Resident Evil 5 (Koop)
Wird jetzt vielleicht den ein oder anderen sehr wundern, aber: Resident Evil 5 ist ein fast perfektes Videospiel. Unterhaltung in Reinkultur. Perfekte Spielbarkeit mit ultra präziser Steuerung, die perfekt an den Rest des Gamedesigns angepasst ist. Die Steuerung ist eine konsequente Weiterentwicklung nach RE4. Viel mehr als zu sagen, dass ich fast jede Sekunde dieses Spiels immensen Spaß hatte, kann ich eigentlich gar nicht. Warum es ne 9 ist und keine 10 liegt eigentlich nur an den etwas angestaubten QTEs (die man mittlerweile per Optionen anpassen kann) und manche Bosskämpfe, bei denen man erstmal Rätselraten muss, was denn überhaupt zu tun ist. Die restlichen Bosse sind aber super. Die Musik ist besser als in RE4 und RE5 wird gegen Ende auch nicht merklich schlechter. Selbstverständlich unterscheiden sich die beiden Spiele sehr (allein durch Koop), was den Vergleich etwas schwierig macht. Die Story ist natürlich unfassbarer Schwachsinn, aber im Gegensatz zum Film Afterlife, der in der Zeit rauskam und die Choreografie einiger Cutscenes komplett übernahm, hat das hier alles den Charme von wunderbar "gutem" Trash, der mir sehr viel Spaß bereitet hat.
Außerdem sind natürlich die "poltiischen Inkorrektheiten" des Spiels zu erwähnen (reihenweise Schwarze niederballern, an einem fragwürdig dargestellten "afrikanischen Sumpf-Stamm" einen Genozid verüben etc.) Aber hey, sind ja zombifiziert, also war das Notwehr!
9/10
The Legend of Zelda Twilight Princess HD
Nachdem Nintendo mich mit dem Gameplay Reveal von Tears of the Kingdom im negativen Sinne völlig schockiert hatte, musste ich ein "klassisches" 3D-Zelda-Spielen. Und es ward mal wieder Zeit für das wohl klassischste 3D-Zelda: Ocarina of Time 2, äh ... Twilight Princess, das ich seit weit über 10 Jahren nicht mehr angerührt hatte.
Wird eine lange Abhandlung ...
Ich hegte schon immer eine Hassliebe zu Twilight Princess. Vor Release war das der größte Hype meines Lebens. Ich bin als Kind bzw. "Jugendlicher", als ich den 2. Trailer des Spiels damals bei GIGA GAMES sah, in meinem Zimmer im Kreis gesprungen vor Freude und Glück! Entsprechend war ich im Nachgang tendenziell eher enttäuscht, weil Kleinkindra damals noch die Lügen von Printmagazinen wie N-ZONE geglaubt hatte, die doch tatsächlich schrieben, dass in TP jeder einzelne Gegner unterschiedliche Details (Klamotten, Farben, etc.) haben werde, was selbstverständlich auf einer GameCube-Disc niemals hätte der Fall sein können. Wie dem auch sei ... wie schlägt sich die Hassliebe heute in der HD-Version?
Nun, ich hab viel gelernt. Alte Kritikpunkte haben sich bestätigt, andere sind verschwunden, neue sind dazugekommen. Der Anfang des Spiel ist natürlich ein Witz, aber immerhin nicht ganz so schlimm wie Skyward Sword, aber sobald man im ersten Dungeon ist, ist das peak zelda. Und das wird sich durch diesen Text hier durchziehen. Sobald TP in einem Dungeon stattfindet, ist es im schlimmsten Fall ok und im besten Fall meisterhaft. Die Dungeons sind vom Layout zwar nicht sonderlich anspruchsvoll und können insgesamt wohl kaum mit Skyward Sword mithalten, aber überzeugen trotzdem vollends und ich merk sofort, was mir an einem botw fehlt. Die items in Twilight Princess rocken auch, egal ob's jetzt der coole Kreisel oder der Doppelhaken ist. Manche Items wie der Morgenstern finden etwas wenig Verwendung, andere sind zwar cool und haben viele Anwendungsmöglichkeiten, sind aber nervig zu benutzen (Iron Boots z.B. ... es muss ne bessere Lösung geben als quälend langsam sein, besonders im 2. Dungeon nervt das sehr). Der beste Dungeon ist wahrscheinlich das Anwesen im Schneelevel, dicht gefolgt vom Dungeon im Himmel und der schlechteste Dungeon dürfte der Zeittempel sein (das Puzzle-Design mit dem Koperstab ist cool und motivierend, ich mag nur das lineare Design vom Dungeon nicht) ...
