Temeter hat geschrieben: ↑25.07.2021 13:47
Der Artikel sagt ja selbst, dass es Falschbeschuldigungen gibt, was für gesellschaftliche Folgen sie haben können. Aber dann versucht er, sie runterspielen, einfach nur mit der Begründung "passiert ja nicht so oft und kommst meistens von einem spezifischen Personenkreis", als ob es das besser macht.
Hast du dir die Zahlen und weiterführende Links angeschaut, wie viele Falschbeschuldigungen es tatsächlich sind? Die reine Existenz spricht niemand ab. Aber aus Angst als Mann nicht ohne Zeugen mit einer Frau in einen Fahrstuhl gehen... das ist schon grundlos.
Zudem werden mehr als 80% der Fälle gar nicht erst angezeigt, wohl auch aus Angst vor gesellschaftlichen Konsequenzen, es würde einem ja nicht geglaubt werden. Diese Dunkelziffer fließt nicht in den Vergleich zu Falschbeschuldigungen ein.
Gesellschaftliche Folgen ergeben sich auch für Frauen - denen nicht geglaubt wird, die dadurch von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. An tatsächlichen Fällen gemessen, ergibt sich das Bild nicht, Männer würden allein für Vorwürfe bestraft werden.
Die spezifischen Personenkreise zeigen, es stehen nicht alle Frauen unter Generalverdacht, wie es das Beispiel mit Fahrstuhl und Angst versichern will. Kriminielle Vergangenheit und Lügensyndrom sind Dinge, die sich durchaus nachweisen lassen.
SethSteiner hat geschrieben: ↑25.07.2021 12:34
Und wie gesagt, bei dem Thema hier, habe ich bisher nicht sehen können, dass irgendetwas abgebaut worden würde. Was ich bislang sah war der sofortige Schluß, dass die Vorwürfe zutreffen und dann entsprechende Kommentare in die Richtung. Natürlich stimmt dem dann nicht jeder zu aber ein Umdenken kann ich da nicht sehen, dafür aber eine gegenseitige Selbstbestätigung, welche die Vorverurteilung eher festigt als zu hinterfragen.
Das ist mit der Gegenseite der völligen Relativierung und Verharmlosung der Untersuchung sowie der gemeldeten Stimmen von Frauen genauso. Ein "kann nicht sein, darf nicht sein" existiert ebenfalls.
Lös dich doch bitte von diesem Extremdenken und alles in Schubladen zu packen. Ein Meinungsaustausch und Vorteile abbauen bedeutet nicht, es findet direkt statt, nichts anderes passiert und es ist instant der Fall. Das ist eine völlig überzogene und unrealistische Erwartungshaltung.
Wenn dir die Worte fehlen, du nichts zu sagen hast, dir das Thema zu sensibel ist....ok. Aber du möchtest die Meinungsfreiheit aller im Forum einschränken....
Die Meinungsfreiheit ist unangetastet, wenn es einen Thread nicht gibt. Oder bist du auch der Meinung, dass die Meinungsfreiheit bspw. beim genannten SPON eingeschränkt ist, wenn dort ein Kommentarbereich mal fehlt?
Ha?
Wie willst du bei geschlossenen Kommentaren von deiner Meinungsfreiheit gebrauch machen, wie willst du deine Meinung überhaupt äußern, wenn die dafür notwendige Funktion deaktiviert ist?
Nachrichten sind vielleicht eine Bühne aber für Meinungen sind Kolumnen dar, ansonsten ist das was auf der Bühne auftritt vor allem Nachrichten.
Jetzt bringst du es aber ordentlich durcheinander....
Die "Bühne" bezeichnet Aufmerksamkeit bieten, etwas an eine Menge verbreiten. Jede News über Trump bietet Trump eine Bühne seine Äußerungen zu verbreiten. Denn für die Nachricht müssen seine Worte wiederholt werden.
Das hat mit Kolumne als Meinungspodest für Journalisten gar nichts zu tun. Dir ging es darum, dass Leute kein Vorurteil fällen sollen. Allein durch das Lesen der News geschieht dies bereits. Und die Kommentarfunktion ermöglicht lediglich, diese Meinung auf 4players öffentlich zu machen.
Warum ich diese Diskussion blockieren will? Eben wegen Aussagen wie der Misogynie betreffend. Wir wissen nicht was hier passiert ist und was nicht. Es wurde eine Klage eingereicht, inwiefern es am Ende gerechtfertigt ist, inwiefern welche Aktion, zu welcher Reaktion geführt hat, das alles ist uns unbekannt. Ich kann es nicht als Sprungbrett nehmen um über Misogynie zu reden, weil keine der zu beantwortenden Fragen geklärt ist. Wenn nichts geklärt ist, ich aber dennoch darüber spreche, impliziere ich hier wäre etwas vorgefallen und das ist eine Vorverurteilung. Vielleicht nicht gegenüber einer mit Namen genannten Einzelperson aber eben sowohl der Firma Activision Blizzard, der ja diese Zustände unterstellt werden. Und meiner Meinung nach sollte ein Forum in einer solchen Angelegenheit, wo es um mögliche Übergriffe bis hin zu einem Selbstmord nicht zulassen, dass es zu einer Vorverurteilung (worunter ich wie gesagt auch das Gegenteil verstehe) kommt bzw. dass dieser Vorverurteilung keine Bühne gegeben wird und es nicht zur gegenseitigen Bestätigung kommt.
Man könnte auch im Konkunktiv sprechen. Es nicht als final sehen, sondern als Möglichkeit. Aber bei Misogynie als solches ist zu kritisieren. Wenn du das speziell bei Activision in Bezug auf diesen Fall nicht als gesichert genug siehst, ok, aber da das Thema aufgebracht wurde, kann man doch allgemein darüber sprechen, oder nicht?
greenelve hat geschrieben: ↑25.07.2021 11:39
Ein Mythos kann man komplett ausschließen,n das wird sogar in dem Artikel selber deutlich, da dort von 2 bis 8 Prozent je nach Land gesprochen wird. Damit widerspricht sich der Sueddeutsche Artikel zwischen Inhalt und Überschrift selbst. Dazu kommt auch der Umstand, dass Falschbeschuldigungen nicht zwingend erfasst werden, da sie unter Umständen bereits in den ersten Gesprächen mit der Polizei herauskommen und dann bspw. das Zurückziehen der Anzeige zur Folge haben. Entsprechend ist das einzig seriöse das man sagen kann, dass man den Einfluss nicht genau kennt.
Der Mythos besagt im Grunde jede Situation als Mann allein mit einer Frau sei zu meiden, da es zu einem Vorwurf von sexuellen Übergriffen / Vergewaltigung kommen kann. Und 2 bis 8 Prozent Falschanschuldigungen, ohne Dunkelziffer einzubeziehen, welche bei über 80% liegt, ist zu wenig, um diese Angst wie im Beispiel mit Fahrstuhl beschrieben, rational aufrecht zu halten.
Ja, es gibt Falschanschludigungen, aber nicht im diesem hohen Maße, um jede Beschuldigung anzuweifeln.