Usul hat geschrieben: ↑18.07.2022 16:32Ich fürchte, da werden wir nicht weiterkommen. Du bist derjenige, der eine Inaktivität postuliert, obwohl es gar nicht darum geht. Da solltest du dann doch erst mal zeigen, dass dem wirklich so ist - und nicht von anderen erwarten, dass sie deine Behauptung - die nicht das Thema ist, das ist der springende Punkt - widerlegen.
Wieder mal ein Beispiel:
Wir diskutieren über E-Autos und darüber, dass man bitte die Ladeinfrastruktur - vom Staat gefördert - ausbauen sollte.
Dann werfe ich ein, dass das doch unfair gegenüber den Verbrennern ist und man doch bitte sehr die Inaktivität beim Ausbau von normalen Tankstellen nicht vergessen soll.
Da liegt es doch an mir, eine solche Inaktivität beim Ausbau von Tankstellen erst einmal darzulegen, und nicht an den anderen, diese Behauptzung zu widerlegen.
Und davon unabhängig die Frage, was der Ausbau der Tankstellen mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur zu tun hat, wenn man doch aktiv eingreifen möchte, um eben die Etablierung der Elektromobilität zu erhöhen.
Von daher kann ich mit diesem spezifischen Vorwurf nicht wirklich etwas anfangen. Zu deiner allgemeinen Interpretation meines Postingverhaltens hingegen schreibe ich nichts.
"Inaktivität" war mehr ein Beispiel für Whataboutismus. Es ist nicht so, als ob männiche Opfer völlig ignoriert werden. Wobei das bei häuslicher Gewalt teils passiert, aber dazu komme ich am Ende dieses Posts.
Generell ist unsere Gesellschaft ist schon sehr fortgeschritten und sensibilisiert, wenn es um Gewalt und Gleichheit geht. Und klar ist es wichtig, dem Anstieg an häuslicher Gewalt zu begegnen.
Aber obwohl wir generell so viel weiter sind, ist die einseitige Perspektive eben umso auffälliger.
Schauen wir einfach mal den Ursprungspost an:
"Auch in unserem Land ist das Ausmaß an Gewalt gegen #Frauen erschütternd. Daher soll Paragraf 46 StGB um geschlechtsspezifische Beweggründe ergänzt werden. Geschlechtsspezifische Gewalt muss als solche benannt und mit der gebotenen Strenge bestraft werden."
Und dann Khornes:
Ich erwarte jede Menge Tränen und verbalen Durchfall der Alt-Rights.
Also erstmal hätte ich meinen Post dem Typen nie so ins Gesicht gesagt; eben weil er an sich nichts falsches sagt und ich mutmaße, es also unfair wäre. Und, weil es eben kein Whataboutismus sein soll, der ihn zum Schweigen bringt.
Aber es ist halt ein Problem, dass die Aufmerksamkeit bei diesen Thematiken oft auf ein Geschlecht beschränkt sind, und das sind halt Frauen. Und es wird nicht nur auf weibliche Opfer mehr geachtet, sondern auch Themen fokussiert, die stärker Frauen betreffen.
Das ist ein reales Problem, und da fand ich Khornes Kommentar eben daneben.
Und das kann man sogar in der häuslichen Gewalt finden. Die gegen Frauen Gerichtete hat zugenommen, aber so hat die, welche gegen Männer gerichtet ist. 20% sind immer noch eine ganze Menge Fälle, wenn es insgesamt 150.000 sind. Von 20k auf 25k Anzeigen in 3 Jahren, und das war vor Corona. Und es wird teils von einer 80%-prozentigen Dunkelziffer ausgegangen, in der Männer vermutlich stärker repräsentiert als in den erfolgten Anzeigen sind.
Wir wissen außerdem alle, dass Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt oft auf Frauen konzentriert sind, und Männer auch sozial weniger Unterstützung erwarten können. Das ist praktische Allgemeinwissen mittlerweile.
Dennoch wird bei der häuslichen Gewalt immer sehr stark auf Frauen fokussiert, fast, als ob es es nur ein Geschlecht beträfe. Einige Kommentare hier sind auch schon schräg "natürlich gehts um Frauen, weil häusliche Gewalt die am meisten betrifft", als ob darunter leidende Männer weniger Probleme hätten. Wenn überhaupt, wie es mein Kommentar ablenkend, und sowas nicht?
Du siehst das Argument, den ich hier mache? Wenn beide Geschlechte Probleme haben, dann hilft die Fokussierung nicht. Sie offenbart nur eine einseitige, problematische Konzentration, die übrigens auch sexistischen Ursprung hat.