In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
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Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Edit: Beitrag selbst gelöscht.
Zuletzt geändert von johndoe1947293 am 11.11.2021 02:21, insgesamt 2-mal geändert.
Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Jörg finanziert sich komplett durch Abos. Und er hat sich eindeutig und unmissverständlich zum Thema Reichweite geäußert. Natürlich bekommst du auf seiner Seite eine subjektive Meinung. Aber es ist immerhin SEINE subjektive Meinung. Und nicht die der Publisher.batsi84 hat geschrieben: ↑11.11.2021 00:40 Vielleicht sollte man die Erwartungen an den Spielejournalismus einfach dämpfen.
Es wird nie eine rein objektive Berichterstattung über die Videospielebranche geben, weil Formate wie 4Players, Spielvertiefung, Gamestar oder die RocketBeans Teil dieser Branche sind und dementsprechend ihre subjektive Position nicht verlassen können.
Hinzu kommt, dass man sich auch Trends seitens der Entwickler/Publisher und Spieler anpassen muss, um Reichweite zu bekommen. Einen 12-jährigen Fortnite-Spieler wirst du zum Beispiel nicht mit Jörgs Projekt angeln können. Umgekehrt wird man mich nicht mit einem Fortnite-Stream ansprechen können, weil ich zum Einen Einzelspieler bin und zum Anderen eh niemanden in meiner Altersklasse (30+) kenne, der Fortnite zockt.
Ein Mittelweg könnte zum Beispiel sein, dass man gleichzeitig über Matches, Updates und Events berichtet und auf der anderen Seite Themen wie Gruppenzwang in Online-Spielen aufgreift.
Auch kann man nicht von einer Rezension erwarten, dass sie einem die Kaufentscheidung abnimmt. Ein Redakteur kann nur mit einem professionellen Blickwinkel auf ein Spiel blicken und seine Stärken und Schwächen herauskristallisieren.
Ob einem das Spiel am Ende gefällt, hängt vom persönlichen Geschmack des individuellen Spielers ab und lässt sich oft nicht mit einer Rezension oder Metakritik erklären. Als Beispiel kann man hier die Spiele "Elex" von Piranha Bytes und "The Witcher 3" von CD Projekt nennen. Für mich ist das Projekt der Essener das bessere Spiel, auch wenn Presse & Co. eine andere Sprache sprechen.
Hinzu kommt auch, dass der Spielejournalismus nicht unbefangen ist, er einen großen Einfluss auf die Branche hat und auch eigene Ziele verfolgt.
Man spricht in der Medienwelt nicht umsonsonst von der "vierten Macht" weil man einen entscheidenden Einfluss auf die öffentliche Meinung und Wahrnehmung in Bezug auf Spiele hat.
Und auch Spielejournalisten verfolgen eigene Interessen im Bezug auf Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Aus dem Grund ist und war der Journalismus für mich auch nie ein Leuchtfeuer gegen vermeintlich ausbeuterische Unternehmen
Ich für meinen Teil brauche wirklich keine Tests auf dem Niveau der GS. Dann kann ich mich auch gleich bei eingekauften Streamern oder noch besser, auf der HP des Publishers informieren.
Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Jörgs Finanzierungsmodell wird wohl darauf hinauslaufen, dass ein eher kleiner Teil an Usern/Kunden größere Summen an Geld für seine Dienstleistungen ausgibt. Damit braucht er auch keine große Reichweite, aber treue Stammkunden, die seine Subjektivität zu schätzen wissen.Xris hat geschrieben: ↑11.11.2021 03:29Jörg finanziert sich komplett durch Abos. Und er hat sich eindeutig und unmissverständlich zum Thema Reichweite geäußert. Natürlich bekommst du auf seiner Seite eine subjektive Meinung. Aber es ist immerhin SEINE subjektive Meinung. Und nicht die der Publisher.batsi84 hat geschrieben: ↑11.11.2021 00:40 Vielleicht sollte man die Erwartungen an den Spielejournalismus einfach dämpfen.
