalten in der virtuellen Großstadt musste der Spieler mit Konsequenzen rechnen. In den Metropolen der Watch Dogs-Spiele kann man die Smartphones von Passanten hacken, Autos und den Verkehr manipulieren, im zweiten Teil wird man immer wieder Zeuge von Alltagssituationen, deren Verlauf unvorhersehbare Wendungen nehmen kann, und kleinen Auseinandersetzungen, die eskalieren können, was Einfluss auf die NPCs in der Umgebung hat.
Meanwhile in Night City: NPCs werden von allen Seiten ins Bild gespawnt, latschen aber geistlos durch die Gegend und ineinander rein, dynamische Situationen gibt es nicht. Individuelle Unterhaltungen finden an fest vorgegebenen Stellen statt und werden an genau diesen Stellen Tag und Nacht immer wieder abgespult. Die Polizei hat das Kurzzeitgedächtnis einer Eintagsfliege; einmal um die Ecke laufen und die Verfolger lösen sich in Luft auf, etc.
So umwerfend diese Großstadt auch aussehen mag, so unflexibel und statisch ist das, was in ihren Straßen passiert.
Zuletzt geändert von johndoe1197293 am 17.12.2020 14:15, insgesamt 8-mal geändert.
johndoe711686
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Re: Cyberpunk 2077 - Test

Beitrag von johndoe711686 »

Ob Jörg nach seinem Urlaub die dann 120 Seiten hier wohl liest?
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