Sagt ja auch keiner was dagegen. Aber was hat das jetzt mit Molyneux zu tun?
Videospiel-Diskussions-Thread
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
In a Station of the Metro
The apparition of these faces in the crowd:
Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Naja, die Sache mit dem Versprechen, dass ein Spieler des vorherigen Spiels 1% vom Umsatz von Godus erhält, kann man schon als Scam werten. Kickstartergeld einsammeln und das Projekt nie fertigstellen, auch. Ich tippe bei Molyneux aber nicht auf Absicht, sondern darauf, dass er sich selbst massiv überschätzt.
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Hast du eine Quelle zu der Thematik? Der Kombination Molyneux und Kickstarter würde ich persönlich eine große Portion Skepsis entgegenbringen. Aber nach Scam klingt das für mich nichtPingu.soonBanned hat geschrieben: ↑22.08.2024 14:29Bei seinem Godus Projekt. Klar, er kann sich fein rausreden, weil Kickstarter alles Spender sind die keine Ansprüche geltend machen könne. Aber wie das ablief ist schon ein ziemlicher Scam.
Eine Versprechen ist am Ende aber auch nur ein Versprechen und rechtlich nicht bindend.cM0 hat geschrieben: ↑22.08.2024 14:31Naja, die Sache mit dem Versprechen, dass ein Spieler des vorherigen Spiels 1% vom Umsatz von Godus erhält, kann man schon als Scam werten. Kickstartergeld einsammeln und das Projekt nie fertigstellen, auch. Ich tippe bei Molyneux aber nicht auf Absicht, sondern darauf, dass er sich selbst massiv überschätzt.
Hinzu kommt auch, dass man bei Kickstarter & Co. (ähnlich wie bei anderen Investitionsformen) ein gewisses Risiko eingeht, weil keine Garantie auf Erfolg besteht - selbst wenn das Crowdfunding nur gutes im Schilde führt.
Ergo würde ich hier auch nicht von Betrug sprechen
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Der Artikel unterstreicht für mich aber auch nur den Eindruck, dass es Molyneux nicht so mit dem Thema Projektmanagement hat und Fans ihm etwas blauäugig das Geld zugeschoben haben. Betrug sieht für mich anders ausPingu.soonBanned hat geschrieben: ↑22.08.2024 14:54Hier zum Beispiel:
https://www.rockpapershotgun.com/oh-god ... s-going-on
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Du nicht, ich schon Bzw. würde ich eher von Scam als Betrug sprechen, denn auch wenn man Scam mit Betrug übersetzen kann, deckt Scam für mich noch mehr ab und in dem Fall würde ich es eher mit Beschiss übersetzen. Mir geht es bei dem Thema auch nicht so sehr um das Rechtliche, sondern eher darum, dass das menschlich ziemlich schwach von ihm gegenüber seinen Fans bzw. Käufern der Spiele ist.
Ganz generell kann ein Versprechen übrigens durchaus vertraglich bindend sein, denn auch ein mündlicher Vertrag ist ein Vertrag. Nur mit dem Nachweis wird es ggf. schwer. Ob das in dem Fall als mündlicher Vertrag zählt, keine Ahnung, wahrscheinlich nicht.
Aber du vermischst in deinem Beitrag 2 Dinge, die nur indirekt miteinander zu tun haben:
1. Kickstartergeld einsammeln, Spiel im EA veröffentlichen und weiter Geld einsammlen, aber nie fertig stellen -> Rechtlich wahrscheinlich kein Scam (siehe Kickstarter und EA Bedingungen), gegenüber Unterstützern / Käufern trotzdem scheiße.
2. Derjenige, der Curiosity durchspielt (das Spiel kann insgesamt nur von einer einzigen Person durchgespielt werden) sollte 1% des Umsatzes von Godus bekommen, hat aber nie auch nur einen Cent gesehen. Klingt für mich schon eher nach Scam. Natürlich gab es keinen schriftlichen Vertrag, aber eben eine mündliche Zusage. Nach meinem Kenntnisstand hat der Spieler nie geklagt, aber wäre durchaus interessant wie Gerichte das bewertet hätten. Aber selbst wenn die urteilen würden, dass die Aussage rechtlich nicht bindet war, wäre auch das ziemlich schwach gegenüber den Spielern, zumal Molyneux genug Geld haben dürfte, dass ihm das nicht wehtut.
Hier ist die Geschichte recht gut zusammengefasst: https://www.eurogamer.net/the-god-who-p ... eux-forgot
Aber gut, ist im Endeffekt Wortklauberei meinerseits, das gebe ich zu
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Ein quasi aufgegebenes Spiel weiter im EA zu verkaufen ist schon ziemlich dreist.
Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Es wird mittlerweile nicht mehr weiterverkauft, zumindest nicht mehr auf PC und für mobile Plattformen soll es weiterhin Updates geben. Davor hat sich bei der Steamversion aber quasi schon ewig nichts mehr getan.