... und dann sind da die Bosse, holy shit, die Bosse. TP hat 2,5 gute Bosse und ein paar wenige sind ganz nett inszeniert, aber wie der Rest der Bosse eine absolute Frechheit. Die Bosse in diesem Spiel wirken als hätte jemand die Basis fertiggestellt und dann 3 Mechaniken, die man noch hätte draufpacken müssen, damit man das einen Boss nennen darf, einfach sein gelassen. Die Bosse haben keine Mechaniken und machen nichts, das kann man wirklich zum Großteil so sagen, ich übertreibe nicht. Wirklich erbärmlich. Sie sehen alle cool aus und einige sind unglaublich cool inszeniert (der Drache, der Ork auf der Brücke, etc.) und die Mukke stimmt meistens auch. Es gibt aber auch gute Bosse: Der Eisboss im Anwesen zum Beispiel und der Endgegner (alle Phasen) gehören dazu, wobei das natürlich nicht heißt, dass die Bosse anspruchsvoll wären oder zumindest so viele Mechaniken hätten, dass sie nicht unfertig wirken, tun sie - im Fall von Ganon vor allem in der letzten Phase. Er ist der einzige im Spiel, der Links Schild brechen und direkt einen Treffer landen kann und sucked trotzdem hart. Lustigerweise sind die großen Ritter in Hyrule Schloss die besten Gegner im Spiel, weil man bei ihnen das Kampfsystem auch mal braucht, statt nur auf den Angriffsknopf zu hämmern, weil sowieso alles egal ist. TP hat ja Skills, die man vom alten Link aus OoT/MM bekommt, was supercool ist - schade, dass die bis auf Hyrule Schloss kaum mal besser sind als einfach nur zu hämmern.
Der Boss im schlechtesten Dungeon, dem Zeittempel, ist Amorghoma, ein Boss, der nur als OoT-Referenz eingebaut wurde. Auf TP x OoT komme ich gleich nochmal zurück. Amorghoma ist ohne jeden Zweifel der schlechteste Boss in der Geschichte von Zelda. Wir haben die gleiche Mechanik wie bei Ghoma in Oot: Guck an die Decke und schieß ins Auge. In TP kommt dann noch dazu, dass man eine Riesenstatue übernimmt und die auf dem Rücken liegende Spinne damit haut. Das hört sich jetzt vielleicht cool an, aber es ist wirklich an Traurigkeit nicht zu überbieten. In OoT war Ghoma als simpler "ins Auge schießen und hauen"-Boss vollkommen in Ordnung, weil das der erste Boss im ersten 3D-Zelda überhaupt war. Hier, im 3. letzten Dungeon, ist das Arbeitsverweigerung. Nach TP weiß ich die Bosse von SkyS deutlich mehr zu schätzen - da gibt es mehr Bosse, die man als gut bezeichnen kann. Auch der Drache im 2. letzten Dungeon sieht zwar cool aus, aber außer einen völlig unbedeutenden Feueratem macht der halt nichts. Ich versteh das einfach nicht. Wie auch immer ...
Ein neuer Kritikpunkt, der sich jetzt durch das neue Durchspielen ergeben hat, ist die Anbiederung an OoT. TP will viel zu hart OoT 2 sein. Ich bin wirklich der letzte, der nein sagt zu nostalgischer Neuverwurstung alter Musik, Orte und der Gleichen - nur her damit, aber TP macht das an vielen Stellen zu schlecht. Egal ob es die Goronen in Kakariko Village oder die Zora in Zora's Domain sind. Das alles wirkt seelenlos und da ist nirgends irgendwas zu tun. Die dachten wohl, man kann Hyrule-See oder Zora's Domain reinklatschen, im letzten Fall die OoT-Musik reinklatschen und dann funktioniert das schon. Nope. Die einzigen Momente, wo diese übertriebene Fixierung auf OoT funktioniert, ist im Tempel der Zeit und vielleicht in Hyrule Schloss (die letzte Stunde von TP ist generell absolut genial, wirklich meisterhaft). Auch der Friedhof von Kakariko hat nichts zu bieten. Ein riesiger Rückschritt im Vergleich zu OoT und MM. Da sprotzen die Friedhöfe nur so vor Atmosphäre. Es gibt zwar in der Theorie einiges zu tun, was Minispiele angeht oder Sammelkram, aber richtige Sidequests hätten dem Spiel glaube ich ganz gut getan. Die bar von Tenma bietet sich da perfekt an mit dieser komischen Heldengruppe.
