Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz

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Temeter 
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Temeter  »

greenelve hat geschrieben: 25.07.2021 16:40Der wurde doch von Ubisoft als Bauernopfer rausgeworfen? Die Missstände sollten damit nach außen hin als behoben gelten... was sie nicht sind, aktuell kocht es wieder ordentlich bei der Firma.
Nene, Chris Avellone war unabhängig von den jetzigen Vorwürfen bei Ubisoft, und der wurde von Techland rausgeworfen.
Twittermob ist eh was anderes. Dort findet keine wirkliche Diskussion statt. Zu keinem Thema, wenn sich die "richtigen" Leute einschalten. Dann geht es in sämtliche Richtungen nur um Agenda und Ideologie.
Twitter ist, woher die ganze #metoo / #believewomen Geschichte herkommt! Das lässt sich davon leider nicht abtrennen, und das ist in der Tat, was ich bedenklich finde.
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greenelve
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von greenelve »

Temeter  hat geschrieben: 25.07.2021 16:41 Wie mehrmals gesagt, mir geht es darum, dass es keine Vorverurteilungen geben soll, dass sexuelle Belästigung bewiesen werden soll. Alles andere ist unmoralisch, ungerecht und sollte unter der Würde von Leuten liegen, die so priviligiert sind, in einem Rechtsstaat aufzuwachsen.
Das ist auch ok. Aber es relativieren, weil überall lauern Falschbeschuldigungen, das sei kein Mythos...puuhh....

Können wir eigentlich das misogyne Verhalten anprangern, ohne gezielt Activision oder einzelne Angestellte zu verurteilen?
Temeter hat geschrieben: 25.07.2021 16:38 Der Tenor ist meiner Ansicht eher, dass man nicht Vorverurteilen soll. Und dass diese Forderung auf so viel Gegenwind und Konsternation stößt, ist in einem freien, demokratischen Rechtsstaat arg bedenklich.
Meinst du hier im Forum? Das ist eher als Begründung, sich nicht darüber zu unterhalten. Weil wer sich darüber unterhält, entwickelt Vorurteile, äußert diese. Ergo Kommentare dichtmachen. Oder als Relativierung, die Vorwürfe und Untersuchungen nicht ernst zu nehmen, sie könnten sich ja als falsch herausstellen und überhaupt könne dies jedem und grundlos passieren.


edit:
Hehe, da hatte ich extra neu zitiert, in der Befürchtung du siehst es sonst nicht. Daher ist der Abschnitt jetzt hier drin. ^^x

Ok, sehe grad, ich hab den Verwechselt. Mein Fehler. Was Twitter betrifft, metoo ist wichtig und richtig. Genauso wie Feminisus allgemein. Aber wie gesagt, auf Twitter findest du zu sämtlichen Spielarten Extremisten, es wird schnell emotional und der Mob brennt. Dafür ist Twitter nicht komplett verantwortlich (though zeichenbegrenzung), das sind die jeweiligen Blasen.
Zuletzt geändert von greenelve am 25.07.2021 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
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batsi84
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von batsi84 »

Temeter  hat geschrieben: 25.07.2021 16:29Ich sage doch, dass das Zeugs aufgeklärt werden soll? Nur halt nicht mit Vorverurteilungen.

Persönlich kenne ich auch keine Falschverurteilung in der Hinsicht, in Deutschland geht das noch; aber wenn du dir zB den Spielebereich anschaust, wäre da ein relativ aktueller Fall Chris Avellone, den ich schon gennant hatte. Es gab Beschuldigungen, einen Twittermob, und innerhalb weniger als einer Woche, war er seinen Job los.
4 Players hat ja auch über die Anschuldigungen berichtet. Aber letztens hat er dann eine Verleumdnungsklage gegen Beschuldiger eingereicht. Darüber wurde nichts berichtet.

Ich folge bei CSGO übrigens auch dem Esport; da gabs auch zwei Vorwürfe, die zwei Kommentatoren erstmal Jobs gekostet haben, aber die konnten glücklicherweise ihre Unschuld beweisen, weil sie noch ein par Nachrichten gespeichert hatten. Ohne die Nachrichten wären ihre Karrieren am Ende gewesen.
Bei Smash Bros/etc gabs in der Tat einen Haufen widerlicher Ärsche, da war die Entwicklung besser; aber du siehst, springen eben ein par Leute oft auf den Zug auf, wenns um persönliche Vendettas geht.

Darüber rede ich. Und wenn die Leute dir erzählen, dass man Frauen einfach erstmal glauben soll, läuft das oft darauf hinaus. Und dann wollen manche auch keine Verleumdnungsklagen, weil die Angst besteht, dass ehrliche Beschuldigungen aus Angst ausbleiben. Das es dabei eben Opfer gibt, interessiert da wohl wenig.
Das war leider schon immer Teil von dem ganzen #metoo #believewomen etc-Ding, und einer der eigentlich offensichtlich falsch ist. Und das ist in der Tat verdammt bedenklich!

