Pineapple-Pete hat geschrieben: ↑18.01.2021 01:04
Und selbst dann ist so ein System, bei dem Spiele mit wenig Mikrotransaktionen noch als “leicht” und gelb unbeabsichtigt bagatellisiert werden, und eine MTA-Frechheit wie NBA2K19 mit einem orangenen “mittel” davon kommt, doch offensichtlich mehr scheinheiliges Statement als effektive Bestrafung für konsumentenfeindliche Praktiken.
Das Problem am System ist nicht, dass das zu wenig abstraft, sondern, dass es aktuell nichts aussagt.
Nur weil MTAs angeboten werden, ist das IMO kein Grund das Spiel zu bestrafen. Wenn das Spiel aber darauf ausgelegt ist, den Spieler zu Echtgeldkäufen zu bewegen, ja, dann ist ne Bestrafung angebracht. Nehmen wir beispielsweise mal die Tales-Reihe von Bamco: Man kann im Shop gegen Echtgeld Erfahrungsbooster kaufen, würde also in der Ampel ne orangene Warnung bekommen. Wer die Spiele aber gespielt hat weiß, dass die Spiele überhaupt nicht darauf ausgelegt sind, diese Abkürzung zu nutzen. Die MTAs existieren also nicht, um die normalen Spieler abzuzocken, sondern um sich an den "Walen" zu bereichern, die offensichtlich Spiele kaufen ... um sie nicht zu spielen.
Oder mein Lieblingsspiel zu dem Thema: Trials of Mana
Hat ne orangene Warnung auf der MTA-Ampel. Der Clou: Das Spiel hat keine MTAs.
Aber es gab offenbar irgendwo als Vorbestellerbonus ein Amulet, das dir die ersten zehn Level (1-2 Spielstunden) einen Erfahrungspunktebonus gibt. Und deswegen wird das Spiel auf der Ampel strenger bewertet, als ein Ubisoft-Spiel, bei dem die MTAs zwar "nur" Kosmetik verkaufen, dies aber u.U. prominent im Spiel beworben wird.
Für mich ist die ganze Ampel einfach nur "nett gemeint", aber vollkommen nutzlos.
Die Ampel hätte schon eine deutliche Nutzungssteigerungen, wenn bei den einzelnen Spielen tatsächlich aufgeführt wird, was denn nun kaufbar ist und was nicht - statt den aktuell verwendeten pauschalen Standardtexten.
Aber wir entfernen uns jetzt etwas weit vom Thema.
Oh und ich mag mich irren, aber AFAIK wurde die Cyberpunk-Wertung im ersten Podcast dieses Jahres begründet.
cM0 hat geschrieben: ↑18.01.2021 01:22
Ohne Cyberpunk bisher gespielt zu haben, aber ich bezweifle ganz stark, dass irgendwelche Testversionen besser sind als Releaseversionen. Wenn CDPR zurzeit (bzw. zum Zeitpunkt der Tests) eine bessere Version liefern könnte, würden sie das sicher für alle Spieler tun.
Ich vermute eher, dass Gamestar viele Kommentare über Bugs gesehen hat und irgendwie sagen wollte "ihr habt recht", auch wenn das mit 2 Punkten irgendwie lächerlich aussieht.
Also in der Theorie ist es schon möglich, dass in der Reviewversion Sachen verbaut wurden, die nicht in der Releaseversion oder gar dem Day One-Patch drin waren. Quasi mit der heißen Nadel gestrickten Features, die dann für den "richtigen" Patch noch geradegebogen werden sollten. Meist mit dem Hinweis für die Tester "Feature XYZ funzt noch nicht richtig, aber in der Releaseversion geht das, ich schwör'!".
Aber in der Thorie könnte natürlich auch deine Vermutung zutreffen, dass man hier einfach zwei unbedeutende Testpunkte abgezogen hat, um als einer der guten darzustellen ... und zwei Monate später in nem Nachtest die Punkte wieder hinzuzuaddieren.
Was ich mich aber frage: Nehmen wir an, Cyberpunk wäre auf den Last Gen-Konsolen gut gelaufen. Die gleichen fehlenden Inhalte wie jetzt, die gleichen Bugs - aber so optimiert, dass es wenigstens läuft. Hätte das den gleichen Shitstorm provoziert wie jetzt? Hätten die User dann auch angefangen zu graben, welche Versprechen nicht eingelöst wurden? Welche Inhalte fehlen? Was nicht funktioniert?
Denn IMO sorgen die nicht enden wollenden Negativmeldungen dafür, dass immer noch mehr Negativmeldungen produziert werden. Die Klopapierrolle hängt im Klo und die Spülung wurde betätigt und jetzt rollt sie sich ab und wird weggespült. Hätte eine funktionierende Konsolenversion dazu geführt, dass besagte Rolle wenigstens so weit aufgerollt gewesen wäre, um nicht von der Spülung erfasst zu werden?