Es wird nie eine rein objektive Berichterstattung über die Videospielebranche geben, weil Formate wie 4Players, Spielvertiefung, Gamestar oder die RocketBeans Teil dieser Branche sind und dementsprechend ihre subjektive Position nicht verlassen können.
Hinzu kommt, dass man sich auch Trends seitens der Entwickler/Publisher und Spieler anpassen muss, um Reichweite zu bekommen. Einen 12-jährigen Fortnite-Spieler wirst du zum Beispiel nicht mit Jörgs Projekt angeln können. Umgekehrt wird man mich nicht mit einem Fortnite-Stream ansprechen können, weil ich zum Einen Einzelspieler bin und zum Anderen eh niemanden in meiner Altersklasse (30+) kenne, der Fortnite zockt.
Ein Mittelweg könnte zum Beispiel sein, dass man gleichzeitig über Matches, Updates und Events berichtet und auf der anderen Seite Themen wie Gruppenzwang in Online-Spielen aufgreift.
Auch kann man nicht von einer Rezension erwarten, dass sie einem die Kaufentscheidung abnimmt. Ein Redakteur kann nur mit einem professionellen Blickwinkel auf ein Spiel blicken und seine Stärken und Schwächen herauskristallisieren.
Ob einem das Spiel am Ende gefällt, hängt vom persönlichen Geschmack des individuellen Spielers ab und lässt sich oft nicht mit einer Rezension oder Metakritik erklären. Als Beispiel kann man hier die Spiele "Elex" von Piranha Bytes und "The Witcher 3" von CD Projekt nennen. Für mich ist das Projekt der Essener das bessere Spiel, auch wenn Presse & Co. eine andere Sprache sprechen.
Hinzu kommt auch, dass der Spielejournalismus nicht unbefangen ist, er einen großen Einfluss auf die Branche hat und auch eigene Ziele verfolgt.
Man spricht in der Medienwelt nicht umsonsonst von der "vierten Macht" weil man einen entscheidenden Einfluss auf die öffentliche Meinung und Wahrnehmung in Bezug auf Spiele hat.
Und auch Spielejournalisten verfolgen eigene Interessen im Bezug auf Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Aus dem Grund ist und war der Journalismus für mich auch nie ein Leuchtfeuer gegen vermeintlich ausbeuterische Unternehmen
Ich für meinen Teil brauche wirklich keine Tests auf dem Niveau der GS. Dann kann ich mich auch gleich bei eingekauften Streamern oder noch besser, auf der HP des Publishers informieren.
Außerdem wird er sich noch weitere Standbeine wie das Magazin GEE aufbauen. Das macht ihn für mich jetzt nicht unbedingt zu einem sonderlich unabhängigen Berichterstatter/Journalisten. Man merkt gerade durch diverse Podcasts wie gut er in der Branche vernetzt ist
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Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Hatte er mal gesagt wie er das mit Reviews macht? Kauft er die Spiele dann selbst? Fragt er Testversionen an?Xris hat geschrieben: ↑11.11.2021 03:29 Jörg finanziert sich komplett durch Abos. Und er hat sich eindeutig und unmissverständlich zum Thema Reichweite geäußert. Natürlich bekommst du auf seiner Seite eine subjektive Meinung. Aber es ist immerhin SEINE subjektive Meinung. Und nicht die der Publisher.
Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Ich glaub, er hat diesbezüglich noch nichts erwähnt, aber es dürfte sehr wahrscheinlich ähnlich wie bei Jim Sterling verlaufen, nachdem diese/r sich selbständig machte.Ryan2k6 (4p Reboot ist d00f!) hat geschrieben: ↑11.11.2021 10:35Hatte er mal gesagt wie er das mit Reviews macht? Kauft er die Spiele dann selbst? Fragt er Testversionen an?Xris hat geschrieben: ↑11.11.2021 03:29 Jörg finanziert sich komplett durch Abos. Und er hat sich eindeutig und unmissverständlich zum Thema Reichweite geäußert. Natürlich bekommst du auf seiner Seite eine subjektive Meinung. Aber es ist immerhin SEINE subjektive Meinung. Und nicht die der Publisher.