Unter aller Sau, also wirklich eine Frechheit, ist in diesem Spiel übrigens die "Oberwelt", also fast alles, das nicht in einem Dungeon stattfindet, aber vor allem Hyrule Field. Die gähnende Leere ist erschreckend. Es gibt nur eine einzige interessante optionale Stelle in Hyrule - nördlich der Eldin Brücke -, wo man in eine Höhle reingehen kann ... zu tun gibt es nicht so wirklich etwas. Hier und da kann man mit der Zeit neue Wege freibomben (Abkürzungen, die man aufgrund des Warpens von Midna nie benutzen wird) oder Sammelkram wie Herzteile, goldene Käfer (ich habe mir nicht mal das Fangnetz geholt, so egal ist das) sowie Geister. Nein, ich sage nicht, dass man diese leere Welt jetzt mit Koroks füllen sollte. Es zeigt schlichtweg wieder, dass Zelda schon immer schlechte Belohnungsstrukturen hatte und sie auch heute noch hat (außerhalb von neuen "Core" Items, versteht sich). Selbstverständlich ist die Belohnung nicht das wichtigste in einem Spiel, wir sind ja hier nicht in einem MMO, wo wir 30x den gleichen Dungeon machen, um die geile neue Waffe zu kriegen, aber mehr als das muss einfach gehen. Ganz cool z.B. fand ich das System zum Upgraden von Items in SkyS. Rubine sind wie immer Schnuppe, aber im Hero Mode kauft man wenigstens ab und zu mal nen rotes Elixier
Jetzt vielleicht zwischendurch nochmal was positives, denn auch wenn ich hier natürlich hart am rumheulen bin, liegt das ja nur daran, dass Zelda was ganz besonderes ist für mich und ich da vielleicht auch kosmische Ansprüche habe. Es gibt in TP, ähnlich wie in WW, am Ende nochmal einen Moment, bei dem man in der ganzen Welt etwas sammeln soll. In dem Fall Buchstaben/Wörter für ein altes Buch, um in den Dungeon im Himmel zu gelangen. Das hatte ich als katastrophal - fast so schlimm wie Wind Waker - in Erinnerung, aber das war es absolut nicht. Das dauerte keine 30 Minuten und die Puzzles mit dem Kopierstab waren ganz nett und jede Stelle bot noch eine extra Truhe an. Das ist schon ganz nett. Trotzdem hätte ich es viel besser gefunden, wenn man diese Suche natürlicher in den Spielverlauf verwoben hätte. So hätte man auch etwas gegen diese Leere der Oberwelt ein bisschen was machen können.
Midna ist und bleibt der beste Companion, den es je in Zelda gegeben hat. Sie ist unglaublich cool, am Anfang mysteriös und ein manipulatives Arschloch, das Link aktiv benutzt (sie ist ja sogar derart manipulativ, dass sie immer, wenn sie was neues von Link will, körperliche Nähe sucht). Im Laufe der Story durchlebt Midna eine erhebliche Charakterentwicklung und zum Ende hin ist das alles bittersüß! So geht das.
Die Story generell ist natürlich nicht der Rede wert, wenngleich die Inszenierung über alles Erhaben ist. Aber da Nintendo selbst bei einer derart simplen märchenhaften Geschichte ein paar ordentliche Patzer drin hat, geht das Gemecker jetzt gleich weiter. Warum muss man Zant, einen so coolen und gruseligen Antagonisten, am Ende dermaßen heftig gegen die Wand fahren? Der Charakterbruch ist nur scheiße. Eine Kritik, die ich immer an TP hatte, war, dass Ganondorf so schlecht eingebaut wird, allerdings wird der "Gott", dem Zant seine Macht zu verdanken hat, schon sehr früh erwähnt. Trotzdem bleibt der Umschwung von Zant selbst m.E. recht holprig. Der Bosskampf ist aber ganz gut.
Was mich an der Story aber schon immer am meisten gestört hatte, war ein "kleines" Plothole, das ich auch mit dem erneuten Durchspielen jetzt nicht füllen kann. Wenn Midna fast verreckt und durch Zelda "geheilt" wird, überträgt Zelda damit ihre "Macht" auf Midna. Zelda löst sich dabei literally in Luft auf. Wenn man den Spiegel, der zur Twilight Welt führt, fertiggebaut hat, sagt Midna sinngemäß: Wenn wir Zant zerstören, können wir Zelda wiederbeleben. Zelda ist dann ganz am Ende im Thronsaal von Hyrule Schloss als leere Puppe. Aber warum? Wieso ist die da? Ich werd das nie kapieren. Hat sie sich vll nur in der Twilight-Welt in Luft aufgelöst, um Midna zu retten und ihr Körper gammelt dann halt in der normalen Welt weiter rum? Wenn man die erste Phase des Endgegners gemacht hat, überträgt Midna das Zeug, was Zelda ihr gegeben hat, wieder zurück zu Zelda, sodass Zelda wieder zu sich kommt. Naja ...
