Der 4players WTF Thread

[Levi]

es ist keine Panikmache, wenn man drauf hinweist, dass menschenverachtendes Gedankengut wieder mehr Akzeptanz findet.

soll man sich erst Gedanken machen, wenn die Regierung wieder den Nationalismus fordert, Menschen einschränkt, und gesetze erlassen werden, die Aufklärung unterdrücken?

.... das wäre dann nämlich etwas spät...

Natürlich ist es wichtig, wachsam zu bleiben, und solche Gefahren ernst zu nehmen. Das ist einfach Teil davon, in einer Demokratie zu leben. Und ja, natürlich ist die AFD sehr bedenklich.

Wachsamkeit ist aber etwas anderes, als groß rumzuposaunen wie wir uns auf Hexenverbrennung und Faschismus zubewegen. Das ist überzogen, gerade wenn sich der Mainstream generell immer noch in Richtung Liberal/Progressiv entwickelt.

Zumal Alarmismus auch dafür sorgen kann, dass wenn die Dinge wirklich mal schlimm werden, die Warnungen nicht mehr Ernst genommen werden. Gerade in den sozialen Medien werden momentan Begriffe wie Faschismus und Genozid so inflationär genutzt, dass deren Wirkung nachlässt.

Idk, imo fühlt sich das an, als ob Zynismus über die menschliche Realität geradezu romantisiert wird. Teilweise schon mit Hang zu Selbstdarstellung.
Aber vielleicht sind es einfach auch nur Leute, die ihren Frust im Internet ablassen.

wenn man nur national denkt... vielleicht...
aber du musst nicht in irgend eine weit entfernte Nation schauen, im solche Zustände vor zu finden, wie
ich sie beschrieben hab.

[Temeter]

wenn man nur national denkt... vielleicht...

Und deswegen nehme ich sowohl Deutschland, als auch US als Beispiel, weil ich nur national denke

aber du musst nicht in irgend eine weit entfernte Nation schauen, im solche Zustände vor zu finden, wie
ich sie beschrieben hab.

Dan lies meinen Post nochmal. Ich bennene die AFD; aber die generelle Richtung ist halt trotzdem Progressiv.

[johndoe1238056]

Du hast ganz viele lustige Sachen benannt.

Ich kann ja meiner Mutter, die sich ihr Leben lang den Allerwertesten aufgerissen und deren Mann als Facharbeiter gearbeitet hat, sagen, dass sie sich an den Leuten mit der Pest oder während der Belagerung von Magdeburg im Dreißigjährigen Krieg ein Beispiel nehmen soll, wenn ihre Rente momentan vorne und hinten nicht mehr reicht. Die hat genau Null Luft für "ein bisschen Wohlstandsverlust". Dann passiert:
a) ich werde ausgelacht
b) ich werde gefragt, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe, oder
c) ich kriege direkt eine gelangt.

b wird es wohl sein, obwohl c verdient wäre.

Man muss schon eine gehörige Portion Ignoranz mitbringen, um die tatsächliche Lebenssituation von Millionen von Menschen so abzutun und die soziale Sprengkraft dahinter nicht zu entdecken. Den Hermes-Fahrer, der dir deine 3080 GTX portofrei an die Tür liefert, kannst du deswegen auch gerne mal befragen.

Zum Thema aufkommender Faschismus reicht übrigens ein Blick in unsere unmittelbaren Nachbarländer. In Frankreich haben der guten Marie LePen am Ende ein paar tausend Stimmen zur Präsidentschaft gefehlt und über unsere Nachbarn im Osten möchte ich lieber gar nichts schreiben.

Aber rede du dir ruhig weiterhin ein, dass alles besser läuft als jemals zuvor und blende die Entwicklung der letzten Jahre einfach aus, wenn dich das besser schlafen lässt.

[Temeter]

Den aktuellen IPCC Bericht gelesen? Erschreckend ist doch insbesondere, das sämtliche Vorhersagen der letzten 50 Jahre auch exakt bis heute so eingetroffen sind. Insofern würde ich schon einiges drauf geben, das neuere Entwicklungen auch so eintreten werden. Es geht ja um weitaus mehr als den Anstieg von Meeren und paar Grad mehr im Sommer. Aber gerade für die binnenländische Wasserversorgung sind eben auch Schneeschmelze und Gletscher erheblich. Wenn es diese nicht mehr gibt, wird auch kein frisches Wasser mehr von den Bergen kommen. Was ja auch irgendwo logisch ist, oder woher soll das Wasser sonst kommen?

Ich würde mich Dir aber insoweit anschließen aus "unserer Sicht" noch halbwegs beruhigt sein zu können, wir sitzen hier mitunter im Paradies, was aber nicht bedeutet, es würde hier keine gravierenden Auswirkungen haben. Mit geeigneten Maßnahmen und Anpassungen, werden wir hier schon relativ gut leben können, sofern wir es rechtzeitig schaffen, gewisse Abhängigkeiten von Fossilen Brennstoffen und weltweiten Lieferketten zu erreichen - und auch diverse andere Probleme zu lösen, indem man schnellstmöglich anfängt, auch Täler und Städte umzubauen. Den Wiederaufbau des Ahrtals kann man sich doch praktisch schenken. Die nächste Flut wird die ganzen Häuser direkt wieder wegreißen. Aber selbst wenn wir das alles mal verstehen und entsprechend handeln, wäre ich eben nicht so sicher, das die restliche Welt sich halt einfach damit abfinden wird, das es bei ihnen teils unerträglich werden wird, während da im goldenen Westen Leute in ihrem Whirlpool hocken.