Zumal dein "wenn man nichts falsch macht, dann braucht man ja keine Angst haben" sowieso eine etwas gefährliche Logik ist. Du hattest Glück, weil es eben vernünftig aufgeklärt wurde.
Über Avellones Klage wurde berichtet:

https://www.pcgames.de/Fallout-New-Vega ... n-1374974/
https://kotaku.com/games-writer-chris-a ... 1847186019

Und wer hat denn bitte jemals behauptet, dass man Frauen alles glauben soll? Weder die #metoo noch die #believewomen Debatte haben es sich zum Ziel gemacht gegen Männer zu schießen, sondern auf sexuellen Missbrauch aufmerksam zu machen. Wenn man die Hashtags jetzt aber radikalen Feministen und gekränkten Männern überlässt, dann haben am Ende wieder jene Männer und Frauen verloren, die sich für die Gleichberechtigung einsetzen.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von johndoe711686 »

@Temeter
Du kommst zu einem Unfall wo eine Radfahrerin von einem Auto überrollt wurde und es mehrere Augenzeugen gibt. Und deine Frage ist: "Na, schauen wir erst mal, ob der Fahrer verurteilt wird, gibt ja auch Frauen die bei Rot über die Ampel fahren."

Vorverurteilung passiert und ist nichts positives, im Falle Metzelder führte das ja kürzlich auch zu Strafminderung. Ebenfalls ist ein einzelner Post bei Twitter einer einzigen Person sicher kein Anlass sofort auf jemanden loszugehen.

Deswegen aber nun jedes Mal skeptisch zu sein, wenn Frauen von Dingen berichten, über dessen Existenz man weiß, bringt auch nichts. Man sollte solche Vorwürfe immer ernst nehmen und prüfen.

Zumal du auch sehen musst, das sowas gerne an Orten passiert wo sich gegenseitig gedeckt und aufeinander aufgepasst wird. Wenn da jemandem Belästigung vorgeworfen wird und die Herren drumherum nur sagen, was für ein toller KErl das immer war, kann mal als Betroffene Person schon mal verzweifeln.
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 25.07.2021 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Temeter  »

greenelve hat geschrieben: 25.07.2021 16:45
Temeter  hat geschrieben: 25.07.2021 16:41 Wie mehrmals gesagt, mir geht es darum, dass es keine Vorverurteilungen geben soll, dass sexuelle Belästigung bewiesen werden soll. Alles andere ist unmoralisch, ungerecht und sollte unter der Würde von Leuten liegen, die so priviligiert sind, in einem Rechtsstaat aufzuwachsen.
Das ist auch ok. Aber es relativieren, weil überall lauern Falschbeschuldigungen, das sei kein Mythos...puuhh....

Können wir eigentlich das misogyne Verhalten anprangern, ohne gezielt Activision oder einzelne Angestellte zu verurteilen?
Das "Überall" Falschbeschuldigungen lauern, dass habe ich nicht gesagt, und das mag in der Tat ein Mythos sein.

Aber der Artikel ist viel zu weit über das Ziel hinausgeschossen. Ich hatte das Gefühl, dass die Existenz von Falschbeschuldigungen dementiert wurde.

Und wie gesagt, der Artikel hat gesagt, dass man Beschuldigungen glauben soll, selbst wenn es keine Beweise gibt. Nicht untersuchen oder nachforschen, "glauben". Und da fangen die Probleme an.
Meinst du hier im Forum? Das ist eher als Begründung, sich nicht darüber zu unterhalten. Weil wer sich darüber unterhält, entwickelt Vorurteile, äußert diese. Ergo Kommentare dichtmachen. Oder als Relativierung, die Vorwürfe und Untersuchungen nicht ernst zu nehmen, sie könnten sich ja als falsch herausstellen und überhaupt könne dies jedem und grundlos passieren.
Eine dumme Meinung zu haben ist eine Sache, mir gehts mehr um reale Folgen, wie den Jobverlust.

Gerade wenn es um Kritik an Firmen geht, habe ich weniger Skrupel, verglichen mit Individuen.
Ok, sehe grad, ich hab den Verwechselt. Mein Fehler. Was Twitter betrifft, metoo ist wichtig und richtig. Genauso wie Feminisus allgemein. Aber wie gesagt, auf Twitter findest du zu sämtlichen Spielarten Extremisten, es wird schnell emotional und der Mob brennt. Dafür ist Twitter nicht komplett verantwortlich (though zeichenbegrenzung), das sind die jeweiligen Blasen.
Jop, die ganzen Quotes sind verwirrend!

Und ja, metoo hat einen Menge gutes bewirkt, da stimme ich auch zu; nur war halt nicht alles gut, wie du an den Falschbeschuldigungen siehst. Das Problem ist halt, bei einem Twitter mob, generell auf Social Media, kannst du eigentlich nie Fairness oder Rationalität erwarten.
Wie gesagt, IMO war das von Anfang an ein substanzielles Problem mit der Geschichte.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Grummelkeks »

Ryan2k6 hat geschrieben: 25.07.2021 16:48 Man sollte solche Vorwürfe immer ernst nehmen und prüfen.
Ne, nicht mehr in 2021. Es wurde einfach zu viel gelogen und es wurden so viele Existenzen ruiniert, bloss auf Grund von Behauptungen.

