Minimax hat geschrieben: ↑30.04.2020 21:06
Flare GER hat geschrieben: ↑30.04.2020 19:27
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Mich stört es nicht, wenn ein Spiel Homosexualität thematisiert, sofern sich nicht das Gefühl ergibt, dass man mich mit irgendeiner Weltanschauung indoktrinieren möchte. Als Positivbeispiel fällt mir hier spontan Prey (2017) ein.
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Gemäß der Spoiler scheint mir zudem die Darstellung der gegnerischen Fraktion zweifelhaft zu sein. Die stereotype Darstellung vom bösen (alten) Weißen (Mann) geht zumindest mir gehörig auf den Keks.
This. Schön fand ich auch
Days Gone, wo das entsprechende Paar nicht auf seine Homosexualität reduziert wurde sondern halt einfach eine Beziehung mit den üblichen Problemen hatte. Blöd fand ich trotz des guten Restes
Horizon Zero Dawn, mit seiner "Alle Männer sind Idioten"-Policy.
Ich verstehe, wie du zu dieser Einschätzung von
Horizon kommst, habe das aber persönlich (zumindest teilweise) anders wahrgenommen. Es gab schließlich auch Männer, die positiv dargestellt wurden (Rost sowie der Herrscher von Meridian), und umgekehrt Frauen, die kritisch porträtiert wurden (Nora-Stammmütter und -Gesellschaft insgesamt).
Ja, teils war Horizon in dieser Hinsicht eine Gratwanderung, insgesamt aber meiner Meinung nach sehr gelungen.
Zu diesem Erfolg hat sicher auch beigetragen, dass die Autoren von Horizons Story
abstrahiert haben. Man hat die Thematik Religion/Glaube kritisch behandelt und die eigenen Botschaften eindrücklich kommuniziert, ohne irgendwem spezifisch ans Bein zu pinkeln.
Diesen letzten Punkt möchte ich nochmals hervorheben. Man findet viel eher für die eigenen Botschaften Gehör, wenn man abstrahiert statt zum Frontalangriff überzugehen. Ein Spiel darf gerne zum Nachdenken anregen, auch unangenehme Wahrheiten aufzeigen. Das Ende von
Danganronpa 3 habe ich zum Beispiel geliebt.
Aber: Erstens muss ein Spiel immer noch ein gutes Spiel sein, ansonsten erfüllt es seinen Zweck nicht.
Und zweitens erwarte ich von einem Spiel ein gewisses Maß an Respekt für den Spieler. Als zahlender Kunde, der sein hart erarbeitetes Geld und seine knappe Freizeit investiert, habe ich keine Lust auf einen Titel, der mir plump ein schlechtes Gewissen einreden möchte, nur weil ich weiß und hetero bin.