Videospiele Kunst? Oder doch nicht?

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Davinci91
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Beitrag von Davinci91 »

-Levi- hat geschrieben:
Davinci91 hat geschrieben: Es ist interessant, dass du gerade Nintendo, als Firma bezeichnest, die den Spagat zwischen Geldmache und Innovation hinbekommt.
bevor ich es vergesse: nicht Innovation!!! Spagat zwischen "Geldmacherei" und: ... "Kunst" ... Spielspaß im Vordergrund ... Liebe zum Detail!! ... nicht zwingend Innovation! ...
komischerweise sind nämlich die 3 von mir genannten Firmen am vorsichtigsten, wenn es wirklich um Innovation bei bereits Etablierten gehen würde X)


so, und nun den Rest erstmal lesen ....

ok .. kam nichts weiter, welches einer wirklichen Diskussion bedarf (heißt, aufgrund des Missverständnisses, würde man jetzt eh nur aneinander vorbei reden.)
Ohja klar Kunst mein Fehler, aber dies ändert nichts an meinen post :D

Mensch ich werd wohl alt, wenn ich noch nicht mal richtig lesen kann :oops:
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Mein Blog zur deutschen Spielebranche: http://spielkabinett.blog.de/
Skarn
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Beitrag von Skarn »

Das Problem an Videospielen ist ja dass sie in vielerlei Hinsicht interdisziplinär sind, und dass die meisten der Einzelbereiche trivial sein müssen um den Zweck des Spiels zu erfüllen ( selbstzweckhafte Spielemusik mag zwar toll sein, ist aber im Endeffekt nicht mehr nur Spielemusik).

Aus dem Definitionsbereich kenne ich die Bezeichnung, "Kunst sein", nur als selbstzweckhafte Erscheinung einer künstlerisch orientierten Sache (grob gesagt). Bei Spielen ist das natürlich insofern schwierig, da Spiele i.d.R. nicht mehr nur selbstzweckhaft, sondern meist gewinnorientiert produziert werden. Würde heißen, überall, wo ein Spiel über die gewinnorientierte Komponente hinausgeht könnte von Kunst gesprochen werden. Ist natürlich bei Spielen nicht so zu pauschalisieren, da ein "meisterhaftes" Gameplay auch in kommerziellen Spielen auftauchen kann. Die Frage ist dann aber natürlich ob dieses eine Spiel nicht genau in dem Bereich über das Triviale hinausgeht.
Und genau da liegt eigentlich einer der wichtigsten Punkte. Selbst Musikstücke werden nicht als "Kunst" oder "Trivialmusik" bezeichnet, sondern man schaut sich diese Bereiche immer in Segmenten an. Das Stück ist in den Bereichen künstlerisch, in denen dafür trivial. Bei Spielen, die ja wesentlich mehr "Künste" in sich vereinen, ist dieses in Einzelbereichen betrachten ja eigentlich noch viel wichtiger, und genau da fehlt es bisher noch am Verständnis denke ich.

Problematisch bleibt aber dennoch die Trivialisierung der hinzugenommenen Künste. Ich kann mich jedenfalls nicht an viele Spiele erinnern, in denen z.B. die Grafik voller deutbarer Symbole war oder die Musik motivisch behandelt wurde, und vor allem letzteres hat z.B. auch eine Blockbuster-Reihe wie Star Wars (die Filme) sehr gut geschafft. Videospiele hinken da leider noch beträchtlich hinterher.

Im europäischen Bereich fallen mir nur wirklich wenige "Künstler" in Bezug auf Spiele ein. Die Spiele von Looking Glass fand ich persönlich künstlerisch recht wertvoll.



Nachtrag: Zu der "Das Spiel kann unterhalten also ist es Kunst"-Mentalität...künstlerischer Anspruch hat rein gar nichts mit Unterhaltungswert zu tun, auch wenn beides vorallem bei Spielen im Idealfall nahe beieinanderliegt.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

HanFred hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:Daher: Kunst ist nicht alles, sonst würde man ja auch gar nicht diskutieren. :wink:
kunst ist vieles, ich finde es anmassend, darüber zu urteilen.
ob etwas künstlerisch wertvoll ist oder nicht, darüber kann man sich bisweilen streiten. denn das muss man subjektiv beurteilen.
Inwiefern widersprechen wir uns wenn ich sage das Kunst nicht alles ist und du das Kunst vieles sein kann?

In diesem Thread werden sowieso in jedem Fall die Kategorien Kunst, Kommerz, künstlerisch wertvoll, Unterhaltung usw. vermischt.
Und wir sehen ja wie unterschiedlich die Vorstellungen sein können. Für mich sind zum Beispiel selten die reinen Plots von Medien das eigentlich künstlerische.

Es freut mich eigentlich das hier einmal House of Leaves genannt wurde, ich dachte das kennt niemand. Eine im Grunde relativ simple Geschichte, die ich sicherlich auf weniger als 2 Seiten komplett zusammenfassen könnte, ohne wichtige Dinge auszulassen. Aber wie sie erzählt ist, das ist der große Clou. Zudem hat es Danielewski wie kaum jemand anderes verstanden, die visuellen Möglichkeiten die die Darstellung gedruckten Textes bietet, zu nutzen.
Das ist wahre Kunst. Ein perfekt in sich stimmiges Meisterwerk.

Das hat im Grunde nichts mit Innovation, sondern mit der Einzigartigkeit eines Werkes zu tun. Mein Verständnis eines Kunstwerkes ist die eines Unikates. Und das können "Blockbuster" egal in welchem Medienbereich selten für sich beanspruchen. Wahre Kunst ist einzigartig und kann maximal kopiert werden.

Nach dieser Definition ist es ganz interessant das wieder einmal der Name Nintendo und seine "alten" Serien genannt werden.
Das Problem ist hier wieder die Einzigartigkeit. Welches Spiel kann sich schon ernsthaft mit der Metroidserie vergleichen? Es geht nicht darum ob man diese Serie gut findet (ich tue es um ehrlich zu sein.), sondern nur darum das in einem Weizenfeld die einzige Blume darstellt (oder meinetwegen auch Kuhfladen wenn man die Serie nicht mag. :wink: ).

Okay, jetzt habe ich mich wieder weit aus dem Fenster gelehnt. Daher:
Es ist nur meine persönliche Meinung. So funktioniert für mich Kunst. Sie ist einzigartig und kann maximal kopiert werden.
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