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SethSteiner
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von SethSteiner »

greenelve hat geschrieben: 25.07.2021 16:19 Das ist mit der Gegenseite der völligen Relativierung und Verharmlosung der Untersuchung sowie der gemeldeten Stimmen von Frauen genauso. Ein "kann nicht sein, darf nicht sein" existiert ebenfalls.

Lös dich doch bitte von diesem Extremdenken und alles in Schubladen zu packen. Ein Meinungsaustausch und Vorteile abbauen bedeutet nicht, es findet direkt statt, nichts anderes passiert und es ist instant der Fall. Das ist eine völlig überzogene und unrealistische Erwartungshaltung.
Ja, auch das Gegenteil existiert, weshalb ich bei der Vorverurteilung betont habe beides zu meinen, sowohl Schuld als auch Unschuld betreffend. Weder dem einen, noch dem anderen sollte eine Plattform gegeben werden und eine Möglichkeit der gegenseitigen Bestätigung.
Wie willst du bei geschlossenen Kommentaren von deiner Meinungsfreiheit gebrauch machen, wie willst du deine Meinung überhaupt äußern, wenn die dafür notwendige Funktion deaktiviert ist?
Über so ziemlich jeden anderen Kommunikationskanal. Die Meinungsfreiheit ist nicht angetastet, weil es einen Thread in einem Forum oder Kommentarbereich auf einer einzelnen Seite nicht gibt oder weil er geschlossen wird.
Jetzt bringst du es aber ordentlich durcheinander....

Die "Bühne" bezeichnet Aufmerksamkeit bieten, etwas an eine Menge verbreiten. Jede News über Trump bietet Trump eine Bühne seine Äußerungen zu verbreiten. Denn für die Nachricht müssen seine Worte wiederholt werden.

Das hat mit Kolumne als Meinungspodest für Journalisten gar nichts zu tun. Dir ging es darum, dass Leute kein Vorurteil fällen sollen. Allein durch das Lesen der News geschieht dies bereits. Und die Kommentarfunktion ermöglicht lediglich, diese Meinung auf 4players öffentlich zu machen.
Ich verstehe schon was mit Bühne gemeint ist aber es gibt mehrere Bühnen. Die Bühne für die Nachrichten ist selbstverständlich und die kritisiere ich auch nicht. Die Bühne für die Kommentare der Nachrichten dagegen sehr wohl. Ja auch beim Lesen der Nachrichten bilde ich mir ein Urteil (oder entscheide mich aktiv dagegen) aber die Nachricht selbst ist neutral (ausgenommen wie gesagt Kolumnen). Die Kommentare hier sind aber nicht neutral, was in der Natur der Sache liegt. Sie sind Meinungen und es ist ein Problem, wenn Meinungen selber vorverurteilend und/oder diskriminierend sind, vor allem wenn es dann obendrein noch zur gegenseitigen Bestätigung kommt. Und dafür kann man aber muss man keine Bühne bieten, so wie es eben andere Seiten aktuell und auch in der Vergangenheit schon getan haben, um dem gleich einen Riegel vorzuschieben.
Man könnte auch im Konkunktiv sprechen. Es nicht als final sehen, sondern als Möglichkeit. Aber bei Misogynie als solches ist zu kritisieren. Wenn du das speziell bei Activision in Bezug auf diesen Fall nicht als gesichert genug siehst, ok, aber da das Thema aufgebracht wurde, kann man doch allgemein darüber sprechen, oder nicht?
Dann wäre aber eine 4Players-Kolumne, welche als Basis gesicherte Fälle hat und allgemein elaborierter ist denke ich geeigneter als ein solcher Fall, bei dem noch überhaupt nichts geklärt ist.

greenelve hat geschrieben: 25.07.2021 11:39Der Mythos besagt im Grunde jede Situation als Mann allein mit einer Frau sei zu meiden, da es zu einem Vorwurf von sexuellen Übergriffen / Vergewaltigung kommen kann. Und 2 bis 8 Prozent Falschanschuldigungen, ohne Dunkelziffer einzubeziehen, welche bei über 80% liegt, ist zu wenig, um diese Angst wie im Beispiel mit Fahrstuhl beschrieben, rational aufrecht zu halten.