D.h. fragte zwar schon für Testversionen an, aber kriegte gerade bei Triple-AAA-Publishern oftmals keine, weil Einstufung als sogenannte "Wild Card", und musste Spiele auf normalem Wege kaufen.
Indies sind eine andere Geschichte, die sind oft für jedwede Reichweite dankbar.
Aber das war ja auch schon bei 4p so, dass Testversionen gerne mal verwehrt wurden, teils auch mit hanebüchenen Entschuldigungen wie "haben wir verschickt, ist aber irgendwie auf dem Weg verloren gegangen, können auch keine 2. Testversion nachschicken, sorry".
/edit: Wollte auf den alten Jimquisition-Artikel verlinken, aber Link funktioniert anscheinend nicht mehr:
https://www.thejimquisition.com/im-too- ... iew-copies
Jim hat diesen Netzauftritt generell vergammeln lassen, seit 2019 erschienen keine neuen Artikel mehr.
Zuletzt geändert von LeKwas am 14.11.2021 16:02, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Die GEE ist zunächst eine einmalige Sache. Fortsetzung hängt vom Erfolg am Kiosk ab. Und soll dann auch nur 1 Mal im Jahr veröffentlicht werden. Klingt nicht nach einem Vollzeitjob. Und in wie weit sich diese Anstellung auf Jörgs Spielevertiefung auswirken soll, versteh ich grad nicht. Sind zwei verschiedene paar Schuhe mMn.batsi84 hat geschrieben: ↑11.11.2021 03:55Jörgs Finanzierungsmodell wird wohl darauf hinauslaufen, dass ein eher kleiner Teil an Usern/Kunden größere Summen an Geld für seine Dienstleistungen ausgibt. Damit braucht er auch keine große Reichweite, aber treue Stammkunden, die seine Subjektivität zu schätzen wissen.Xris hat geschrieben: ↑11.11.2021 03:29Jörg finanziert sich komplett durch Abos. Und er hat sich eindeutig und unmissverständlich zum Thema Reichweite geäußert. Natürlich bekommst du auf seiner Seite eine subjektive Meinung. Aber es ist immerhin SEINE subjektive Meinung. Und nicht die der Publisher.batsi84 hat geschrieben: ↑11.11.2021 00:40 Vielleicht sollte man die Erwartungen an den Spielejournalismus einfach dämpfen.
Es wird nie eine rein objektive Berichterstattung über die Videospielebranche geben, weil Formate wie 4Players, Spielvertiefung, Gamestar oder die RocketBeans Teil dieser Branche sind und dementsprechend ihre subjektive Position nicht verlassen können.
Hinzu kommt, dass man sich auch Trends seitens der Entwickler/Publisher und Spieler anpassen muss, um Reichweite zu bekommen. Einen 12-jährigen Fortnite-Spieler wirst du zum Beispiel nicht mit Jörgs Projekt angeln können. Umgekehrt wird man mich nicht mit einem Fortnite-Stream ansprechen können, weil ich zum Einen Einzelspieler bin und zum Anderen eh niemanden in meiner Altersklasse (30+) kenne, der Fortnite zockt.
Ein Mittelweg könnte zum Beispiel sein, dass man gleichzeitig über Matches, Updates und Events berichtet und auf der anderen Seite Themen wie Gruppenzwang in Online-Spielen aufgreift.
Auch kann man nicht von einer Rezension erwarten, dass sie einem die Kaufentscheidung abnimmt. Ein Redakteur kann nur mit einem professionellen Blickwinkel auf ein Spiel blicken und seine Stärken und Schwächen herauskristallisieren.
Ob einem das Spiel am Ende gefällt, hängt vom persönlichen Geschmack des individuellen Spielers ab und lässt sich oft nicht mit einer Rezension oder Metakritik erklären. Als Beispiel kann man hier die Spiele "Elex" von Piranha Bytes und "The Witcher 3" von CD Projekt nennen. Für mich ist das Projekt der Essener das bessere Spiel, auch wenn Presse & Co. eine andere Sprache sprechen.