Das Wasser wird immer da sein. Eventuell wird es etwas teuerer, da dran zu kommen. So schaut es mit den meisten Ressourcen aus.
Ich würde es so sagen, die globale Erwärmung zerstört nicht unsere Lebensgrundlage, sondern macht den Planeten ein minimales bisschen weniger bewohnbar.

Und das kleine bisschen ist bereits schlimm genug, das wird Konsequenzen für uns alle haben. Gerade in weniger entwickelten Ländern. Ich will das auch gar nicht kleinreden, das wäre ein Missverständnis.
Nur halt die Idee, dass große Teile unseres Planeten unbewohnbar werden und die Day after Tomorrow-Logik ist überzogen, und imo wird der wahren Herausforderung nicht gerecht.

Man sieht ja bereits was passiert wenn eine Kornkammer wie die Ukraine schlagartig nichts mehr liefert, oder ein einzelner Tanker den Suez Kanal verstopft. Wir sind letztlich abhängiger als man denkt, haben mit Milliarden so Staaten wie Russland oder China überhaupt erst zu globalen Playern gemacht. Irgendwann rächt sich das alles.
Die Kriege der Zukunft werden vermutlich um Ressourcen und bewohnbares Land geführt werden. In einem muss ich abschließend aber schon widersprechen. Wenn man gerade die Prognosen der Klimaforscher als Grundlage nimmt, würden die Auswirkungen selbst von zwei Weltkriegen doch relativ harmlos erscheinen. Das was klimatisch jetzt kaputt geht, wird auch in tausenden Jahren nicht wieder reparabel sein. Im Grunde steuert der Planet gerade in eine Heißzeit, obwohl er sich eigentlich abkühlen würde. Eine vergleichbare Hitzeperiode hätte es zuletzt vor paar Millionen Jahren gegeben. Wie so ein Wandel nicht erheblich für uns sein soll? Ich würde mir ja wirklich wünschen das alles nicht so dramatisch wäre, aber wirklich verstanden haben es viele Menschen leider noch immer nicht, dabei liegen die Ergebnisse von Jahrzehnten Klimaforschung offen vor uns.

Das mit der Ukraine und Getreide hat aber mehr mit der Empfindlichkeit des globalen Marktes zu tun. Er erzeugt und stärkt Abhängigkeiten, und nicht jedes Land ist wie die EU, die irrsinnige Mengen an Geld in Landwirtschaftssubvention stecken kann.
Trotzdem gibt es wirklich ernste Hungersnöte heutzutage nur noch, wenn Handel und Logistik gestört werden. Sprich, wegen Konflikt und Krieg.
Solange die politische Situation stabil und organisiert ist, kann ein Land und seine Bewohner vieles wegstecken. Politische Instabilität ist immer die größte Gefahr imo.

Ich werde mir aber dennoch mal den Bericht durchlesen, von dem redest. Bin nicht mehr komplett auf dem neusten Stand.

[Temeter]

Du hast ganz viele lustige Sachen benannt.

Ich kann ja meiner Mutter, die sich ihr Leben lang den Allerwertesten aufgerissen und deren Mann als Facharbeiter gearbeitet hat, sagen, dass sie sich an den Leuten mit der Pest oder während der Belagerung von Magdeburg im Dreißigjährigen Krieg ein Beispiel nehmen soll, wenn ihre Rente momentan vorne und hinten nicht mehr reicht. Die hat genau Null Luft für "ein bisschen Wohlstandsverlust". Dann passiert:
a) ich werde ausgelacht
b) ich werde gefragt, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe, oder
c) ich kriege direkt eine gelangt.

b wird es wohl sein, obwohl c verdient wäre.

Man muss schon eine gehörige Portion Ignoranz mitbringen, um die tatsächliche Lebenssituation von Millionen von Menschen so abzutun und die soziale Sprengkraft dahinter nicht zu entdecken. Den Hermes-Fahrer, der dir deine 3080 GTX portofrei an die Tür liefert, kannst du deswegen auch gerne mal befragen.

Zum Thema aufkommender Faschismus reicht übrigens ein Blick in unsere unmittelbaren Nachbarländer. In Frankreich haben der guten Marie LePen am Ende ein paar tausend Stimmen zur Präsidentschaft gefehlt und über unsere Nachbarn im Osten möchte ich lieber gar nichts schreiben.

1. Die sozialen Probleme, die in der Tat sehr ernst sind, und welche ich aus meiner Umgebung kenne, sind IMO eher systembedingt. Unsere Gesellschaft ist auf unendliches Wachstum ausgelegt und kann soziale Probleme nicht mehr genug ausbalancieren. Verteilung, Ungleichheit, und dass viel zu lange alle Probleme auf gewisse Bevölkerungsschichten umverteilt worden sind, ist das Problem.

