greenelve2 hat geschrieben: ↑21.08.2023 14:30
Kommt ganz auf das Spiel an. *schielt auf Path of Exile* Was ich mir vorstellen kann, ist der Druck den Test abliefern zu müssen, weswegen ein funktionierender Build gesucht wurde, mit dem man flüssig durchkommt.
Isso.
Außerdem: RPGs leiden halt quasi prinzipbedingt an dem Problem, dass das (Werte-)Balancing beim erstmaligen Durchgang nur zu erahnen ist - weswegen ich mich übrigens auch öfter frage, was mit einem "erfahrenen" Rollenspieler gemeint sein soll.
Nehm ich den Feuer-Schnulli statt Eis? Doch lieber Heilzauber? Und inwiefern beeinflusst der Charisma-Wert die Gespräche? Gibt's das überhaupt? Hab ich diese Entscheidungsfreiheit?
Das sind Sachen, die man erst nach einigen Stunden durchblickt, und dann vielleicht feststellt, dass man die Punkte blödsinnig verteilt hat.
Kleine Anekdote dazu, die mir grad einfällt: In Jagged Alliance 2 vor vielen Jahren mal eine Spielfigur erstellt, mit der ich aufm Papier einigermaßen zufrieden war, denn die war so eine Art Allrounder. Jedenfalls bis ich festgestellt hab, dass das Balancing in dem Spiel flöten geht, wenn man sich nicht spezialisiert und entsprechend gewisse Fähigkeiten unterentwickelt sind.
Dann war ich einige Stunden im Spiel und konnte nicht so wirklich was mit der Pfeife von Teamanführer anfangen, weswegen ich neustarten musste.
In der Beziehung gibt's eh teils deutliche Unterschiede zwischen dem Character-Building eines Diablo und dem eines Baldur's Gate, nicht zuletzt weil Letzteres halt ein PRPG ist, und da ist mir daran gelegen, möglichst großflächig verschiedene Befähigungen mit der Gruppe abzubilden. Da brauch ich bspw. keine Diebin, die Heilzauber beherrscht, ebenso wenig einen Schwarzmagier, der mit dem Schwert umgehen kann.
Ehrlich gesagt war ich nie großer Freund von Level-Ups westlicher RPGs, wo Entscheidungen getroffen werden müssen.
In der Theorie ist das Spiel über teilweise mehrere Dutzend Skills und Attribute hinweg so ausbalanciert, dass man sich voll mit seinem Build austoben kann.
Aber die Erfahrung zeigt eben, dass dieses Balancing nicht immer funktioniert.
Andererseits übrigens find ich diese Respec-Funktion, wie sie vermehrt (nicht nur) in modernen RPGs angeboten wird, nicht so geil, weil dadurch das Engagement, mit der man seine Figur oder Figuren über viele Stunden hinweg entwickelt, entwertet wird.
Ja, ich weiß, es gibt sog. ARPGs, wo dieses Punkte-Neuverteilen integraler Bestandteil des Gameplays ist.
Womit wir wieder bei der Definition von "Rollenspiel" wären. Aber das Fass lass ich diesmal zu.