Nanimonai hat geschrieben:ColdFever hat geschrieben:und dafür die früheren eigenen Stärken und die eigene Identät verliert.
Das sieht Jörg so. Die Mehrheit der anderen Tester aber ganz und gar nicht.
Das ist so nicht richtig. Der Mehrheit der anderen Tester sind die früheren eigenen Stärken entweder ganz egal oder schlicht unwichtig. Das muss aber nicht jeder so sehen.
Um es überspitzt zu formulieren: die meisten Reviewer rechtfertigen Inquisition als großartiges Spiel für Gelegenheitszocker, während Jörg old-school CRPGler schlicht davor warnt, sich zuviel davon zu versprechen.
Wenn ein Spiel wie DA Inquisition mehr als nur eine Zielgruppe ansprechen will und mit Absicht so gemacht ist, den größten gemeinsamen Nenner zu reproduzieren, dann muss sich Bioware auch gefallen lassen, dass Kritiker der verschiedenen Zielgruppen sich das Spiel zur Brust nehmen und ihre (evtl. Nischen-)Meinung äußern. Und siehe da, entgegen der Aussagen der EA-Marketingabteilung, ist das Spiel eben nicht auf einer Stufe mit Origins, sondern deutlich weichgespülter, actionlastiger und gestreamlineter ohne befriedigende Optionen, das Spiel für deren Geschmack anzupassen. Es ist damit aber für einige old-school CRPGler auch nur am Rande interessant, wenn überhaupt. Und genau das sagt dieser Test hier aus.
Wer sich selbst gar nicht als old-school CRPGler sieht bzw. mit den damit verbundenen Prioritäten im Spiel wenig anfangen kann, für den ist der Test völlig uninteressant. Wer ein seichtes Feelgood-Social-Adventure zum Hirnausschalten mit geiler Optik gesucht und erwartet hat, der wird doch gut bedient. Duzende lobpreisende Reviews zählen davon. Aber wenn man schon so breit gefächert ist und so "inklusiv" sein will, wie man immer tut, dann sollte man auch Randgruppen und Nischenvertretern oder einfach Leute mit einer vom Konsens abweichenden Meinung das Recht lassen, diese auch zu äußern und Gleichgesinnten bzw. Leuten mit ähnlichem Geschmack oder Prioritäten damit eine andere Sichtweise zu ermöglichen.