So wie du das sagt... Ich hatte immer gedacht, Filmproduktion wäre viel professioneller und gradlieniger als die oft chaotischen Spieleproduktionen, aber vielleicht war das einfach mein Irrtum? Vielleicht sah das ganze im Kopf des Regisseur viel besser aus, oder man hat sich krampfhaft auf einige Aspekte konzentriert.Kajetan hat geschrieben: ↑13.10.2022 12:45Warum sollte es im Filmbiziness anders zugehen? Es gibt genug Leute in allen Bereichen unserer Welt, die haben ihre Position nicht auf Grund ihres Talents oder Fachwissens erlangen können, sondern weil sie entweder das Glück hatten zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Oder Vitamin B. Oder es gibt Probleme während der Produktion, wo Streit und whatnot die Verantwortlichen genug ablenken, damit solche Fehler durchkommen können. Oder man stellt zu spät fest, dass der Film so nicht funktioniert, hat aber kein Geld für Nachdrehs. Oder, oder, oder.
Gibt viele Gründe, warum hier Dinge passieren, die unter idealen Bedingungen nicht passieren dürften. Deswegen ist es auch so schwer erstklassige Filme zu drehen. Es müssen die richtigen Bedingungen herrschen, die richtige Mischung aus Personal und Geld. Deswegen ist bislang auch jeder Versuch Hollywoods gescheitert so etwas wie eine Blockbuster-Garantie-Formel zu erzeugen. Da kann man alle richtigen Einzelteile haben und doch scheitert die Produktion, weil es eben nicht genügt nur die richtigen Einzelteile zu haben.
Und im Falle von Carpenters The Thing hat die Filmkritik zum Release mit dem Film einfach nichts anfangen können. Der Film ist zerrissen worden, war meines Wissens ein kommerzieller Flop. Erst im Laufe der Zeit hat man die Qualitäten des Filmes erkennen können.
Das ist ja das schöne an Filmen. Oder auch Spielen. Bei allen Versuchen einer Professionalisierung, die den Output so streamlinen soll, dass möglichst wenig Flops entstehen und möglichst viel Umsatz generiert werden kann ... letztendlich ist es dann noch Kunscht genug, um individuell zu scheitern oder doch unverhofft ein riesengroßer Erfolg zu werden, den niemand vorhersehen konnte.
Deswegen hatte ich auch Dune erwähnt. Da hat man das Gefühl, die hätten die Charachtere und Persönlichkeiten völlig vergessen. Was seltsam ist, weil Villeneuves vorherige Filme so viel besser waren. Arrival ist IMO großartiges Sci-Fi.
Das Chaos im kreativen Prozess mag unvermeidlich sein. Naja, immerhin war Vielleneuves Dune ein ambitioniertes Projekt. Es ist selten, dass ein 3 Stunden langer, langsam laufender Zweiteiler von einem wie Villeneuve Durchgewunken wird.
Deswegen teile ich auch nicht ganz die Abneigung gegen den Film, auch wenn ich viel von der Kritik teile.