cM0 hat geschrieben: ↑11.06.2022 22:10
@schockbock: Das Thema hatten wir vor einigen Monaten schon mal in diesem Thread
Stimmt, jetzt wo du's sagst.
Anscheinend erreiche ich ein Alter, wo ich ständig dieselben alten Anekdoten zum Besten gebe.
Aber hey, einmal geht doch noch...
Silent Hill ist Mindfuck der ganz üblen Sorte, und zwar nicht TROTZ, sondern gerade WEGEN der angestaubten - oder besser: antiken - Technik. Der Nebel war damals sicher auch technische Notwendigkeit, um die Kiste einigermaßen laufbar auf der Playstation zu bekommen, aber verstärkt halt die allgegenwärtige Klaustrophobie ungemein.
Und dann dieser Soundtrack, der wie Pressluftschläge auf dein Gemüt donnert...
Na ja, gut, ich hör ja schon auf.
Alien: Isolation ist da auf einer ganz pragmatischen, greifbaren Ebene Horror: Du hast halt das Vieh an der Backe, und so gut wie keine Möglichkeiten, dich dagegen zur Wehr zu setzen.
Mit dem Prinzip arbeitet bekanntlich auch Amnesia, allerdings ist "das Böse" dort weit weniger tödlich.
Kleine Wasserstandsmeldung zu
AC Odyssey:
Hab Megaris hinter mir gelassen und bin jetzt in offizieller Mission als (Un-)Heilsbringer zwischen den Fronten unterwegs. Gefällt mir einerseits, dass ein erzählerischer und spielmechanischer Unterbau geschaffen wurde, der einen sowas wie motiviert, durch die Lande zu ziehen. Das ist nämlich der größte Schwachpunkt am Vorgänger: Warum soll ich die drölfzehntausend Fragezeichen abklappern? Um den nächsten komplett irrelevanten Loot aus irgendeiner Kiste zu fischen? Damit am Ende eine möglichst hohe Prozentzahl unter "Fortschritt" steht?
Andererseits zeigen sich hier Parallelen zwischen Odyssey und Valhalla, wobei Letzteres, if Memory serves, die verschiedenen Schwäche-die-Vormachtstellung-des-Gegners-in-den-Gebieten-Aktionen in dedizierte Missionen einbettet.
Und um das mal kulturhistorisch einzuordnen: Es ist geradezu drollig, wie wenig Ubisoft anscheinend versteht, was sein eigenes Franchise spielenswert macht, und wie oft innerhalb weniger Jahre komplette Gameplay-Konstrukte umgeworfen und neu aus dem Boden gestampft werden. Na ja, bis auf den Seekampf, der seit Black Flag irgendwie in jedem AC-Game, das dafür auch nur annähernd das geeignete Setting bietet, enthalten sein muss.
Der Effekt wäre ja sogar sympathisch, wenn eine stete Verbesserung erkennbar wäre. Aber leider bleibt unterm Strich der bittere Beigeschmack, dass die Spiele eben auf größtmögliche Massenkompatibilität getrimmt werden - oder das, was im jeweiligen Jahr darunter verstanden wird.
Nerv des Tages: In irgendeinem Küstenkaff ein Sperrgebiet betreten, um dort zu töten und zu looten. Am Ende hatte ich es mit drei - in Worten: DREI - Söldnern zu tun, die alle ein, zwei Level über meinem waren und gleichzeitig auf mich eingehauen hatten.
Wer das Spiel kennt, weiß, dass Söldner die übelsten Schadenschwämme des Spiels sind, was die Kämpfe gegen sie sich kein bisschen herausfordernd anfühlen lässt, sondern nur annoying af. Der geneigte Origins-Kenner möge an die Kämpfe gegen die Kriegselefanten denken, die sich (nicht nur) gefühlt zehn, zwanzig Minuten lang hinziehen.
Nerv der Woche: Die Performance. Ich muss, um meines Seelenheils willen, dieses Spiel - und mehrere andere Ubisoft-Games - mal auf einem anderen System installieren. Seit Jahren erdulde ich Streaming-Geruckel stoisch, rede mir ein, dass es nicht nur mir so geht, und versuche es zu ignorieren.
Und dann kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jemand um die Ecke, bei dem das alles überhaupt kein Problem ist, und der behauptet, dass sein Spiel wie zerlassene Butter läuft. Und ich beginne wieder zu zweifeln und zu grübeln, was ich falsch mache, und ob ich irgendeinem Daddelgott gezürnt habe, dass ich diese schwere Bürde zu tragen habe.
Na ja, wie auch immer... Kurzfassung: Es läuft bescheiden, und je mehr Daten geladen werden müssen, desto schlimmer wird das Gezuckel.