Danilot hat geschrieben: ↑08.01.2021 12:13
Arco hat geschrieben: ↑08.01.2021 11:08
(...) Dass ansonsten selbst in Nebenquest Themen, die man für Cyberpunk vermehrt erwarten könnte, wenn angesprochen, am Ende immer auf schwarz und weiß reduziert werden find ich noch vertretbar, aber dass auch hier die Questreihe für Beziehung mit Sex endet und dann nix weiter bringen, finde ich armselig. Das Endziel einer Beziehung ist nicht Sex und diese Darstellungen in Spielen nervt mich seit Jahren, weil es auch nicht zeitgemäß ist und ein negatives Beziehungsbild vermittelt.
(...)
Für manche Leute ist Sex das finale Ziel einer Beziehung und als Erregungs-/Fantasietrigger funktioniert es auch in Games großartig.
Es ist ja ok, dass du ein anderes Beziehungsbild vermittelt haben möchtest, aber dann solltest du dir ein Spiel suchen, welches ein für dich akzeptables Bild zeigt.
In dem Game wird Gewalt ohne Ende als Problemlöser vermittelt, da würde ich keine humanere Präsentation des Themas Sex und Beziehung erwarten...einerseits, andererseits kommt nach dem Sex auch in Cyberpunk 2077 noch was: Du bekommst Nachrichten, kannst deinen Schwarm besuchen oder nach wichtigen Storymissionen auch mal selbst anrufen, um das Neueste kurz zu besprechen.
Also mit Durchbügeln ist da noch nicht Schluss.
Wenn dass das finale Ziel ist, wird man sich irgendwann aber schon fragen müssen, wie gesund das ist, wie glücklich man damit ist, denn die Beziehung hat dann ja immer ein Ablaufdatum.
Mir ist schon klar, wieso das gemacht wird, ich finde es dennoch eher kurz gedacht könnte man vielleicht sagen.
Ich muss mir gar nix suchen was nur meinem Geschmack entspricht, die Dinge können mir auch gefallen, wenn sie dem entgegen stehen, aber dann soll es doch bitte gut gemacht sein. Außerdem: es ist ein Kritikpunkt den man anfügen kann und vielleicht auch sollte. Nicht, um etwas zu erzwingen oder zu verbieten, aber um darauf aufmerksam zu machen, da viele (junge) Spieler*innen das sicherlich überhaupt nicht reflektieren. Ich fühle mich ja nicht angegriffen, aber es ist nun mal Fakt, dass der Bereich Gaming ein großes Problem mit Sexismus etc hat, seien es eben die Spieler*innen selbst in Kommentaren usw., die Entwicklerstudios oder aber die Games mit ihrer Darstellungsweise.
Das Spiel ist in der Hinsicht auch längst nicht so progressiv, wie CDPR es im Vorfeld verkaufen wollte, aber das ist geschenkt und eben albernes Marketing.
Ich muss dazu sagen, das von der beschriebene fiel mir tatsächlich nicht auf, da ich nach der letzten Mission mit Penam, dann auch die finale Mainstorymission gespielt habe, die seit 20 Spielstunden brach lag. Würde ich nun mal der Struktur des Spiels anlasten, die einem erlaubt in 10-15 Std. durch zu sein und nichts von der Welt mitzubekommen, statt einen Teil der Charakterentwicklung, zwischenmenschlichen Beziehungen auch in die Mainstory zu verpacken, statt dort immer nur kurze Begegnungen zu erlauben, die mir z.B. Penam eher unsympathisch gemacht hat. Dass man das machen kann finde ich positiv. Denke aber gleichzeitig, wieso dann nicht mehr Missionen danach, lass von denen nochmal was kommen, ihr habt doch ganz offensichtlich mehr im Kopf gehabt dazu. Es passt halt so in dieses Spiel, dass faul und immer wieder unfertig wirkt.
Der Vergleich zur Gewalt ist whataboutism, wir müssen nicht ein Problem mit einem anderen entschuldigen bzw begründen oder Erwartungen daraus entwickeln. Ganz abgesehen davon, gehe ich diesen Deal beim Kauf eines First Person Shooters aber auch bewusster ein.