Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

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KleinerMrDerb
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von KleinerMrDerb »

DJ_Leska hat geschrieben: 17.01.2021 04:19
WTF! :cry:
Ist die PC-Version wirklich so schlecht?!
Habe wirklich gedacht, dass Cyberpunk jetzt nur auf Konsole (vorerst bis zum Patch) gescheitert ist aber dies liest sich nach einer Vollkatastrophe!
Die PC Version ist bei weitem nicht so verbuged wie die Konsolen Version aber das allgemein schlechte Gamedesign ist natürlich dort auch vertreten.

Es gibt im Spiel drölfzighundert verschiedene Skills aber 90% davon sind nutzloser "3% mehr Schaden mit Pistole" kram und das in einem Spiel in dem man alle 5 Minuten eine Waffe findet die 10-20% besser ist als die welche man gerade hat.
Das ist übrigens auch so ein Punkt... das Spiel rotzt einen mit Items zu als wolle es ein Diablo sein aber eigentlich ist es völlig egal ob man jetzt die eine Knarre mit etwas mehr Schaden nimmt oder die etwas schlechtere.... der Schaden spielt in dem Spiel nicht sooo einer entscheidene Rolle wie in einem Loot-Spiel

Das selbe gilt dann natürlich fürs Craften... wenn die Relevanz der genutzten Items so gering ist, dann bedarf es natürlich auch kein aufwendiges Crafting system, denn bis man dann endlich mal die lang ersehnte Legendäre Warrff craften kann hat man schon zichmal mehr "Schrott" gefunden der Besser ist.

Zudem noch die nutzlosen Skills die ich eben angedeutet habe "menschlicher Schutzschild" und "unsichtbar unter Wasser"
Menschlicher Schutzschild lässt die Gegner die man packt mehr Schaden schlucken bevor man selbst schaden nimmt... jetzt kommt aber der Krux...
Man kann Gegner im Kampf gar keine Gegner packen... diese Funktion existiert im Spiel nicht.
Man kann Gegner nur packen solange man noch NICHT im Kampf ist aber wenn man nicht im Kampf ist, dann bedarf es auch keinen Schutzschild der mehr Schaden schluckt... schießt ja in dem Moment keiner auf dich... logisch oder?

Tja und die Unsichtbarkeit unter Wasser.... es gibt zwar Wasser im Spiel aber es gibt keine Missionen unter Wasser... und wenn man nicht unter Wasser sein muss brauch man auch keine Unsichtbarkeit unter Wasser.

Dass NPCs und Autos verschwinden wenn man sie nicht anguckt ist übrigen kein Bug sondern so arbeitet die Engine... sobald man nicht hin sieht werden die NPCs und Autos "gelöscht" (wahrscheinlich um Reseourcen zu sparen)
Allerdings passiert das oft unmittelbar nachdem man weg guckt... dreht man sich also aus welchen Gründen auch immer schnell um und läuft zurück, dann passiert es oft, dass die ganze Menschenmasse von eben nicht mehr da ist und die Straße wie leer erscheint.
Provozieren kann man das indem man einem NPC ins Gesicht schlägt... denn dann laufen alle anderen NPCs entweder weg oder hocken sich hin und schlagen die Arme über den Kopf zusammen (übrigen die einzigen beiden Reaktionen von NPCs im ganzen Spiel)
Und wenn man jetzt schnell in den Himmel guckt und wieder runter... es reicht für einen Bruchteil einer Sekunde, dann sind alle NPCs vor einem verschwunden...

Die Polizei ist auch noch so ein Thema... sobald man eine Straftat verübt werden die Cops einfach in deine nähe Teleportiert.... nicht selten sieht man das auch... Plopp und ein Cop steht neben Dir wo eben noch keiner war.

Das ist Cyperpunk für den PC.... Platinwürdig wie kein anderes Spiel
" Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher " Albert Einstein

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Nerix
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von Nerix »

Ich habe gestern den Refund für meine P4 Version beantragt (spiele auf der PS5).

Ich hatte erst zwei Stunden gespielt, wollte dem Spiel nach einigen Patches noch eine Chance geben und mehr oder weniger das erste, was passierte war, dass ich aus dem Optionsmenü nicht mehr herauskam (anscheinend ein neuer Bug, wie sich nach kurzer Suche herausstellte).

Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Außerdem war ich sehr enttäuscht von der leblosen Welt, in der es deutlich weniger NPCs als in der PC-Version gibt. Dass das Nextgen-Update verschoben wurde, tat sein Übriges.