Ja, es gibt Falschanschludigungen, aber nicht im diesem hohen Maße, um jede Beschuldigung anzuweifeln.
Wir tragen aktuell jeder Masken und erleben weitreichende Einschränkungen, obwohl die Zahl ernsterzunehmender Konsequenzen statistisch bzw. prozent-technisch äußerst klein ist. 2 Prozent mag gering erscheinen, auch 8 Prozent mag gering erscheinen aber es sind immer noch tausende oder zehntausende von Fällen, mit teils erheblichen Auswirkungen auf Familien, Arbeitsleben, Freundschaften. Der Artikel bezeichnet den Akt selbst als einen Mythos und das ist er einfach nicht und der Prozentsatz ist teilweise mit bis zu 8 sogar bedenklich hoch, dazu kommen genannte weitere Faktoren. Es ist ernstzunehmend und das gesamte Konzept, das dem Zweifel zu Grunde liegt, ist ernstzunehmend. Es ist ein fundamentaler Bestandteil unseres Rechtssystems, nicht von der Schuldigkeit einer Person auszugehen. Ich habe nicht viel Erfahrung mit der Polizei aber ich habe auch schon erlebt, wie sie statt mir nach einer Anzeige zu glauben, mir selbst unterstellt haben die angezeigte Tat begangen zu haben. Das war nicht schön, neutral, verständlich, nein das war eine ziemlich beschissene Erfahrung. Im Nachhinein natürlich verständlich und nachvollziehbar, weil die Polizei eben die Aufgabe hat einer Sache auf den Grund zu gehen aber nichts desto trotz, das negative Gefühl war da und das bleibt.

Das Recht hat die Pflicht zum Zweifeln. Wir haben das Recht, glauben zu können was und wem wir wollen und das auch zu äußern aber ich denke wir sollten danach streben in juristischen Angelegenheiten, zumindest solchen wie diesen hier, weder das eine, noch das andere zutun.
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batsi84
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von batsi84 »

Grummelkeks hat geschrieben: 25.07.2021 17:00
Ryan2k6 hat geschrieben: 25.07.2021 16:48 Man sollte solche Vorwürfe immer ernst nehmen und prüfen.
Ne, nicht mehr in 2021. Es wurde einfach zu viel gelogen und es wurden so viele Existenzen ruiniert, bloss auf Grund von Behauptungen.

Was nicht bewiesen ist existiert nicht!
Auch in 2021. Ansonsten finden Missbräuche nur noch hinter verschlossenen Türen statt. Und ich glaube nicht, dass das in deinem Sinne ist :)
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greenelve
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von greenelve »

Temeter  hat geschrieben: 25.07.2021 16:57 Das "Überall" Falschbeschuldigungen lauern, dass habe ich nicht gesagt, und das mag in der Tat ein Mythos sein.

Aber der Artikel ist viel zu weit über das Ziel hinausgeschossen. Ich hatte das Gefühl, dass die Existenz von Falschbeschuldigungen dementiert wurde.
Nicht deren Existenz, rein der Mythos, jeder und überall könnte Opfer von Frauen werden.

Twitter...ja puhh... aber das ist hier nicht der Fall. Es ist wie immer, zu viele Menschen, zu wenig Inhalt, zu viel Populismus und Agenda. Da wird jedes Thema gefährlich. Ich bin mir sicher, als sich Kojima und Komani "einvernehmlich" getrennt hatten, gab es auf Twitter und Co. Drohungen diverser Natur, von Job bis Leben. Solche Sachen sollten man in der Hinsicht nicht ernst nehmen, als dass die eine Diskussion, eine sachliche, dominieren (bpsw. als Strohmannargument einbringen). Denn dann gibt es keine sachliche Auseinandersetzung mehr.

SethSteiner hat geschrieben: 25.07.2021 17:04 Über so ziemlich jeden anderen Kommunikationskanal. Die Meinungsfreiheit ist nicht angetastet, weil es einen Thread in einem Forum oder Kommentarbereich auf einer einzelnen Seite nicht gibt oder weil er geschlossen wird.
Warum ist es für dich ok, wenn 4players Foristen andere Kanäle nutzen, um ihre Meinung bei diesem Thema zu äußern, aber nicht das 4p Forum selbst? Warum kommt es auf anderen Kanälen nicht zu Vorverurteilen der selben Leute? Was dir so wichtig ist zu verhindern.
Ich verstehe schon was mit Bühne gemeint ist aber es gibt mehrere Bühnen. Die Bühne für die Nachrichten ist selbstverständlich und die kritisiere ich auch nicht. Die Bühne für die Kommentare der Nachrichten dagegen sehr wohl. Ja auch beim Lesen der Nachrichten bilde ich mir ein Urteil (oder entscheide mich aktiv dagegen) aber die Nachricht selbst ist neutral (ausgenommen wie gesagt Kolumnen).
Ob eine Nachricht neutral ist, ist für die Meinungsbildung nicht von Bedeutung. Du siehst doch selber, wie hier Kommentare aufgrund der neutralen News geschrieben werden, die bereits eine Meinung haben.

Und auch die Medien sind für ihre Bühnen zu kritisieren. Spätestens, wenn sie sich als Bühne ausnutzen lassen.

Leute übernehmen doch nicht einfach Meinungen, weil sie jemand als Meinung geschrieben hat.... und bei einer reinen Nachricht denken sie sich, ja gut, das ist eine Nachricht, kein Grund mich emotional auf eine Seite zu schlagen und Vorurteile zu bilden.... :| Wie hat man Nachrichten gehört, geschaut und jemand sagt anschließend "Das hab ich schon die ganze Zeit vermutet / das überrascht mich nicht".
Zuletzt geändert von greenelve am 25.07.2021 17:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Imperator Palpatine »

Ryan2k6 hat geschrieben: 25.07.2021 16:48 @Temeter
Du kommst zu einem Unfall wo eine Radfahrerin von einem Auto überrollt wurde und es mehrere Augenzeugen gibt. Und deine Frage ist: "Na, schauen wir erst mal, ob der Fahrer verurteilt wird, gibt ja auch Frauen die bei Rot über die Ampel fahren."