Hinzu kommt auch, dass der Spielejournalismus nicht unbefangen ist, er einen großen Einfluss auf die Branche hat und auch eigene Ziele verfolgt.
Man spricht in der Medienwelt nicht umsonsonst von der "vierten Macht" weil man einen entscheidenden Einfluss auf die öffentliche Meinung und Wahrnehmung in Bezug auf Spiele hat.
Und auch Spielejournalisten verfolgen eigene Interessen im Bezug auf Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Aus dem Grund ist und war der Journalismus für mich auch nie ein Leuchtfeuer gegen vermeintlich ausbeuterische Unternehmen
Ich für meinen Teil brauche wirklich keine Tests auf dem Niveau der GS. Dann kann ich mich auch gleich bei eingekauften Streamern oder noch besser, auf der HP des Publishers informieren.
Außerdem wird er sich noch weitere Standbeine wie das Magazin GEE aufbauen. Das macht ihn für mich jetzt nicht unbedingt zu einem sonderlich unabhängigen Berichterstatter/Journalisten. Man merkt gerade durch diverse Podcasts wie gut er in der Branche vernetzt ist
Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Auch wenn Jörg seine Projekt "Spielvertiefung" privat betreibt, wird er dabei auch auf Erfahrungen aus anderen Jobs zurückgreifen und auf Gesprächspartner aus der Branche setzen - wie schon es schon mit Matthias Schmid und Herrn Fabu passiert ist. Dementsprechend verschwimmt bei mir auch die Grenze zwischen Privatprojekt und den öffentlichen Medien.Xris hat geschrieben: ↑11.11.2021 12:45Die GEE ist zunächst eine einmalige Sache. Fortsetzung hängt vom Erfolg am Kiosk ab. Und soll dann auch nur 1 Mal im Jahr veröffentlicht werden. Klingt nicht nach einem Vollzeitjob. Und in wie weit sich diese Anstellung auf Jörgs Spielevertiefung auswirken soll, versteh ich grad nicht. Sind zwei verschiedene paar Schuhe mMn.batsi84 hat geschrieben: ↑11.11.2021 03:55Jörgs Finanzierungsmodell wird wohl darauf hinauslaufen, dass ein eher kleiner Teil an Usern/Kunden größere Summen an Geld für seine Dienstleistungen ausgibt. Damit braucht er auch keine große Reichweite, aber treue Stammkunden, die seine Subjektivität zu schätzen wissen.Xris hat geschrieben: ↑11.11.2021 03:29
Jörg finanziert sich komplett durch Abos. Und er hat sich eindeutig und unmissverständlich zum Thema Reichweite geäußert. Natürlich bekommst du auf seiner Seite eine subjektive Meinung. Aber es ist immerhin SEINE subjektive Meinung. Und nicht die der Publisher.
Ich für meinen Teil brauche wirklich keine Tests auf dem Niveau der GS. Dann kann ich mich auch gleich bei eingekauften Streamern oder noch besser, auf der HP des Publishers informieren.
Außerdem wird er sich noch weitere Standbeine wie das Magazin GEE aufbauen. Das macht ihn für mich jetzt nicht unbedingt zu einem sonderlich unabhängigen Berichterstatter/Journalisten. Man merkt gerade durch diverse Podcasts wie gut er in der Branche vernetzt ist
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass er seine vorläufige Stelle als Chefredakteur bei der GEE nutzt, um an eine Testversion von "Elden Ring" zu kommen - das Magazin erscheint passenderweise eine Woche vor dem Release des Spiels.
Das ist jetzt zwar auch nur eine Mutmaßung, aber es würde sich anbieten einen massentauglichen Bericht über Elden Ring für die GEE zu schreiben und zusätzlich eine Vertiefung (hinter einer Paywall) anzubieten. Beide Projekte würden sich dann gegenseitig komplementieren, aber auch die Grenze zum gängigen Spielejournalismus auflösen.
Was ich einfach sagen möchte: Auch Spielevertiefung.de ist ein spielejournalistisches Projekt mit finanziellen Interessen und unterscheidet sich dementsprechend für mich nicht grundlegend von Projekten wie der Gamestar oder 4Players
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Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Wäre mir jetzt aber neu, dass Gamestar und 4P private Ein-Mann-Projekte wären...