Was ich irgendwie auch schade finde, ist, dass die Twilight-Welt viel zu kurz kommt. Man sieht ja nichts außer Zants kurzen Dungeon (der übrigens auch ganz cool ist). Ich hätte mir da etwas mehr gewünscht, damit die Twili ein bisschen mehr Charakter bekommen und damit der Stolz von Midna, sich nicht als kleines imp viech ihrem Volk gegenüber treten zu wollen, ein bisschen mehr Gewicht bekommt.
Overall ist TP natürlich trotzdem ein wunderbares Zelda, ne 7 oder 8 oder so. Vor allem die letzte Stunde ist grandios. Das Spiel hat viele coole Setpieces (Kutschen-Eskorte, Dorf im Wilden Westen etc), aber außerhalb von Dungeons dann doch echt viele Schwächen.
Fallout New Vegas
Man stelle sich vor, ein Entwicklungsstudio - bspw. Obsidian - mache ein besseres Fallout 3 - et voila, ein fast perfektes Videospiel! Es ist schöner, dichter, die Questverläufe sind besser und die Ergebnisse lustiger. Vor allem ist es ein ganzes Stück anspruchsvoller und hat mehr checks in Dialogen. Das einzige, was mich störte, ist der unterirdische Zustand, in dem das Spiel sich auch heute noch befindet. Ich will gar nicht wissen, wie instabil die FPS genau waren, es ist mehrmals abgestürzt ... und ich konnte das alles nicht mit Mods fixen, weil ich die Gamepass-Version gezockt habe, die eine exe-Datei verwendet, die nicht mit dem script extender kompatibel ist, ergo keine Mods, die das fixen. Trotzdem an sich easy ne 10/10.
It Takes Two
Wirklich ein ganz besonderes Spiel. Sollte man gespielt haben. Gegen Ende nutzten sich einige Passagen für mich so langsam ab (quasi die "Autoscroller" des Spiels, in denen nicht allzu viel passiert) und das letzte Level gefiel mir nicht so wirklich, größenteils ist es aber brilliant. Netzwerk-Probleme gab es auch nur wenige - etwa bei bestimmten Arten von Plattformen. Da kam es tatsächlich an 2 Stellen zu ich sag mal "temporären desyncs". 8/10
Resident Evil 4
Wenn man nur die erste Hälfte des Spiels betrachtet, ist das locker ne 10/10, no questions asked. Aber das Spiel zieht sich so unnötig lang und das letzte Drittel ist so eine Scheiße, dass ich fast geneigt bin, bis zur 7 runterzugehen ... man kann nur hoffen, dass das Remake das letzte Drittel fixt.
The Elder Scrolls V: Skyrim (stell dir vor es ist 2023 und du spielst zum ersten Mal Skyrim durch und redest dann darüber als wäre das nicht schon komplett fertig das Thema
)
Ich sagte ja, dass ich jetzt ein Believer bin. Todd Howard ist genial! Leider hat seine übertriebene Vorstellung von Freiheit bei allen positiven Aspekten auch erhebliche Nachteile, und die kommen besonders bei Skyrim zur Geltung. Der eigene Charakter ist ein absoluter Gott, der alles kann. Das mag zwar cool für die Freiheit sein, alles machen zu können und auch für die Power Fantasy ist das super, aber rollenspieltechnisch fällt dann einiges hinten weg, vor allem was Entscheidungen mit Gewicht angeht. Alles ist am Ende des Tages scheiß egal, du kannst alles sein und werden, gleichzeitig Werwolf und Vampir (auch wenn das glaub ich nicht intendiert ist), unga bunga Krieger, den aber keiner sieht, weil er schleicht wie der beste Dieb und alles. Du bist der reichste in ganz Tamriel, dir gehören alle Häuser usw. Man kann hier "alles machen", aber nicht so, wie es sein soll: Mit Rollenspiel-Fokus. In Daggerfall kannst bspw. auch nen richtigen Händler spielen. Trotzdem ist das Level-System, bei dem man das lernt, was man aktiv tut, mit seinen Perks sehr spaßig und motivierend. Es gibt auch genug Perks mit ordentlich impact. Aber reden wir mal kurz über die offene Welt. Herrgott, ist Skyrim in der AE wunderschön! Ich glaube es gibt wenige Spiele, die bei mir eine solche Wanderlust auslösen. Hier hat diese Freiheit auch den größten Reiz. Es macht schon sehr viel Freude, diese Welt zu erkunden und sich immer von irgendwas ablenken zu lassen.