Vorverurteilung passiert und ist nichts positives, im Falle Metzelder führte das ja kürzlich auch zu Strafminderung. Ebenfalls ist ein einzelner Post bei Twitter einer einzigen Person sicher kein Anlass sofort auf jemanden loszugehen.

Deswegen aber nun jedes Mal skeptisch zu sein, wenn Frauen von Dingen berichten, über dessen Existenz man weiß, bringt auch nichts. Man sollte solche Vorwürfe immer ernst nehmen und prüfen.

Zumal du auch sehen musst, das sowas gerne an Orten passiert wo sich gegenseitig gedeckt und aufeinander aufgepasst wird. Wenn da jemandem Belästigung vorgeworfen wird und die Herren drumherum nur sagen, was für ein toller KErl das immer war, kann mal als Betroffene Person schon mal verzweifeln.
Dein Beispiel ist unfreiwillig passend.
Zeugenaussagen nehmen zwar in einem Polizeibericht einerseits eine wichtige Rolle ein, gleichzeitig wird jeder Beamte darauf geschult dass jene Aussagen immer mit besonderer Vorsicht zu beachten sind da Personen zwar glauben dass sich ein bestimmter Sachverhalt so zugetragen hat aber die tatsächlichen Fakten andere sind.

Das ist dann der Unterschied zwischen Schnellschüssen von Aussen und einer entsprechenden langwierigen Untersuchung von Personen die dafür geschult sind und alle Aspekte mit einbeziehen.

Der hier vorliegende Fall hat aufgrund der laufenden staatlichen Untersuchung eine andere Dimension und höchstwahrscheinlich auch Qualität. Doch wird auch dies erst am Ende einer - möglichen - ordentlichen Gerichtsverhandlung geklärt werden.

Jedes Opfer ist eines zuviel aber dies gilt in alle Richtungen. Zudem darf man nicht vergessen dass die amerikanische Diskussion und Situation in diesen Dingen noch einmal weitaus extremer ist als hier bei uns. Noch.
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 25.07.2021 17:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Temeter  »


Danke, das ist gut zu hören. Anfangs war es nur ein Bericht und ich habe das nirgendwo anders gefunden. Übrigens, ein netter Absatz:
But sometimes, libel lawsuits don’t have to be successful in court to be effective. SLAPP lawsuits (strategic lawsuits against public participation) are often used to silence people simply by tying them up in court proceedings and legal fees.
Wie die verschiedenen Anwälte treffend beschreiben, wirkt die Verleumdungsklage von Avellone wie ein "SLAPP-Lawsuit", welche oft dazu benutzt werden, um Leute zum Schweigen zu bringen.
Wirklich nett, dass das einfach mal so reinzupfeffern, wie? Bin überrascht, dass Kotaku da noch vergleichsweise moderat ist; schaut aus, als ob die das bei PCGames falsch übersetzt und abgeschrieben haben. Aber wie sowas durchs Editorial kommt, kapier ich auch nicht, keine journalistische Neutralität.

Das passt für mich ins Bild, zumindest in dieser Situation spielt Fairness kaum eine Rolle, die haben Angst vor falschen Slapp-Suits. Interessiert auch nicht, dass Avellone in der Tat persönlichen Schaden davongetragen hat, ob schuldig oder nicht.

edit: Und wie gesagt, sowas mag der Ausnahmefall sein. Aber das macht es für die Beteiligten hatl nicht besser.
Und wer hat denn bitte jemals behauptet, dass man Frauen alles glauben soll? Weder die #metoo noch die #believewomen Debatte haben es sich zum Ziel gemacht gegen Männer zu schießen, sondern auf sexuellen Missbrauch aufmerksam zu machen. Wenn man die Hashtags jetzt aber radikalen Feministen und gekränkten Männern überlässt, dann haben am Ende wieder jene Männer und Frauen verloren, die sich für die Gleichberechtigung einsetzen.
Ich sage nciht, dass alles auf Männer abschießt. Aber natürlich sind Idioten auf den Zug aufgesprungen, dass passiert immer bei solchen Bewegungen.
Gerade auf Social Media/Twitter laufen so viele Verrückte und Extremisten herum, an jeder Ecke findest du eine Echokammer, und selbst der Durschnittsuser lässt sich liebend gerne in selbstgerechte Rage bringen.
Zuletzt geändert von Temeter  am 25.07.2021 17:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Temeter  »

greenelve hat geschrieben: 25.07.2021 17:08Nicht deren Existenz, rein der Mythos, jeder und überall könnte Opfer von Frauen werden.
Ist ja fast eine Semantikdiskussion, was jetzt der Mythos im Artikel sein sollte; denke das hat nicht so viel Relevanz wie der eigentlich Inhalt.^^
Twitter...ja puhh... aber das ist hier nicht der Fall. Es ist wie immer, zu viele Menschen, zu wenig Inhalt, zu viel Populismus und Agenda. Da wird jedes Thema gefährlich. Ich bin mir sicher, als sich Kojima und Komani "einvernehmlich" getrennt hatten, gab es auf Twitter und Co. Drohungen diverser Natur, von Job bis Leben. Solche Sachen sollten man in der Hinsicht nicht ernst nehmen, als dass die eine Diskussion, eine sachliche, dominieren (bpsw. als Strohmannargument einbringen). Denn dann gibt es keine sachliche Auseinandersetzung mehr.
Leider tauchen viele Anschuldigungen dieser Natur auf Twitter auf, vermutlich, weils da eben größere Wellen schlägt.

