Grundsätzlich richtig, aber:RyanDerPinguin hat geschrieben: ↑07.12.2021 10:02https://uni.de/redaktion/biospritWarum kein Biosprit?
Deutschland ist weltweiter Vorreiter in Sachen Energiewende und will daher den Anteil der Biomasse an der nationalen Versorgung bis 2050 verdreifachen (von 8 auf 23 Prozent). Die Nationale Akademie der Wissenschaften, kurz Leopoldina, hat vor kurzem eine Studie (Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen) veröffentlicht, mit dem Fazit, dass Bioenergie für Deutschland keinen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Hauptargument gegen die Bioenergie ist die „Tank gegen Teller – Diskussion“. Bioenergie wird bekanntlich aus Nahrungsmitteln hergestellt. Viele Menschen auf der Welt leiden an Hunger, und die Länder, die die Technologie dafür besitzen, verblasen ihre Nahrungsmittel durch den Auspuff. Außerdem könne der Ausbau der Bioenergie in Deutschland nur über Importe erfolgen, weil die heimischen Quellen weitgehend ausgeschöpft seien. Was zum nächsten Problem führt: Die Weltbevölkerung wüchse schneller, als die Ernteerträge, daher müssten viele Länder ihre Exporte reduzieren, anstatt sie für die Energiewende zu erhöhen. Letztendlich sei auch die stimmige CO2 – Bilanz nur Augenwischerei. Zur Gewinnung der Biomasse ist der Einsatz von Maschinen, Dünger und Pestiziden erforderlich, die wiederrum fossile Brennstoffe benötigen.
Es geht hier nicht nur um „Biosprit“, für den extra Pflanzen angebaut werden, sonder auch um sog. E-Fuels. Das sind synthetisch hergestellte Kohlenwasserstoffe, für deren Produktion man im wesentlichen drei Dinge braucht: Wasser, CO2 und Strom. Wenn der Strom dabei aus Windkraft und Solarenergie bezogen wird und das CO2 aus der Luft oder Industrieabgasen, dann ist man am Ende CO2-neutral *und* hat keine landwirtschaftlichen Flächen in Anspruch genommen. Klar ist aber auch, dass das viele „Wenn“s sind und man trotzdem absolut beschissene Effizienz dabei hat. Die Kosten sind natürlich ebenfalls astronomisch. Ob das für Nischenanwendungen z.B. im Rennsport sinnvoll ist, müssen andere Leute ausrechnen. Genaugenommen ist ja der ganze Rennsport nicht sinnvoll. Porsche scheint zumindest zu glauben, dass sich das finanziell tragen kann, afaik entwickeln die in der Richtung.
Was dabei allerdings bleibt sind die üblichen Abgasprobleme abseits des CO2, also Feinstaub und Stickoxide.