Ich könnte den ganzen Tag durch die Natur von Skyrim streifen. Das war es aber auch schon mit den positiven Aspekten der offenen Welt. Ihr größtes Problem ist nicht mal, dass sich, wie in den meisten offenen Welten heute, zig Mechaniken und Assets ständig wiederholen, sondern das Problem ist, dass Skyrim seine offene Welt komplett ignoriert. Es gibt so gut wie keine Quest, die NICHT in einer verschissenen Höhle endet. Ich mag die Höhlen von Skyrim, die sind natürlich immer gleich aufgebaut, aber viele von denen sind zumindest von der Art Direction unglaublich ansehnlich. Man war also schon damals weiter als Breath of the Wild (über das spielerische kann man jetzt streiten, immerhin geht Skyirm da nicht über ein paar wenige sich ständig wiederholende Rätsel hinaus - mit einer Ausnahme im Dragonborn DLC, wo eine Höhle mit ein bisschen weniger hand holding auch ein Zelda Dungeon hätte werden können), aber es kann einfach nicht sein, dass jede noch so unwichtige Nebenquest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in irgendeiner Höhle endet. Das ist wirklich schade für diese wunderschöne Oberwelt.
Was mich etwas überrascht hat, ist, dass das Kampfsystem mir ziemlichen Spaß gemacht hat. Dachte immer, das sei so das schlimmste an den Spielen. Für mich werden sowohl Morrowind als auch Oblivion noch davon runtergezogen, aber in Skyrim fühlt es sich wenigstens nach etwas an.
Sehr gut funktionieren tut das Open World-typische "sich treiben lassen" und man wird sehr natürlich zu Inhalten geführt. Ich habe weder den Dawnguard DLC noch den Dragonborn DLC bewusst angefangen, sondern wurde beide Male natürlich vom Spiel dahingeleitet - sowas wäre in einem Souls-Spiel schlichtweg nicht möglich.
Zu den DLCs: Dawnguard holt mich natürlich mit seiner Gothic-Ästhetik ab, ich liebe Vampire. Das Vampirlord-Gameplay hat mir allerdings nicht wirklich gefallen, weswegen ich mich schnell wieder vom Vampirismus hab befreien lassen. In diesem DLC traf ich aber den besten Companion, den ich ab dann nicht mehr hab gehen lassen: Serena, ne Vampir-Braut ... gesprochen von Laura Bailey. Ich verneige mich, das ist ein match made in heaven. Besser geht es nicht. Sie stand zwar etwas oft im Weg, aber das hält mich nicht vom simpen ab
Der Dragonborn DLC war der absolute Hammer, wahrscheinlich das Highlight für mich in Skyrim. Nicht nur ist es sehr cool, in Morrowind-Gebiete zurückzukehren und die tolle Musik zu hören, nein, Dragonborn ist auch noch eine gute Cosmic Horror-Story and I fucking loved it. Leider hatte ich im Dragonborn DLC auch den meisten Bethesda jank zu durchstehen. Am Ende eines dieser tollen "Buch-Segmente" war ich softlocked und aus dem Buch rausgehen funktionierte nicht. Ich musste erst irgendwelche Mods installieren, damit ich da wieder rauskam. Auch der Endgegner vom Dragonborn DLC ist mehrmals bei mir steckengeblieben. Etwas schade, weil das der einzige Bosskampf im Spiel ist, der diesen Namen auch tragen darf. Apropos Bosse ... die Drachen sind natürlich ziemlicher Schmutz. Mit denen wird ja wirklich rein gar nichts gemacht. Der erste Drache ist gleich zum 150. Drachen, den man umhaut. Dafür, dass Drachen die Hauptantagonisten sind, ist das schon mies gewesen. Immerhin war der Endgegner der Story des Hauptspiels ganz cool inszeniert.