Aber wie gesagt; bei dem Activision-Ding, genauso wie bei Riot? Nach allem, was ich gehört habe, steckt da in der Tat was hinter.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Czentara »

Spoiler
Show
VaniKa hat geschrieben: 25.07.2021 11:44 Weil hinter "alter weißer Mann" das Konzept steht, dass er alte patriarchale Denkmuster vertritt, weil er noch Zeiten erlebt hat, in denen Männer auch ganz offiziell den Ton in der Gesellschaft angegeben haben. Vor nicht vielen Jahrzehnten waren alte Rollenbilder noch viel mehr präsent und teils sogar rechtlich abgesichert. Es sind auch diese "guten alten Zeiten", denen manche da nachhängen und sich wünschen, dass Frauen wieder dahin gehen, wo sie ihrer Meinung nach hingehörten, hinter den Herd als Hausfrau, Mutter und Befriedigungsobjekt.

Es geht dabei übrigens nicht darum, dass alle alten weißen Männer diese Art von "alter weißer Mann" seien, genau so wenig wie "toxische Männlichkeit" Männlichkeit allgemein als toxisch bezeichnet, sondern nur den Teil, der eben gesellschaftlich toxisch ist, weil er Denk- und Verhaltensweisen beinhaltet, die Gift sind für ein gutes und respektvolles Miteinander.

Der "alte weiße Mann" ist ein "alter Herr", der eben "Altherren"-Witze macht, sich und sein Geschlecht Frauen überlegen sieht und sie lediglich als Sekretärin einstellen würde als sie bei Geschäftsverhandlungen mit am Tisch sitzen zu haben, geschweige denn, sie dabei haben zu wollen, wenn er eigentlich mit seinesgleichen nach dem Geschäftsessen noch eine Runde im Puff drehen möchte. Er nimmt sich als ein Harvey Weinstein heraus, Frauen sexuell zu belästigen und zu vergewaltigen, weil er glaubt, dass er alles machen kann ohne dafür belangt zu werden und ihm das auch zustehe. "Alte weiße Männer" sind die Männer, die immer noch glauben, dass ihnen die Welt gehört.

"Alter weißer Mann" ist ein Bild. Nicht jeder, der ein Mann, alt und weiß ist, ist ein "alter weißer Mann".

Und ganz ehrlich, genau diese Haltung, feministische Kritik als Angriff auf das gesamte männliche Geschlecht fehldeuten zu wollen, ist es auch, was mich immer wieder dazu bringt, mich in Threads wie diesen einzubringen. Und das ist meiner Ansicht nach auch der Grund, warum in den Medien das Thema eben auch immer wieder mit Nachdruck behandelt wird, weil es eben noch so viel Widerstand wie von Leuten wie dir gibt, die sich reflexhaft wehren, das alles für übertrieben halten und eben auch als Angriff sehen (wollen). Oder kurz: Solange jemand wie du "Nein" sagt, sagt jemand wie ich "Doch". Der Witz ist doch auch, dass es hier und anderswo genug Männer gibt, die sich nicht jedes Mal derart auf den Schlips getreten fühlen. Warum sehen die es nicht als Angriff auf sich selbst und ihresgleichen? Vielleicht ist das ein Zeichen dafür, dass da einfach ein Missverständnis deinerseits besteht?

Das Problem ist nur, dass ein derartiges Missverständnis auch von einigen ganz bewusst herbeigeführt wird, weil sie eben wirklich diese "guten alten Zeiten" zurück haben wollen und schlichtweg reaktionär sind. Da werden dann gerne Strohmänner wie "männerhassende Feminazis" ins Feld geführt und leider findet man ja auf allen Seiten auch immer ein paar radikale Hardliner, die sich für so etwas nutzen lassen. Und wenn dann auf Twitter mal wieder alles eskaliert, hat man den vermeintlichen Beweis dafür, wie schlimm doch diese Feministinnen "wirklich" seien. Die Frage ist allerdings: Ist das nicht lediglich das Ergebnis eines bereits bestehenden Confirmation-Bias? Sollte man sich nicht fragen, woher der eigentlich kommt?