Krisen decken dieses politische und soziale Versagen nur umso deutlicher auf.

2. Jop, Le Pen ist gefährlich. Aber man sollte sich auch klar sein, dass deren Partei nur deswegen Erfolge erzielt, weil man sich seit langer Zeit vom rechtsextremen Ursprungen entfernt und distanziert. Zumindest behauptet man das.
Ich würde ihr auch nicht über den Weg trauen, aber es ist halt nicht der Extremismus, der sie populär macht, sondern das "Protest"-Image, und die scheinbare neue Wählbarkeit. IMO ähnlich wie die AFD. Gleichzeitig sind die Alternativen alle mehr oder weniger Scheiße. Noch mehr als in Deutschland (wobei ich die Grünen mittlerweile fast schon mag).

Dass ganze Gesellschaften extremisiert werden, sehe ich nicht. Größtenteils wird der Extremismus eher weniger, auch wenn es gleichzeitig einen unangenehmen Drang zur Polarisierung gibt. In Polen stürzt die PIS-Partei auch gerade zusammen. Die waren Mist, aber nicht mal nationalistisch genug um wirklich anti-EU zu sein.

Es ist nicht so, als ob "Faschisten" plötzlich wählbar sind, solange der Begriff noch Bedeutung hat.

Aber rede du dir ruhig weiterhin ein, dass alles besser läuft als jemals zuvor und blende die Entwicklung der letzten Jahre einfach aus, wenn dich das besser schlafen lässt.

Gleichzeitig könnte ich dir vorwerfen, Panik zu schieben und emotoinale Elemente vorzubringen. Dass du aus Angst redest, und nicht vernunft.

Und ganz ehrlich, mir machen auch einige dieser Sachen Angst, am Ende haben wir vermutlich eine ähnlichere Meinung als es scheint. Aber imo muss man auch mal einen Schritt zurückgehen und eben den Kontext sehen.
Dieses "alles ist scheiße" hört sich mittlerweile einfach nur nach nach Zynismus an.

[johndoe527990]

Also über den Zustand des Planeten müssen wir nur auf den Bericht von IMTEST warten.
Die haben sicherlich einen hochwissenschaftlichen Testparcour.

[Gast]

Also über den Zustand des Planeten müssen wir nur auf den Bericht von IMTEST warten.
Die haben sicherlich einen hochwissenschaftlichen Testparcour.

Man kann sich vor lauter Vorfreude kaum halten.

[batsi84]

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es zwischen der rosaroten Brille und dem apokalyptischen Weltuntergang noch genug Spielraum gibt, an dem man konstruktiv ansetzen kann. Das wäre doch Mal ein völlig unpolarisierter Ansatz

[Temeter]

Also über den Zustand des Planeten müssen wir nur auf den Bericht von IMTEST warten.
Die haben sicherlich einen hochwissenschaftlichen Testparcour.

Kommt drauf an, wie viele Affiliate Links sie unterbringen können

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es zwischen der rosaroten Brille und dem apokalyptischen Weltuntergang noch genug Spielraum gibt, an dem man konstruktiv ansetzen kann. Das wäre doch Mal ein völlig unpolarisierter Ansatz

Ist mehr oder weniger nur, was ich sagen will. Bin mir sicher, dass das den meisten hier auch bewusst ist, dass der Planet nicht gleich implodiert.^^

[Cloudflyer]

WTF
Das 9€ Ticket macht krank!

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 78278.html

Baden-Württemberg empfiehlt:

Spoiler

Show

[johndoe527990]

"Defekte Toiletten, überfüllte Züge, überlastete Mitarbeiter" ist eher ein Dauerzustand.

[LeKwas]

Möchte noch "marodes Stellwerk mit Dauerausfällen" anfügen.

[johndoe711686]

Die Bahn als Privatunternehmen - Die Erfolgsgeschichte

[johndoe1238056]

Seit dreißig Jahren ist der schnelle Personenfernverkehr das einzige Feld, in das bei der Bahn überhaupt noch ein wenig Geld investiert wird. Nebenstrecken werden stiefmütterlich behandelt oder gleich ganz geschlossen. Seit zwanzig Jahren wird von der Politik getönt, dass die LKWs von der Straße runter sollen... und es wurde die letzten Jahre ein Güterbahnhof nach dem anderen aufgelöst. Stattdessen betreibt die DB höchstselbst mit Schenker eins der größten LKW-Logistikunternehmen in Europa.

Verkehrswende läuft hervorragend, sage ich mal.

[Gast]

Verkehrswende läuft hervorragend, sage ich mal.

In 10 Jahren wirst dann halt von nem autonom Fahrenden Elektro-40-Tonner von der Autobahn geschoben. Schienenverkehr wär eigentlich super, aber in einem Land wo das Automobil noch als schützenswerte Hochkultur gilt, muss man eben auf sinnvolle Anpassungen insgesamt erstmal mal verzichten.