Ich sehe es zwar als etwas positives an, dass Bethesda-Spiele immer hunderte Stunden Content anbieten, die Hauptstory aber dann nur 10-20 Stunden dauert, aber bei der Skyrim Story muss man schon sagen, dass die sich nicht sonderlich anders anfühlt als eine der 5 Millionen belanglosen Nebenquests. Lediglich die set pieces sind etwas elaborierter und die Inszenierung des Endgegners ist gelungen. Trotzdem ganz unterhaltsam und Charles Martinet als Drache war sehr überzeugend. Wie auch immer ... Skyrim ist sehr gut, auf seine ganz eigene verquere Art und Weise - mit toller Musik, aber auch mit einigen fragwürdigen design flaws und dem erwartbaren Bethesda jank. 8/10
ELEX
Jaja, ich weiß, ihr fragt euch jetzt, wie kann dieser verdammten Suchti 2 so große RPGs gleichzeitig durchspielen, hat der nix Besseres zu tun? Nein, habe ich nicht, aber das beantwortet die Frage nicht. Die Antwort ist: Ich spielte ELEX seit fast einem Jahr immer mal wieder ein kleines Stückchen weiter - anders ist das irgendwie nicht auszuhalten. ELEX ist ein sehr merkwürdiges Spiel und vll wird zumindest meine Wertung etwas harsch wirken, immerhin ist ELEX ohne jede Frage das beste Piranha Bytes-Spiel seit Risen 1 (oder Gothic 2 wenn man nicht einsehen will, dass Risen 1 gut ist
). Es mag mitunter an meiner sehr falschen Entscheidung gelegen haben, ein melee build zu spielen, obwohl melee in dem Spiel ein einziger Alptraum ist, aber so ist das nun mal. Im Prinzip haben wir bei ELEX alle Zutaten wie in Gothic oder Risen und die werden auch größenteils gut umgesetzt - es ist eben wie immer der gleiche Spielaufbau. Die Open World krankt aber schon an dem, was moderne Open Worlds heute verkacken: Sie ist unnötigerweise zu groß. Und wirklich was los ist in der Welt natürlich auch nicht. Ich weiß nicht, was ich zu ELEX groß sagen soll ... eigentlich ist es ein relativ kompetentes Spiel von Piranha Bytes. Wie gesagt ohne jede Frage das beste Spiel seit Risen/Gothic 2 und in einer Rangliste all ihrer Spiele würde es bei mir wahrscheinlich auch auf auf Platz 4 oder 5 landen. (1. Gothic 2 2. Gothic 3. Risen 4./5. ELEX/Gothic 3, kann mich da nicht entscheiden), aber ich mag das Setting nicht, das Kampfsystem für Melee ist grausam, es gibt glaube ich nur einen einzigen Charakter, der mich interessiert hat, die Story und die Hintergrundgeschichte von Jax gingen mir zu jeder Sekunde komplett am Arsch vorbei (und zwar im negativen Sinne, nicht so wie in Gothic, dass die Story an sich egal ist, diese aber von einem genialen Setting und guten Charakteren getragen wird), das Leveln der Attribute ist in keinster Weise spaßig oder motivierend und hat keinerlei Impact, weil die Stats lediglich dazu da sind, zu bestimmen, ob du Waffe x tragen kannst - was bedeutet, dass ein Großteil der Punkte, die man in ein Attribut ballert, schlichtweg NICHTS machen. Wirklich komplett Banane sowas. Trotzdem macht das Spiel Spaß und ich geb ne 7 I guess, obwohl ich auch ne 6 geben könnte. Was ich aber sagen muss: Auch wenn das natürlich nicht guz erzählt wurde, die letzte Story-Stunde gefällt mir gut. Das ist eine gute Idee und ein guter setup für den 2. Teil. 7/10
Dead Space 3
Als Lovecraft-Fan verehre ich ja Dead Space als eines der besten Horror-Spiele. Teil 2 verlor bereits den Großteil des eher subtileren, langsameren Horrors, war beim Gameplay aber so unfassbar smooth und geil, dass es über den Verlust hinwegtrösten konnte. Dead Space 3 hatte ich nie gespielt. Die Kritiken und Meinungen und das, was ich davon wusste, waren einfach zu negativ. Durchaus eine Fehleinschätzung. Nein, Dead Space 3 ist auf keinen Fall so gut wie Dead Space 2 und schon gar nicht so gut wie Dead Space 1, aber es ist gut, verdammt gut. Eben auf seine eigene Art, als Koop-Shooter. Ja, es ist etwas sehr viel Geballer und Action und es hat im Grunde keine Horror-Elemente mehr außer Jump Scares, aber es macht zu zweit Bock und hat einige coole Setpieces. Es gibt außerdem coole Spielereien, wenn ein Spieler irgendwelche Halluzinationen schiebt, die der andere aber nicht sehen kann. Die Microtransactions und die Preispolitik für den DLC sind sicher zu verurteilen. Meine größte Angst war aber immer, dass Dead Space 3 die Story vor die Wand fahren würde. Das ist nicht der Fall. Es mag mitunter etwas zu overexplained sein - das passt nie zu Horror, der mal Lovecraftian Ansätze hatte, wodurch einiges an Suggestivkraft verlorengeht -, aber die Story ist gut. Ich war vor allem zu Beignn des Runs nicht sonderlich begeistert, aber nach dem etwas schwachen Einstieg bessert es sich stetig. Die letzte Stunde ist zudem der Hammer, grandiose Umgebungen und die letzte halbe Stunde geht so sehr ab, dass ich mich an die unerreicht geniale letzte halbe Stunde eines F.E.A.R. erinnert gefühlt habe. Dead Space 3 ist missverstanden. 8/10
Fallout 3
Habe ich vor ein paar Wochen oder so durchgespielt. Ein Spiel aus einer Zeit, in der RPGs dich noch mit komplett unbalanced Bullshit belohnt haben - und das ist gut so! Muss sagen ... nach Fallout 3 bin ich ein believer geworden. Believer in Todd Howard! Praise the lord of sweet little lies!
