Huh? Ich spiel es doch.·Jehuty hat geschrieben:Komisch, hydro. Hast du nicht bei BGII den Schwanz eingezogen, weil es doch zu schwer war? *duck*
Dragon Age: dt. Tutorial-Reihe
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- hydro skunk 420
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Imho das beste und auch das einzig vernünftige was sie machen konnten. So eine komplexe Steuerung wie auf dem PC funktioniert auf Konsole einfach nicht.·Jehuty hat geschrieben: http://www.gamersglobal.de/angetestet/d ... s?page=0,0
Die eigentlich spannende Frage des Tages lautete aber, wie transferiert man die strategische Steuerung eines Baldur’s Gate oder Neverwinter Nights 2 mit Maus, Tastatur und ständigem Pausieren, auf eine Konsole? Die Antwort von Bioware lautet: gar nicht. Eine Maussteuerung zeichnet sich durch hohe Präzision aus und ist prädestiniert für eine indirekte Steuerung durch Point&Click und den gute alten Auswahlrahmen. Das ebenfalls von Bioware stammende Mass Effect macht dagegen vor, wie Party-Rollenspiel auf Konsole funktionieren kann: Direkte Charaktersteuerung eines einzelnen Helden, möglichst wenig Schaltflächen, eine übersichtliche Buttonbelegung und für die Begleiter eine gut ausgearbeitete KI. Kurzerhand: Ein vollkommen anderer Ansatz.
Wie sich Dragon Age auf PC spielen wird, stand bereits seit langem fest. Sie basiert auf seit Jahren bewährten Standards und vereint die gesammelten Erfahrungen seit Baldur’s Gate. Dazu gehören Quickslot-Leisten, ein übersichtliches Point&Click-Interface, Marquee-Multiselect und Shortcuts. Mit der Entscheidung, eine Konsolenfassung zu veröffentlichen, wurde an dieser Tatsache nichts mehr geändert. Stattdessen haben sich die Kanadier zu einer kompletten Überarbeitung der Steuerungsmechanik und des Interfaces für Xbox 360 und PS3 entschlossen. Vorbild war hierbei das bewährte System des bereits erwähnten SF-Rollenspiels Mass Effect.
Wir konnten Dragon Age bislang zwar nur auf der Xbox 360 antesten, gehen aber davon aus, dass die PS3-Fassung analog ausfallen wird. Die beiden Analogsticks steuern den aktiven Charakter und die Kamera. Die vier Hauptbuttons sind mit den Aktionsmöglichkeiten belegt. A ist für Standardangriffe vorgesehen, während die restlichen drei Buttons individuell mit Sonderfähigkeiten wie Zaubern oder Spezialattacken frei belegt werden können. Mit der linken Schultertaste lässt sich eine alternative Belegung dieser Buttons aufrufen, hat damit also Zugriff bis zu 6 Sonderfertigkeiten. Die rechte Schultertaste pausiert dagegen das Spiel und ruft das aus Mass Effect bekannte Kreismenu auf. Von dort habt ihr Zugriff auf das Inventar der Charaktere, könnt beispielsweise die Benutzung eines Heiltrankes in Auftrag geben, die Belegung der Aktionsbuttons verändern oder eure Auftragsziele im Journal nachschlagen. Mit dem rechten und dem linken Bumper schaltet man durch die Reihen der Gruppenmitglieder, und mit dem D-Pad werden Gegner arretiert. Zudem lässt sich der aktive Kreis ändern, sodass ihr trotz der großen Zahl schnellen Zugriff auf die immens vielen Fähigkeiten und Zaubersprüche haben sollt. Unser Eindruck: Ja, kann funktionieren, aber kein Vergleich damit, sich auf ca. 25 Quick-Icons am unteren Bildschirmrand die Lieblingskommandos und –tränke dauerhaft hinzulegen, und diese auch noch per Tastenbefehl direkt auslösen zu können! Dennoch: Die Steuerung ist gut auf die Konsolen abgestimmt und orientiert sich an gängigen Belegungsstandards.
Während ihr auf dem PC strategisch spielt, mehreren Partymitgliedern im Pausenmodus gleichzeitig Befehle geben könnt und insgesamt das gute alte Baldur’s-Gate-Feeling haben werdet, lauft ihr bei der Konsole aus der Schulterperspektive mit einem Charakter herum. Zwar könnt ihr jederzeit zu anderen Partymitgliedern wechseln (sofern diese bei Bewusstsein sind), doch Dragon’s Age bekommt hier eine starke Action-Komponente – zumal ihr auf der Konsole nach Aktivierung der Pause keine Befehle an die Charaktere geben könnt. Zum Glück leistet die KI – unserem eher kurzen Testspiel nach zu urteilen – weitestgehend gute Dienste, sodass ihr auf Konsole nicht im Sekundentakt den gesteuerten Charakter wechseln müsst. Uns hat diese direkte Steuerung deutlich weniger gut gefallen als der gewohnte PC-Standard.
Zumindest zwei Typen von Drachen gibt es, optisch unterscheiden sie sich nur durch Farbe der Schuppen.
Auch wenn also die Steuerung sehr gut auf die jeweilige Plattform sehr gut zugeschnitten ist (selbst Bioware-Mitbegründer Greg Zeschuk hat Probleme, von der einen auf die andere zu wechseln – siehe Interview): Wir würden die PC-Version jederzeit vorziehen. Sie wirkt strategischer und ist ausgelegt auf eine indirekte Steuerung aus der Vogelperspektive (WASD-Kontrolle und Schulterkamera sind natürlich ebenfalls enthalten, wenn das jemand mag). Auf der Konsole seid ihr näher am Geschehen und interagiert unmittelbar mit der Spielwelt, insbesondere in den Kämpfen. Das Spiel wirkt deutlich actionlastiger, es ist das alte Lied vom General, der in der Frontlinie zwar die Kämpfer direkt um ihn herum anstacheln mag, vom Feldherrnhügel aus jedoch die wesentlich bessere Übersicht hätte. Wer allerdings mit Mass Effect gut zurechtkommt und nicht jedes Detail eines Kampfes beeinflussen will, wird mit Sicherheit auch auf Xbox 360 oder PS3 seinen Spaß haben. viele Einstellungsmöglichkeiten sucht und gerne tüftelt, dürfte daher zur PC-Fassung tendieren, wer darauf verzichten kann und lieber das Mittendrin-Gefühl hat, greift zur Konsole.
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Auch wenn wir die PC-Version vorziehen – Dragon Age ist auch ein Paradebeispiel dafür, wie eine Portierung auszusehen hat. Es mag Ironie des Schicksals sein, aber die wesentlich dominantere Stellung der Konsolen im angelsächsischen Raum zwingt die Entwickler zu einer sorgfältigen Überarbeitung eines ursprünglich nur für PC entwickelten Spieles. Glücklicherweise verfällt man im Hause Bioware nicht dem Wahn der Gleichmacherei. So erhalten sowohl PC- als auch Konsolen-Spieler ein auf ihre Bedürfnisse (beziehungsweise die Fähigkeiten ihrer Spieleplattform) abgestimmtes RPG-Erlebnis. Die Spielerfahrung mag sich dadurch verändern, inhaltlich ist es auf beiden Systemen jedoch exakt das gleiche Spiel. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Vorgehensweise für Bioware auszahlt und zukünftig hoffentlich auch bei umgekehrten Portierungen, also von Konsole auf PC, ähnlich sorgfältig vorgegangen wird.