Alles in allem sehr enttäuschend, ich hatte mich echt auf dieses Spiel gefreut.
Zuletzt geändert von Nerix am 17.01.2021 10:47, insgesamt 1-mal geändert.
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SethSteiner
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von SethSteiner »

KleinerMrDerb hat geschrieben: 17.01.2021 10:13Die PC Version ist bei weitem nicht so verbuged wie die Konsolen Version aber das allgemein schlechte Gamedesign ist natürlich dort auch vertreten.
Das ist falsch. Die Bugs sind genau dieselben wie auf Konsolen. Da gibt es eine Unterschiede. Der einzige Unterschied war wohl bei den Speicherständen, die kaputt gingen. Das war wohl ein PC exklusiver Bug.
aber es gibt keine Missionen unter Wasser... und wenn man nicht unter Wasser sein muss brauch man auch keine Unsichtbarkeit unter Wasser
Doch es gibt eine Mission Unterwasser. Normal geht man nie ins Wasser, keine Frage aber ein einziges Mal spielt es tatsächlich eine Rolle, doch.
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Hamurator
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von Hamurator »

War das Gameplay-Video von 2018 nicht sogar als Visionen-Trailer angepriesen? Und ursprünglich auch gar nicht für die Öffentlichkeit gedacht und man hat sich letztendlich von den Fans dann breitschlagen lassen (verständlicherweise, ich war auch neugierig zu sehen, wie das Spiel nun aussehen soll). Im Laufe der weiteren Entwicklung wurde dann auch erwähnt, dass das Festhalten an den Wänden gestrichen wurde, weil es zu stark sei (ob das jetzt stimmt sei mal dahin gestellt, ist auch eher nebensächlich). Ansonsten ist vieles des Trailers auch im Spiel, daher finde ich die Aussage "komplett gefälscht" für arg hochgegriffen. Gut möglich, dass manche Systeme noch nicht vollständig implementiert waren, sehe ich jetzt aber auch nicht drastisch.

Dass 2016 die Entwicklung neu gestartet wurde, muss nicht sein. Die Entwicklung ging los als TW3 abgeschlossen war. Der Teaser-Trailer 2012 diente dazu Leute zu begeistern und Entwickler für das Projekt zu rekrutieren. Bis 2016 kann auch einfach die Pre-Production angedauert haben (nur so zum Vergleich The Elder Scrolls VI ist nach Aussagen von Bethesda auch schon seit 2-3 Jahren in der Pre-Production, obwohl das Spiel erst nach Starfield erscheinen wird von dem wir noch überhaupt gar nichts wissen).

Ich will CDPR nicht groß in den Schutz nehmen, vieles an Kritik ist berechtigt und mir fehlt nach wie vor die Aussage, welcher Dinge sie sich noch annehmen wollen. Dass jeder Einwohner einem Tagesablauf folgt, dürfte zu viel verlangt sein, aber eine Überarbeitung des Polizeisystems wäre schon eine tolle Sache. Oder das die Engine NPCs erst dann entfernt, wenn man etwas weiter weg ist und nicht nur kurz wegschaut. Aber manche Kritik finde ich dann einfach auch überzogen.
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NoCrySoN
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von NoCrySoN »

Aber aber die Autos fahren doch im Kreis rum.
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Danilot
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von Danilot »

DJ_Leska hat geschrieben: 16.01.2021 19:27 Also ich bin ein wenig verwirrt! Hier in den Kommentaren wird so getan, als hätte CDP mit Cyberpunkt den totalen Schrott abgeliefert. Trotzdem prangert hier auf 4Players (und vielen anderen namenhaften Seiten auch) die 90% Platin Wertung - für die PC Version. (...)
Das kommt ganz darauf an was man aus diesen 90'er-Wertungen herausliest: Ein sehr gutes Storygame, mit beeindruckender Grafik (High-End-PC), großartigem Weltdesign, tollen Charaktere und sehr guten Dialoge? Ja absolut.

Ein Game mit überzeugender KI, realistischer Physik, toller Fahrphysik, vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten in der Open World, motivierenden Minispielen, mit einer lebendigen Open-World-Simulation, einem ausgereiften Inventarmanagement und gelungenem Lootsystem.

Eher nein.

Zudem gibt es kaum Pugs, Glitches, Abstürze und fehlerhafte Quests?

Doch die gibt es reichlich.

Man kann sagen, dass einem die Mängel wenig stören, aber dann gelten die guten Wertungen eigentlich nur für bestimmte Spielervorlieben. Wer mehr Interesse an Simulation, KI und Interaktivität hat, der bekommt kein 90%-Spiel.

Und wer es auf Konsole spielt bekommt noch mehr technische Mängel serviert.