Sehr witziger Umgang mit einer Apokalypse und tolles Questdesign. VAT find ich super. Deren Designphilosophie zur bedingungslosen Freiheit ist schon was!
Death Stranding
Eindeutig der spielerisch beste Walking Simulator, den es gibt. Definitiv ein Spiel, dessen Reiz man nur versteht, wenn man es spielt. Zuschauen reicht nicht, um das rüberzubringen. Hat mir jedenfalls deutlich mehr Spaß gemacht als ich es ausgehend von Videos gedacht hätte. Es geht fast nur darum, von A nach B zu kommen, aber es macht Spaß, weil die Steuerung sehr immersiv ist. Wenn du was in der Hand schleppen willst, dann hältst du einen Trigger gedrückt, diese Hand ist "belegt" - die ganze Zeit. Über die unfassbar gute Atmosphäre habe ich mich hier ja schon ausgelassen. Vor allem die Szenen, in denen wirklich perfekt ausgewählte Songs gespielt werden, sind eine Wucht. Ich hätte mir nur gewünscht, dass dabei öfter mal mit der Kamera gespielt wird wie am ganz am Anfang, wo sie rauszoomt. Aus Gründen der besseren Spielbarkeit wurde das wohl weggelassen. Hier wäre mir
style over substance aber wirklich egal gewesen!
Selbst die Shooter-Passagen gefielen mir, obwohl die Waffen in dem Spiel wirklich einiges an Oomph vermissen lassen.
Zur Story will ich gar nicht so viel sagen, außer, dass es wirklich eine wunderbar durchdachte und äußerst symbolträchtige Geschichte ist (damit will ich übrigens nicht sagen, dass das insgesamt gut geschrieben sei. Stellenweise ist das Gegenteil der Fall). Außerdem sind mir immer wieder gute Spielereien mit Sprache und Wörtern aufgefallen. Nur die peinlichen Charakternamen hier und da ... damit wird Kojima wohl niemals aufhören. Auch die Performances der Schauspieler sind größenteils absolut grandios.
Kritikpunkte wären wohl die BTs, die etwas zu passiv daherkommen und zu leicht zu besiegen sind. Wenn man geschnappt wird, kommt ein Riesenviech, aber alles was man machen muss, ist ein paar Meter zurücklaufen, um aus dem Bereich zu entkommen. Die wenigen Bosskämpfe sind zwar ganz nett, aber ich denke, da wär deutlich mehr drin gewesen und hoffe, dass solche Aspekte im 2. Teil ausgebessert werden.
Metroid Prime Remastered
Holy ... fucking ... shit. Was soll man da groß sagen? Eines der besten Spiele aller Zeiten mit ordentlicher Schönheitskur und 4 Steuerungsoptionen, da kann ja nichts schiefgehen - und genauso ist es. Ich bin großer Fan der Original-Steuerung, bin aber auch Fanboy der Wii-Steuerung. Trotzdem habe ich dieses Spiel jetzt mit der neuen Twin Stick-Steuerung gespielt und ich finde, dass die absolut perfekt ist. Ist das nötig? Nein. Geil ist es trotzdem. Man kann sich besser umsehen und dank der Tatsache, dass das eben kein Egoshooter ist und man den Lock-On hat braucht es auch keine präzise Handhabe. Das einzige Manko an der Steuerung ist die Tatsache, dass man zum Wechseln der Beams dann X halten muss. Allerdings kann man das umstellen, damit man so Scans wechselt und nicht mehr Beams, was ich viel besser fand. Generell lebt das Spiel sehr davon, dass es so viele sinnvolle Optionen gibt.
Zum Spiel selbst brauche ich nichts sagen. Es ist so gut wie perfekt und den einzigen Kritikpunkt am eigentlichen Spiel - der Zweifach-Backtrack in den Phazon Mines - kann man umschiffen, wenn man das Spiel kennt (einfach direkt zurück grapple und echo visor holen statt sich vom Spiel verarschen zu lassen).
