Russel Crowe mal wieder in einem mitreissenden Thriller zu sehen, ist schön und tut richtig gut. Für einmal spielt er jedoch nicht den rauhen Helden wie man ihn aus "Gladiator", "3:10 to Yuma" oder auch "Master & Commander" kennt, sondern ist hier ein ganz normaler Familienvater mit Ecken und Kanten der oftmals mit sich selbst hadert und eigentlich mit der vorherrschenden Situation hoffnungslos überfordert ist. Genau diese Punkte machen den Film aber sehenswert, da er nicht nach dem 08/15-Schema funktioniert, bei welchem alles in Schutt und Asche gelegt wird - hier wird minutiös geplant und alles sorgfältig von jeder Seite her betrachtet, nur damit es letzten Endes doch nicht wie vorgesehen funktioniert.
Zu 80% ein sehr spannender Film bei dem man gerne mitfiebert, gegen Ende hin jedoch zu Klischeebehaftet, ein wenig in die Länge gezogen und ohne jegliche Überraschung.
-> 7/10
Ich mag Danny Boyle für seine teilweise eher ungewöhnlichen Filme. "28 Days Later" und "Sunshine" haben es mir sehr angetan und auch mit diesem Streifen hat der Engländer wieder nicht ganz alltägliches Kino geschaffen.
Im Gegensatz zu anderen Produktionen weiss man hier leider bereits von Anfang an, wie die Geschichte ausgehen wird, was dem ganzen ein wenig die Spannung nimmt. Dennoch weiss der Film zum Grossteil überraschend gut zu unterhalten, was in erster Linie an der wirklich guten Leistung von Hauptdarsteller James Franco liegt. Dieser liefert eine One-Man-Show aus dem Bilderbuch und sorgt mit seinen oftmals eigenartigen Monologen und seiner Handkamera für Kurzweil.
Nebst dessen Antlitz zeigt uns Boyle zwischendurch atemberaubende Landschaftsaufnahmen und bringt den Zuschauer dank einiger gelungener Kameraeinstellungen mitten ins Geschehen.
Das alles täuscht jedoch leider nicht darüber hinweg, dass "127 Hours" zeitweise ein wenig langatmig und zäh daherkommt. Keinesfalls schlecht, aber abgesehen von James Franco auch alles andere als ein Meisterwerk.
-> 6.5/10