Ich beschäftige mich viel mit intrinsischen Motivationen und der Psychologie dahinter. Ich glaube schon, dass die Männer, die sich so reflexhaft gegen Feminismus wehren, das aus einem gewissen Entitlement-Gefühl heraus tun, das sie als Mann zeitlebens quasi mit der gesellschaftlichen Muttermilch aufgesaugt haben, ohne dass ihnen das wirklich bewusst ist. Man kann offiziell und rational eine bestimmte Haltung vertreten, aber eigentlich trotzdem irgendwie anders fühlen und ticken. Ich behaupte auch, dass wir hier als Nordwesteuropäer auch ein gewisses Entitlement-Gefühl gegenüber "Drittwelt"-Ländern hegen. Da steckt noch immer wieder "an unserem Wesen soll die Welt genesen" drin und auch ein Hauch Kolonialnostalgie. Und gerade in den USA wird Black Lives Matter aus genau dem Grund auch von Menschen abgelehnt, weil sie sich "irgendwie" ans Bein gepinkelt fühlen, wenn die PoC nicht auf "ihrem Platz" bleiben wollen. Viele kommen nach wie vor nicht damit klar, wenn sie Frauen oder PoC wirklich auf Augenhöhe sehen sollen.

Das Problem ist dabei, wie derartig unterschwellige Ressentiments dann rationalisiert werden, um diesem diffusen Bedrohtsehen des eigenen gesellschaftlichen Standes irgendwie zu begegnen. Wenn man sich dann einreden kann, dass sei alles übertrieben und haltlos, hat man einen Weg gefunden, auch offiziell eine Gegenposition einzunehmen. Ich kann nur empfehlen, das mal wirklich zu hinterfragen.
Danke. Bester Beitrag bis Seite vier. ;)

Diese Methode der Einnahme einer Gegenposition hat auch den bequemen Nebeneffekt, dass man in einer Blockadehaltung verharren kann, ohne sich mit Inhalten/Argumenten auseinandersetzen zu müssen.
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greenelve
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von greenelve »

Temeter  hat geschrieben: 25.07.2021 17:16
greenelve hat geschrieben: 25.07.2021 17:08Nicht deren Existenz, rein der Mythos, jeder und überall könnte Opfer von Frauen werden.
Ist ja fast eine Semantikdiskussion, was jetzt der Mythos im Artikel sein sollte; denke das hat nicht so viel Relevanz wie der eigentlich Inhalt.^^
....

Leider tauchen viele Anschuldigungen dieser Natur auf Twitter auf, vermutlich, weils da eben größere Wellen schlägt.
Naja, der Mythos bedient die Angst weißer Männer, es kann immer und überall allen passieren und jeder Vorwurf stehe deswegen ersteinmal unter Verdacht falsch zu sein - und wie er als Beißreflex von allen möglichen benutzt wird, scheinen sie sich alle angesprochen zu fühlen. :Blauesauge:

Viele Leute haben Twitter, ergo kommen dort auch die Meldungen. Und ja, dazu gehört auch auf Twitter gehört zu werden. Würde jemand bei SchülerVZ reinschreiben.... ja ne. :ugly:
Zuletzt geändert von greenelve am 25.07.2021 17:23, insgesamt 2-mal geändert.
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batsi84
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von batsi84 »

Temeter  hat geschrieben: 25.07.2021 17:11Ich sage nciht, dass alles auf Männer abschießt. Aber natürlich sind Idioten auf den Zug aufgesprungen, dass passiert immer bei solchen Bewegungen.
Gerade auf Social Media/Twitter laufen so viele Verrückte und Extremisten herum, an jeder Ecke findest du eine Echokammer, und selbst der Durschnittsuser lässt sich liebend gerne in selbstgerechte Rage bringen.
Dementsprechend sollte man sich auch in Zukunft nicht mehr mit diesen Echo-Kammern beschäftigen, sondern mit jenen Kräften die im eigentliche Sinne von Feminismus & #metoo handeln. Und das ist die Verbesserung der Lebensumstände von Frauen, von denen man auch als Mann langfristig profitieren kann. Ansonsten werden diese Echokammern ihre Macht behalten und weiterhin Unschuldige in die Bedrängnis bringen :)
Czentara hat geschrieben: 25.07.2021 17:19
Spoiler
Show
VaniKa hat geschrieben: 25.07.2021 11:44 Weil hinter "alter weißer Mann" das Konzept steht, dass er alte patriarchale Denkmuster vertritt, weil er noch Zeiten erlebt hat, in denen Männer auch ganz offiziell den Ton in der Gesellschaft angegeben haben. Vor nicht vielen Jahrzehnten waren alte Rollenbilder noch viel mehr präsent und teils sogar rechtlich abgesichert. Es sind auch diese "guten alten Zeiten", denen manche da nachhängen und sich wünschen, dass Frauen wieder dahin gehen, wo sie ihrer Meinung nach hingehörten, hinter den Herd als Hausfrau, Mutter und Befriedigungsobjekt.

Es geht dabei übrigens nicht darum, dass alle alten weißen Männer diese Art von "alter weißer Mann" seien, genau so wenig wie "toxische Männlichkeit" Männlichkeit allgemein als toxisch bezeichnet, sondern nur den Teil, der eben gesellschaftlich toxisch ist, weil er Denk- und Verhaltensweisen beinhaltet, die Gift sind für ein gutes und respektvolles Miteinander.