Dass Jörg mit der Spielvertiefung erstmal nur sich selbst und seine Familie am Kacken halten muss, ist schon ein leichter Unterschied zur GS. Und sogar zu so Projekten wie was auch immer der "Ihr zahlt, damit ich euch niedermachen darf" Langer da aufgebaut hat.
Es hängt irgendwo zwischen Stay Forever (Es sei denn, die zwei/drei bestreiten damit ihr komplettes Einkommen!) und Gamers Global.
Ob sich das hält, das wird sich zeigen. Allem Anschein nach hat er wohl genug Fans, die nächsten Monate nicht vor leerem Kühlschrank zu stehen (lässt man jetzt mal Außen vor, dass ALG existiert, aber DAS ist ein komplett anderes Drama und nicht Gegenstand der Überlegung).
Langfristig wird sich halt zeigen, ob Jörg seinen Unterstützern ausreichend Content liefern kann.
Bzw. ob er genug Unterstützer findet, ohne seine Reichweite erhöhen zu müssen.
Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Sind wir also wieder bei Spekulationen und Diskussionen über Jörgs weiteres Vorgehen gekommen. Inklusive Mutmaßungen über etwaige Synergieeffekte zwischen verschiedenen Projekten. Irgendwie langweilig...
Grundsätzlich: Es gibt keinen unabhängigen Journalismus, weil jedwede Arbeit durch irgendwen oder irgendwas bezahlt werden muss - und sei es durch das Privatvermögen des Journalisten. Dann ist er halt von sich abhängig.
Die guten Journalisten zeichnet meiner Meinung nach dadurch aus, dass sie - so gut es geht (mal von psychologischen Effekten abgesehen, die nicht-bewusst ablaufen) - diese finanzielle Abhängigkeit nicht in ihre journalistische Tätigkeit einfließen lassen. Das bedeutet in meinen Augen nicht, dass ein Spielejournalist z.B. keine Testmuster anfordern sollte... mir wäre es zwar lieber, wenn man selbst kauft, aber es ist die Regel, dass man beliefert wird. Das sollte jedoch nicht bedeuten, dass man sich davon dazu bringt, irgendwie anders über das Spiel zu urteilen. Und umgekehrt auch: Nur weil man kein Testmuster bekommt, muss man dann nicht gleich gegen Spiel und Publisher wettern.
Oder man schaue sich den Autojournalismus an - die ganzen Auto-Reviews können nur sinnvoll dadurch gelingen, dass die Journalisten/Magazine Testautos zur Verfügung gestellt bekommen. Auch bei diesen zeichnen sich die guten dadurch aus, dass sie zumindest größtenteils zwischen dieser Zuwendung durch den Hersteller und ihrer eigenen Arbeit trennen. Auf den ersten Blick erscheint es zwar so, dass man finanziell besser fährt, wenn man wohlwollend berichtet - aber die Konsumenten sind nicht so dumm, wie man gerne annimmt... so etwas fällt dann durchaus auf und am Ende steht man mit seinem eigenen Journalistennamen gerade.
Von daher würde ich von keinem Spielejournalisten eine total unabhängige Berichterstattung erwarten - sondern lediglich, dass er im Großen und Ganzen seine Meinung zu einem Spiel sagt, ganz gleich ob sie gut oder schlecht ist.
Danach kommt es auf die Medienkompetenz der Konsumenten an... wer sich dann mit einer einzigen Meinung zufriedengibt, macht das halt so.
Grundsätzlich: Es gibt keinen unabhängigen Journalismus, weil jedwede Arbeit durch irgendwen oder irgendwas bezahlt werden muss - und sei es durch das Privatvermögen des Journalisten. Dann ist er halt von sich abhängig.
