Richtig, was Eike im Grunde genommen sagt, ist, dass TLOU 1 sich eigentlich erzählerisch in eine Einbahnstraße manövriert hat, so dass man nur folgende Optionen zur Auswahl hatte:Czentara hat geschrieben: ↑20.06.2020 19:55Ich stimme dir zu.TheLaughingMan hat geschrieben: ↑20.06.2020 19:09
Juristisch gesehen hätte Joel schon vor Spielbeginn lebenslänglich kriegen müssen weil er und sein Bruder jahrelang als Raubmörder durch die Gegend gezogen sind, wie er selbst unumwunden zugegeben hat.
Zumal Joel im Finale keine rationale, sondern eine rein emotionale Entscheidung trifft. Und ihm sind ab diesem Zeitpunkt alle Mittel und alle Opfer recht.
Dass sein Handeln mehr als fragwürdig war, ist ihm selber klar. Vielleicht schämt er sich sogar dafür, verschweigt er Ellie, was passiert ist. Eventuell befürchtet er auch, dass sie ihn dafür hassen und ablehnen könnte. Mir ging es damals so, dass ich erst im Finale das Monster erkannte, das in Joel lauert. Darum ist er in meinen Augen auch kein Held. So sehr ich den emotionalen Impuls nachvollziehen kann, stießen mich die Konsequenzen, die in Kauf nimmt ab.
Eike erwähnte völlig korrekt, dass das durchaus berechtigte erzählerische Konsequenzen hat. Wer sich mal mit kreativem Schreiben auseinandergesetzt hat, wird seinen Punkt vermutlich besser nachvollziehen können.
Als damals der erste Trailer zum zweiten Teil raus kam, hab ich sogar vermutet, dass Joel zum offiziellen Antagonisten werden könnte oder es anderweitig zu einem sehr storyrelevanten Bruch kommen muss, der für Ellies Entwicklung wichtig sein würde.
1. kein Sequel
2. Fan-Service Sequel, das alle interessanten tieferen Aspekte aus Teil 1 ignoriert
3. Ein Sequel, dass den schweren Rucksack aus Teil 1 aufnimmt und die Geschichte konsequent vor diesem Hintergrund weiterführt.
Noch mal zur Erinnerung: Ellie ist seit 2014 lesbisch und war auch der Ankerpunkt der gesamten Erzählung in Teil 1.
Joel stösst Ellie zunächst aus völlig plausiblen Gründen von sich, doch sie ist es mit ihrer Beharrlichkeit, die ihn weichkocht...ist so ähnlich wie die Folge von Tom&Jerry, wo eine kleine Ente denkt, dass Tom seine Mutter ist und ihn am Ende davon überzeugt.
Nehmen wir diese erste große Szene in Tlou2 mit all ihrer Brisanz - warum redet hier keiner darüber, wie viel Mühe sich ND gegeben hat die andere Seite trotz all der Härte der Szene dennoch so offensichtlich menschlich darzustellen? Da waren deutlich Meinungsverschiedenheiten zu erkennen.
Diese Szene würde ich dann Jedem vorhalten um NDs eigentliche Intention und Agenda diese Reihe betreffend zu verdeutlichen.