Der Spielejournalismus hat sich hier nicht mit Rum bekleckert:
- Konsolentests haben vorläufig die PC-Wertung bekommen (Gamepro),
- dass ein Gesamtüberblick auf den Release des Spiels nicht möglich war, weil die Konsolentestversionen fehlten, hat die internationale Spielepresse nicht davor abgehalten das Game frühzeitig in den Himmel zu loben und
- der Hype des Games wurde fröhlich mitgetragen, um mehr Klicks zu generieren. Die Gamestar hat diverse Cyberpunk-Specials gemacht und damit ihr Plus-Abo beworben. Dabei basierten diese Specials teils auf Versionen des Spiels (z.B. die 2018'er Demo), die mit dem Endprodukt wenig zu tun hatten. Also welche Aussagekraft hatten diese Berichte? Wo war die kritische Distanz?

Jahrelang wurde die Werbetrommel für Cyberpunk geschlagen, voreilige Jubel-Tests wurden veröffentlicht und jetzt berichtet man überrascht von den Fehlern im Spiel und bei CDPR. Dieser Mix aus "Wir machen mit dem Hype viel Klicks und bei den Tests versuchen wir mehr schnell als gründlich zu sein.", das ist kein guter Journalismus. Da kann ich mir die Infos auch auf YouTube suchen, dort sind die Beiträge genauso auf schnelle Klicks getrimmt.


Überspitz formuliert:

Wofür braucht man den Spielejournalismus, wenn dieser zu oft wie die erweiterte Marketingabteilung der Publisher funktioniert?
Zuletzt geändert von Danilot am 17.01.2021 15:30, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von NoCrySoN »

Für PUR-Abonnenten gabs doch zuletzt eine nachträgliche Talkrunde dazu oder nicht?
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dx1
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von dx1 »

Ja. Und 60 Steine kriegt man laut einer älteren Nachricht vom Händler zurück.
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von WH173W0LF »

NoCrySoN hat geschrieben: 17.01.2021 12:42 Für PUR-Abonnenten gabs doch zuletzt eine nachträgliche Talkrunde dazu oder nicht?
Geld für 4P ausgeben? Derzeit ja eher nicht.
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von WH173W0LF »

dx1 hat geschrieben: 17.01.2021 12:48 Ja. Und 60 Steine kriegt man laut einer älteren Nachricht vom Händler zurück.
Ticket bei GoG läuft schon schon seit Mitte Dezember und keinerlei Reaktion. Muss wohl bald zu härteren Mitteln greifen. Kann sein, dass soviele Menschen ihr Geld zurück wollen, dass man sich die Bearbeitung von CP2077 Tickets nicht leisten kann. Ich könnte zum Spaß ein anderes Ticket eröffnen, ich bin sicher dass wird deutlich schneller bearbeitet.
Zuletzt geändert von WH173W0LF am 17.01.2021 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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dx1
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von dx1 »

Das hatte ich schon mal gelesen – von Dir? So oder so ist das natürlich Mist. Falls Du nicht viele Spiele auf dem GOG-Account hast, könntest Du es riskieren und eine Rückbuchung über die Kreditkarte machen. Vorausgesetzt natürlich, Du hast damit bezahlt.
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von WH173W0LF »

dx1 hat geschrieben: 17.01.2021 13:03 Das hatte ich schon mal gelesen – von Dir? So oder so ist das natürlich Mist. Falls Du nicht viele Spiele auf dem GOG-Account hast, könntest Du es riskieren und eine Rückbuchung über die Kreditkarte machen. Vorausgesetzt natürlich, Du hast damit bezahlt.
Was ist Mist? Ja, ich habe die Möglichkeit über mein Zahlungsmittel das Geld zurück zu holen. Das meinte ich mit härteren Mitteln. Ich bevorzuge natürlich die zivilisierte Variante, daher meine bisherige Geduld. Zudem gibt es ja noch das gute alte Covid.
Trotzdem verdächtig: Das letzte Ticket wurde ebenfalls unter Covid Bedingungen langsamer als üblich, aber trotzdem deutlich schneller als jetzt bearbeitet.

Wenn es allerdings soweit kommt und danach der Account gesperrt wird muss man sich überlegen ob man da etwas tut. Verbrauchschutz oder so. Es wäre aber dann definitiv endgültig der letzte Cent den GoG an mir verdient hat.
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dx1
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von dx1 »

Es ist Mist, dass die versprochene Rückerstattung so lange dauert, unabhängig davon, ob Du hier im Forum der Einzige bist, dem es so ergeht oder ob ich das von jemand anderem auch gelesen habe.
Zuletzt geändert von dx1 am 17.01.2021 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von Todesglubsch »

Danilot hat geschrieben: 17.01.2021 12:16 Überspitz formuliert:

Wofür braucht man den Spielejournalismus, wenn dieser zu oft wie die erweiterte Marketingabteilung der Publisher funktioniert?
Der Spielstern veröffentlicht seine Reviews ja nur noch hinter der Paywall, weil "arbeitsintensiv und liest kaum wer". Wenn das Standbein der Reviews so stark an Relevanz verloren hat, dass sie kaum wer liest, dann ist die obige Frage alles andere als überspitzt formuliert, sondern leider die traurige Wahrheit.