Der "alte weiße Mann" ist ein "alter Herr", der eben "Altherren"-Witze macht, sich und sein Geschlecht Frauen überlegen sieht und sie lediglich als Sekretärin einstellen würde als sie bei Geschäftsverhandlungen mit am Tisch sitzen zu haben, geschweige denn, sie dabei haben zu wollen, wenn er eigentlich mit seinesgleichen nach dem Geschäftsessen noch eine Runde im Puff drehen möchte. Er nimmt sich als ein Harvey Weinstein heraus, Frauen sexuell zu belästigen und zu vergewaltigen, weil er glaubt, dass er alles machen kann ohne dafür belangt zu werden und ihm das auch zustehe. "Alte weiße Männer" sind die Männer, die immer noch glauben, dass ihnen die Welt gehört.

"Alter weißer Mann" ist ein Bild. Nicht jeder, der ein Mann, alt und weiß ist, ist ein "alter weißer Mann".

Und ganz ehrlich, genau diese Haltung, feministische Kritik als Angriff auf das gesamte männliche Geschlecht fehldeuten zu wollen, ist es auch, was mich immer wieder dazu bringt, mich in Threads wie diesen einzubringen. Und das ist meiner Ansicht nach auch der Grund, warum in den Medien das Thema eben auch immer wieder mit Nachdruck behandelt wird, weil es eben noch so viel Widerstand wie von Leuten wie dir gibt, die sich reflexhaft wehren, das alles für übertrieben halten und eben auch als Angriff sehen (wollen). Oder kurz: Solange jemand wie du "Nein" sagt, sagt jemand wie ich "Doch". Der Witz ist doch auch, dass es hier und anderswo genug Männer gibt, die sich nicht jedes Mal derart auf den Schlips getreten fühlen. Warum sehen die es nicht als Angriff auf sich selbst und ihresgleichen? Vielleicht ist das ein Zeichen dafür, dass da einfach ein Missverständnis deinerseits besteht?

Das Problem ist nur, dass ein derartiges Missverständnis auch von einigen ganz bewusst herbeigeführt wird, weil sie eben wirklich diese "guten alten Zeiten" zurück haben wollen und schlichtweg reaktionär sind. Da werden dann gerne Strohmänner wie "männerhassende Feminazis" ins Feld geführt und leider findet man ja auf allen Seiten auch immer ein paar radikale Hardliner, die sich für so etwas nutzen lassen. Und wenn dann auf Twitter mal wieder alles eskaliert, hat man den vermeintlichen Beweis dafür, wie schlimm doch diese Feministinnen "wirklich" seien. Die Frage ist allerdings: Ist das nicht lediglich das Ergebnis eines bereits bestehenden Confirmation-Bias? Sollte man sich nicht fragen, woher der eigentlich kommt?

Ich beschäftige mich viel mit intrinsischen Motivationen und der Psychologie dahinter. Ich glaube schon, dass die Männer, die sich so reflexhaft gegen Feminismus wehren, das aus einem gewissen Entitlement-Gefühl heraus tun, das sie als Mann zeitlebens quasi mit der gesellschaftlichen Muttermilch aufgesaugt haben, ohne dass ihnen das wirklich bewusst ist. Man kann offiziell und rational eine bestimmte Haltung vertreten, aber eigentlich trotzdem irgendwie anders fühlen und ticken. Ich behaupte auch, dass wir hier als Nordwesteuropäer auch ein gewisses Entitlement-Gefühl gegenüber "Drittwelt"-Ländern hegen. Da steckt noch immer wieder "an unserem Wesen soll die Welt genesen" drin und auch ein Hauch Kolonialnostalgie. Und gerade in den USA wird Black Lives Matter aus genau dem Grund auch von Menschen abgelehnt, weil sie sich "irgendwie" ans Bein gepinkelt fühlen, wenn die PoC nicht auf "ihrem Platz" bleiben wollen. Viele kommen nach wie vor nicht damit klar, wenn sie Frauen oder PoC wirklich auf Augenhöhe sehen sollen.

Das Problem ist dabei, wie derartig unterschwellige Ressentiments dann rationalisiert werden, um diesem diffusen Bedrohtsehen des eigenen gesellschaftlichen Standes irgendwie zu begegnen. Wenn man sich dann einreden kann, dass sei alles übertrieben und haltlos, hat man einen Weg gefunden, auch offiziell eine Gegenposition einzunehmen. Ich kann nur empfehlen, das mal wirklich zu hinterfragen.
Danke. Bester Beitrag bis Seite vier. ;)

Diese Methode der Einnahme einer Gegenposition hat auch den bequemen Nebeneffekt, dass man in einer Blockadehaltung verharren kann, ohne sich mit Inhalten/Argumenten auseinandersetzen zu müssen.
Und dann beschwert man sich in seiner passiven Haltung darüber, dass Frauen zunehmend aktiv ihre Rechte einfordern :lol:
Zuletzt geändert von batsi84 am 25.07.2021 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
In a Station of the Metro

The apparition of these faces in the crowd:
Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
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