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Steam quillt übrigens über von EA-Spielen, die seit 5 Jahren kein Update mehr gesehen haben.
Das soll jetzt keine Entschuldigung sein, aber so ungewöhnlich ist es nicht und die betreffenden Spiele, die ich kenne, kann man alle noch kaufen.
Das soll jetzt keine Entschuldigung sein, aber so ungewöhnlich ist es nicht und die betreffenden Spiele, die ich kenne, kann man alle noch kaufen.
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Ja, gibt viele Scams.
Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Ja, stand jetzt ist das auch laut der Early Access Regeln von Steam auch in Ordnung. Da steht dick bei jedem EA Spiel dabei, dass man es im derzeitigen Zustand kauft und kein Recht auf Updates oder Fertigstellung hat. Wenn man das weiß und trotzdem kauft, muss man auch damit rechnen, dass das Spiel nie Version 1.0 erreicht, auch wenn es ärgerlich ist. Für mich ist das ein Grund so gut wie nie Spiele im EA zu kaufen, außer ich bin mit dem aktuellen Entwicklungsstand schon soweit zufrieden, dass ich damit eine Weile Spaß haben kann, oder das Spiel kostet so gut wie nichts. Bei einem Vampire Survivors hatte ich z. B. kein Problem damit, eine unfertige Version zu kaufen, weil mich das Spiel damals schon lange unterhalten konnte und es so gut wie nichts gekostet hat.
Zu Zeiten als Godus im EA auf Steam veröffentlicht wurde, waren diese Regeln jedoch noch nicht so eindeutig festgelegt.
Zu Zeiten als Godus im EA auf Steam veröffentlicht wurde, waren diese Regeln jedoch noch nicht so eindeutig festgelegt.
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Spoiler
Show
cM0 hat geschrieben: ↑22.08.2024 15:13Du nicht, ich schon Bzw. würde ich eher von Scam als Betrug sprechen, denn auch wenn man Scam mit Betrug übersetzen kann, deckt Scam für mich noch mehr ab und in dem Fall würde ich es eher mit Beschiss übersetzen. Mir geht es bei dem Thema auch nicht so sehr um das Rechtliche, sondern eher darum, dass das menschlich ziemlich schwach von ihm gegenüber seinen Fans bzw. Käufern der Spiele ist.
Ganz generell kann ein Versprechen übrigens durchaus vertraglich bindend sein, denn auch ein mündlicher Vertrag ist ein Vertrag. Nur mit dem Nachweis wird es ggf. schwer. Ob das in dem Fall als mündlicher Vertrag zählt, keine Ahnung, wahrscheinlich nicht.
Aber du vermischst in deinem Beitrag 2 Dinge, die nur indirekt miteinander zu tun haben:
1. Kickstartergeld einsammeln, Spiel im EA veröffentlichen und weiter Geld einsammlen, aber nie fertig stellen -> Rechtlich wahrscheinlich kein Scam (siehe Kickstarter und EA Bedingungen), gegenüber Unterstützern / Käufern trotzdem scheiße.
2. Derjenige, der Curiosity durchspielt (das Spiel kann insgesamt nur von einer einzigen Person durchgespielt werden) sollte 1% des Umsatzes von Godus bekommen, hat aber nie auch nur einen Cent gesehen. Klingt für mich schon eher nach Scam. Natürlich gab es keinen schriftlichen Vertrag, aber eben eine mündliche Zusage. Nach meinem Kenntnisstand hat der Spieler nie geklagt, aber wäre durchaus interessant wie Gerichte das bewertet hätten. Aber selbst wenn die urteilen würden, dass die Aussage rechtlich nicht bindet war, wäre auch das ziemlich schwach gegenüber den Spielern, zumal Molyneux genug Geld haben dürfte, dass ihm das nicht wehtut.
Hier ist die Geschichte recht gut zusammengefasst: https://www.eurogamer.net/the-god-who-p ... eux-forgot
Aber gut, ist im Endeffekt Wortklauberei meinerseits, das gebe ich zu
Klar wäre ein ehrliches "Entschuldigung, aber das wird nichts mehr." aus moralischer bzw. menschlicher Sicht besser.
Aber das Vertrauen in zukünftige Projekte inklusive der Finanzierung wird man damit nicht stärken.
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Re: Videospiel-Diskussions-Thread
Idealerweise sollte man gar nicht erst Dinge versprechen, die man nicht halten kann. Wenn das Kind aber in den Brunnen gefallen ist, ist eine Entschuldigung + geradebiebiegen (im Fall von Cyberpunk z. B. mit Patches) der richtige Weg. Anschließend kann man bei den nächsten Spielen zeigen, dass man daraus gelernt hat.
Das Problem bei Molyneux ist aber, dass die Einsicht fehlt und infolgedessen die Patches sowie ehrliche Entschuldigungen. Stattdessen hat er über Jahre hinweg bei jedem neuen Projekt immer wieder zu viel versprochen.
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