Hier wird ja gerne den Influencern die Schuld gegeben, die mit ihren Let's Plays im gleichen Gewässer fischen - und das stimmt sicherlich zum Teil. Wenn man sich aber mit seinen Tests auf die gleichen Hype-Ebenen hinablässt wie Timmi Mc Timmsen und seine Webcam, bzw. wenn die User merken, dass in zweierlei Maß getestet wird oder manche Tests, trotz Review, garnicht wirklich getestet wurden, dann sägt man selbst an der Relevanz.

Kritische Berichterstattungen brauch ich im klassischen Spielejournalismus, insbesondere dem deutschen, eh nicht mehr zu erwarten. Kritisch über ein Thema berichtet wird quasi nur noch, wenn es auch alle anderen tun. Offenbar, weil man sich dann nicht vor Retourkutschen des Publishers zu fürchten braucht.
"Hey, Publisher XYZ hat was ganz Böses gemacht! Hört unseren Podcast zu dem Thema, wo wir euch die gleichen Fakten und Argumente erzählen, wie auch alle anderen Magazine da draußen ... auf Basis von Jason Schreiers Artikel, der das Thema überhaupt erst ans Tageslicht gebracht hat!".

Natürlich kann ich von deutschen Mags nicht die gleiche Vernetztheit erwarten, klar. Aber wie sehen denn die Plus-Artikel drüben beim Sternchen aus? Interview mit Piranha Bytes und es warten stink harmlose Fragen gestellt "Wie kommt ihr auf eure Ideen", "Wie arbeitet ihr", "Was sind eure Lieblingsspiele". Toll. Wieso kein "Warum sind eure Spiele so mittelmäßig?", "Warum übernehmt ihr euch immer mit der Spielweltgröße?", "Warum haben in Elex die Attribute keinerlei Nutzen?", "Wieso fixt ihr euer scheiß Kampfsystem nicht?". Man will ja bloß keinem Kumpel auf die Füße treten.
Da fand ich es ja tausendmal interessanter, als der Spiegel (!) den Entwickler von Past Cure mit den schlechten Wertungen konfrontiert hat und ihn nach Erklärungen fischen lies. Erklärungen, die die PC Games dann in nem eigenen Artikel übrigens zerrissen hat. Interessanter, unterhaltsamer ... aber am Ende wurde hier auch nur ein toter Gaul geschlagen. Aber zumindest war's was eigenes.

Naja. Sorry, das war jetzt OT.
Zum eigentlichen Thema: Das issn Teufelskreis. Das beste, was für Spieler rausspringen kann ist, dass CD Projekt jetzt tatsächlich wieder Gutmachung leisten will und das Spiel nicht nur auf den Stand setzen wird, wie es eigentlich rauskommen sollte, sondern noch darüber hinaus.
Allerdings bleibt ihnen wohl auch nichts anderes übrig, immerhin war CP vermutlich so angelegt, dass der nachträgliche Multiplayer als Dauerhit konstant Geld in die Kassen spült. Aktuell jedoch würde er vermutlich schlechter laufen als Avengers. Sofern das überhaupt noch läuft.
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Balla-Balla
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Re: Cyberpunk 2077: Hybris, schlechte Planung, technische Mängel und großer Aufwand für das Marketing

Beitrag von Balla-Balla »

Cyberpunk ist eines der besten Spiele, das ich jemals zockte. Story und sidequests: ganz große Oper!
Gleichzeitig ist es eines meiner buggiest games ever. Verrückt, oder?

Um das Ding wirklich rund zu machen müsste man KI, NPCs, police, bugs, glitches, crafting, skillsystem u.a. völlig überarbeiten. Ich glaube nicht, das das möglich ist bei den vielen Baustellen. Selbst wenn, der Ruf ist dermaßen ruiniert, die Vorgänge bei release werden immer haften bleiben. Am Schlimmsten für alle Beteiligten ist, dass man den Eindruck dieses grandiosen Spiels dadurch so arg eintrübte.

Was bleibt also? Man muss CP77 nehmen wie es ist. Wer hier ein dark souls suchte, wäre ohnehin nie fündig geworden. Wer ein intelligentes SciFi GTA wünscht, dem könnte es durchaus gefallen. Wen die aufgeführten technischen und inhaltlichen Probleme frustrieren, sollte die Finger davon lassen. Wer sie einfach als Tatsache und Bestandteil des Gesamtpaketes akzeptiert, kann trotzdem ein tolles Erlebnis haben.

Wie immer: es kommt auf die Haltung an.
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