Die guten Journalisten zeichnet meiner Meinung nach dadurch aus, dass sie - so gut es geht (mal von psychologischen Effekten abgesehen, die nicht-bewusst ablaufen) - diese finanzielle Abhängigkeit nicht in ihre journalistische Tätigkeit einfließen lassen. Das bedeutet in meinen Augen nicht, dass ein Spielejournalist z.B. keine Testmuster anfordern sollte... mir wäre es zwar lieber, wenn man selbst kauft, aber es ist die Regel, dass man beliefert wird. Das sollte jedoch nicht bedeuten, dass man sich davon dazu bringt, irgendwie anders über das Spiel zu urteilen. Und umgekehrt auch: Nur weil man kein Testmuster bekommt, muss man dann nicht gleich gegen Spiel und Publisher wettern.
Oder man schaue sich den Autojournalismus an - die ganzen Auto-Reviews können nur sinnvoll dadurch gelingen, dass die Journalisten/Magazine Testautos zur Verfügung gestellt bekommen. Auch bei diesen zeichnen sich die guten dadurch aus, dass sie zumindest größtenteils zwischen dieser Zuwendung durch den Hersteller und ihrer eigenen Arbeit trennen. Auf den ersten Blick erscheint es zwar so, dass man finanziell besser fährt, wenn man wohlwollend berichtet - aber die Konsumenten sind nicht so dumm, wie man gerne annimmt... so etwas fällt dann durchaus auf und am Ende steht man mit seinem eigenen Journalistennamen gerade.
Von daher würde ich von keinem Spielejournalisten eine total unabhängige Berichterstattung erwarten - sondern lediglich, dass er im Großen und Ganzen seine Meinung zu einem Spiel sagt, ganz gleich ob sie gut oder schlecht ist.
Danach kommt es auf die Medienkompetenz der Konsumenten an... wer sich dann mit einer einzigen Meinung zufriedengibt, macht das halt so.
Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Also in meinen Augen ist das schonen eklatanter Unterschied wer meine Brötchen bezahlt. Und die Gamestar finanziert sich höchstens zum Teil von Abos. Spielevertiefung hingegen komplett.batsi84 hat geschrieben: ↑11.11.2021 13:56Auch wenn Jörg seine Projekt "Spielvertiefung" privat betreibt, wird er dabei auch auf Erfahrungen aus anderen Jobs zurückgreifen und auf Gesprächspartner aus der Branche setzen - wie schon es schon mit Matthias Schmid und Herrn Fabu passiert ist. Dementsprechend verschwimmt bei mir auch die Grenze zwischen Privatprojekt und den öffentlichen Medien.Xris hat geschrieben: ↑11.11.2021 12:45Die GEE ist zunächst eine einmalige Sache. Fortsetzung hängt vom Erfolg am Kiosk ab. Und soll dann auch nur 1 Mal im Jahr veröffentlicht werden. Klingt nicht nach einem Vollzeitjob. Und in wie weit sich diese Anstellung auf Jörgs Spielevertiefung auswirken soll, versteh ich grad nicht. Sind zwei verschiedene paar Schuhe mMn.batsi84 hat geschrieben: ↑11.11.2021 03:55
Jörgs Finanzierungsmodell wird wohl darauf hinauslaufen, dass ein eher kleiner Teil an Usern/Kunden größere Summen an Geld für seine Dienstleistungen ausgibt. Damit braucht er auch keine große Reichweite, aber treue Stammkunden, die seine Subjektivität zu schätzen wissen.
Außerdem wird er sich noch weitere Standbeine wie das Magazin GEE aufbauen. Das macht ihn für mich jetzt nicht unbedingt zu einem sonderlich unabhängigen Berichterstatter/Journalisten. Man merkt gerade durch diverse Podcasts wie gut er in der Branche vernetzt ist
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass er seine vorläufige Stelle als Chefredakteur bei der GEE nutzt, um an eine Testversion von "Elden Ring" zu kommen - das Magazin erscheint passenderweise eine Woche vor dem Release des Spiels.
Das ist jetzt zwar auch nur eine Mutmaßung, aber es würde sich anbieten einen massentauglichen Bericht über Elden Ring für die GEE zu schreiben und zusätzlich eine Vertiefung (hinter einer Paywall) anzubieten. Beide Projekte würden sich dann gegenseitig komplementieren, aber auch die Grenze zum gängigen Spielejournalismus auflösen.
