Heut beim Badputzen gehört.
Wenig überraschend sehr viel Ubisoft-Hate und sehr viel From-Software-Love am Start.
Ich meine, mal abgesehen davon, dass ich jede Art von Elitarismus zum Kotzen finde, was wohl dazu führt, dass ich persönlich manchmal unter meinen Möglichkeiten bleibe... Der Punkt mit dem Loot ist halt sehr valide.
Da ich grad an AC: Origins sitze, kann ich da mal eine kleine Anekdote zum Besten geben:
Das Spiel schickt mich im Verlauf einer relativ langen Quest auf die Suche nach einem mythischen Schwert. Am Ende heißt es: Räum das Banditenlager (was zu 90 % Bestandteil einer Quest ist) und besorg das Schwert.
Und was befindet sich in der Truhe? Ein generisches "Sichelschwert". Es war irgendeinem Ubisoft-Mitarbeiter sogar zu viel, dem Schwert einen einzigartigen Namen zu geben. Oder gar - Gott bewahre - es ein gelbes, also legendäres Schwert sein zu lassen.
Das ist u.a. deswegen schade, weil es auch ohne größeren Designaufwand möglich wäre, den Spielspaß - in dem Fall den Belohnungseffekt - zu erhöhen.
Und was meine persönlichen Überlegungen während des Hörens des Podcasts waren: Je größer die Welt, desto
a) weniger detalliert kann sie sein, was aber, wie Ubisoft regelmäßig zeigt, nicht auf die reine Grafikgestaltungsarbeit zutrifft, denn deren Games erschaffen zum Niederknien schöne, aber: eben auch sehr tote Welten.
Und b) desto schwieriger ist es, sinnvoll Erkundungsreize zu setzen. Es soll ja Beknackte geben, die ein z.B. TW3 mit deaktivierten Fragezeichen spielen. Aber ich behaupte mal, das Gros der Spieler erwartet ein einigermaßen flüssiges Pacing, wozu eben gehört, keine Kilometer durch fotorealistisch gestaltete Wälder und über Steppen zurückzulegen, ohne, dass auf diesem Weg irgendwas passiert. Im Fall von TW3 kommt erschwerend hinzu, dass Viecher wegzuhauen noch nicht mal nennenswert Erfahrungspunkte in die Kasse spült.
Eine andere Überlegung zur Diskrepanz, die bei "Core"-Spielern zwischen dem Hassobjekt "Ubisoft-Spiel" und Froms Publikumslieblingen, in dem Fall Elden Ring, besteht: Ubisoft-Spiele sind ein reines Kommerzprodukt im schlechtesten Sinne, weil sie versuchen, den größtmöglichen Umsatz durch Ansprechen der größtmöglichen Zielgruppe zu generieren. Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass deren Spiele schlecht wären, sondern eben, dass sie sehr generisch sind.
Wirtschaften muss aber auch ein Studio wie From Software, und vielleicht war es einfach deren Glück, dazumal mit Demon's Souls den Nerv einer Generation von Zockern getroffen zu haben, denn durch Innovation besticht deren Ludografie in den letzten 10, 12 Jahren auch nicht unbedingt.
Und wenn man nicht Ubisoft oder From Software heißt, aber trotzdem mit nennenswertem Budget in der Branche mitmischen will...
Na ja, meine Gedanken dazu bilden sich während des Schreibens, und im Endeffekt läuft es eben auf die nicht sonderlich neue Überlegung hinaus, dass je mehr Budget in einem Spiel steckt, desto weniger experimentierfreudig dessen Design ist.
Aber interessant find ich das schon, dass es Ubisoft gelingt, sich regelmäßig den Hass, oder wenigstens die Verachtung der "Core"-Gamer zuzuziehen. Liegt das daran, dass deren Game-Budget im Vergleich zu anderen Tripel-A-Produktionen wie einem Dishonored zu hoch ist?
Oder trifft es ganz banal zu, dass der Laden eine dreckige Kommerzbude ist, die so durch AG-Bedingungen vergiftet ist, dass jede Form von Leidenschaft im Keim erstickt wird?
Und was war eigentlich passiert, zwischen der Entwicklung eines Games wie Beyond Good and Evil und dem, laut Ansicht vieler Spieler, Anfang des Endes, dem Release des ersten Assassin's Creed?
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