Mein endgültiges Fazit nach rund ~28h:
Man hatte die letzten Jahre gemerkt, dass den Prof. Layton- und Phoenix Wright-Titeln so langsam die Puste ausgeht und ich daher trotz der damaligen erstklassigen Unterhaltung so langsam das Interesse verloren hatte; die jüngsten Titel beider Serien habe ich mir gar nicht mehr geholt. Da kam natürlich dieses crossover wie gerufen. 'Prof. Layton vs Phoenix Wright' war genau das, was beide Serien gebraucht hatten - einen neuen und frischen Anstrich. Die Mischung macht's eben aus - zwar spielt es sich eher wie 2 Spiele in ein und demselben setting, aber der ständige Wechsel zwischen Gerichtssaal und Rätsel-Lösen hält einen bis zum Ende auf Trapp.
Wovon das Spiel aber letztendlich am Ehesten profitiert, ist die Handlung - spannend bis zum Ende und mit story-twists übersät. Shu Takumi beweist sein Handwerk - das kreative Genie hinter der Ace Attorney-Reihe und Ghost Trick weiß wie man eine einfallsreiche Geschichte erzählt. Dies ist im Grunde auch nur möglich, wenn die Story gefüllt ist mit den unterschiedlichsten Charakteren - seien es herrlich verrückte Bewohner, düstere Gestalten oder markante Gegenspieler. Zwar gibt es einige Story-Ungereimtheiten zum Schluss, aber im Grunde passt es. Das letzte Mal, dass mich eine Handlung von der ersten Sekunde an so gefesselt hat, war 999. Der Humor gepaart mit fanservice beider Serien wurde einfach an die richtigen Stellen platziert und bietet einen tollen Kontrast zu der doch recht düsteren Geschichte.
Spielerisch ist alles beim Alten - und vielleicht der einzig legitime Kritikpunkt am Spiel. Die erhoffte Symbiose beider Spielmechaniken ist nicht wirklich eingetroffen - vereinzelt gibt es aber Anzeichen darauf. Den meisten Layton-Rätseln fehlt es trotz liebevoller Präsentation an Pfiff und Ideenreichtum. Das weiß der Gerichtsteil eher zu überzeugen - die Hexenprozesse sind allesamt einfach beispiellos in ihrem Konzept und in ihrer Ausführung.
Ansonsten sollte man an dieser Stelle noch kurz erwähnen, dass dieser Titel definitiv zu den high-buget Titeln der 3DS gehört. Voice-acting, knapp 40 3D-cutscenes (von BONES animiert), detailreiche Hintergründe mit gelungenem 3D-Effekt, überzeugendes Charakter-Design sowie ein hervorragender Orchester-Soundtrack. Hier wurde definitiv an keiner Ecke gespart. Was hier am Ende als Produkt abgeliefert wird, ist sein Geld wert.
Zum Schluss kann ich nur noch schreiben, dass ich unerwartet immens viel Spaß mit diesem Titel hatte. Ich muss Steppenwälder zustimmen - ich will ebenfalls beide Herren nur noch gemeinsam auftreten sehen. Für mich ganz klar das zweite Highlight in diesem Jahr nach DKC:TF.
PS: Achja, post-credits Szene -