Was ich einfach sagen möchte: Auch Spielevertiefung.de ist ein spielejournalistisches Projekt mit finanziellen Interessen und unterscheidet sich dementsprechend für mich nicht grundlegend von Projekten wie der Gamestar oder 4Players
Warum muss Jörgs Bericht über Elden Ring mit der GEE Zusammenhängen? Nach 20 Jahren Chefredakteur hast du sicherlich den ein oder anderen Kontakt. Nebenbei bemerkt, die Beta ist zwar geschlossen, aber keine Presse exklusive Veranstaltung.
Zuletzt geändert von Xris am 11.11.2021 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
- Sir Richfield
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Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Von sich selbst abhängig ist doch ein wenig die Definition von "Unabhängig", weil die Abhängigkeit durch Dritte definiert wird.
Spannender hier ist, wer diese Dritten sind.
Wenn du dir nen Blog aufziehst und Testmuster kaufen musst, dann bist du NUR von deinen "Kunden" abhängig. DENEN musst du dann gefallen.
Dann musst du dich aber anders verbiegen, dann musst du eine Form der Exklusivität bringen, denn, im Falle von Videospieltests, liest dich keiner, weil er eine Kaufentscheidung treffen will. Dafür bist du halt immer zu spät.
Wenn du aber "am Markt" teilnehmen möchtest, am besten noch als angestellter Redakteur, dann bist du von deinem Arbeitgeber abhängig und DER fühlt sich (in diesem Kontext) eher den Werbetreibenden ggü. verantwortlich.
Und DA beginnt dann das spannende Spiel, ob und was man sagen kann.
Deshalb gab es ja den "kritischen Herbst".
Deshalb gab es aber auch hier kopierte Pressemitteilungen und PromoVideos mit eigener Werbung.
Hmmm....Von daher würde ich von keinem Spielejournalisten eine total unabhängige Berichterstattung erwarten - sondern lediglich, dass er im Großen und Ganzen seine Meinung zu einem Spiel sagt, ganz gleich ob sie gut oder schlecht ist.
Danach kommt es auf die Medienkompetenz der Konsumenten an... wer sich dann mit einer einzigen Meinung zufriedengibt, macht das halt so.
Gegenthese: Wenn du einen Redakteur gefunden hast, der konsistent deinen Geschmack teilt, brauchst du nicht möglichst viele Magazine konsumieren, um dir dann irgendwie einen Mittelwert zu bilden.
Denn irgendwie ist das doch der Witz an der von dir geforderten "Meinung", die ein Redakteur zu einem Spiel äußern soll. Was nutzt es mir, wenn Red A das Spiel toll findet, Red B aber mies und Red Richfield einen epischen Rant darüber veröffentlicht, dass das Spiel, wie seine zwei Vorgänger, nicht unter drei Patches überhaupt startet?
Welche... Information über das Spiel willst du dann daraus für dich ziehen?
Ich meine, ich bin da in der Sache ganz bei dir: Ein Red sollte zu dem Spiel sagen können, was er meint und nicht, was er meint, würde auch das nächste Rezensionsexamplar bringen.
Wobei auch DAS nicht uneingeschränkt ist. Wenn die Leser ausreichend darlegen können, dass er sich faktisch irrt, sollte ein Red Größe genug haben, das einzusehen und ggf. seine Meinung anzupassen. Das scheint auch eine längst vergessene Kunst zu sein.
(HINWEIS: Diese Meinung könnte von meinem Berufsbild beeinflusst sein. Wenn ich nachweislich Murks schreibe, dann leidet nicht mein Ego, sondern die Rechtsabteilung meiner Kunden, wenn einer in den Späneförderer gefallen ist*)
PS: Nicht alles, was du nicht mitbekommst, ist automatisch nur eine Mutmaßung.
*Der, wo in den Späneförderer fiel, der leidet natürlich auch!
Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Ja, ausnahmsweise wollte ich mal Sophistik betreiben. Im engsten Wortsinne wäre selbst die "Unabhängigkeit" im Sinne der Abhängigkeit von seinem eigenen Vermögen/Einkommen aber auch nicht wirklich unabhängig. Denn es gibt dann bestimmt diejenigen, die einem vorrechnen, was man zum Leben braucht und wie lange man mit seinem Vermögen durchkommen und wie verlockend doch die Geschenke der Branche und die Gelder der Geldgeber usw. usf.Sir Richfield hat geschrieben: ↑11.11.2021 16:48Von sich selbst abhängig ist doch ein wenig die Definition von "Unabhängig", weil die Abhängigkeit durch Dritte definiert wird.
Aber ja, sagen wir der Einfachheit halber, dass solcherlei "Unabhängigkeit" das eine Ende der Abhängigkeitsskala darstellt... das andere Ende wären dann z.B. eindeutig von den Herstellern gekaufte "Journalisten", die dies nicht offenlegen.
Mein letzter Satz mag allzu wertend geklungen haben - dem war aber nicht so. Wer sich z.B. in den meisten Fällen in Jörgs Bewertungen wiedergefunden hat, der musste natürlich nicht weiter recherchieren. So habe ich mich in den allermeisten Urteilen von Matthias Schmid wiedergefunden und wäre da auch ohne zweite oder dritte Meinung glücklich geworden.Gegenthese: Wenn du einen Redakteur gefunden hast, der konsistent deinen Geschmack teilt, brauchst du nicht möglichst viele Magazine konsumieren, um dir dann irgendwie einen Mittelwert zu bilden.
Kann jeder wirklich so handhaben, wie er mag. Das ist eben Teil der Medienkompetenz: Zu wissen, was einem reicht. Aber wie viele Deppen gibt es, die lesen nur einen Test und regen sich dann tierisch auf, dass das etwa hochgelobte Spiel doch so beschissen ist? Darauf zielte ich eher ab.
Ja, das Handwerkliche habe ich ganz außen vor gelassen. Ich gehe davon aus, dass man sein Handwerk gut beherrscht und daher seltens grob danebenliegt - und falls ja, dann tatsächlich diesen Fehler eingesteht.Ich meine, ich bin da in der Sache ganz bei dir: Ein Red sollte zu dem Spiel sagen können, was er meint und nicht, was er meint, würde auch das nächste Rezensionsexamplar bringen.
Wobei auch DAS nicht uneingeschränkt ist. Wenn die Leser ausreichend darlegen können, dass er sich faktisch irrt, sollte ein Red Größe genug haben, das einzusehen und ggf. seine Meinung anzupassen. Das scheint auch eine längst vergessene Kunst zu sein.
In diesem Zusammenhang schiele ich auf einen anderen bekannten Jörg, nämlich den Langer. Was der bei seinem Metroid-Review angestellt hat, weil er schlichtweg unfähig war, eine für ein Metroid-Spiel einfache Stelle zu blicken, ist ein Paradebeispiel dafür, was ICH unter schlechtem Journalismus in diesem Zusammenhang verstehe - Uneinsichtigkeit hinsichtlich eigener Fehler gepaart mit einer ermüdend scharfen Zunge (bzw. Feder).
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Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
OptimuzCrim3 hat geschrieben: ↑11.11.2021 19:59 https://twitter.com/gebauer_jochen/stat ... 50504?s=20
Grote selbst würde diesen Thread hier aber sicher feiern.
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Re: In eigener Sache: 4Players.de geht mit neuer Führung weiter
Dem habe ich nichts hinzuzufügen.OptimuzCrim3 hat geschrieben: ↑11.11.2021 19:59 https://twitter.com/gebauer_jochen/stat ... 50504?s=20
Es ist genauso asozial wie dort beschrieben.
Ach ja, der Vollständigkeit halber:
Ich will mein Geld zurück.
Wobei ich mit Blick auf die konsequente Nichtbeachtung der Kunden auch nicht mehr daran glaube, das ohne Rechtsmittel zu bekommen. Tja. Das es mal so endet