1378km.de - Spielend Lernen oder Geschmackloser Trend?
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Also ich kenn die DDR noch aus eigener Anschauung - so gesehen "brauch" ich das Spiel sicher nicht, um mir über deren Grenzregime eine Meinung zu bilden.
Als Edutainment-Projekt finde ich die Sache aber durchaus interessant - und eher nicht verwerflich.
Obwohl ich mich ja immer frage, warum man erst am Bildschirm nen DDR-Grenzer nachspielen muss, um nachvollziehen zu können, dass das System, dem er unterworfen ist und dem er dient perverse Züge hat. Das verunsichert mich schon länger - dieser Zwang, alles visualisiert zu bekommen, um sich hineinversetzen/ fühlen zu können. Was nicht darstellbar ist, existiert scheinbar nicht. Das stimmt mich doch zunehmend nachdenklich. Ich meine, whats next? Ein Edutainment-Projekt, in dem ich als Auschwitz-Häftling die Gaskammer nach der Benutzung aus der Ego-Perspektive säubere? Damit ich begreife, dass an diesem Ort sämtliche Regeln für Menschlichkeit vergessen wurden?
Es gab mal den altmodischen Begriff der "Herzensbildung". Brauch ich für deren Entwicklung Schock-Bilder?
Als Edutainment-Projekt finde ich die Sache aber durchaus interessant - und eher nicht verwerflich.
Obwohl ich mich ja immer frage, warum man erst am Bildschirm nen DDR-Grenzer nachspielen muss, um nachvollziehen zu können, dass das System, dem er unterworfen ist und dem er dient perverse Züge hat. Das verunsichert mich schon länger - dieser Zwang, alles visualisiert zu bekommen, um sich hineinversetzen/ fühlen zu können. Was nicht darstellbar ist, existiert scheinbar nicht. Das stimmt mich doch zunehmend nachdenklich. Ich meine, whats next? Ein Edutainment-Projekt, in dem ich als Auschwitz-Häftling die Gaskammer nach der Benutzung aus der Ego-Perspektive säubere? Damit ich begreife, dass an diesem Ort sämtliche Regeln für Menschlichkeit vergessen wurden?
Es gab mal den altmodischen Begriff der "Herzensbildung". Brauch ich für deren Entwicklung Schock-Bilder?
Weil moderne Informationsaufnahme überwiegend über Bilder funktioniert. Auch die "gebildete" "Schicht" konsumiert Infos zu einem Gutteil über das Fernsehen/Internet und nicht mehr durch reinen Text.mr archer hat geschrieben: Es gab mal den altmodischen Begriff der "Herzensbildung". Brauch ich für deren Entwicklung Schock-Bilder?
Allgemein braucht man die Schockbilder sicher nicht, aber bei solch kontroversen Themen kann es immer helfen, weil die Debatten immer in Richtung Relativierung gehen..
Das ist mir schon klar. Ich glaub bloß nicht, dass sich dadurch die Fähigkeit zur Einfühlung massiv erhöht hat. Sondern vielmehr die Dickhäutigkeit, in die ich mich einhüllen muss, um das permanente Bombardement zu ertragen.Wulgaru hat geschrieben: Weil moderne Informationsaufnahme überwiegend über Bilder funktioniert. Auch die "gebildete" "Schicht" konsumiert Infos zu einem Gutteil über das Fernsehen/Internet und nicht mehr durch reinen Text.
Ich würde da noch zwischen Informationsaufnahme und dem verstehen historischer Gegebenheiten unterschieden.Wulgaru hat geschrieben:Weil moderne Informationsaufnahme überwiegend über Bilder funktioniert. Auch die "gebildete" "Schicht" konsumiert Infos zu einem Gutteil über das Fernsehen/Internet und nicht mehr durch reinen Text.mr archer hat geschrieben: Es gab mal den altmodischen Begriff der "Herzensbildung". Brauch ich für deren Entwicklung Schock-Bilder?
Allgemein braucht man die Schockbilder sicher nicht, aber bei solch kontroversen Themen kann es immer helfen, weil die Debatten immer in Richtung Relativierung gehen..
Die reine Informationsaufnahme "Deutschland hat im 2Wk ca. 6 Millionen Juden ermordet" geht sicherlich problemlos über einen Text, dafür braucht man keine der heute üblichen Fotostrecken.
Anders bei der Frage nach dem verstehen. Um zu verstehen was damals geschah benötigt man sicherlich Bilder oder andere Eindrücke. Diese müssen allerdings auch genug Raum lassen um sich selbst hineinzuversetzen. Und genau daran scheitert meiner Ansicht nach bislang das Medium Computerspiel.