Die Artefakt-Suche wurde schon immer übertrieben dargestellt. Man kann schon auf dem Weg einige einsammeln und wenn man nicht in die Phazon Mines-Falle tappt, sondern es direkt richtig macht, dann ist das Ende nur noch ein einziger Flow genialem Leveldesigns.
Diese verbesserte Grafik ist wirklich ein Augenschmaus. Besonders die Charaktermodelle sind unglaublich. Ridley, der Endboss ... was man da alles Neues entdeckt!
Was etwas schade ist: Bei den Schwierigkeitsgraden scheint es sich um die abgeschwächten Trilogy-Varianten zu handeln. Bosse halten dementsprechend auf dem normalen Schwierigkeitsgrad viel zu wenig aus.
Es ist und bleibt das beste Metroid-Spiel und eines der besten Spiele generell.
Edit: Oh, einen nitpick habe ich vergessen. Der Thermal Visor ist jetzt "realistischer". Das ist vielleicht ganz toll, aber unglaublich anstrengend für die Augen und sehr verschwommen. Den Schlieren-Effekt beim Umsehen sollten die imo komplett ausschaltbar machen xD
Castlevania Rondo of Blood
Wahrscheinlich eines der besten Einsteiger-Castlevanias (neben SotN). Ich liebe das nur auf deutsch vertonte Intro und den Animestil. Der Erzähler ist die deutsche Stimme von Dracula in der Netflix-Serie, passt wie Arsch auf Eimer. Spielerisch nicht so clunky wie ältere Spiele und sehr spaßig. Die Musik ist immer mit das Beste an Castlevania, und das ist hier nicht groß anders, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass mir etwas weniger zusagende tracks nicht so häufig vorgekommen wären. Cool an Rondo of Blood sind die versteckten Ausgänge, die zu völlig anderen Levels führen. So hatte ich genug Motivation, das Spiel direkt ein 2. Mal durchzuspielen, diesmal mit dem "joke"-Charakter, den man freischalten kann und der das Spiel deutlich vereinfacht.
Kingdom Hearts III
Was soll ich dazu noch groß sagen? Man kann im Grunde alles übernehmen, was ich über KH2 geschrieben habe. Was hier dazukommt, ist eine absolute grandiose Grafik, wirklich atemberaubend. Diese komischen Attacken, mit denen man Disney-Attraktionen beschwört, hätte man sich aber ruhig sparen können.
Kingdom Hearts
Jahrelang habe ich das Spiel ignoriert, weil ich einerseits keine allzu große JRPG-Affinität habe und nicht der allergrößte Fan von Disney bin, andererseits mich auch zu sehr von der Grundstimmung über das Spiel im Internet hab beeinflussen lassen. Deswegen war meine Vorstellung von dem Spiel im Grunde völlig falsch. Überall wird sich lustig gemacht über die konfuse Story des Spiels ... dabei macht die nur einen sehr kleinen Teil des Spiels überhaupt aus, den man gar nicht an eine so große Glocke hängen muss. Ich bin jetzt kein Fan von der Story oder der Erzählweise, aber das ist nicht so schlimm. Und selbst wenn die Nachfolger noch wilder werden, soll mir das Schnuppe sein, denn ...
Kingdom Hearts 2
... ist mindestens genauso gut, wenn nicht besser. Stören tut mich eigentlich nur, dass es von manchen Charakteren 15 Klone oder Fakes gibt und manche Charaktere mehrere Namen haben. Das ist nur ein billiger Trick, um Komplexität vorzutäuschen und nervt, denn es wird ja dann trotzdem immer eindeutig kommuniziert, wer jetzt gemeint ist, damit man es versteht. KH2 ist vom Gameplay her nochmal deutlich besser, auch Musik und Inszenierung sind noch besser. Die Grafik ist phänomenal. Diese Animationen, vor allem die Gesichter, sind unglaublich gut.
Samus Returns
Habe ich nochmal durchgespielt - das erste Mal nach Dread. Beim ersten Durchgang fand ich es irgendwie nur ok, aber jetzt, post-Dread, finde ich es absolut genial. Man merkt sofort, was Dread fehlt und wo MercurySteam einen so großen Fortschritt gemacht hat, dass es unwirklich anmutet (hauptsächlich beim Gameplay und Flow). Musikalisch und atmosphärisch ist Samus Returns der Hammer und es ist interessant zu sehen, wie viel man schon in dem Spiel drin hat, was dann in Dread perfektioniert wurde oder - fragwürdigerweise - komplett auf der Strecke blieb. Musste auch meine Metroid tier list anpassen: